Brunello di Montalcino

Ich glaube, dass du nichts falsch machst, wenn du jetzt eine deiner zwei Flaschen öffnest.

Ist aber nur so ein Gefühl und nicht wirklich fundiert.

Danke, wenn ich sie demnächst öffne, sag ich wie es war.

Hallo, Wolfgang,

ich habe den 2004er Brunello von Il Poggione im Keller und in der Kellerverwaltung vermerkt: Trinkreif ab 2014 (sprich 10 Jahre Lagerung). Habe den Termin wohl vom Fachhandel oder von Parker erhalten (weiss nicht mehr genau).

Bin ich da zu optimistisch

für eine halbwegs vernünftige Einschätzung bin ich wohl der Falsche, da meine Brunello-Erlebnisse sehr selten sind und sich fast nur auf diesen Brunello beziehen.
Als ich den Wein zum Jahreswechsel 2004/05 zu einem besonderen Ereignis gekauft und da auch die erste Flasche aufgezogen hatte, fiel der Brunello gegen eine gleichzeitig gekaufte solide - aber nicht mehr - Chianti Riserva 2001 von I Mori glatt durch, für mich damals auch ohne ein großes Potential anzudeuten. Eine irgendwann zwischenzeitlich getrunke Flasche (Weihnachten 08 oder 09 ?) hat meine Meinung auch nicht verbessert, ich hab mir nicht mal Notizen gemacht. Deshalb war die jetzige Flasche eine nette kleine Überraschung.
Ich denke die Parker-Empfehlung dürfte passen und Du kannst den Wein solange liegen lassen. Wobei ich von Haus aus entweder ganz primärfruchtige Weine bevorzugen oder abgelagerte "alte" Schinken.
Ich hoffe es hilft Dir.

Gruß Bernhard

Heute und gestern im Glas: Brunello di Montalcino Vitanza 1996

Im Glas tiefes edles Rubinrot. In der Nase ein schönes verführerisches Bouquet mit Aromen von Brombeeren, Cassis Schattenmorellen und dezente kräutrige Noten. Am Gaumen optimal gereift, elegant und rund, mit voller Frucht und angenehmer Tanninstruktur. Im Abgang lange anhaltende Aromen von dunklen Beeren. Jetzt optimal trinkreif.

Bewertung: 90 DP

Am zweiten Tag hatte der Wein schon merklich abgebaut: jetzt am Gaumen stärkere Akzente auf Fruchtsäuren (Schattenmorellen).

Gestern im Glas: Poggio Antico Brunello di Montalcino 1997

Im Glas dichtes, dunkles Rubinrot. In der Nase ein schönes Bouquet von Brombeeren, Holunderbeeren, Cassis, sowie mediterranen Kräutern. Am Gaumen sehr gute Reife mit gut eingebundenen noch immer recht kraftvollen Tanninen und ausgeprägter Fruchtsäure mit Aromen von frischen Brombeeren und Schattenmorellen. Im Abgang kräuterig. Optimaler Begleiter zu stark mit mediterranen Kräutern gewürzten Gerichten.

Ein sehr guter Wein, vom PGV her allerdings auch kein Schnäppchen. Diesbezüglich ist der Rosso di Montalcino, der jung einem gereiften Brunello wie diesem nicht nachsteht deutlich günstiger.

Bewertung: 91 DP

Gerade folgenden "Kellerfund" im Glas:

Brunello Di Montalcino
Tenute Niccolai
Podere Ballerina 2001

Leuchtendes Rubinrot im Glas mit leichter Aufhellung am Rand. Nase nach Pflaume und dezent Erdbeere. Am Gaumen dominieren die Pflaumenaromen, etwas Brombeere daneben Schokolade, Vanile und ganz dezente Holznote. Große Fruchsüße, die von der tollen Säure wunderbar in der Balance gehalten wird. Feines Tanin. Langer Abgang auf Pflaumen- und Brombeerenaromen. Etwas kühler getrunken, was dem Wein aus meiner Sicht sehr zu Gute kommt. Tolle Überraschung. Freut mich noch eine zweite Flasche im Keller zu haben. 91 Punkte.

Gruß

Holger

Anläßlich der Gambero Rosso Top Italian Wines Roadshow 2011 hatte ich folgende Brunelli im Glas. Hier die Bewertungen:

Gaja Pieve Santa Restituta-Rennina BdM 2004 - 90 DP - präsente Säure, Aromen von Schattenmorellen

Ruffino Greppone Mazzi BdM 2004 - 90 DP

Hallo zusammen,

eben frsich geöffnet im Glas: Brunello di Montalcino, 2004, Tenuta Poggio Il Castellare



Das ist ganz tolles Kino. Das sind die Art Weine, die mich faszinieren. Kein bischen überextrahiert, kühl und dennoch Kraft mit wunderschöner Balance an lebhafter Säure mit einem leicht "süssen" Kern. Ultrafein und dennoch glasklare Struktur und schöne Tiefe. Wenn die Nase noch etwas weiter aufmacht, die Herbe im Abgang abnimmt und die Komplexität klarer herauskommt - was ich erwarte - dann wird er bei mir wohl die Schwelle zum grossen Wein klar knacken. Wohl das Beste und Feinste, was ich bisher aus Toskana, ja ganz Italien im Glas hatte. Die nächste Flasche wird in 2012 aufgezogen.

Hallo Wolfgang,

der Brunello Poggio il Castellare 2004 ist für mich auch ein sehr schöner Wein. Wie ich finde hast du den Eindruck den der Wein macht sehr gut beschrieben. Noch sehr zurückhaltend in der Nase aber insgesamt tief und komplex mit großer Ausgewogenheit. Hoffentlich reift der Wein auch so wie man sich dass wünschen würde. Ich bin mir da oft nicht so sicher.

Ebenfalls überraschend, dass der Wein preislich für Brunello nicht abgehoben ist.

Ebenfalls überraschend, dass der Wein preislich für Brunello nicht abgehoben ist.

Hallo Ralf,

sehe ich auch so, wenngleich die knapp 30€ kein Pappenstil sind. Aber der Gegenwert ist für mich da.

Nach knapp 3 Stunden nach wie vor hervorragend. Er zeigt einem parallel geöffneten Ser Lapo 2004 CCR, Fonterutoli in Sachen Feinheit, Struktur/Tiefe klar die Grenzen auf. Ein wunderschönes Weinerlebnis.

Hallo Wolfgang,


schön das dir mal ein Italiener so schmeckt

Ich finde ihn auch echt gut, zwar noch weit weg vom Höhepunkt, aber schon zu trinken.

Schwierig zu bewerten ist für mich der Riserva aus dem gleichen Jahrgang. Dieses Teil ist momentan nicht mal "anzutrinken" (eigentlich mag ich das Wort nicht) und macht null Spaß, was aber auch klar ist. Trotzdem ist der Wein jetzt so hart, dass ich mir nicht sicher bin, ob der was wird (oder im Gegenteil nach sehr langer Lagerung richtig super wird). Der doch große Preisunterschied ist für mich hier nicht so klar erkennbar und ich würde mein Geld lieber in die Annata Version stecken.