das weinforum .de

sorgenbrecher hat geschrieben:2.000Fl. für zwei Personen im besten Alter und mit regelmäßigem genussvollem Weinkonsum, das reicht ca. 5-6 Jahre...

...wenn da nur diese höchst kontraproduktive Nachkauferei nicht wäre...

ich habe heuer - ausser gaaaaanz wenig WEISS (ein paar Flaschen aus Friulii, Wachau, Thermenregion und See) - genau NICHTS nachgekauft, nicht mal in Montalcino - DAS soll was heissen!
Und ich gehöre NICHT zu den „Personen im besten Alter und mit regelmäßigem genussvollem Weinkonsum”, denn dafür bin ich beruflich einfach zu viel weg! Ich starte am Donnerstag meine knapp 4-wöchige 25th Guinness IRISH CHRISTMAS-Tournee, dann 2 Wochen da, danach wieder 2 Wochen mit der 11. Nacht des FADO aus Lissabonn auf Tour usw ... dazu kommen auch noch enthaltsame Phasen, sprich wenn ich 100 Tage im Jahr in den eigenen Keller gehen kann, dann wars das schon ... sprich das reicht für 20 Jahre was da unten schlummert .... 58 + 20 = 78 ... so alt werde ich vermutlich gar nicht ...

Hasi

Gestern getrunken, nach einem bereits tollen Auftakt mit einem Arneis von Bricco Ernesto und einem Barolo von Brovia (2015): Der Salvioni Brunello 2015 war dann doch das Highlight des Abends, ein Charmeur sondergleichen. Der ist so weich, rund und elegant, da muss man nicht mehr warten, und gleichzeitig wirkt er natürlich noch kein bisschen alt, könnte bestimmt auch noch lange liegen... Weiß nicht, ob ich schonmal einen besseren Brunello getrunken habe.

Salvioni war immer schon SEHR gut und sorgte bereits mit seinem ersten Rosso d M in den 1980-ern für großes „HALLO” in Montalcino. Am Qualitäts-Schräubchen wurde in den letzten Jahren hier und dort noch ganz leicht gedreht, sehr viel mehr geht aber einfach nicht und sollte auch nicht (und wird sicher auch nicht) versucht werden, das nennt man dann in der Musik-Branche „over-promoted”

Hasi

P.S.: Was mir bei der Familie so gut gefällt ist, dass sie diesem verrückten Einzellagen-Brunello-Trend NICHT folgen. (Asien lässt grüßen!) Ich brauche keinen Brunello um 250.-- bis 350.-- (Giacomos „Cerretalto” oder Val Di Cavas „Montosoli” sind zwar schon wunderbare Dinger, dennoch steckt Salvioni mit seinem normallen „Annata” auch diese Sangiovese locker in die Tasche!)

Hi folks!

Soeben folgende Brunellos für eine morgige Verkostung geöffnet/belüftet: San Giacomo Brunello 2016, Barbi Brunello 2015, Il Poggione Brunello 2013, Ciacci Piccolomini dÀragona Rosso dM 2012, Lazzeretti Brunello 2012, Barbi Brunello 2010, Donna Olga Brunello 2006.
Beim ersten Ankosten keinerlei Schäden, Altersnoten, Unreinheiten. Alle Sangiovese voll da, erste große Überraschung: Donna Olga - 10 Sekunden nach dem Öffnen ins Glas und - PÄNG! Grandioser Brunello!!

Mehr dazu in den nächsten Tagen

Hasi

So, nun bitte ich die Experten um ein Statement.
Möchte zu meinem Geburtstag am Ende der Woche neben ein paar 2000er Bdx auch den einen oder anderen Brunello entkorken.
Da ich nicht so sattelfest bzgl. Alterung der Brunellos bin, möchte ich euch um Rat bitten: Wie lange sollte ich sie vor der Verkostung öffnen/dekantieren?
1990 Caparzo La Casa
2010 Poggio San Polo
2011 Val Di Suga Riserva
2016 Il Poggione

Grüß
Schneesurfer

Hallo Schneesurfer,

also ich bin jetzt auch kein Experte für gereifte Brunello, aber ich hatte zweimal einen "Val di Suga Vigna Spuntali 2010" (einen vor Kurzem; siehe Forum) und zweimal einen "Siro Pacenti Pelagrilli 2012" im Glas und auch über mehrere Tage getrunken. Jedoch habe ich die Weine nicht dekantiert bzw. belüftet, sondern einfach so getrunken. Beide Weine waren sofort sehr gut genießbar, aber sie haben sich über einige Tage sehr interessant verändert.

Der "Spuntali" war am 2. Tag kraftvoller als am 1. Tag und wurde danach weicher, komplexer und ausdifferenzierter. Es waren für mich bereits eindeutig Anklänge von Tertiäraromen vorhanden, aber die Frucht war noch sehr schön präsent. Interessant war die Farbe, welche bereits in ein helles rotbraun überging.

Der "Pelagrilli" war noch deutlich jugendlicher und kraftvoller und hat sich auch weniger spürbar verändert. Der Wein hat einen ganz anderen Charakter und man spürt deutlich den Ausbau im Holz, aber ohne das dieser Frucht und andere Aromen dominiert.

Spontan würde ich sagen, dass der "Pelagrilli" noch deutliches Lagerpotenzial hat und der "Spuntali" weitgehend auf dem Höhepunkt ist.

schneesurfer hat geschrieben:Da ich nicht so sattelfest bzgl. Alterung der Brunellos bin, möchte ich euch um Rat bitten: Wie lange sollte ich sie vor der Verkostung öffnen/dekantieren?
1990 Caparzo La Casa
2010 Poggio San Polo
2011 Val Di Suga Riserva
2016 Il Poggione

Wenn Du Erfahrungen mit dem "La Casa" und dem "Poggione" machen sollte, würde mich ein Bericht sehr interessieren, weil ich vom beiden Weinen kleine Mengen im Keller habe. Vom "La Casa" den 2015er und vom "Poggione" einen 2013 und 2 oder 3 2015er.

Mich würde interessieren, ob der "La Casa" wirklich über 30 Jahre Lagerung gut verträgt und noch genießbar ist. Wenn dazu jemand anders Erfahrungen hat. Ich wäre extrem neugierig.

Viele Grüße
Marvin

1990 = entweder gute Flasche oder schlechte Flasche
2010 + 2010 = in jedem Fall im Trinkfenster, 11 ist weiter
2016 = kommt drauf an wie jung du Brunello gerne trinkst, geht auch

danke für Eure Hinweise!
Wenn 11 weiter ist als 10, dann starte ich mal mit dem 11er, ohne dekantieren.
Der La Casa kommt aus der MAG - ich berichte

...und den Il Poggione lasse ich erst mal in Ruhe bei mir ankommen. Den habe ich nämlich erst am Montag bestellt.