2 Tägiger Aufenthalt in Piemont

Unter 10 wird bestimmt eng. Aber zwischen 10 und 15 findet sich viel positives. Man darf halt keinen Barolo erwarten.

Genau, das macht aber ja schon einen Unterschied. Zwischen 10 und 15€ fängt's wohl an. Roccheviberti wäre z. B. ein Versuch wert, obwohl ich den Nebbiolo nicht kenne.
Nebbiolo ist meist etwas teurer als Barbera und Dolcetto, wenn der Nebbiolo 8€ kosten sollte, müsste der Barbera ja entsprechend bei 6 und der Dolcetto bei 4 liegen...

in wie weit wäre denn der Nebbiolo aus der Langhe anders als Barolo? Liegen da welten zwischen einem 10€/12€ Langhe Nebbiolo zu einem 35€ Barolo? das Geschmacksprofil sollte doch, da Beides aus Nebbiolo ist, recht ähnlich sein??? Oder liege ich da komplett daneben, das quasi schon Barolo und Babaresco im Geschmack schon welten auseinander liegen?

Ich suche im Endeffekt (aus dem Internet Zitiert):

Ein runder, tiefroter, trockener Rotwein mit einem hohen Gehalt an Tannin. Sein Geschmack wird oft mit Begriffen wie erdig oder teerig bezeichnet. Hierzu kommen Anklänge von dunkler Schokolade, aber auch von Trockenfrüchten. Eine Nuance von Kirschen, Veilchen und Rosen wird auch oft beschrieben.

tiefrot, trocken, Tannin, Kirsche, Rosen, Veilchen das wäre es! .....bei dem ich die Flaschen auch noch bis zu 10 Jahre liegen lassen kann, ohne dass die danach nichts mehr sind.

dieses Geschmacksprofil suche ich in der Preisklasse bei Langhe Nebbiolo bis 15€ meinetwegen und für Barbaresco / Barolo dann bis 25€/30€.

Grüße
Michael

Deine Preislimits scheinen mir etwas willkürlich. Ich würde einfach hinfahren, probieren und schauen, was mir die jeweiligen Flaschen wert sind. Wenn du für einen Barolo 30€ hinblättern würdest, warum nicht auch 20€ für einen Nebbiolo eines sehr guten Erzeugers (z. B. Cavallotto, Grasso, Vajra, Negri, ...)? Natürlich unterscheiden sich Barolos und Nebbiolos vor allem durch den unterschiedlichen Ausbau stark, aber ich hätte lieber einen hervorragenden Nebbiolo als einen mittelmäßigen Barolo.
Wenn du im Bereich 10–20€ bleiben möchtest, solltest du dir auch Barbara und Dolcetto anschauen, kann auch Spaß machen, vor allem zum Essen.

Barbaresco/Barolo für 25–30€ limitiert dich sehr. Leider ist es auch nicht so, dass man vor Ort großartig Schnäppchen ergattert. Hinsichtlich Auswahl und Preise ist die Enoteca Fracchia & Berchialla in Alba empfehlenswert – oft günstiger als beim Weingut selbst. Aber noch größere Schnäppchen machst du – traurigerweise – von zuhause im Internet. Schon der Basis-Barbaresco der Produttori ist z. B. eigentlich bereits über deinem Preislimit (32€ bei Lobenberg), bei vino.com bekommst du aber den 18er im Angebot für 25€.

Du, die Preislimits sind in der Tat etwas willkürlich gesetzt. Am Ende bezahlt man für den Wein, der einem am besten schmeckte wohl freiwillig etwas mehr. Ich bin auch totaler amateur und suche hier halt von den alten Wein-Hasen Informationen. Manches weiß ich auch gar nicht so wie ich es formulieren soll.

Grundannahme war halt schon, dass ich direkt vor Ort viel günstiger bin als hier im Internet beim Händler.....

Ich möchte mir halt keinen 50€ Wein leisten, weil es bei mir, zumindest bis jetzt noch, Perlen vor die Säue geschmissen wäre. Und mir das Geld für eine Flasche einfach zu viel wäre.

Deshalb auch so willkürliche Preise. Bevor ich 10 Flaschen a 50€ für tolle Barolos ausgebe, hätte ich lieber 40 Flaschen a 10€ + 5 Flaschen a 20€ mit anderen tollen Nebbiolo Weinen, bei denen ich viele Abende mehr, spass hätte. Ich nenne es mal mein persönliche Preis/Genuss Verhältnis.

Wenn ich jetzt vor Ort, was natürlich allein als Urlaubsort bestimmt toll ist, keine günstigeren Preise als im Internet erwarten kann, würde ich den Aufenthalt dann doch arg überdenken.....

ahso, den Produttori del Barbaresco DOCG 2018, habe ich noch 3 Flaschen im Keller (glaube den gleichen Jahrgang), da habe ich letztes Weihnachten eine geöffnet. Ich fand ihn ganz ok... aber jetzt nicht Atemberaubend aus der Erinnerung. Farbe war nicht so tief Rot, wie ich mir einen Nebbiolo vorstelle irgendwie und geschmacklich nicht so intensiv aussagekräftig und recht unrund. War es vlt auch einfach noch viel zu früh für den Wein und ich hätte so ein 2018er eher bis 2025 liegen lassen sollen?

