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Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

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Créot

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragDo 11. Nov 2021, 22:40

jessesmaria hat geschrieben:Falstaff zu 2018:

Im Norden herrschte während der ganzen Erntezeit stabiles Hochdruckwetter mit warmen Tagen und kühlen Nächten – ideal. Aus den nördlich der Linie Toskana–Marken gelegenen Regionen dürfen wir uns daher aus 2018 hervorragende Weine erwarten, insbesondere aus dem Piemont.


Ich wäre bei Falstaff vorsichtig. Der Falstaff-Verkostet für Italien mag nicht nur "moderne" Nebbiolos, sondern auch heiße Jahre - zumindest deutlich mehr als Monica Warner oder Galloni. Und es gab ja schon einige heiße Jahrgänge, die früh gehypt wurden und dann 10 bis 15 Jahre später in der Breite eher enttäuschen.

Allerdings: mit ein paar Flaschen Produttori wird man wohl nichts falsch machen

Grüße
Stefan
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robertz

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragFr 12. Nov 2021, 08:07

Hallo Stefan

Ich sehe das ähnlich wie du und bin schon auf den eher gastronomischen Jahrgang gespannt. Meine Erwartung ist nicht sehr hoch, vermutlich wird es bei den wenigen Flaschen für baldigen Genuss bleiben. Ich kenne die Barbaresco der Produttori schon seit 2007 (ebenfalls ein sehr warmer Jahrgang), hatte aber noch nie ein wirklich schlechtes PLV.

Gerade die Produttori beschreiben und bewerten ihre Weine sehr ehrlich in ihren Jahrgangsbeschreibungen, das ist viel aussagekräftiger als so man journalistisches Werk.

An dem Angebot mit den –25% konnte ich jedoch nicht vorbei gehen, die 24 EUR wird der Barbaresco aus einem schwierigen Jahr sicher wert sein.

Schöne Grüße aus Wien
Robert
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Créot

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragFr 12. Nov 2021, 13:50

Bitte berichten Robert, wenn du eine Flasche aufziehst.

Mir hat's auch in den Fingern gejuckt - nach 30 Flaschen Produttori aus 2016 habe ich aber die Füße stillgehalten...
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austria_traveller

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragFr 12. Nov 2021, 17:22

Créot hat geschrieben:nach 30 Flaschen Produttori aus 2016

Beruhigt mich, dass ich nicht der einzige Wahnsinnige bin, der in diesen Mengen einkauft
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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robertz

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragMi 8. Dez 2021, 21:43

So, ich konnte in der Black Friday Week beim Angebot der Barbaresco 2018 nicht vorbeigehen, nach einer kurzen Ruhepause nach der Lieferung wurden jetzt die ersten beiden Flaschen verkostet.

Entgegen mancher Meinung waren meine Erwartungen nicht zu hoch gesteckt und wurden so auch nicht enttäuscht, aber um Weine mit hohem Lagerpotential handelt es sich nicht.

Zuerst wurde der Barbaresco Vallegrande 2018 von Ca' del Baio geöffnet.

PnP im Zalto Universal: eher ausgeprägte Nase, anfangs etwas animalisch, verfliegt aber rasch, dann Kirsche, rote Beeren, mit Luft kommt rasch eine grüne Note hinzu, frischer Rosmarin, grüne Lorbeerblätter, ein Hauch Gummi fügt sich hinzu, dann auch etwas braune feuchte Erde, insgesamt aber eine schöne mehrschichtige Nase; am Gaumen frisch fruchtig, stützende rotbeerige Säure, präsentes feinkantiges Tannin, die vordergründige rote Frucht wechselt dann in einen etwas breiteren leicht braunen erdig mineralischen Nachhall, Kirschkern; etwa 90 RPunkte; wirkt insgesamt süffig aber gereifter als er eigentlich ist, vermutlich jetzt on Top für einige wenige Jahre


