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Diese Woche im Glas, Domaine Yannick Amirault - Bourgueil - Le Grand Clos - 2014:



Ich glaube, die VKN liest sich besser, als ich den Wein unterm Strich finde. Die Nase ist sehr schön und interessant. Im Mund sind erst die Frucht, dann die würzigen-pikanten Komponenten hervorgehoben, schön taktil durch die Gerbstoffe betont. Auch die Sanftheit im Antrunk, wird wohl einen BSA gemacht haben, schön von den Gerbstoffen kontrapunktiert. Das Manko ist, dass der Wein sehr kurz und ohne Tiefe ist, das lässt einen so lustlosen Eindruck zurück. Das führt dazu, dass ich ihn insgesamt nur gut finde. Als beiläufiger Essensbegleiter dann in Ordnung.

Grüße, Josef

Hallo Josef, genau der Wein war ab Weingut ausverkauft, als wir im Urlaub da waren. Es ist sonst der Wein, der mir am besten gefällt. Der 2015er ist für mich bisher der beste. Er gefällt mir besser als der Malgagnes, der ja teurer ist und wohl höher eingeschätzt wird.
Schönen Sonntag
Jens

Hallo Josef und Jens,

genau von dem 14er Le Grand Clos habe ich auch noch eine Flasche im Keller und wollte sie demnächst mal entkorken. Glaubt Ihr, etwas mehr Reife würde hier noch was zum Positiven verändern? Dann würde ich die Buddel einfach noch etwas liegen lassen, gibt ja noch mehr, das getrunken werden will

Puh, schwer, ich kann nur orakeln. Ich hatte den Wein ca. 5 Tage offen, die Gerbstoffe waren später weniger präsent, aber Länge und Tiefe hat er nicht bekommen. Ich glaube nicht, dass er besser wird. Andersrum besteht aber auch keine Eile.

Und mein Beitrag sollte kein Verriss sein. Der Wein trinkt sich gut, hat eine sehr schöne Nase. Als Solist hatte er es etwas schwer mich zu unterhalten aber mit den frischen Säure ein schöner Essensbegleiter (bei uns zum Grillen).

Grüße, Josef

N.C.B. hat geschrieben:Hallo Josef und Jens,

genau von dem 14er Le Grand Clos habe ich auch noch eine Flasche im Keller und wollte sie demnächst mal entkorken. Glaubt Ihr, etwas mehr Reife würde hier noch was zum Positiven verändern? Dann würde ich die Buddel einfach noch etwas liegen lassen, gibt ja noch mehr, das getrunken werden will

Hallo Nils,
Ich habe noch ein paar Flaschen vom 15er und 16er. Ich hatte den Eindruck, dass 15 besser ist als 16. Deswegen bleibt 16 erstmal liegen.
Lagerfähig ist der Wein bestimmt, ob er wirklich profitiert?
Ich habe den Wein immer so nach 4 - 7 Jahren getrunken.
Beste Grüße
Jens

Erst mal danke für eure Einschätzung!

Komme gerade aus dem Keller und musste feststellen, das die bereitgelegte Flasche gar nicht der Le Grand Clos sondern der La Petite Cave ist. Aber der Jahrgang hat zumindest gesimmt Naja, das erhöht dann nochmal die Spannung. ...Wobei ich schon noch eine Flasche vom Le Grand Clos haben müsste, versteckt sich wohl vor mir.

Vor etwa einem Jahr hatte ich den 14er Les Malgagnes im Glas und war -meinen krakeligen Notizen zufolge- von diesem recht begeistert. Auch sehr schön fand ich den Les Quartiers, ich glaube 14 und 17 hatte ich.

Von den günstigeren hatte ich La Source 14 und La Mine 15 jeweils drei Jahr später im Glas. Die waren auch nett, haben aber im Gegensatz zu den Vorgenannten keinen Nachkaufreflex ausgelöst.

@ Jens: +/- 7 Jahre ist so ein Zeitfenster, das ich für mich auch abgesteckt habe und bin damit auch recht gut gefahren bislang.

Der la Petite Cave hält wohl auch locker 10 Jahre durch.

Zweiter Beitrag zum Edel und Faul Tasting. Hat mir sehr, sehr gut gefallen!

Bernard Baudry, Chinon Rouge Le Domaine, 2016, 12,5% vol. alc. 100% Cabernet Franc

Nase: herbe Frucht, steinig, Zigarrenkiste. Etwas Sauerkirsche.
Geschmack: Kirsche sofort präsent, leicht unreife Noten, nicht störend. Würzig, Kräutergarten. Leicht kühle, fruchtige Anmutung.
Im Betontank und gebrauchten Holzfass ausgebaut

Bernard Baudry, Chinon Rouge Le Clos Guillot, 2018, 14,3% vol. alc. 100% Cabernet Franc

Nase: Sauerkirsche, rote Johannisbeere, vielleicht auch Brombeere
Geschmack: Viel mehr Kirsche, Säure ausgeprägt, im Nachhall schwarzfruchtiger. Auch würzig, aber eher weniger Kräuter als der Le Domaine. Pfeifentabak. Sehr präsente Tannine. Kann vermutlich noch jahrelang liegen.

Favorit des Abends ist aber doch der Chinon Blanc. Einfach weil er so komplex ist, und sich über den Abend immer weiter entwickelt

...kein "über drüber"-CF, aber doch ganz ordentlich:

Heute im Glas:

Patrick Baudouin, Chaudefonds sur Layon
Anjou rouge La Fresnaye 2016
13,5%
€ 16,50

Ein Cabernet Franc (mit einer kleinen Beigabe von Grolleau Noir) von einer Kalksteinader im schwarzen Anjou-Schiefer am linken Ufer des Layon, in gebrauchten Fässern ausgebaut.
Im Glas ein abgedunkeltes, zurückhaltendes Rot.
In der Nase eine schöne Balance von grünen - aber nicht unreifen - Noten und feinem Holunder und Kirsche. Auch eine schöne Kräuterwürzigkeit läßt sich erahnen.
Am Gaumen dann sehr würzig, mit schöner Johannisbeerfrucht, und genau dem richtigen Maß an grünem Paprika. Insgesamt sehr frisch und kühl.
Ein gleichzeitig robuster, aber auch eher kühl-präziser Wein. Durchaus charmant, für eine höhere Bewertung fehlt es dann aber doch etwas an Struktur und Tiefe.
15,5/20