Grüße
Michael

Ich möchte mir halt keinen 50€ Wein leisten, weil es bei mir, zumindest bis jetzt noch, Perlen vor die Säue geschmissen wäre. Und mir das Geld für eine Flasche einfach zu viel wäre.

Deshalb auch so willkürliche Preise. Bevor ich 10 Flaschen a 50€ für tolle Barolos ausgebe, hätte ich lieber 40 Flaschen a 10€ + 5 Flaschen a 20€ mit anderen tollen Nebbiolo Weinen, bei denen ich viele Abende mehr, spass hätte. Ich nenne es mal mein persönliche Preis/Genuss Verhältnis.

Der Gedankengang ist nachvollziehbar. Leider ist das Preisniveau im Piemont insgesamt ziemlich hoch. Der Vorteil vor Ort ist: Du kannst dich durch die ganze Palette probieren, vom günstigen Dolcetto über den Barolo für 50€ bis zum Riserva für 120€. Vielleicht sind ja am Ende der 50€-Barolo genau das, was du suchst – dann sind es auch keine Perlen vor die Säue.

Nebbiolos sind grundsätzlich eigentlich nicht so "tiefrot" und dunkel im Geschmack wie z. B. Cabernet Sauvignon. Vielleicht suchst du ja eigentlich etwas ganz anderes?
Tatsächlich sind die Produttori Barbarescos besser etwas älter, idealerweise (und natürlich je nach Jahrgang) um die 10 Jahre. '15 sticht '18 gerade auch schon um Längen.

Farbe war nicht so tief Rot, wie ich mir einen Nebbiolo vorstelle

Wie schon mein Vorredner gesagt hat: Nebbiolo ist keine farbintensive Sorte, sondern im Gegenteil eher farbschwach. Wenn man wie ich ursprünglich von der Bordeaux-Seite kommt und das erste mal mit Nebbiolo in Berührung kommt, erschrickt man über die Farbe, die bei vielen Weinen eher an klassischen deutschen Spätburgunder erinnert und dazu gelegentlich schon bei Jungweinen deutliche Brauntöne haben kann, die bei jungem Bordeaux überhaupt nicht gehen. Wichtig ist aber: Farbe und aromatische Qualität korrelieren nicht miteinander. Ein auffallend heller Barolo kann besser sein als ein auffallend dunkler - aber auch umgekehrt ist es möglich.

Wenn Du wirklich farbintensive Rotweine suchst, bist du im Piemont bei Barbera oder Dolcetto besser aufgehoben.

Eine weitere Eigenschaft von Nebbiolo ist, dass die Sorte ausgesprochen säurestark ist. Wer sonst Rotweine auf Basis von Merlot oder südfranzösische Grenache-lastige Cuvées trinkt, wird damit seine Probleme haben.

Nach dem, was Du hier geschrieben hast, bin ich gar nicht sicher, ob Nebbiolo das ist, wonach Du eigentlich suchst. Ich würde mich da erstmal vorsichtig herantasten; örtliche Vinotheken sind gut dafür.

Gruß
Ulli

.... soeben fiel mir für einen vor Ort Besuch der Betrieb Bel Colle in Verduno ein - Besichtigung und Tasting auf Voranmeldung über Homepage.
Der Betrieb bildet die Rot- und Weisswein-Palette des Barologebiets ab und hat ausser Barolo auch 2 verschiedene Langhe Nebbiolo, Dolcetto, Pelaverga und verschiedene Barbera im Portofolio. In Weiss gibt's Arneis, Chardonnay, Favorita, Moscato und Nascetta und 2 Schäumer.
Im Grunde ein Betrieb, bei dem man in einfach mal Querbeet verkosten könnte.

.... soeben fiel mir für einen vor Ort Besuch der Betrieb Bel Colle in Verduno ein - Besichtigung und Tasting auf Voranmeldung über Homepage.
Der Betrieb bildet die Rot- und Weisswein-Palette des Barologebiets ab und hat ausser Barolo auch 2 verschiedene Langhe Nebbiolo, Dolcetto, Pelaverga und verschiedene Barbera im Portofolio. In Weiss gibt's Arneis, Chardonnay, Favorita, Moscato und Nascetta und 2 Schäumer.
Im Grunde ein Betrieb, bei dem man in einfach mal Querbeet verkosten könnte.

Gute Idee…und nicht vergessen, deren Barbaresco Pajore zu verkosten. Der ist etwas geschliffener und runder, einfach ein idealer Einsteiger-Barbaresco.

... und manchmal muss man nur etwas weiter nachdenken, und dann fällt einem ein, man könne auch die Cantina Ascheri in Bra durchaus empfehlen. Klar nicht die Weinfreak-Toppadresse, aber solides Weinhandwerk zu vernünftigen Preisen.
Neben Wein gibt's auch Hotel und Osteria, Tasting auf Voranmeldung, etcpp...
https://www.ascherivini.it/