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Languedoc

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
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Bernd Schulz

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Re: Languedoc

BeitragDo 17. Dez 2020, 13:01

austria_traveller hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:(was genau verstehst du unter "früher"?).

+/- 10Jahre


In diesem Fall haben wir wirklich einen komplett unterschiedlichen Eindruck. Vor zehn oder fünfzehn Jahren wirkten die meisten von mir getrunkenen Südfranzosen eher fetter als heutzutage.

Herzliche Grüße

Bernd
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austria_traveller

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Re: Languedoc

BeitragDo 17. Dez 2020, 13:03

amateur des vins hat geschrieben:Da hast Du mich falsch verstanden: Ich habe in dem Zitat garkeine Aussage über die Üppigkeit zu verschiedenen Zeiten getroffen.

Hab ich nicht !
Das war nur der Aufhänger für mich :mrgreen:

Bernd Schulz hat geschrieben:Vor zehn oder fünfzehn Jahren wirkten die meisten von mir getrunkenen Südfranzosen eher fetter als heutzutage.

Interessant :o :shock:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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amateur des vins

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Re: Languedoc

BeitragDo 17. Dez 2020, 13:26

austria_traveller hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Da hast Du mich falsch verstanden: Ich habe in dem Zitat garkeine Aussage über die Üppigkeit zu verschiedenen Zeiten getroffen.
Hab ich nicht !
Um so besser! 8-)
Besten Gruß, Karsten
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Moselaner

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Re: Languedoc

BeitragDi 19. Jan 2021, 22:03

Hallo!

Zuletzt im Glas:

Ludovic Engelvin: Crue-Elle 2019

Ein noch recht junges Weingut das biodynamisch arbeitet, aber nicht zertifiziert ist. Preislich ziemlich ambitioniert.
Geringe und vorsichtige Extraktion, wenig neues Holz und rechtzeitige Lese, aber auch niedrige Erträge.

ein reinsortiger Cinsault, spontan vergoren, partiell entrappt, ohne zusätzlichen Schwefel auskommend und ein Jahr im Tank ausgebaut. Für die Region frisch und saftig, mit einem floralen Duft, mit den typischen wildwürzigen Garriguenoten. Die 14 Prozent Alkohol sind sehr gut verpackt. Im Moment aufgrund der Gerbstoffe Solo noch etwas anstrengend, zum Essen aber sehr gut.

Ein spannender Wein, aber Frankreichs Süden wird nie zu meinen Favoriten gehören. Das ist aber rein subjektiver Vorlieben geschuldet.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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EThC

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Re: Languedoc

BeitragDi 19. Jan 2021, 22:28

Moselaner hat geschrieben:Preislich ziemlich ambitioniert.

...find ich auch. Macht durchaus schöne Sachen, aber um die Preise werde ich in der Gegend anderswo glücklicher...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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thvins

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Re: Languedoc

BeitragMi 24. Feb 2021, 09:47

Interessant für mich, mal wieder diesen Faden nachzulesen. Die Gegend war ja für mich in den 90ern und so bis um Ende der Nuller-Jahre meine "Hauptschatzkammer", ich war seinerzeit froh, Sachen wie Clos Marie oder Mas Jullien zugeteilt zu bekommen. Selbst Mas de Chiméres habe ich seinerzeit gerne getrunken.

Später dann wandte ich mich deutlicher ab von den Weinen der Region, je tiefer ich in die Welt der Priorat- / Montsantweine eintauchte, die für mich ungleich mehr an Spannung und Mineralik boten, obwohl ja oft mit denselben Traubensorten hier wie dort gearbeitet wird.

So mit den Jahrgängen 2004 / 2005 / 2006 verabschiedete ich mich dann weitgehend vom Languedoc, zum Einen war das plötzlich nicht mehr so sehr mein Stil (ich pflichte in gewisser Weise da Bernds Aussage bei, dass dort der Wechsel zu kühler und schlanker versucht wurde), zum anderen kam ich nicht mehr so häufig in die Gegend und wenn dann mit wenig Zeit für zu viele verschiedene Bedürfnisse. Damals dachte ich noch, ich muss diesen Weinen mehr Reifezeit geben, aber auch später wurde ich nicht mehr so warm mit diesen Jahrgängen wie mit früheren bis 2001 (die ohnehin schwierigen 2002 und 2003 klammere ich mal weitgehend aus). Grade, wenn ich vergleichend an die entsprechenden Prioratjahrgänge 2004 bis 2006 denke, die sich wirklich grandios zum Vorteil entwickelt haben.

