Seite 120 von 121

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Di 18. Apr 2023, 22:54
von Hasi
16-er Poggione hatten wir vor einigen Wochen - ich gab ihm 24 h Sauerstoff in einem verschlossenen 1 L-Gefäß. War wirklich sehr gut ... typischer Il Poggione ... Talenti 16 noch nicht geöffnet ...

hasi

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Mo 1. Mai 2023, 18:56
von AmonA
Nach einige schönen 2015er BDX am WE heute die Ernüchterung: Brunello Annata 2016 von Altesino.
Transparentes granatrot, verhaltene Frucht (wurde auch nach 3 h in der Karaffe nicht besser), am Gaumen sehr sanft, kaum Tannin, etwas Sauerkirschen, recht kurz im Nachgeschmack. Also mit der Annata von Altesino stehe ich irgendwie auf Kriegsfuß. Wein und Preis stimmen hier mMn. überhaupt nicht. Aber zur selbsgemachten Pizza passt er ganz gut :mrgreen:
Der Montosoli ist schon eine andere Nummer, allerdings auch preislich.
Zum Trost und als Nachtisch gibts 2015 LCHB, der schlummert nach dem Antrinken seit gestern in der Karaffe.

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Mo 1. Mai 2023, 20:47
von Hasi
Hi Volker!

Verstehe ich überhaupt nicht!! Wir hatten ihn erst kürzlich im Glas - sehr authentischer Brunello, sauber, voll da usw ... sogar PARKER hat dieser Annata 2016 satte 95 Punkte verpasst ... wir hatten ihm allerdings 24h Luft in einem 1 l-Behältnis gegeben ... vielleicht als Anmerkung: Die Annata von Altesino waren - speziell seit Elisabetta Gnudi Altesino gekauft hat (aber auch schon vorher!) - NIE als „Überflieger” gedacht, sondern sollten stets einen ehrlichen Brunello „auf Augenhöhe” repräsentieren. Einen Brunello, wie Fans ihn seit den 70-ern schätzen. puristisch und schnörkellos mit eventuell ein wenig Geduld in der Erst-Begegnung zu behandeln. Ich hatte das in einem Gespräch mit Elisabetta vor einigen Jahren auch ganz deutlich von ihr so vermittelt bekommen.
Ich trinke Altesino-Weine seit den 80-ern und war NOCH NIE enttäuscht, auch nicht in den manchmal schwierigen Übergangsphasen bei Besitz-Wechsel.

Hasi

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Di 2. Mai 2023, 22:17
von AmonA
Hallo Hasi,
ich habe noch ein paar Flaschen von dem Wein. Wenn ich dran denke, werde ich der nächsten genügend Luft geben.
Ich finde aber, dass z.B. Lisini beim 2016er Annata für mich eine deutlich höhere Genussfreude in die Flaschen gebracht hat - zu einem ähnlichen Preis.

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Di 2. Mai 2023, 23:00
von jessesmaria
Lustig, dass du jetzt ausgerechnet auch noch Lisini erwähnst! Eigentlich wollte ich gestern schon schreiben, dass ich dein Urteil komplett nachvollziehen kann: habe vor ca. einem Jahr mit Freunden den Altesino 16 probiert und wir fanden ihn alle ein ziemliches Leichtgewicht (Abgang kurz, erinnere ich ich auch noch); den Lisini 16 tranken wir gleich im Anschluss und er war hin jeder Hinsicht viel stärker...

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Di 2. Mai 2023, 23:24
von Hasi
Lisini ist mit Altesino in keinster Weise vergleichbar, alleine schon auf Grund der Tatsache der N- und S- Lagen der Weingärten!
Lisini ist eine andere Liga!

beste Grüße

Hasi

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Fr 26. Mai 2023, 22:48
von Hasi
nach dem gestrigen Burgenland-Schwerpunkt heute „zurück” in die Toskana. Die seit 3 Tagen offene 2.te Hälfte des Brunello di Montalcino MOZ ART WINE 2016 von Il Paradiso di Frassina hat uns zur auf dem Ofen 2h brutzelnden marokkanischen Hendl-Tajine perfekt begleitet!

Der pensionierte Mailänder Anwalt Giancarlo Cignozzi, einer der allerersten „Aussteiger” die nach Montalcino kamen (er war einer der Gründerväter von CAPARZO!) beschallt seine Weinberge seit über 20 Jahren mit klassischer Musik. Das Resultat sind - so Cignozzi und auch viele Wissenschafter, die seine Arbeitsweisen untersuchen - perfekte Reifung, kein Einsatz von irgendwelchen Schädlingsbekämpfungsmitteln, ja nicht einmal die Wildschwein-Plage berührt ihn und seine Rebstöcke!

