Aktuelle Zeit: Fr 26. Apr 2024, 05:24


Barolo - Wein der Könige, König der Weine

  • Autor
  • Nachricht
Offline

Créot

  • Beiträge: 373
  • Registriert: Fr 18. Mai 2012, 15:24

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSa 3. Apr 2021, 22:14

jessesmaria hat geschrieben:Ich hab ein paar Baroli, überwiegend 2017, im Auge, die bei xtrawine im Angebot sind, teils wesentlich günstiger als bei Lobenberg (selbst Clubpreis).
Würdet ihr da zuschlagen bzw. welche wären eure Präferenzen?

Massolino Barolo 2017 25€
Cavallotto Barolo Bricco Boschis 2017 51,50€
Prunotto Barolo Bussia 2016 55€
Vajra G.D. Barolo Coste di Rose 2017 52€
Vajra G.D. Barolo Albe 2017 30€
Mauro Veglio Barolo 2016 27€

Die Vajras kosten bei Lobenberg 62 bzw. 40€ und scheinen mir ein echtes Schnäppchen...?


Moin JM

die Preise sind auf jeden Fall ziemlich gut - allerdings ist Vajra bei Lobenberg auch recht teuer - trotzdem gut. Massolino, Cavallotto und Vara sind ne Hausnummer. Prunotto und Veglio haben mich noch nie gereizt zuzuschlagen.

Ich glaube allerdings auch, dass viele 17er Barolo noch mit ordentlich Rabatt in den Handel kommen werden - die Leute haben sich mit 2016 eindeckt und 2017 mag in Ordnung oder auch gut sein, kommt aber, wie man so hört, an 2016 nicht ansatzweise heran. Zudem ist es ein weiteres sehr heißes Jahr - ist dann auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Meine Wahl wäre - ohne einen der Weine aus diesem Jahr getrunken zu haben - der Massolino. Den "Basis"-Barolo von Massolino fand ich noch nie enttäuschend und für den Preis kann man eigentlich nichts falsch machen, Galloni findet den Wein gut und man kann schon mal eine Flasche köpfen, um zu sehen, wie einem der Jahrgang gefällt. Cavallotto finde ich auch interessant. Bei Vara würden mich eher der Ravera oder der Bricco delle Viele interessieren. Den Albe hatte ich mal aus einem anderen Jahr im Glas und irgendwie hat er keinen großen Eindruck gemacht.

Grüße
Stefan
Offline

jessesmaria

  • Beiträge: 377
  • Registriert: Mo 28. Dez 2020, 16:11

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 11:21

Danke, Stephan!
Das hilft mir bei der Auswahl, alle wären mir eh zu viel... Ich würde nämlich gerne je 3 kaufen, eine zum recht früh trinken, eine nach vielleicht 10 Jahren und eine, die dann noch übrig ist, falls die 2. Flasche noch zu jung war.

Ja, der 16er scheint ja alles in den Schatten zu stellen, aber da bin ich wohl jetzt schon zu spät... Ich vermute, die Highlights sind entweder schon weg oder die Größe des Jahrgangs ist längst eingepreist, richtig?

Ob die 17er nach den Parker-Bewertungen etc. noch teurer werden – zumindest die richtigen –, oder sogar günstiger und man noch warten sollte, das habe ich mich eben auch gefragt. Aber das ist wahrscheinlich unvorhersehbar, wie bei Aktien, nicht?

Dass die von dir genannten Vajras noch größer sind, glaube ich gern, aber die Kosten leider auch über 80€. Aber gut, den einfachen Vajra sortier ich schonmal aus. 30€ für einen Wein, der dann doch spürbar als Einstiegswein daher kommt, finde ich immer noch zu viel.

Galloni scheint ja doch eine gute Referenz zu sein... könnt ihr die Punkte mal übersetzen? Ab welcher Zahl erwartet ihr einen wirklich komplexen Barolo, der sich lohnt einzulagern?
Offline
Benutzeravatar

UlliB

  • Beiträge: 4538
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:27

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 11:57

Um da auch noch meinen Senf dazuzugeben:

Der "Albe" ist bei Vajra tatsächlich der Basis-Barolo - eher wenig beeindruckend. Richtig gut ist bei Vajra der "Bricco delle Viole" (den "Coste di Rose" kenne ich nicht). Auch interessant: Vajra hat 2009 das Weingut von Luigi Baudana übernommen, die Weine laufen unter dem alten Namen weiter. Ganz traditionell erzeugte Weine, die brauchen allerdings viel Zeit. Serralunga halt...

Mauro Veglio ist ein Modernist, der mit viel Neuholz arbeitet (zumindest bei den Lagen-Barolo, beim Basiswein weiß ich's nicht). Da scheiden sich ja bekanntlich die Geister.

Prunotto ist meines Wissens nach eine Kellerei, kein Erzeuger. Was ich im Glas hatte, fand ich bislang nicht so toll.

