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Roussillon

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stollinger

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Re: Roussillon

BeitragSa 11. Apr 2020, 14:56

Leicht gekühlt konnte ich diesen Wein genießen.

Domaine Matassa - Cuvée Romanissa VDF rouge 2014:

Bild

Das trinkt sich ähnlich wie ein Weißwein. Ich vermute, die Gerbstoffe aus Kontakt mit den Rappen, sind dann doch etwas mehr als bei einem Weißwein. Bei den frühsommerlichen Temperaturen als Aperitif, oder einfach so im Freien, bestens geeignet. Für einen solchen Zweck, als eher beiläufig zu genießenden Wein, finde ich 23€ dann persönlich etwas viel.

Grüße, Josef
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amateur des vins

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Re: Roussillon

BeitragSa 11. Apr 2020, 16:33

Liest sich eigentlich interssant, und gegen Südfranzosen habe ich eh nichts, schon gar nicht, wenn es kein Rumtopf ist. :mrgreen: Kennst Du mehr von Matassa, und ist das typisch?
Besten Gruß, Karsten
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stollinger

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Re: Roussillon

BeitragSa 11. Apr 2020, 16:51

Hi Karsten,

von Matassa kenne ich ansonsten nur diesen [Link]. Den fand ich richtig klasse.
Stilistisch finde ich die Weine ziemlich ähnlich, beide auch blitzsauber, der Romanissa erinnerte mich auch an eine roten orange-wine.

Grenach, gerade aus dem Süden, ist häufig gar nicht meins. Wegen Rumtopf und Brettanomycen. In die Richtung geht es hier gar nicht. Ich kann mir vorstellen, dass du Gefallen an den Weinen findest.

Grüße, Josef
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pessac-léognan

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Re: Roussillon

BeitragDi 19. Mai 2020, 16:37

Hugo Côtes du Roussillon Domaine Thunevin Calvet 2013. 15%. (75% Grenache noir/ 25% Syrah)
P&P bei zunächst 13°
Dunkles, aber nicht schwarzes Purpur
Sehr würzige Garrigue-Nase, balsamisch
Am Gaumen ebenfalls diese würzig-balsamische Note, mit viel Druck, auch Kirschen und Griottes, Brombeeren, auch etwas Ingwer, alles minutenlang nachhallend, feine, gut integrierte Tannine. Alkohol merkbar, aber in keiner Weise störend. Wohltuend zurückhaltender Holzeinsatz. Dadurch bleibt der Wein auch nach 7 Jahren auf der fruchtig-würzigen Seite, nicht die geringsten Altersnoten, jetzt mit Höchstgenuss zu trinken, hält sich aber sicher noch 5 - 10 Jahre.
Fazit: Qualität eines Spitzen-Châteauneuf, 93 - 96 Parkerpunkte sind gerechtfertigt, ebenso der Preis von ~ 40€
Zuletzt geändert von pessac-léognan am Do 21. Mai 2020, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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EThC

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Re: Roussillon

BeitragDo 21. Mai 2020, 14:57

...gab's letzten Samstag bei der Online-Verkostung „Natural – Orange – Brutal: Quo Vadis Wineworld?“, veranstaltet von Edel&Faul aus Berlin:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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stollinger

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Re: Roussillon

BeitragSo 15. Nov 2020, 14:50

Hallo,

wir haben gestern eine Online-Blindverkostung mit acht reinsortigen Syrah gemacht, alles eher die Einstiegsqualität, keine Blockbuster. Drei kamen von der Nordrhône, einer aus Deutschland und die restlichen vier aus dem Süden von Frankreich (Roussilon, Languedoc, Korsika). Bis auf einen Ausreißer nach unten war das Feld sehr eng zusammen und unabhängig von der Herkunft auch ziemlich typisch.

Aus dem Roussillon waren gestern auch zwei Syrah dabei. Über den ersten kann man auf der Homepage des Weinguts finden:

We brought Australe home in 2001. It comes from a massale selection of serine (an ancient variety of syrah) planted in Saint-Joseph. We have been close to pulling it out so many times! It took 14 years for the vines to resume normal production, instead of the usual 7 years. That is how long it needed to adapt and settle in the deep layers of the soil. Today, Australe is a tactile, suave red, with fine tannins unfolding gracefully.

Domaine Le Roc des Anges - Australe - Côtes Catalanes Rouge IGP - 2015:

Bild

Der 2015er ist also der erste Jahrgang diese Weins, die Parzelle verfügt über tonhaltigen Boden auf Schiefer. Ich finde ihn für einen Syrah charakteristisch, wenngleich aber auch irgendwie wenig typisch. In der Nase sind die würzig-warmen Aromen die Hauptnoten, die Frucht nur hintergründig. Diese ist frisch-süßlich, aber nicht kühl. Ein Gegensatz, wie man ihn von Trockenfrüchten kennt. Der Wein ist in sich stimmig, trifft mit seiner eher zugänglichen und fruchtbetonten Art aber nicht ganz meine Vorlieben. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Wein sich auch noch zu mehr Komplexität und Ernsthaftigkeit entwickelt.

