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Rosso di Montalcino

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Gecko

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragSa 16. Jan 2021, 10:17

Hallo jessesmaria,

bei extraprima habe ich Siro Pacenti 2016 bestellt. Ich würde jedoch erstmal 1-2 Flaschen bestellen, vielleicht magst Du ja den Stil nicht. Klar, Versandkosten sind immer blöd bei so wenigen Flaschen. Mir schmeckt er...

Teste doch erstmal die von Dir bestellten aus, auch wenn diese für mein Dafürhalten noch zu jung sind. Häufig findest Du in diesem Forum auch Beispiele zu Weingütern, die einen ähnlichen Stil haben (wenn Dir A schmeckt, probiere mal den Wein von B). Wenn Du jetzt Weine von 10 Weingütern probierst, hast Du einiges vor....

Ich hatte mal den Rosso von Poggio alla mura (2010) von Banffi und in meiner Erinnerung war der sehr gut. Zu den anderen kann ich leider nichts sagen...

Grüße
Chris
Viele Grüße,
Chris
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jessesmaria

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragSa 16. Jan 2021, 11:28

Hallo Gecko,

danke für deine Einschätzungen!

Ich bin da vorsichtig optimistisch, denn der Weinstil des RdM gefällt mir grundsätzlich sehr gut. Oder findest du die Unterschiede zwischen den einzelnen Weingütern dann im Stil wirklich noch mal so gravierend?

Hier (bei Falstaff) hat der Siro Pacenti bei einer Verkostung gewonnen:

https://www.stoppervini.com/wp-content/ ... Trophy.pdf

Der Banfi war dagegen (mit einem weiteren) Schlusslicht, aber ich habe ja auch den 2018er bestellt. Der kommt jedenfalls bei RP gut weg...

Ja, wegen der Versandkosten bestelle ich immer ungern so kleine Mengen, außerdem kostet er eben ab 12 Flaschen weniger... Also falls jemand Interesse hat, gerne melden.
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EThC

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragSa 16. Jan 2021, 13:02

jessesmaria hat geschrieben:Hier (bei Falstaff) hat der Siro Pacenti bei einer Verkostung gewonnen

Siro Pacenti läuft bei mir unter "geht so", allerdings war der 2001er, den wir vor einigen Jahren probiert haben, auch schon deutlich gereift, in dem Zustand war er mir zu anstrengend. Ansonsten gebe ich auf Falstaff-Bewertungen nicht viel, da mußte ich schon zu oft mit dem Kopf schütteln.
Was nicht heißt, daß der aktuellere Jahrgang nicht gut ist bzw. daß er DIR gefallen könnte. Wenn ich bezüglich einer Region, Weinart etc. in der Findungspahse bin, bestelle ich grundsätzlich immer nur eine Flasche je Wein und streue möglichst weit. Wenn man will, kann man dann seine persönliche Einschätzung mit denen der verschiedenen Weinauguren abgleichen, um herauszufinden, welcher mit dem eigenen Geschmack einigermaßen kompatibel und somit für die eigene Kaufentscheidung verläßlich ist.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Hasi

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 19. Jan 2021, 11:13

Hallo Alfons und alle anderen die hier dran sind... ich kann im Großen und Ganzen nur dem Chris (Gecko) zustimmen und möchte dazu doch noch anmerken, dass „Wein” immer auch - und vermutlich zuallererst - persönlicher Geschmack ist, somit Einschätzungen, Anregungen, Empfehlungen für den Einen passen können und beim Nächsten völlig daneben liegen und nur Kopfschütteln verursachen!

Wenn Du noch dazu ein „relativer Weinnovize” bist ist es natürlich auch einen Deut` schwieriger. Wobei ich gleich den Hut vor Dir ziehen möchte, dass Du als „Novize” ins Thema Montalcino einsteigst, das schwierig und komplex (aber auch sehr sehr spannend!) ist! TIP: Tief eintauchen „in Montalcino” kannst Du online auf meiner - dem Brunello gewidmeten - website: http://www.hasis-wine-world.at/ (auch mein Roman „Brunello, Sex & Rock n Roll ist eine Empfehlung, schicke ich gerne zu)

Wegen Deinem „Novizentum” antworte ich auf Deine Fragen, die ich sonst vielleicht stehen lassen würde, da kurze Antwort(en) nicht möglich:

VALDICAVA braucht noch, Vincenzo Abbruzzeses Sangiovese sind „Langschläfer”, mit viel Luft (24 h Belüftung in GESCHLOSSENEM 1 L-Gefäß) müsste der 2016 eigentlich Freude machen.

