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Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

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weinaffe

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragFr 4. Jul 2014, 15:51

Hallo zusammen,

auch im Sommer muss es mal ein Roter aus dem Piemont sein:


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Grüsse
Bodo
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schneesurfer

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragMi 12. Nov 2014, 17:52

Bernd Schulz hat geschrieben: Der bei Lobenberg erstandene Roero, den ich mir gerade eingeschenkt habe, nährt diese vage Hoffnung allerdings nicht:

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Bei vielen italienischen Rotweinen habe ich sofort die Assoziation "rosinige Säure", so auch hier. Und ich mag dieses Geschmacksbild einfach überhaupt nicht. Kräftig ausgesprägte Säure im Riesling finde ich wunderbar, aber in einem tendenziell überreifen Roten stört sie mich gewaltig.

Vermutlich ist dieser Wein vieeel zu jung, aber ich glaube nicht, dass er mir in 10 Jahren um Längen besser schmecken würde.

Nach wie vor italophobe Grüße sendet

Bernd


Hab hier gestöbert, weil ich vorgestern und gestern diesen Wein getrunken habe (übrigens aus derselben Quelle) und mit einem etwas ratlosen EIndruck ins Bett gegangen bin. Meine Eindrücke decken sich zu 100% mit denen von Bernd. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass er sich am nächsten Tag marginal harmonischer und länger präsentierte. Vielleicht braucht er wirklich noch 10-15Jahre um zusammen zu finden. Die 3 Gläser im GR hat er meiner Ansicht nach nie und nimmer verdient.
Gruß
Schneesurfer

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiss, ob sie wiederkommen.
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Seehas

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragSo 29. Mär 2015, 16:18

Heute im Glas:
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Das Weingut aus Sizzano arbeitet schon lange biologisch und macht u.a. einen interessanten, sehr reschen und völlig trockenen Spumante "Incontro" aus der autochthonen Sorte Erbaluce, einen sehr trinkigen Sizzano und einen eher puristischen Gattinara. Im Ghemme sind neben Nebbiolo auch Uva rara und Vespolina zugelassen, und davon scheint man hier Gebrauch gemacht zu haben, auch wenn auf dem Etikett nur Nebbiolo vermerkt ist. Der Wein wirkt dadurch breiter, wohl auch gefälliger. Wie auch andere Weine von Bianchi gute und erfreuliche Mittelklasse. Weine aus Nordpiemont sind unterschätzt, wenn auch leider nicht mehr in preislicher Hinsicht.
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Seehas

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragSa 18. Apr 2015, 21:14

Heute im Glas (aus der Merum-Degubox):
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Neben Nebbiolo gibt es auch im Nordpiemont (noch) andere autochthone rote Sorten wie Vespolina. Auffallend ist die starke Würze (wie etwa auch bei Verduno Pelaverga oder aus den Marken Lacrima di Morro d'Alba). Wenn das wie hier nicht zu sehr ins Parfümige geht (wie bei manchen württembergischen Muskattrollingern) und das Tannin bleibt, gibt das trinkige Weine zum Essen, die zu Wurstwaren wie Salami viel Vergnügen bereiten.
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vanvelsen

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragMi 23. Sep 2015, 17:47

Liebes Forum

heute im Glas ein sehr interessanter Vertreter aus der Kategorie Schaumwein. Der Spumante Brut 2011 von Roberto de Alessi ist eine spannende Alternative zu Franciacorta. Mit 40 Monaten auf der Hefe aber nur 10 Euro ab Weingut sowohl qualitativ als auch preislich sehr spannend.

Mehr dazu hier: http://www.vvwine.ch/2015/09/brut-la-pi ... mante.html

Gruss,

Adrian
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olifant

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragDo 26. Nov 2015, 16:27

... gestern im Glas ...