In der Gruppe auf den zweiten Platz kam Clot de L'Oum - Le Clot - Côtes du Roussillon Villages Caramany - 2013. Die Reben stehen auf Böden auf Schiefer und Granit in 400 - 600 Metern Höhe:

Bild

Anfangs fand ich die Gerbstoffe noch etwas stumpf, war mir über die Qualität nicht so ganz im Klaren. Mit Luft hat der Wein zugelegt, insgesamt der komplexeste und vielseitigste Wein aus der Probe. Ich denke, der kann auch von weiterer Lagerung noch profitieren.

Grüße, Josef
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Bernd Schulz

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Re: Roussillon

BeitragSa 13. Feb 2021, 19:49

Der gestrige Abend wurde von Ralf mit diesem Roten eröffnet:

Bild

Der Wein hat mich ganz schön in die Irre geführt; ich bin angesichts seines leichtgewichtigen Charakters lange nicht auf die Idee gekommen, dass es sich um einen Südfranzosen handeln könnte.

Mit Blick auf den Preis und den feinen Stil ist das für mich ein Nachkaufkandidat!

Herzliche Grüße

Bernd
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jonflo

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Re: Roussillon

BeitragMi 24. Mär 2021, 14:37

Ich hatte meine letzte Flasche Bastide Miraflors – Domaine Lafage 2015 getrunken und mir je eine Flasche 16er und 17er zugelegt. Der 16er ist ähnlich gut aber nicht mehr erhältlich, der 17er leider schwach.

Ich habe den Wein wirklich gerne und finde die Würzigkeit zusammen mit der Frucht und dem Trinkfluss genial -und eben auch in Kombination mit dem Preis TOP. Keine Marmelade, gut eingebundener Alkohol, doch noch ein wenig Säurespiel und ja, doch recht Extrahiert aber sehr harmonisch. Für mich ein super lockerer Genuss ohne Reue -auf gutem Niveau. Ich habe mich immer sehr auf die Flasche unter der Woche gefreut als Kontrastprogramm zu einem Bdx am weekend.

Kennt Ihr ähnliche Weine von der Stilistik (und Preis) her -im Idealfall in der Schwiiz erhältlich?
Hatte den Terre de mon père 2016 von Clos Bagatelle versucht, ist aber nicht ähnlich.
Würde mich sehr über einen Tipp freuen .
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amateur des vins

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Re: Roussillon

BeitragSo 13. Jun 2021, 19:28

Ein Beifang, den ich zwischenzeitlich vergessen hatte:

Dom. Clos du Rouge Gorge 2016
    Côtes Catalanes


Getriggert hatte mich eigentlich Josefs Bericht vom weißen, von dessen 2019er ich ebenfalls eine Flasche hier habe.

Fast schwarze Robe, leichte Purpurtendenz, deutlich ungefiltert.
Der erste Schluck war ziemlich enttäuschend, hart, wenig aromatisch, rustikal. Der Wein kam aber direkt aus dem Weinkühlschrank, und ich habe ihm im zweiten Durchgang etwas mehr Zeit zum Erwärmen gegeben. Und siehe da:

In der Nase neben schwarzen Früchten deutlich erdige Noten von Buchenwald nach Regenschauer und altem Zaumzeug.
Am Gaumen zunächst pikante Säure und deutlich Gelee von roten Johannisbeeren. Kräftige, aber reife und mittel- bis feinkörnige Tannine. Dunkelrote Frucht, nicht so arg viel. Aber schöne und komplexe erdige Noten (u.a. morsche Buche und Morcheln). Säure jetzt weniger pikant, aber frisch.
[+1h] Das Johannisbeergelee nimmt etwas zu. :mrgreen:

Diesen Wein habe ich im ersten Moment verrissen unterschätzt. Ja, das ist ein leicht rustikaler Südfranzose, der seine Provenienz nicht verleugnet. Vor allem aber liegt das an der wirklich schön herausgearbeiteten Carignan (ich bin nicht sicher, ob 2016 reinsortig oder mit Grenache Noir). Wenn man erstmal akzeptiert, daß der Wein mehr über erdige Noten kommt, ist das ziemlich schön. Ich habe ihn solo verkostet, aber das ist ein Wein, der definitiv als Essensbegleiter profitieren würde: Ich würde ihn gerne zu Wildschweinragout probieren.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Roussillon

BeitragMo 14. Jun 2021, 17:25

amateur des vins hat geschrieben:Dom. Clos du Rouge Gorge 2016
    Côtes Catalanes
Update [+1d]:

Ein Teil der waldig-erdigen Aromen macht heute einer neu hinzugekommenen dezenten Note von Blaubeer(quark) Platz. Die Adstringenz ist immernoch da und kräftig, sogar etwas rustikal. Den Ton gibt jedoch der reife, voluminöse aber (leicht) kühle und heute sehr harmonische Charakter an.

Für mich dürften die Tannine etwas feiner sein; sie stören mich aber auch nicht groß. Ich kann auch nicht gut einschätzen, wie lange sie brauchen, abzuschmelzen, und ob dann genügend sonstige Substanz übrig sein wird, oder der Wein im Alter harsch sein wird. Aber die leicht animalische Tendenz der Carignan ist eine reizvolle Abwechslung, verpackt in ein balanciertes Gesamtbild.
Besten Gruß, Karsten
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