Irgendwie habe ich das Ganze dann kaum noch weiter verfolgt, ich müsste, käme ich dort wieder mal für längere Zeit runter, mich völlig neu eintrinken und orientieren. Die Frage ist, ob ich das tun will oder ob ich mich darauf konzentrieren würde, nochmals an verschiedenen Lieblingsplätzen zu verweilen und lieber wandern oder klettern zu gehen, als die Zeit in Kellern und Verkostungsräumen zu verbringen... bei der letzten kurzen Stippvisite vor ein paar Jahren hab ich zumindest mal in einem Weinladen aus sentimentalem Interesse ein paar Einzelflaschen gekauft, aber denen gönne ich allen noch Kellerruhe und trinke stattdessen erst mal, was noch so weg muss. Das wird aber immer weniger...
Beste Grüße

Torsten

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austria_traveller

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Re: Languedoc

BeitragMi 24. Feb 2021, 10:38

Ich kann dir nur beipflichten Torsten.
Früher war ich auch ganz dick in dem Gebiet drinnen, aber mittlerweile hat sich mein Geschmack und auch der Stil der Weine von dort geändert, sodass ich heute nur mehr aus Sentimenalitätsgründen ab und an eine Flasche kaufe.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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thvins

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Re: Languedoc

BeitragMi 24. Feb 2021, 11:48

austria_traveller hat geschrieben:Ich kann dir nur beipflichten Torsten.
Früher war ich auch ganz dick in dem Gebiet drinnen, aber mittlerweile hat sich mein Geschmack und auch der Stil der Weine von dort geändert, sodass ich heute nur mehr aus Sentimenalitätsgründen ab und an eine Flasche kaufe.


Wahrscheinlich müssen wir das so als gegeben hinnehmen...

Sicher gäbe es auch heute dort Spannendes zu entdecken, aber mir fehlt es an drei Gründen, die in Summe zusammen spielen: Zeit und Geld für nötige Neuentdeckungen und Platz im Keller... - letztlich haben sich die Dinge und Präferenzen ja verschoben...
Beste Grüße

Torsten

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joern_ribu

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Re: Languedoc

BeitragDo 29. Apr 2021, 22:18

Ob ich das hier überhaupt posten darf? Ein Bericht über einen Wein, hergestellt von einem Massenproduzenten aus dem Südwesten Frankreichs und eher für den Genuss eines Massenpublikums gemacht? Aber der Gérard Bertrand Réserve Spéciale Grenache Syrah 2017 ist nicht nur ein ziemlich sicherer Crowd Pleaser, sondern wirklich gut zu trinken und definitiv alltagstauglich.

Eine Flasche Wein ist bei uns quasi allabendlicher Begleiter, und da darf es auch gerne mal ein eher unaufgeregter „Genuss nebenbei“ sein – und wenn er unter 10 € bleibt, beschwert man sich auch nicht. Solche Weine sind dann auch eigentlich nicht vieler Worte und großen Aufhebens wert – Alltag eben. Aber letztlich machen solche Alltagserfahrungen den Großteil des Weingenießer-Lebens aus, meines zumindest, sodass aus meiner Sicht die Wahl guter Alltagsweine eine dauernde Herausforderung ist, und man schon mal erwähnen sollte, wenn diese Wahl geglückt ist. Bei diesem hier lag ich zumindest nach unseren Maßstäben richtig, mir und Madame Ribu hat er den Filmeabend verschönert.

Im Glas zeigt sich ein klares, intensives dunkelrot, nicht mehr jugendlich undurchdringlich, sondern schon etwas durchscheinend. In der Nase strömen verhalten dunkle Beerenaromen aus dem Glas, im Antrunk präsentiert sich der Wein angenehm frisch. Auch hier Anklänge von dunklen Beeren, etwas Lakritz ist deutlich spürbar, der Wein wird gehalten durch eine gemäßigte Säure und reife Tanninen. Der Wein ist rund und gefällig, ohne große Ecken und Kanten, wahrlich nicht tiefgründig oder lang, aber harmonisch. Nichts für Neuholzbeißer und Säurefans, aber auch alles andere als marmeladig oder fett. Der Wein macht mir Lust auf den nächsten Schluck, das nächste Glas, anstatt dass ich nach drei Schluck bereits gesättigt bin. Dass „nur“ 13,5% Alkohol im Spiel sind, schadet der Frische und Trinkigkeit dieses Südfranzosen sicher nicht. Ich empfinde ihn als sehr sortentypisch, insbesondere die Noten, die ich mit mediterranen Kräutern und der Garrigue Vegetation in Verbindung bringe, kann ich deutlich erkennen. Wer gut gemachten Cotes-du-Rhone mag, ist hier auch gut aufgehoben, denke ich. Ein guter Trink- und Zechwein, gerade auch für die Zeit, wenn man wieder Gäste begrüßen kann. Nicht mehr und nicht weniger, und das finde ich in dieser Preisklasse durchaus ordentlich und lobenswert.
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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austria_traveller

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Re: Languedoc

BeitragFr 30. Apr 2021, 07:03

joern_ribu hat geschrieben:hergestellt von einem Massenproduzenten aus dem Südwesten Frankreichs und eher für den Genuss eines Massenpublikums gemacht?

Naja, so würde ich diesen Winzer aber nicht einschätzen.
Ist Gérard Bertrand nicht ehemaliger Rugby-Spieler und überzeugter Verfechter der Biodynamik ?
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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