FORNACINA sollte mit zumindest 12 h Luft ebenfalls Spaß machen ... der winzige Betrieb hat aber eine eigene Stilistik, die zudem auch mit den an diesen Hängen vorkommenden Böden zu tun hat. Die benachbarten Weingüter „La Serena”, „Verbena”, „La Rasina”, „La Fornace”, „Tassi Franci” und „Solaria” können ähnliche Rosso dM hervorbringen, wenn sie vermehrt Traubenmaterial aus den Lagen vor Ort (eben aus dem abschüssigen Kessel in dem die genannten Betriebe liegen) verwenden und nicht Trauben aus ihren südlichen und nördlichen Lagen. Dazu muss man dann allerdings wieder wissen welches Traubenmaterial in welche Fässer ging usw - dafür sollte man bereits pensioniert, sowie mit viel Geld & Zeit & einem Häuschen in Montalcino ausgestattet sein!

SESTA DI SOPRA ist ein Juwel, und es ist ein absolutes Privileg auch nur einmal im Leben einen der enorm raren Weine von Ettore und Enrica „erkunden” zu können! (die untypisch für Montalcino stets ein wenig burgundisch sind) Der feine Herr ist weit über 80 und ich knie vor ihm! Er macht jedes Jahr nur knapp unter 7000 Flaschen Sangiovese (Brunello und Rosso zusammen genommen!) - beratender Önologe und Freund des Hauses war einige Jahre übrigens Giancarlo Pacenti vom Gut „Siro Pacenti”. Auch Honig und Olivenöl von Enrica sind ein Genuss (wenn man ein Gläschen bekommt!)

CAPARZO: Der „La Caduta” ist eigentlich ein „Brunello”, die Trauben stammen von einem Weinberg, dessen Material früher zu 100% in den Caparzo-Brunello ging und der Rosso dM Caduta wird auch 18 Monate in großen Fässern ausgebaut. Mit Sicherheit ein Spitzen-Sangiovese, und das mit beständiger Konstanz.

Was HÄNDLER angeben interessiert mich nicht wirklich, da sich die allermeisten Händler nur sehr wenig auskennen (können). Viele dieser Händler machen ja aus einem BrunellO in der Mehrzahl auch BrunellI - was völliger Schwachsinn ist! Ein Brunello, viele Brunello - oder viele Brunellos - wenn schon! (Brunello ist ein Eigenname, Eigennamen bekommen im italienischen kein i in der Mehrzahl!) Natürlich geben die Händler auch ein kürzeres Zeitfenster an um nicht von Kunden zur Verantwortung gezogen zu werden, wenn der Wein „zu reif” geworden ist. (DAZU: Ich bin der sicheren Überzeugung, dass 95% der Weine dieser Welt zu früh getrunken werden, das gilt auch für Weissweine!! Meine Frau und ich haben vor 1 Woche einen österr. Rose aus dem burgenländischen Eisenstadt von 1998 getrunken - er war eine Sensation!)
Und meine „OPTIMISTISCHE EINSCHÄTZUNG” kommt daher, dass ich eben seit den 1980ern Weine aus Montalcino sammle & trinke und somit feststellen konnte, dass die allermeisten Rosso dM dieses „Zeitfenster” haben (wir haben im Dez nach Weihnachten 5 Rosso dM aus den späten 1990-ern von „Il Poggione”, „Biondi Santi”, „Col dÒrcia”, „Conti Costanti” und „Baricci” verkostet und alle fünf waren ausnahmslos ganz groß!