Am nächsten Tag folgte der Barbaresco 2018 von den Produttori Barbaresco:
PnP im Zalto Universal: anfangs etwas verbrannter Gummi, dann deutlich Nougat, erst mit mehr Luft kämpft sich die Frucht hervor, dezente Anmutung von roten Beeren mit Schwerpunkt Erdbeere, Hagebutten legen sich rasch davor, eher getrocknete Aromen, etwas Stroh, auch Blütenblätter, mit starker Belüftung lässt sich kurzzeitig Kirsch hervorlocken, eine stillere Nase als in den letzten Jahren, nach Stunden der Belüftung wird die rote Beere in der Nase würziger und frischer; der Gaumen zeigt sich deutlich frischer, schöne stützende Säure, rote Ribisel gepaart mit etwas Zitrus und leicht herber Preiselbeere, das samtige Tannin bleibt anfangs im Hintergrund und kommt erst im Nachhall deutlicher hervor, mittelgewichtiger etwas weitmaschiger Körper, die blättrige Note der Nase zeigt sich dann im Nachhall, hier schließt sich der Kreis mit etwas Nougat; 89 RPunkte


Beide Weine zeigten trotz des Jungwein-Status eine schon leicht gereifte Robe, beide hatten trotz des sehr jungen Jahrgangs 2018 leicht ziegelfarbene Wasserränder. Beide zeigen sich momentan schon trinkbereit mit (meiner Meinung nach) wenig weiterem Entwicklungspotential, einige Flaschen für den baldigen Konsum sind (oder werden noch) gekauft, aber Lagerflächen werde ich für diesen Jahrgang keine reservieren.

Schöne Grüße aus Wien, Robert
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Bibbel

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragDo 9. Dez 2021, 15:30

Danke für die Wasserstandsmeldung.

Für den Alltagskonsum trinke ich die 17er aus der Gegend. Die sind nicht so schlecht wie ihr Ruf.
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robertz

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragDo 9. Dez 2021, 21:03

Hallo

Also die 2017 finde ich auch nicht so übel, sind halt etwas heterogener als die 2016er, die ja beinahe blind gekauft werden konnten. Sowohl den Normale der Produttori wie auch der Vallegrande 2017 würde ich klar über den 2018er stellen. 2016 war eine Granate als Jahrgang und ist für mich nicht unbedingt die Benchmark für kaufen ja/nein.

Schöne Grüße aus Wien, Robert
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Olaf Nikolai

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSa 11. Dez 2021, 23:36

Sehe ich grundsätzlich anders.
Wer 16 nicht kaufte ist schön blöd.
Alle anderen kaufen die Folgejahrgänge.
Nun ja....
Der 17er der Produttori Barbaresco ist auch nicht so mickrig.
Aber das Bessere ist nun einmal der Feind des Guten.
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Alba

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSo 12. Dez 2021, 09:39

Olaf Nikolai hat geschrieben:Wer 16 nicht kaufte ist schön blöd.

Wow, große Worte und Urteil mit gleichmal enthaltener Beleidigung.
Nicht zum ersten mal, ist wohl eine Frage der Persönlichkeit (...) und auch Kinderstube.

Persönliche Untergriffe (und ja, blöd ist ja schon eine Beleidigung) haben m.M. in einem Weinforum genau NICHTS verloren, eigentlich schade dass mancher das offensichtlich nicht so sieht.

Gruß
Manfred

PS: habe zwar keinen einzigen Barbareso 2016 gekauft, aber selektiv einige wenige Barolos, bin dann also gar nicht ganz so blöd, aber vielleicht teil-blöd, lebe gut damit ... :mrgreen:
PS2: Fällt mir gerade noch ein, als blöd empfinde ich beispielweise narzistische, angeberische "Weinexperten" die vermeintlich allwissend über fast Allen stehen.
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robertz

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSo 12. Dez 2021, 13:58

Hallo und Danke Manfred,
man weiß ja, wer es geschrieben hat. 8-)
Ich messe mich nicht mit der Länge meines Weinkellers.

Desweiteren verdiene ich mein Geld mit „ehrlicher“ Arbeit und habe deshalb ein limitiertes Budget (sowohl maximale Flaschenpreise sowie monatliche bzw. jährliche Ausgaben) für das genussvolle Hobby. Dazu gehört auch das Verkosten & Vergleichen von Weinen mit einer gewissen Erfahrung und Ausbildung, aber ohne Belehrungsintentionen. Ich stille mit Wein weder meine Sammelleidenschaft (obwohl mein Keller über 1000 Flaschen zählt, aber immer maximal 6 identische Flaschen) noch will ich durch Weinspekulation Geld verdienen, ich trinke und genieße lieber.

Schöne Grüße aus Wien, Robert
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