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Barolo - Wein der Könige, König der Weine

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Stephane Franc

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 3. Mär 2024, 21:50

Ãœber 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:

Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996

Transparentes Ziegelrot.
Im Duft getrocknete Rosenblätter
Im Geschmack zarte Früchte, gering Tannine, immer noch minimal aufrauhend. Als Barolo noch erkennbar.

Vermutlich 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet. Ehrliche 93 bis 94 Punkte. Austrinken.

Hm, das war eine meiner wenigen hochpreisigen Flaschen, die ich in der Anfangszeit meiner Weintrinkerkarriere haben wollte, um irgendwann, also JETZT, mitreden zu können, wie so ein in Würde gereifeter Wein bzw. Barolo schmeckt. Keller 60 % Luftfeuchte, nur 1 x um gezogen seit 1996, 13 bis 19 Grad im Keller seit 2000. Naja, ich habe den Eindruck, dass ich Baroli entweder zu bald (adstringierende Tannine) oder zu spät (getrocknete Blüten) erwische. Ich kann aber verstehen, das nicht Wenige Barolo lieben. Die Kürze der Beschreibung bitte ich zu Entschuldigen, ich habe mich bemüht, noch mehr in diesen Wein hineinzuinterpretieren.... Er findet offensichtlich seine Abnehmer für jetzt 650 + Euro.

Gruß, Stefan
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Sauternes

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 4. Mär 2024, 13:12

650+€ ? Wau, das echt heftig, dafür bekommt man eine 6er Kiste Sandrone Barolo 2019, OK der ist noch nicht ganz trinkreif, aber trotzdem, und der 2017 Barolo Aleste von Sandrone war vor paar Monaten schon sehr bekömmlich.

Grüße Heiko
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olifant

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 4. Mär 2024, 13:36

Stephane Franc hat geschrieben:Ãœber 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:

Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996

Transparentes Ziegelrot.
Im Duft getrocknete Rosenblätter
Im Geschmack zarte Früchte, gering Tannine, immer noch minimal aufrauhend. Als Barolo noch erkennbar.

Vermutlich 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet. Ehrliche 93 bis 94 Punkte. Austrinken.

... . Naja, ich habe den Eindruck, dass ich Baroli entweder zu bald (adstringierende Tannine) oder zu spät (getrocknete Blüten) erwische. ... .

Gruß, Stefan


Offenbar hattest Du keinerlei Altersnoten, in dem Sinn von Liebstöckel, Fleischbrühe, oxidierte Frucht, Champignons, etcpp., die auf ein Überschreiten der Lagerfähigkeit hindeuten. Getrocknete Blüten /Rosenblätter sind kein Zeichen der Überalterung, sondern m.E. Nebbiolotypisch und durchaus begrüssenswert. Ebenso sprichst Du von (gereiftem) Tannin und zarter Frucht, beides ebenfalls keine Indizien für Überalterung oder schlechter Lagerbedingungen.
Warum denkst Du dann, den Wein 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet zu haben?

Auch hohe Flaschenpreise stellen keine Genussgarantie dar. Oder andersrum, darf für dich ein gereifter Barolo nicht eher feingliedrig sein, wie ich deine VKN interpretieren würde? Es gibt ja auch durchaus einige Italien-Weintrinker die genau so eine Reife - morbido - besonders schätzen.
Letztendlich siehst du den Wein doch bei 93 - 94 P, was ja durchaus nicht schlecht ist.

Falls du vergleichbare Giacosa-Weine kennst, bist du deswegen enttäuscht? War dir der Wein zuwenig fleischig, zupackend ...
Falls Du am Inhalt zweifelst, war es ggfls. eine Fälschung? Kannst Du das ausschliessen?

P.S.
Ob Barolo, Brunello, Burgund oder Bordeaux, wieviel kann eine Flasche Wein wert sein. In der von dir genannten Kategorie ist es grundsätzlich schwierig eine Korrelation zwischen Preis, Inhalt und Genuss, bzw. Genussversprechen, herzustellen. Mit dem monetären Gegenwert im Kopf fällt dies wohl mehr als schwer, zumindest für Otto-Normal-Nerds.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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harti

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 4. Mär 2024, 14:13

olifant hat geschrieben:
Stephane Franc hat geschrieben:Ãœber 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:

Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996

Transparentes Ziegelrot.
Im Duft getrocknete Rosenblätter
Im Geschmack zarte Früchte, gering Tannine, immer noch minimal aufrauhend. Als Barolo noch erkennbar.

Vermutlich 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet. Ehrliche 93 bis 94 Punkte. Austrinken.

... . Naja, ich habe den Eindruck, dass ich Baroli entweder zu bald (adstringierende Tannine) oder zu spät (getrocknete Blüten) erwische. ... .

Gruß, Stefan


Offenbar hattest Du keinerlei Altersnoten, in dem Sinn von Liebstöckel, Fleischbrühe, oxidierte Frucht, Champignons, etcpp., die auf ein Überschreiten der Lagerfähigkeit hindeuten. Getrocknete Blüten /Rosenblätter sind kein Zeichen der Überalterung, sondern m.E. Nebbiolotypisch und durchaus begrüssenswert. Ebenso sprichst Du von (gereiftem) Tannin und zarter Frucht, beides ebenfalls keine Indizien für Überalterung oder schlechter Lagerbedingungen.
Warum denkst Du dann, den Wein 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet zu haben?

Auch hohe Flaschenpreise stellen keine Genussgarantie dar. Oder andersrum, darf für dich ein gereifter Barolo nicht eher feingliedrig sein, wie ich deine VKN interpretieren würde? Es gibt ja auch durchaus einige Italien-Weintrinker die genau so eine Reife - morbido - besonders schätzen.
Letztendlich siehst du den Wein doch bei 93 - 94 P, was ja durchaus nicht schlecht ist.

Falls du vergleichbare Giacosa-Weine kennst, bist du deswegen enttäuscht? War dir der Wein zuwenig fleischig, zupackend ...
Falls Du am Inhalt zweifelst, war es ggfls. eine Fälschung? Kannst Du das ausschliessen?

P.S.
Ob Barolo, Brunello, Burgund oder Bordeaux, wieviel kann eine Flasche Wein wert sein. In der von dir genannten Kategorie ist es grundsätzlich schwierig eine Korrelation zwischen Preis, Inhalt und Genuss, bzw. Genussversprechen, herzustellen. Mit dem monetären Gegenwert im Kopf fällt dies wohl mehr als schwer, zumindest für Otto-Normal-Nerds.

Sehr berechtigte Fragen, die ich gern ergänzen möchte: Handelte es sich wirklich um einen Le Rocche? Diese Abfüllung dürfte es aus 1996 eigentlich gar nicht geben. Als Riserva gibt es mW nur den Falletto (siehe folgende Quelle: https://finewinegeek.com/giacosa/barolo/).

Grundsätzlich sind Giacosa Riserva nach meiner Erfahrung nahezu ewig haltbar. Zudem brauchen die Weine unendlich viel Luft, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Daher meine weitere Frage: Wie wurde der Wein belüftet?

Grüße

Hartmut
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weingollum33

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 4. Mär 2024, 15:43

Hallo Harti,
vielleicht kann ich hier zur Aufklärung beitragen.
Die Trauben für den Barolo Falletto di Serralunga riserva (red label) 1996 stammen mE von den höchstgelegenen Reben des Weinbergs Falletto. Erst in den Folgejahrgängen wurden diesen Reben immer separat viniziert und als Le Rocche del Falletto di Serralunga etikettiert. In 1996 gibt es kein Rocche del Falletto di Serralunga auf dem Label!
Gruß Tobias
PS: Ich habe übrigens auch noch eine Einzelflasche des Weins im Keller!
Zuletzt geändert von weingollum33 am Mo 4. Mär 2024, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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weingollum33

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 4. Mär 2024, 16:10

Ãœber 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:

Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996


Wenn der Wein über zwei Tage getrunken wurde, sollte er eigentlich spätestens am zweiten Tag genug Luft gehabt haben. Ich hatte über Weihnachten den "einfachen" Falletto di Serralunga 2001 - also ein "white label" von Bruno Giacosa im Glas. Die Flasche habe ich 8 h vor dem Abendessen dekantiert. Der Wein zeigte sich auch schon etwas fortgeschritten und hatte einen deutlichen Anteil an Tertiäraromen. Wodurch der Wein jedoch begeisterte war die unglaubliche Harmonie und Länge des bestenfalls mittelgewichtigen Körpers.
Gruß Tobias
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harti

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 4. Mär 2024, 19:44

weingollum33 hat geschrieben:Hallo Harti,
vielleicht kann ich hier zur Aufklärung beitragen.
Die Trauben für den Barolo Falletto di Serralunga riserva (red label) 1996 stammen mE von den höchstgelegenen Reben des Weinbergs Falletto. Erst in den Folgejahrgängen wurden diesen Reben immer separat viniziert und als Le Rocche del Falletto di Serralunga etikettiert. In 1996 gibt es kein Rocche del Falletto di Serralunga auf dem Label!
Gruß Tobias
PS: Ich habe übrigens auch noch eine Einzelflasche des Weins im Keller!

Hallo Tobias,

danke für die Info.

Grüße

Hartmut
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amateur des vins

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragFr 29. Mär 2024, 11:53

Gut möglich, daß ich meine beiden WOTY gestern zum BYO im Nachbardorf im Glas hatte. Einer von beiden war der

Burlotto, Monvigliero 2012

Direkt nach dem Aufziehen hatte ich kurz die eingemachten Erdbeeren, die harti als so typisch für Burlotto nannte. Mit gut zwei Stunden Belüftung ging die Frucht mehr Richtung heller Kirsche, unterlegt mit etwas Himbeere und gewürzt mit ganz feiner Kräuternote. Die Tannine sind noch präsent, aber recht fein und geschliffen, die Säure ist unauffällig frisch; tolle Balance. Eine zarte Note von geteerten Eisenbahnschwellen deutet beginnende Reife an, macht den Wein aber mitnichten rustikal; stets bleibt er auf der feinen, fast zarten Seite, um dann aber mit ordentlich Schub nachzuhallen. Groß!

Offenbarte solo immer wieder neue Facetten und war die perfekte Kombination zum Ossobuco. Spaßeshalber habe ich ihn auch schon zum Saltibocca vom Kaninchen probiert, aber das habe ich ganz schnell wieder gelassen. :mrgreen:

Burlottos sind auch so Weine, die aus pekuniären Gründen in meinem Keller wohl kaum nachwachsen werden. :cry: Umsomehr genieße ich jeden dieser raren Momente.

Der andere potentielle WOTY war dieser hier.
Besten Gruß, Karsten
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