Zu Deinen RdM im Keller:
Pian dell Orino: liegen lassen (Jans Weine halten ewig)
Banditella: liegen lassen (der „geht” sicher über 15 Jahre)
Il Marroneto: liegen lassen oder trinken (Luft!)
Pietranera: trinken (mit Belüftung!)
Baricci: LANGE liegen lassen, die Rossos des Hauses kann man bis zurück in die 1970-er trinken (so man das Glück hat einen dieser Schätze zu besitzen!)
Ciacci Piccolomini: liegen lassen oder trinken (wenns ein „Rossofonte” Lagen-Rosso ist: LIEGEN lassen, ist vermutlich in 10 Jahren am Höhepunkt)
Siro Pacenti: liegen lassen (zumindest 2-3 Jahre)
Brunello Friggali: trinken (Luft!)
Brunello Ciacci Piccolomini & Casanova di Neri: liegen lassen (lange) oder trinken (sofort und mit Luft - zumindest 24h)

reife Brunellos/leistbar: da wirds schwierig. Wie schon gesagt, das ist Geschmackssache und logischerweise nicht günstig. Ich kann Dir jetzt auch nicht empfehlen Wein xy aus dem Jahr xy zu kaufen, genau diese eine Flasche könnte ja schon „über dem Jordan” sein! Manchmal gibt es allerdings „panische” Händler, die meinen sie bleiben auf dem „alten” Wein sitzen und die dann Juwelen um aberwitzig niedrige Preise verschleudern ... da kann ich Dir nur empfehlen das selbe wie ich zu machen: Stunden, Tage, Wochen im Netz zu jagen oder direkt nach Montalcino zu fahren - aber DORT bekommst Du gereifte Brunellos NICHT mehr zum Schnäppchen-Preis! (ein wichtiger Anhaltspunkt ist immer auch eine „Jahrgangstabelle”, da würde ich mich an die 4-Stern und 5-Stern Jahrgänge halten. Viel Info zu Brunello bekommst Du auch über TIM ATKIN (der hat sogar einige wunderschöne, umfangreiche Jahrgangs-Hefte käuflich zum download), und KERIN O`KEEFE - vermutlich DIE Expertin zu Brunello, ich empfehle Dir ihr Buch „Brunello di Montalcino - understanding and appreciating one of Italy`s greatest wines”.

Dennoch ein paar Ideen, wenn Du Dich „drüber traust” (ich habe Dir nur Jahrgänge raus gesucht die „versprechen” noch „da” zu sein):
Bei diesem Händler kaufe ich immer wieder, seit vielen Jahren, alle Weine waren stets einwandfrei!
etwas wirklich ALTES und vermutlich eine Sensation:
http://www.barolobrunello.de/epages/154 ... 1CT1964BMR
könnte auch noch klappen, ich hatte letztes Jahr einen aus 1970 offen, der war top:
http://www.barolobrunello.de/epages/154 ... 1CL1967BMR

ein „Verlass-Weingut”, da sollte der 83-er Riserva noch voll da sein:
http://www.barolobrunello.de/epages/154 ... 1BB1983BMR

ebenfalls vermutlich eine Sensation ist dieser Lisini aus 1988:
http://www.barolobrunello.de/epages/154 ... /1LI1988BM

DER ist bestimmt gaaaanz groß:
http://www.barolobrunello.de/epages/154 ... /1SP2004BM
DER ebenso:
http://www.barolobrunello.de/epages/154 ... /1SP2006BM

Auch bei diesem Händler kaufe ich immer wieder, der hat vor allem eine spektakuläre Auswahl an Biondi Santi-Weinen:

https://www.jahrhundertweine.de/shpSR.p ... 287&p2=299 (diese Riserva ist eigentlich ein „Schnäppchen”, ich habe 1970-er Riservas von Biondi Santi auf Auktionen um 900.--+ verkauft gesehen!). Ich kenne den 1970 von „Il Greppo”, hatte 2 x das Vergnügen ... was soll ich sagen ... der „heilige Gral”!!
WENN Du Dich an reifen „Il Greppo” herantasten willst, ist DAS auf alle Fälle ein SCHNÄPPCHEN, zwar keine Riserva aber bestimmt ein Erlebnis: https://www.jahrhundertweine.de/shpSR.p ... 287&p2=299

diesen 1990-er hatte ich im Sommer offen, GRANDIOS: https://www.jahrhundertweine.de/shpSR.p ... 287&p2=299 („Casale del Bosco” gehört der Familie Nardi, Gründungsmitgleider des Consorzio. Der 1990 stammt noch aus „Vor-Barrique-Zeiten”, mit denen die Nardis leider lange experimentiert hatten)