2009 Ghemme DOCG, Az. Agr. Bianchi - Sizzano, Bio-Zert.

dunkles transparentes glänzendes Mittelrot mit rubinrotem Kern, kleiner Wasserrand; leicht gereifte würzige Nase mit Kirsche und zerquetschten Waldbeeren, dazu Blutorange, Myrthe und Lorbeer, welke Noten von Blüten und feuchtem Laub und Tabak; am Gaumen kerniges Mittelgewicht, Aromatik korrespondierend zur Nase mit angereifter Frucht und welken vegetal-floralen Noten, dazu ebenso herb-würzige Noten (Lorbeer, Wacholder, Tabakferment, etwas Teer), gewisse schmutzige Mineralität, feinsandige trockene Tannine, deutliche Säure gepuffert durch leicht süssen Extrakt, animierend, trocken, mit Tiefe, Changierend, zeitweise fehlt etwas Druck und Dichte; langer herber trockenwürziger Abgang auf 'schräge' - welke Frucht-/Würznoten - 16,5-17(+)/20 op

Am Anfang seiner Trinkreife würde ich meinen. Charakterwein.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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olifant

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Re: Ghemme

BeitragMo 7. Mär 2016, 14:22

... mal wieder im Glas ...

2005 Ghemme DOCG, Antichi Vigneti di Cantalupo - Ghemme

dunkles transparentes glänzendes Rubingranat; mineralisch-rotfruchtige Nase, laubig-feuchter Waldboden, Tabakferment, gewisse welke Blütennoten; am Gaumen mit (gewisser) Strenge, Aromatik korrespondierend zur Nase, eher verhaltene unterholzige im Rückzug begriffene rote Beerenfrucht, mit herbwürzig-feuchtlaubigen vegetalen ferment-tabakartigen Noten, mineralische Anklänge, sehniges trockenes Tannine, noch eingebundene Säure, gewisse Strenge und 'karge' Eleganz, dennoch auch Tiefe; langer trockener Abgang mit fast schon strengen vegetal-laubigen und mineralischen Noten - (16,5-)17/20 op

Kompromisslos jahrgangsgeprägter laubig-steiniger Nebbiolo. Besser jetzt trinken, vor 2 Jahren mit mehr morbider Frucht m. E. noch Gefälliger - natürlich Geschmackssache.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Holzfass

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Re: Ghemme

BeitragMo 7. Mär 2016, 21:57

olifant hat geschrieben:... mal wieder im Glas ...

2005 Ghemme DOCG, Antichi Vigneti di Cantalupo - Ghemme

dunkles transparentes glänzendes Rubingranat; mineralisch-rotfruchtige Nase, laubig-feuchter Waldboden, Tabakferment, gewisse welke Blütennoten; am Gaumen mit (gewisser) Strenge, Aromatik korrespondierend zur Nase, eher verhaltene unterholzige im Rückzug begriffene rote Beerenfrucht, mit herbwürzig-feuchtlaubigen vegetalen ferment-tabakartigen Noten, mineralische Anklänge, sehniges trockenes Tannine, noch eingebundene Säure, gewisse Strenge und 'karge' Eleganz, dennoch auch Tiefe; langer trockener Abgang mit fast schon strengen vegetal-laubigen und mineralischen Noten - (16,5-)17/20 op

Kompromisslos jahrgangsgeprägter laubig-steiniger Nebbiolo. Besser jetzt trinken, vor 2 Jahren mit mehr morbider Frucht m. E. noch Gefälliger - natürlich Geschmackssache.


Hallo Ralf, danke, das macht mal wieder Lust auf einen Ghemme, oder überhaupt mal wieder Nebbiolo. Laub, welke Blüten und Wald - das sollte man angehen, bevor der Frühling einen die Weissweine zücken lässt :lol:. Hattest Du den vorab belüftet, bzw. hat sich im Glas was getan?
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olifant

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragDi 8. Mär 2016, 07:55

Hallo Thomas,

ich trinke eigentlich immer "pop and pour".
In diesem Sinne als kleiner Nachtrag: der in der Flasche verbliebene Rest zeigte sich am nächsten Tag mit deutlich intensiverer morbider Frucht zu Lasten der mineralischen Noten, ohne dass die Tertiäraromen nachliessen.
Letzendlich ein sehr schöner Ghemme ... mit 17/20 op

Wer mag kann sicher schon vorab mehr Luft geben.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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vanvelsen

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Re: Piemont - Roero, Monferrato und der Norden

BeitragFr 27. Mai 2016, 18:56

Man mag von Grignolino denken was man will, doch das hier ist mehr als probierenswert. Natürlich noch kein Barolo in der Komplexität, vor allem am Gaumen, doch die Nase alleine ist hinwerfend.
http://www.vvwine.ch/2016/05/ein-grigno ... orato.html

Wer kennt weitere gute Grignolino-Weine? Gaudio und...???

Gruss,

Adrian
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