Seine Brunellos sind strukturierte und sehr elgante Sangiovese, absolut empfehlenswert.

Hasi

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Do 8. Jun 2023, 23:02
von Hasi
Gestern unter anderm 2 Brunellos aus 2011 genossen!
Der Castello Romitorio Brunello 2011 war von der ersten Sekunde an zugänglich und zeigte den (nicht nur für mich) schwierigen aber unterschätzten Jahrgang von seiner besten Seite. Das Schwierige beim 2011-er Einkauf war zu wissen wer wann die richtigen Schritte in diesem Hitzejahr gesetzt hatte und Transavantgarde-Pionier Sandro Chia und seine Mannschaft dürften heir so ziemlich ALLES richtig gemacht haben, denn der Brunello (mit von Sando gemalten Etikett), der 24 Monate im großen Holz gereift ist, kommt daher wie aus dem Bilderbuch! Nach wie vor jugendliche Noten, wenn auch die Reife schon voll da ist. Ein Duft nach Granatapfel, Salbei und Waldbeeren, am Gaumen ein äusserst samtiges Feeling und die Erinnerung an reife Kirschen, edle Schoko und Walnüssen. Der geht noch gute 10 Jahre im Keller und hat damals 93 Punkte von Monica Larner bekommen.
Ebenfalls alles richtig in diesem Jahr dürfte Giacomo Neris Schwester Gianna Neri auf ihrem Weingut gemacht haben, ihr Col Di Lamo Brunello 2011 zieht mit dem Romitorio gleichauf durchs Ziel. Phantastischer Sangiovese, auch wenn er aus dem noch immer umstrittenen äussersten Osten der Anbauzone, Torrenieri, kommt. Auch hier große, süße Kirschen und leckere Walbeeren, ebenfalls geschmeidig und samtig mit einer fast süßen Pfeifentabak-Anmut, die aber keinesfalls als aufdringlich zu empfinden ist oder an irgendwelche überreifen Trauben erinnert, im Gegenteil - die frühere Rechtsanwältin dürfte nicht zu früh entlaubt und rechtzeitig geerntet haben! Generell schätze ich die Weine von Gianna sehr. Schwierig zu bekommen, aber es zahlt sich aus.

have a nice evening

Hasi

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Do 22. Jun 2023, 01:30
von Hasi
Fattoi Brunello Riserva 2007
Zur Sommersonnenwende mit Räucherung von Sandelholz und Weihrauch öffneten wir in einer der ersten Tropennächte diesen perfekten Riserva von einem meiner Lieblingsweingüter, welches im Südwesten in unmittelbarer Nachbarschaft zu Soldera, Caprili und Gaja liegt. (Die Familie Fattoi waren aber 1965 die Ersten, die eigenen Wein im Weiler Santa Restituta anbauten)
Ich kenne die einfache Bauern-Familie seit Ende der 80-er persönlich und Gott sei Dank haben sie bei keiner Mode-Strömung mitgemacht, sondern sind seit knapp 60 Jahren immer ihrem traditionellen Weg gefolgt - ein wenig Wein (heute knapp unter 10ha), Oliven, Getreide, Kühe und Wald, so halten es die Brüder Lomberto und Leonardo, die von ihrem Papa Ofelio Fattoi übernommen haben und mittlerweile auch dessen Enkelin Lucia als Marketing & Verkaufs--Leiterin beschäftigen.
Ich habe in 33 Jahren keine einzige Flasche von diesem Weingut getrunken, die mir nicht geschmeckt hätte!
Purer oldschool-Brunello mit Sangiovese in der allerbesten Version, aber auch der Rosso dM des Hauses ist IMMER gut! Zudem ist man preislich im Rahmen geblieben. Auch Kritiker-Firlefanz und das rittern um Punktebewertungen war den Fattois nie wichtig.
Die Riserva wurde 2 Jahre in großem Holz und 1 Jahr in 500 L-Tonneaux ausgebaut und zeigt sich nach 16 Jahren in perfekter Verfassung. Ich würde diesem Wein noch mindestens weitere 15 Jahre Reifezeit zumuten.

Ciao

Hasi

Re: Brunello di Montalcino

BeitragVerfasst: Di 28. Nov 2023, 11:57
von Fasano
Hat schon jemand Bewertungen der Profiverkoster vom neuen Brunello Jahrgang 2019?