DAS hier ist mit Sicherheit „viel gereifter Brunello für wenig Geld” - eines der allerbesten Weingüter Montalcinos, LE CHIUSE (die Weinberge der Familie gehören zur erweiterten Familie Biondi Santi, von dort kam immer Traubenmaterial der legendären „Il Greppo”-Riserva): https://www.jahrhundertweine.de/shpSR.p ... 287&p2=299

Spitzen-Wein der biodynamisch arbeitenden Padovani-Zwillingsschwestern: https://www.jahrhundertweine.de/shpSR.p ... 287&p2=299


so, das wars - wohin darf ich meine Honorarnote für meine Konsulenten-Tätigkeit schicken???

Spaß beseite: viel Erfolg bei der Jagd - doch VORISCHT!! Montalcino kann süchtig machen!

Hasi
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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 19. Jan 2021, 11:33

Ich bin zwar nicht Adressat, aber: Vielen Dank @Hasi! Da steckt so viel in diesem Beitrag, das kann ich garnicht alles auf einmal fassen, zumal Montalcino ja nicht meine Primärbaustelle ist. Ich werde mich aber gerne daran erinnern und bei Gelegenheit auf "dieses Lexikon" zurückkommen. :D
Besten Gruß, Karsten
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Hasi

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 19. Jan 2021, 12:35

Hallo Karsten!
Danke ;) , empfehle auch Dir meine - dem Brunello gewidmete - website: http://www.hasis-wine-world.at/ sowie auch meinen 600 Seiten-Roman „Brunello, Sex & Rock n Roll” (schicke ich gerne zu). In beiden Projekten stecken jahrelange Arbeit zum Thema!

lG - Hasi
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HPaulsen

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 19. Jan 2021, 14:31

Lieber Hasi,
für Umfang, Inhalt und die Summe des vermittelten Wissens zücke ich zuallererst einmal 120 Punkte - very best ever ;)
Hasi hat geschrieben: Wobei ich gleich den Hut vor Dir ziehen möchte, dass Du als „Novize” ins Thema Montalcino einsteigst,...

Vielleicht erkläre ich kurz, wie ich überhaupt auf diese Idee komme:
Vor 2-3 Jahren fiel mir urplötzlich auf, dass ich zwar an sich am Wochenende gerne Rotwein trinke, aber schon seit geraumer Zeit keine Flasche mehr ‚erwischt‘ hatte, die ich richtig lecker fand. Also beschloss ich, beim Weinkauf nicht mehr dem Etikett oder der Empfehlung eines Händlers zu folgen sondern selbst herauszufinden, was mir eigentlich schmeckt. Bestandteil des Beschlusses war, nur noch ‚guten‘ Wein (=schmeckt mir) zu kaufen. Intuitiv war mir klar, dass die Informationsquelle also nicht der Supermarkt oder der Händler sein könnte.
Als nächstes beschäftigt man sich logischerweise zuerst mit Lesestoff zu den Hauptanbaugebieten ‚höherwertiger‘ Weine und danach mit den Rebsorten. Die Lesereise führt zwangsläufig durch Bordeaux, Burgund, Barolo und – wenn man jenseits der 30 Lenze zählt - logischerweise auch ins Chianti. Erstens kennt man das irgendwie als Weingegend und zweitens hatte ich von dort früher schon ein paarmal ein oder 2 Kartons mit nach Hause geschleppt und den Inhalt über die kommenden Jahre durchaus genießen können.
Burgund und Barolo sind mir noch zu unübersichtlich (was mich nicht davon abhält, dort ebenfalls das ein- oder andere Abenteuer zu starten). BDX (links) ist durch die Appellationen und die Klassifikation eigentlich ein recht gut zu überblickendes Gebiet, das man systematisch durchprobieren könnte. Allerdings besteht dort ein ähnliches Problem, wie auch für Brunello: Von den meisten Gütern sind nur die aktuellen Jahrgänge verfügbar und darüber heißt es gemeinhin, dass sie unbedingt noch ein paar Jahre Zeit brauchen (oder nur der echte Kenner sie verstehen kann). Gereifte Jahrgänge sind oft nur zu Sammlerpreisen – und damit zum Probieren ungeeignet – zu bekommen.

Was also macht man, wenn man einen Weinvorrat anlegen möchte, der – beginnend in 10-15 Jahren – einen Genuß für dann weitere 15-20 Jahre bietet.
Klar kann ich jetzt breit streuen und von jedem Gut 1 oder 2 Flaschen weglegen. Stellt sich nach 15 Jahren raus, dass sie mir taugen, hätte ich rückblickend mehr kaufen sollen. War es ein Fehlkauf, dann habe ich wenigstens nicht zuviel fehlinvestiert – in beiden Fällen ist aber trotzdem der Keller leer.

Im Montalcino habe ich das Gefühl, dass es – allein aufgrund der geographischen Begrenztheit und der Beschränkung auf Sangiovese/Brunello – ein verhältnismäßig homogenes Weingebiet ist. Zudem bieten Deine Posts aus den letzten zwei- drei Jahren hier reichlich Anhaltspunkte um einzusteigen und weiter zu vertiefen.
Insofern: Nochmals herzlichen Dank dafür, daß du Dein Wissen so großzügig teilst. (Wenn dieses Jahr der Sommerurlaub zuhause stattfinden sollte, dann wird das definitiv ein Anlass für mich sein, einen 600-Seiten-Roman zu lesen. Im normalen Zeiten finde ich dazu nicht die Muße…)

Abschließende Frage mit Hinblick auf die reifen Jahrgänge, die Du bei barolobrunello herausgesucht hast (auch dafür herzlichen Dank !!)
Sind Deiner Meinung nach die aktuellen Jahrgänge in ihrer Charakteristik/Stilistik überhaupt vergleichbar mit dem, was vor 20-30 Jahren im Montalcino auf die Flasche gebracht wurde ?


P.S. Ich gelobe auch nie mehr wieder von "Brunelli" zu sprechen... :oops:

Grüße,
Alfons
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Hasi

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragDi 19. Jan 2021, 19:36

Für ALLE: natürlich findet man , wenn man länger sucht, einiges zu Montalcino auf youtube, mir gefallen folgende Beiträge SEHR gut:
https://www.youtube.com/watch?v=M2wkO5s ... e=emb_logo (SAN LORENZO ist ein kleiner/feiner Bio-Betrieb mit wirklich guten Weinen)

hier eine Verkostung mit FRANCESCO ILLY und seinem Önologen SEBASTIAN NASELLO von der grandiosen „Podere Le Ripi”: https://www.youtube.com/watch?v=r8iFWXXxt9k&t=307s
(es zahlt sich aus Alles zu ILLYS Weingut anzusehen was man auf youtube oder der homepage des Weinguts finden kann!!!) Ich hatte vor einigen Jahren das exclusive Vergnügen mit Francesco und Sebastian eine Flasche des GEWALTIGEN „Bonsai” zu trinken, einer der besten Weine meines Lebens!

egal wie man zu James Suckling steht, sein neuer Kurz-Film mit dem Portrait von 4 meiner Lieblings-Winzer ist SUPER (den ersten Betrieb im Film - Banfi - und den vierten - Castelgiocondo - hätte er sich ersparen können, die haben aber vermutlich am meisten bezahlt! Beide machen - nach MEINEM Geschmack - „amerikanische” Weine): https://www.youtube.com/watch?v=zkus_hw_pCA

und hier der KÖNIG von Montalcino, Franco Biondi Santi, zu dieser Zeit bereits über 90 ... https://www.youtube.com/watch?v=KJCrDVVunpc

coole Verkostung von 3 Brunellos aus 2012 mit Hintergrund-Infos - auch wenn der Kollege mit der Aussprache der Namen & Weine Probleme hat, denke er ist Deutscher, der in den USA lebt (jedenfalls hat er hier 2 meiner Lieblings-Brunellos im Glas, San Felice und Barbi ... mit seiner Meinung dass Antinoris Pian della Vigne die Nr1 ist liegt er leider völlig daneben, aber auch Antinori produziert zuallererst für den amerik. Markt!) ... https://www.youtube.com/watch?v=LXL8yg2pe3M

kurze Einführung durch den Grafen Cinzano selbst in seinem 2015-er Brunello (sehr zu empfehlen und günstig!) ... durften mehrmlas in seiner Gesellschaft unvergessliche Momente erleben - was für ein Gentleman! https://www.youtube.com/watch?v=sXcZWZEF5D4

und noch ein Video von der BARICCI-Familie direkt vom MONTOSOLI-Hügel, der Cru-Lage Montalcinos!
https://www.youtube.com/watch?v=zlb-TmhItzw

viel Spaß

Hasi
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OsCor

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragFr 5. Feb 2021, 10:57

Also dann: Ich hatte per PN bei Hasi angefragt, wo denn der Hauptunterschied zwischen Brunello und Chianti läge. Er hat mir geantwortet (und diese Frage nicht als zu banal fürs Forum angesehen):
Also, in den Chianti dürfen zum Minimalanteil von 70% Sangiovese auch andere Rebsorten beigegeben werden (von den restlichen 30% wiederum sind auch 10% Weißweinsorten erlaubt) - somit ist es nicht sinnvoll mit Brunello vergleichen zu wollen (warum auch?) Die handvoll Winzer die ihren Chianti zu 100% mit Sangiovese ausbauen, müsstest Du suchen (es gibt sie) und dann mit einem Brunello-Winzer der ähnlich lange im Holz lagert (bei Chianti Classico Riserva machen viele 24 Monate im großen Holz) finden
Hintergrund war meine im Chianti-Faden vor einiger Zeit gestellte Frage, ob es nicht noch so was wie den urigen Chianti der 70-er und 80-er (Fiasco und so) gäbe und UlliB hat mich darauf hingewiesen, dass ich nach reinem Sangiovese suchen soll, allenfalls mit etwas Canaiolo oder Colorino.
Ok, ich habe z.B. La Mandria als Lieferanten für reinen Sangiovese und Sangiovese mit etwas Canaiolo auf Hinweis des Foristen Holzfass gefunden und auch schon gekauft (weil aber erst gestern eingetrudelt, noch nicht probiert). Der korsische Niellucciu (reiner Sangiovese) von Stollinger war schon sehr nahe dran, also weiß ich, dass diese Rebsorte in jung ziemlich genau das ist, was ich suche.
Mit Brunello hatte ich mich aus Unkenntnis überhaupt nicht beschäftigt, aber durch Zufall mitgekriegt, dass der aus reinem Sangiovese besteht. Tja und dann habe ich mich gefragt, ob es nicht auch junge, säurestarke Rosso gibt, die meinem Beuteschema entsprächen - im Gedanken daran, was denn die Italiener als täglichen Wein auf den Tisch stellen und in der Hoffnung, außer den paar Winzern, die reinen Sangiovese-Chianti (zu verträglichem Preis!) produzieren, noch andere Sangiovese-Optionen zu haben.

Gruß
Oswald
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Gecko

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Re: Rosso di Montalcino

BeitragMo 22. Mär 2021, 12:37

Hallo,

gibt es schon Informationen ("Jahrgangsprognosen") zum Rosso di Montalcino Jahrgang 2019?
Ich meine gelesen zu haben, dass dieser ein guter Jahrgang gewesen sein soll.

Gleiche Frage bezieht sich auf den Jahrgang 2018. Da für beide Jahrgänge bereits Weine verfügbar sind bzw. Vorverkäufe für den 2019er laufen, welcher Jahrgang wäre hier zu bevorzugen?

Vielleicht kann jemand dazu etwas sagen, vielen Dank!!!

Es grüßt euch
Chris
Viele Grüße,
Chris
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