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Domaine Huet

Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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Michl

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Re: Domaine Huet

BeitragFr 15. Mai 2020, 19:13

amateur des vins hat geschrieben:Wie sec ist sec?


Sensorisch völlig trocken, aber nicht knochentrocken.

Der Wein dreht immer mehr auf, absolut ergreifend...
Viele Grüße

Michl
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miromo

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Re: Domaine Huet

BeitragSo 7. Jun 2020, 16:14

Neulich im Glas:

Domaine Huet, Clos du Bourg 1ère Trie 1997

Prächtiges orangegoldenes Bernstein, braucht viel Luft sehr feine, ganz große Nase, typisch Huet, äußerst komplex, zimtiger Bratapfel roter Apfel, Calvados, Bienenwachs, feinste Teenoten, Quitte, Ingwer, nach 2 h wunderbar nussig-pilzig-liebstöckelige Würze, am Gaumen ölig-cremig straffe Textur, die Faust im Samthandschuh, die sich noch nicht ganz öffnet, feste feinste Säure, die dem Wein eine jugendliche Frische und Klarheit verleiht, in der Süße zurückhaltend, mit Luft salzige Einschläge. Orangenbittermarmelade und Aprikose im Abgang, der zunehmend ätherisch-unterholzig wird und mit Rosmarin durchsetzt ist. Die Länge nimmt mit Luft weiter zu, Huet-typische „pilzige“ Noten im Abgang . Erst am Beginn der Trinkreife, braucht mindestens 2-3 h Luft, am Gaumen ist noch Luft nach oben.
Großer Wein 94-95 Pünktchen.

Huets aus der Ära Noel Pinguet sind jede Suche wert. Da in dieser Ära der Fokus auf halbtrockenen und süßen Weinen lag, sind diese bislang Gott sei Dank nicht auf dem Spekulationsradar, sprich mit etwas Glück findet man auf Auktionen ältere Jahrgänge noch zu vernünftigen Preisen.

Vinophile Grüße

Stefan
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amateur des vins

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Re: Domaine Huet

BeitragDi 27. Jul 2021, 18:23

Schon ewig keinen Chenin mehr im Glas gehabt! Meine Erfahrungen beschränken sich auf Chidaine, aber Huet wollte ich schon ewig mal ausprobieren, und so habe ich u.a. ein Probefläschchen von diesem hier mitgeordert:

Dom. Huet, Clos du Bourg sec 2018

Fahlgelb.
In der Nase initial leicht brotig, dann mürber gelber Apfel, schließlich übernimmt reife Birne und bleibt. Canteloup-Melone.
Gaumen: Mhm, gut! Füllig und doch "straff", obwohl die Säure wiederum moderat wirkt. Vmtl. nicht "fränkisch trocken" aber auch kein ausgeprägter RZ-Verdacht. Reife Birne übernimmt in Nase und Gaumen. Ein Hauch reifer Wassermelone, v.a. Richtung Abgang, der zielich lang und mild kräuterherb ist.
[+20'] Nase verändert sich ständig: mal Bienenwachs, dann Quitte.

Ein Quelle schreibt RZ 4,0 GS 6,7.

Gefällt mir richtig gut!
Meine Erinnerung an Chidaine ist ziemlich verblaßt (muß nachlesen!), aber wenn mich meine Erinnerung nicht völlig trügt, ist das hier ein anderer Schnack, v.a. gelassener, leiser.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Domaine Huet

BeitragMi 28. Jul 2021, 17:40

Update:

Dom. Huet, Clos du Bourg sec 2018

[+1d] Wenig verändert; wenn überhaupt, treten Birne und Bienenwachs etwas zurück und Quitte hervor. Geradezu "erschreckend" easy-drinking, aber ohne Banalität.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Domaine Huet

BeitragSo 16. Jan 2022, 20:37

Heute das nicht ganz trockene Pendant:

Dom. Huet, Clos du Bourg demi-sec 2017

Apfel und Birne, gelb und reif, und mit einer erdigen Note wie von einer Schale, die an Boskoop erinnert. Kreide. Dann reife Physalis.
Am Gaumen wieder gelbe Äpfel und Kreide. Sehr dezente Süße und lebendige Säure.
Im langen Abgang kommt die Birne zurück. Und dann ist da noch eine Note, die kommt und geht, und die ich nicht richtig benennen kann. Aber nach Besuch der Homepage des Weinguts kann ich bestätigen: Rhabarberkompott! :mrgreen:

Die technischen Angaben variieren zwischen GS 4,8 RZ 20 und GS 7,0 RZ 18. Wie auch immer, das Zeug läuft runter wie nix, und die Flasche ist eine von der Sorte Vielzuklein. :lol:

Warum ich Chenin nach meinem Testlauf mit Chidaine aus den Augen verlor, ist mir unklar; ebenso, warum ich so lange brauchte, Huet anzutesten. Jedenfalls gefällt mir das richtig gut, und ich werde die nichtvorhandenen Bestände aufstocken. In restsüß brauche ich das nicht sehr oft, aber gerade zu scharfem Essen kommt das gut. Und auch der trockene gefiel mir sehr gut.

Kann jemand weitere Produzenten außer Huet und Chidaine empfehlen?
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Domaine Huet

BeitragSo 16. Jan 2022, 21:03

amateur des vins hat geschrieben:Kann jemand weitere Produzenten außer Huet und Chidaine empfehlen?
...Domaine du Closel, Mosse, La Grange Tiphaine, Domaine de la Renière, Domaine de l'Aumonier...
Viele Grüße
Erich

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amateur des vins

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Re: Domaine Huet

BeitragSo 16. Jan 2022, 21:09

EThC hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Kann jemand weitere Produzenten außer Huet und Chidaine empfehlen?
...Domaine du Closel, Mosse, La Grange Tiphaine, Domaine de la Renière, Domaine de l'Aumonier...
thx
Besten Gruß, Karsten
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Lorne Malvo

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Re: Domaine Huet

BeitragMo 17. Jan 2022, 10:24

Huet muss ich unbedingt auch mal ran.
Liest sich ja prima und gefällt mir.

Finde die Weißen von Guiberteau und Roches Neuves mit Ihrem knackigen Stil
vielleicht erstmal aus den wärmeren Jahren schon probierenswert.
Auch Melaric (Cerisaie) und Taille aux Loups könntest du mal antesten.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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amateur des vins

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Re: Domaine Huet

BeitragMo 17. Jan 2022, 10:45

Lorne Malvo hat geschrieben:Finde die Weißen von Guiberteau und Roches Neuves mit Ihrem knackigen Stil
vielleicht erstmal aus den wärmeren Jahren schon probierenswert.
Auch Melaric (Cerisaie) und Taille aux Loups könntest du mal antesten.
Danke für die Tips, Lars!

Stimmt, Guiberteau wollte ich auch mal probieren. Melaric habe ich nie gehört; ich werde mal die Augen offenhalten. Taille aux Loups hat mich beim Kennenlernen nicht überzeugt, wenn ich mich richtig erinnere, aber das wäre zu verifizieren; möglicherweise Autosuggestion. Roches Neuves ist bei mir vorbelastet: An die weißen kann ich mich nicht erinnern, weil das Bild der roten mit einer abstoßenden Tanninwand dominiert. Das war aber auch im Rahmen einer Hausmesse; sollte ich vielleicht mal unter günstigeren Umständen überprüfen.
Besten Gruß, Karsten
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Lorne Malvo

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Re: Domaine Huet

BeitragMo 17. Jan 2022, 10:52

Guiberteau und Roches Neuves sind schon säurebetont.
Das kann in Kaltjahren schon dauern bzw. nicht jedermanns Sache sein.

Aber die Gefahr besteht mit 18/19 ja nicht so.

Melaric habe ich von Alles Wein und hat mich um den Preis positiv überrascht.
https://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=24&t=235&p=135223&hilit=Cerisaie#p135223
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