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Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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Re: Nicolas Joly - Weine und Bezugsquellen

Fr 22. Jan 2021, 13:11

Hallo Jonas,

habe einen ganz praktischen Tipp. Bei meinem letzten 1-2 älteren Flaschen von Joly waren die Korken sehr durchnässt und brüchig! Ich würde auf jeden Fall einen Spangenkorkenzieher bereitlegen!

Gruß,
Jochen

Re: Nicolas Joly - Weine und Bezugsquellen

Fr 22. Jan 2021, 14:39

pitts hat geschrieben:anlässlich eines runden Geburtstags würden wir demnächst gern einen Coulee de Serrant 1991 öffnen.
Habt ihr Tipps zum Umgang damit? Wann öffnen, dekantieren, passendes Snacks/Speisen dazu?

Hallo Jonas,

ich habe weiter oben (Seite 1 dieses Threads) etwas über einen 96er CdS gepostet, der sich durchaus typisch präsentiert hat. Meine Empfehlung damals war:
UlliB hat geschrieben:Zwei Tipps im Umgang mit den Weinen:
1. nicht zu kalt trinken. 15° oder 16° sind gut, nicht weniger.
2. Luft, Luft, Luft. Und nochmals Luft.

Es kann durchaus sein, dass der Wein unmittelbar nach dem Öffnen den Eindruck macht, schon hinüber zu sein. Dann nicht aufgeben, sondern zuwarten! - Und ich würde die Flasche nicht an einem Tag komplett austrinken, sondern sie über mehrere Tage verfolgen.

Essen dazu: oh, das ist ganz, ganz schwierig. Wenn die Flasche etwas taugt (bei Joly ist man da nie sicher), ist das ein wahres Komplexitätswunder, zu dem bestenfalls etwas Brot passt. Eventuell selbst gemachte Gemüsechips. Sonst riskiert man, dass das Essen den Wein platt macht - oder umgekehrt. Ich würd's eher lassen und den Wein solo genießen.

Gruß
Ulli

Re: Nicolas Joly - Weine und Bezugsquellen

Sa 30. Okt 2021, 20:25

Wie macht Nicolas Joly das bloß…? Les Vieux Clos 2014 in der Nase ein wenig stallig mit fein gereiftem Apfel, auch im Mund ein wie sublimierter Most, Kräuter und plötzlich, wie aus dem Nichts serviert, ganz feine Süße, eine Messerspitze Sandkuchen vielleicht. Mit einer Anmutung von Kohlensäure schließlich zwiebelige Schärfe und gravitätische Säure.
Kein rauschhafter Wein, sondern ein kulinarischer, wobei ich dann die Sorge habe, die unwillkürlich durch Neugier gesteigerte Wahrnehmung des ersten Schluckes könnte einmalig bleiben. Nein, dies ist ein Beispiel, wie gut phantastische Weine sich von selbst trinken und keine besondere Schmeckkunst brauchen. Trotzdem lässt sich der erste Schluck nicht wiederholen und bald konkurrieren andere mit ihm wie z.B. mit einer enorm plastischen dunkelkrautigen, tabakigen Note, die es doch eigentlich nur nach dem Biss in entsprechendes Blattwerk geben dürfte. Immer bleibt eine fröhliche, gedämpft strahlende Frucht, die Oxidatives nur spaßeshalber mal zitiert.

Gruß, Kle
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