Mein persönlicher Favorit aus der Liste wäre der Cavallotto, sehr zuverlässiger Produzent, traditionelle Arbeitsweise.

Ja, der 16er scheint ja alles in den Schatten zu stellen, aber da bin ich wohl jetzt schon zu spät...

Man findet schon noch, wenn man sucht... aber klar: preisgünstig ist da kaum noch was. Aber so viel günstiger scheinen mir die 17er nun auch nicht zu sein.

Normalerweise würde ich da jetzt einfach mal hinfahren und mich vor Ort eindecken. Die Preise sind dort durchweg niedriger als im deutschen Handel, manchmal sind die Aufschläge hier schon wirklich sehr frech. Aber das geht ja im Moment nicht und wird wohl so bald auch nichts mehr werden :cry:

Gruß
Ulli
Offline

jessesmaria

  • Beiträge: 377
  • Registriert: Mo 28. Dez 2020, 16:11

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 13:43

Danke, Ulli! Dann belasse ich es höchstwahrscheinlich mal bei den ersten zwei von der Liste und nehme noch den Vajra G.D. Langhe Nebbiolo 2019 für 16€ und den Massolino Barbera D'Alba 2019 für 10€ dazu - scheinen mir gute Preise für Gratislieferung nach DE. Aber ja, Piemont ist auf jeden Fall ein baldiges Urlaubsziel... (OT: Kennt ihr eigentlich gute Unterkünfte mit gutem Essen in der Region?)
Offline
Benutzeravatar

harti

  • Beiträge: 2482
  • Bilder: 11
  • Registriert: Mo 9. Aug 2010, 15:49
  • Wohnort: Deutschland

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 13:53

UlliB hat geschrieben:Prunotto ist meines Wissens nach eine Kellerei, kein Erzeuger. Was ich im Glas hatte, fand ich bislang nicht so toll.

Prunotto gehört zum Antinori-Imperium. Mit 50 ha Fläche ist Prunotto für Piemont zwar relativ groß, da aber nur eigene Trauben verarbeitet werden, kann man von einer Kellerei nicht sprechen. P. ist den Modernisten zuzurechnen, was sich insbesondere im Neuholzeinsatz ausdrückt.

Grüße

Hartmut
Offline
Benutzeravatar

robertz

  • Beiträge: 274
  • Bilder: 1
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 18:15
  • Wohnort: Wien

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 16:06

Kleiner Tipp von mir bezüglich Xtrawine–Angebot, der Barbaresco Vallegrande 2017 von Ca del Baio ist auch im Angebot, der bietet jung wie auch gereift einiges an Spaß für moderates Geld, siehe meine Notiz im Barbaresco–Bereich. Die 3 Gläser von Gambero Rosso sind zwar übertrieben, aber die 26,– EUR ist er sicher wert.

Schöne Grüße aus Wien, Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
Offline
Benutzeravatar

UlliB

  • Beiträge: 4538
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:27

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 16:16

harti hat geschrieben:Prunotto gehört zum Antinori-Imperium. Mit 50 ha Fläche ist Prunotto für Piemont zwar relativ groß, da aber nur eigene Trauben verarbeitet werden, kann man von einer Kellerei nicht sprechen. P. ist den Modernisten zuzurechnen, was sich insbesondere im Neuholzeinsatz ausdrückt.

Hallo Hartmut,

danke für die Klarstellung. Antinori hatte ich im Hinterkopf, irgendwie war ich dann in Richtung Kellerei gerutscht.
jessesmaria hat geschrieben:(OT: Kennt ihr eigentlich gute Unterkünfte mit gutem Essen in der Region?)

Wir hatten in der Gegend meistens eine Ferienwohnung oder ein Häuschen, einfach über die diversen Portale suchen... etwas außerhalb der Kernregion der Langhe ist es meistens günstiger, und die Wege bleiben immer noch kurz. Das Gebiet ist nicht groß.

Hotels sind wie in Italien üblich relativ teuer, und der Standard ist häufig nicht so sehr hoch. Unter drei Sternen geht eigentlich gar nicht, vier oder fünf ist schon eher ein Muss, und kostet dann entsprechend. Ok, das ist alles eine Frage der persönlichen Möglichkeiten: zwischen La Morra und Monforte gibt es ein paar Luxusressorts mit eigenem Golfplatz und angeschlossenem Sternerestaurant, so ab 500 € die Nacht für's DZ ist man dabei, da wird die Qualität dann wohl schon stimmen :lol:

Die Küche ist dort eigentlich immer gut, zwischen drei Michelin-Sternen und Landgasthof wird einem alles geboten. Die zahlreichen "Einsternigen" sind gemessen an deutschen Verhältnissen recht günstig, wenn man beim fixen Menu bleibt. Mein Tipp: bei schönem Wetter ins Ciau del Tornavento in Treiso. Und nach dem Essen sich unbedingt den Weinkeller zeigen lassen, so etwas sieht man wirklich sehr selten :ugeek:

Ah, noch eine Warnung: als Vegetarier oder gar Veganer wird man da nicht glücklich, als Letzterer würde man sogar verhungern. Die Basis der Küche dort sind Fleisch, Eier, Käse. Und öfter wird man auch als sehr guter Esser vor eine harte Probe gestellt. Ich erinnere mich an manch üble Nacht, weil's vorher einfach zu viel war... aber so gut :roll:

Gruß
Ulli
Offline

Créot

  • Beiträge: 373
  • Registriert: Fr 18. Mai 2012, 15:24

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 4. Apr 2021, 21:00

jessesmaria hat geschrieben:Ja, der 16er scheint ja alles in den Schatten zu stellen, aber da bin ich wohl jetzt schon zu spät... Ich vermute, die Highlights sind entweder schon weg oder die Größe des Jahrgangs ist längst eingepreist, richtig

das ein oder andere findet sich immer noch. Bei Picard gibt es noch - o.k. Barbaresco - die 16er von Cantina del Pino. Ich hatte den Basis-Barbaresco im Glas und fand ihn sehr gut. Und bei Galloni gabs 95 Punkte. Nicht ultratraditionell, aber weit entfernt von Barolobrause. Ich fand ihn im besten Sinne Burgundisch (nicht schlagen). Viettis Castiglioni sollte man aus 16 auch noch finden (und wenns irgendwo Prozente gibt - und die gibts ja immer mal wieder - dann hat man auch einen guten Kurs). Hatte ich auch schon im Glas und fand ihn ebenfalls sehr gut. Wenn ich mich recht erinnere, sogar etwas besser als den Pino. Und auch Massolino findet man auch noch zum Normalpreis (habe ich aber noch nicht probiert).

Ob die 17er nach den Parker-Bewertungen etc. noch teurer werden – zumindest die richtigen –, oder sogar günstiger und man noch warten sollte, das habe ich mich eben auch gefragt. Aber das ist wahrscheinlich unvorhersehbar, wie bei Aktien, nicht?

Grundsätzlich würde ich sagen: 2017 scheint kein Jahrgang zu sein, den man unbedingt haben muss. Ich würde da nichts jagen. Es sei denn man will bei Produzenten wie Bartolo Mascarello oder Guiseppe Rinaldi in die Allokationslisten.

Galloni scheint ja doch eine gute Referenz zu sein... könnt ihr die Punkte mal übersetzen? Ab welcher Zahl erwartet ihr einen wirklich komplexen Barolo, der sich lohnt einzulagern?

Puhhh. Früher hätte ich gesagt, so ab 92, 93. Gab m.E. aber etwas Inflation. Gegenwärtig vielleicht so ab 94, 95. Für einen herausragenden Wein. Allerdings: ich habe auch schon den einen oder anderen Barolo getrunken, der diese Punkte vielleicht nicht erreicht, aber trotzdem toll ist. Der Basis-Barolo von Burlotto z.B.: sehr fein, duftig und zart. Kein ganz großer Wein und trotzdem großer Spaß...

Grüße
Stefan
Offline

Catenaccio

  • Beiträge: 88
  • Registriert: Mo 30. Dez 2019, 23:15
  • Wohnort: Siegerland

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 5. Apr 2021, 09:23

@ jessesmaria

eine gute Auswahl an 2016er findest du noch bei Stefan Töplers http://www.barolobrunello.de
Offline

jessesmaria

  • Beiträge: 377
  • Registriert: Mo 28. Dez 2020, 16:11

Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragDi 6. Apr 2021, 21:59

Danke euch allen! Ich habe jetzt mal den Cavallotto und den Massolino 2017 in kleiner Stückzahl bestellt und schaue mal, ob ich irgendwann im Laufe des Jahres noch ein paar gute 2016er abstauben kann. (Wenn ihr Empfehlungen habt bzw. gute Angebote, gerne melden.)
Den von Robert erwähnten Barbaresco habe ich auch noch mitbestellt, bin gespannt.

Was Urlaub im Piemont betrifft: Ich denke auch, es würde in dem Fall eher auf eine einfache FeWo hinauslaufen, das Geld investiere ich dann in so einer Region lieber in authentischen Restaurants und natürlich bei den Winzern. Was ich mir aber auch nett vorstelle, wäre ein schön gelegenes Agriturismo, wo einen vielleicht noch die "Mamma" mit schlichter guter Küche (frische Pasta etc.) beglückt. @Ulli: Kannst du Orte oder Regionen in Reichweite der großen Weingüter empfehlen, die besonders idyllisch sind und auch zum Wandern/Radfahren einladen?
VorherigeNächste

Zurück zu Piemont

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen