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Corbières - ein okzitanischer Traum

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
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thvins

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Corbières - ein okzitanischer Traum

BeitragMi 5. Jan 2011, 09:44

Auch wenn es Leute gibt, wie den inzwischen mit seinen provokanten Äußerungen recht populären Captain, die meinen, aus diesem verwilderten Landstrich Frankreichs könne kein anständiger Wein kommen - ich halte es dennoch für angemessen, dieser vielleicht doch vom Captain verkannten Gegend einen eigenen Unterthread zu widmen. Auch schon weil die Weine in ihrer Wildheit und ihrem Charakter doch von den anderen Languedoc Regionen arg abweichend sein können.

Ich habe mich bei der ersten Berührung mit diesem Landstrich in diese "gottlose" Gegend regelrecht verliebt. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, schroff gegliedert und voller Grün der Garrigue und der mediterranen Bergwälder, es ist nicht die Gegend der Massenweinproduktion, sondern die einzelnen Rebgärten liegen mitunter in diese wilde Landschaft eingebettet und überraschen, wenn man auf den kleinen verschlungenen Bergstraßen diese Gegend "erobert", um die kleinen verwunschenen Dörfer zu entdecken, die so viel Geschichte und Mythos atmen. Es ist die Gegend der Katharer, die sich einst lange hier vor den Tod bringenden Katholiken versteckten. Die Katholiken setzten anschließend völlig überdimensionierte Kirchen als Zeichen ihrer Macht an die Stelle der kleinen Kapellen und Höhlengebetsräume der Vollendeten und werden sich von ihren Sünden damals, dem Völkermord an den Andersdenkenden dennoch nie reinwaschen können. Kommt man heute in diese "gottverlassene Gegend", dann denkt man noch immer, das Gemetzel kann so lang noch nicht her sein. Das Corbières ist noch heute fast menschenleer, man braucht kleine Ewigkeiten, um von Dorf zu Dorf zu kommen, Tankstellen und Supermärkte sind hier keine Selbstverständlichkeiten, auch Restaurants findet man nicht überall in großem Maße, man sollte also gut vorbereitet mit vollem Tank und Lebensmittelreserven auf die Reise ins Innere der Gegend gehen. Die kleinen und engen Straßen tun ihr Übriges, dass die Reise dauert - aber das macht nichts, die Uhren ticken hier sowieso noch ganz anders.

Wenn man signalisiert hat, dass man nicht in feindseliger Absicht kommt, dann offeriert sich ein gastfreundlicher Landstrich, in dem noch immer allerlei Platz für Querdenker, Künstler, Ketzer und Aussteiger ist. Oder wieder...
Und die Scheiterhaufen sind auch weggeräumt, auch wenn die Ruinen der Katharerburgen noch immer an diese Schrecken erinnern.

Für mich ist es immer ein Stück weit wie nach Hause zu kommen, das ist Okzitanien pur, ohne Schnörkel und Tupfer der Moderne im Bild der Romantik. Das ist der Duft der Garrigue, der sich in den charakterstarken Weinen ebenso wiederfindet wie der Kalkstein oder der Schiefer der Böden und das Blut der Vergangenheit, diese Noten, die mitunter an rohes Fleisch erinnern, die Erde und Schweiß wiederspiegeln. Und wenn auch Wein oft das Einzige ist, was man faktisch überall kaufen kann, so lohnen die Tropfen der Besten die Entdeckung. Es sind oft die Tropfen der Querdenker, Aussteiger und Künstler, die hier lohnen, aber inzwischen strengt sich gar die eine oder andere Kooperative an.

Ich stelle hier natürlich wieder zunächst meine altgesammelten Notizen ein, aber dann freue ich mich auch, wenn der eine oder andere das Thema lebendig hält, ich nehme mich selber das keinesfalls aus.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Notiz vom 03.04.2005 - Caves Rocbère

BeitragMi 5. Jan 2011, 09:45

Hallo,

gestern gab´s ´nen schönen Corbieres-Wein, der von der wilden Landschaft dort träumen ließ und mich daran erinnerte, dass der Vorrat der im letzten Sommer gesammelten Kräuter arg zur Neige geht...

Caves Rocbère; Terra Vinea; Corbières; rot 2000;

extrem stoffig und konzentriert, sehr dunkel, viele Gewürze, Pfeffer und Garriguekräuter, rohes Rindfleisch, ein wenig Kaffee, Vanille, am Gaumen sanft und ausgewogen.
92+/100 Th.

und noch mal aus der 2000er Probenreihe im Sommer 2006

Languedoc / Roussillon 2000 - Teil 3


Caves Rocberé; Terra Vinea; Corbières; 2000 rot;

dunkel, kaum Reifeanzeichen, die Düfte erscheinen dann wie sich langsam verziehende Nebelschwaden, auch am Gaumen viel Frucht - Kirsche, Pflaume, Cassis, ein wenig Likör. Frisch wie eine warme, vom Meer herwehende Brise, elegant und sanft nachklingend. Eine Marzipanbitterschokoladenpraline mit Kirschfüllung. Außergewöhnlich gute 93/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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Notiz vom 19.06.2005 - Château de Villenouvette

BeitragMi 5. Jan 2011, 09:48

Vor einigen großen Weinen aus dem Süden gab´s aber noch einen Corbières zum Warmwerden:

Château de Villenouvette - Cuvée Marcel Barsalou; Corbières; 1999 rot;

kräuterwürzig und noch etwas holzlastig, dahinter eine Handvoll reifer Kirschen, warm und üppig verpackt, die Nähe zu Spanien war in der Glut des Weines ahnbar. Einer der empfehlenswerteren Weine einer JWD-Aktion. 89/100 Th.

Und ergänzend die Notiz vom
07.03.2006


Château Villenouvette; Cuvée Marcel Barsalou; Corbières; 1999 rot;

er erreicht langsam das Reifestadium, herrlich ausgeglichen und harmonisch jetzt, wilde Kirschbäume und Beeren in der Garrigue, sehr schöner Wein zum Träumen von der herrlichen Corbières-Gegend und zum Lammcouscous... 90/100 Th. - sehr guter Wein, den es auch mal in einer JWD - Aktion gab. Wer ihn damals dort holte, darf ihn jetzt aufmachen, wer ihn von vor Ort mitbrachte natürlich auch...
Beste Grüße

Torsten

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Notiz vom 26.08.2005 - Château Mansenoble

BeitragMi 5. Jan 2011, 09:50

Hallo,

gestern gab es mal was wirklich tolles aus den wilden, dünn besiedelten Bergen kurz vorm Roussillon, deren Weine mir eigentlich oft zu rustikal, wenn auch typisch sind...

Château Mansenoble; Réserve; Corbières; 2001 rot;

dichter und kompakter Stoff (typischer 2001er), harmonisch in Tannin und Säure mit dem jahrgangsüblichen Schuß Süße, aber ohne dicklich oder marmeladig zu wirken - eher frisch; anfänglich typischer Corbières mit viel Würze, Garrigue, Pfeffer, dann immer feiner und komplexer werdend, mit ungewöhnlicher Eleganz für dieses Gebiet... Hat Spaß bis zum Schluß gemacht und dürfte in vielleicht ein, zwei Jahren für mich seinen dritten Stern dazugewinnen (den er im Guide Hachette schon hat) - wer ihn nicht in übermäßigen Mengen hat, warte lieber noch ein Weilchen. Zunächst bei mir am oberen Rand der sehr guten Weine mit 92+/100 Th. (Gab´s mal bei Mövenpick)

Auch hier eine 2. Notiz vom
13.04.2007


Guido Jansegers; Reserve du Château Mansenoble; Corbières; 2001 rot;

nobler und kompletter Wein mit viel reifen dunklen Waldfrüchten, etwas Schokolade und ein paar Gewürzen. Samtenes reifes Tannin, schöne Tiefe und Eleganz. Angenehmer leicht süßer Nachhall bei schöner Länge. In der Nase noch verhaltener als die ersten beiden. Außergewöhnlich gute 93+/100 Th.

Eine halbe, sofort nach Öffnen umgefüllte Flasche stand zwei Tage später auf dem Tisch. Üppiger, anspringender Duft und auch am Gaumen noch deutlich komplexer und expressiver. Auf 95/100 Th. aufgewertet - Toller Wein, leider jetzt nur noch eine Flasche davon im Keller...
Beste Grüße

Torsten

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Notiz vom 28.09.2006 - Domaine du Grand Arc

BeitragMi 5. Jan 2011, 09:59

Hallo allerseits,

aktuell verkostet:

Domaine du Grand Arc; Cuvée des Quarante; Corbières; 2003 rot;

dunkelrot im Glas, zarte, aber verführerische Nase nach frisch eingezuckerten Waldbeeren, ein wenig Likör und dem Duft der warmen Garrigue-Heide, nicht massiv aufdringlich, sondern eher sanft packend am Gaumen, dennoch tief und von schöner zärtlicher Länge. Erhält nicht ganz die Punktzahl vom Falaise (Gardiés), macht aber (jetzt zumindest) mehr Spaß beim Trinken. Außergewöhnlich gut allemal mit 93+/100 Th.

Beste Grüße
Torsten


Ebenfalls mit einer zweiten Notiz vom
05.09.2008


Hallo allerseits,

gestern gab es einen wahrhaft "wilden" Wein, über den ich hier einige Worte verlieren möchte.

Domaine du Grand Arc; Cuvée des Quarante; Corbieres; 2003 rot;

Ein schwarzer, ja rabenschwarzer Wein - laute, üppige Nase, an der jeder Hexer und jede Hexe ihre Freude hätte, die Kräuter entfleuchen dem Glase, die heilsamen und die "giftigen", die ganze Palette der Garrigue, aber auch jene seltsam stark riechende Pflanze, die die Absinthbrauer schätzen, glaubte ich zu erkennen. Ein mysthisch schwerer Duft machte sich im ganzen Raum breit. "Hast du heute Kräuterlikör aufgemacht?" wurde ich gefragt...
Am Gaumen dann eine unerwartete kühle Frische, aber dann auch ein Kraftpaket - Trinkgarrigue...
Vor meinem gedanklichen Auge klettere ich auf verbotenen Wegen, über warme Kalksteinfelsen Queribus zu entern, ein Wein, der zu einem lebendigen Abbild der Landschaft wird, die ihn erschuf... Exzellente 94+/100 Th. Wer noch hat, sollte ihn sich gönnen und sich auf das Nicht-alltägliche Geschmackserlebnis einlassen...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Notiz vom 19.09.2009 - Château Romilhac

BeitragMi 5. Jan 2011, 10:01

Château Romilhac; Rapsodie; Corbières; 2003 rot;

unwahrscheinlich würziger Stoff, schwarze Oliven, Tapenade, Garriguekräuter, sogar Pinienduft, dazu Räucherstäbchen und Brombeerkonfitüre. Braucht eigentlich noch Zeit, am Gaumen bestätigt er die Nase, aber es ist halt auch ein Wein für Freaks. Sehr gute 92+/100 Th. mit Potential auf einen außergewöhnlich guten Wein.
Beste Grüße

Torsten

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Notiz vom 07.10.2009 - Castelmaure

BeitragMi 5. Jan 2011, 10:02

07.10.2009

noch zwei Corbières, die in der letzten Zeit in die Gläser kamen:

Castelmaure; Grande Cuvée; Corbières; 2003 rot;

Warme Frucht, Likör, altes Fass, dazu eine angenehme Säure, er ist harmonisch und reif, dem Jahrgang entsprechend sehr gut zu trinken. Sehr gute 91/100 Th.

Castelmaure; Grande Cuvée; Corbières; 2004 rot;

frischer und insgesamt mit deutlich mehr Spaß als der 2003er in jeglicher Hinsicht, aber auch bereits antrinkbar. Ohne große weitere Notizen genossen. Exzellente 93+/100 Th.

Gab´s beide auch bei JWD in Aktionen, der 2003er korrekt im Preis, der 2004er dann mit sehr gutem PGV.
Beste Grüße

Torsten

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Bernd Schulz

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Re: Corbières - ein okzitanischer Traum

BeitragSo 17. Apr 2011, 08:29

Kein großer Wein, aber ein Roter mit einem exzellenten PLV:

Bild

Bei den Erzeugern handelt es sich um zwei australische Brüder, die 1996 in der Nähe von Carcassone ihr eigenes Weingut gegründet haben. Offensichtlich haben sie etwas auf der Pfanne.

Der Trigonia ist jedenfall zu 5,50 um Längen besser als die Roten, die ich in letzter Zeit aus dem Norma abgeschleppt habe. Und er schlägt auch den parallel getrunkenen, aus den gleichen Rebsorten bestehenden Les Garrigues 08 von Clavel.

Viele Grüße

Bernd
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octopussy

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Re: Corbières - ein okzitanischer Traum

BeitragDi 14. Feb 2012, 20:42

Torsten, eine schöne Einleitung zu Corbières hast du da geschrieben. Ich hatte jüngst zwei Weine einer Domaine im Glas, die mir vorher völlig unbekannt war - die Domaine Ledogar aus Ferrals-les-Corbières im Gebiet des neuen "Languedoc Grand Cru" Boutenac. Hier hat sich eine Geschichte abgespielt wie in ziemlich vielen Weingütern in der "Alten Welt". Die Eltern lieferten noch brav ihre Trauben bei der örtlichen Kooperative ab. Als sie den Staffelstab an die jüngere Generation weitergaben, beschlossen diese, ihre Weine selber zu vermarkten und einiges anders zu machen. Der Austritt aus der Kooperative erfolgte im Jahre 1998.

Heute bewirtschaftet die Domaine 22 ha, zu 80% in der AOC Boutenac und 20% vermarktet als Vin de Pays und Vin de Table. Als kleines Schmankerl gibt es in den Rebanlagen mit den traditionellen Sorten aus Südfrankreich noch ein paar alte Anlagen, die mit Clairette, Mauzac, Terret, Listan, Chasselas und Muscat sowie Sorten bepflanzt sind, die nicht einmal das Weingut identifizieren konnte. Im Weinberg und im Keller wird Verzicht geübt, die Domaine ist AB-zertifiziert, keltert mit alten Korbpressen, vergärt spontan, schönt ihre Weine in der Regel nicht und setzt nur sehr wenig Schwefel ein. Ich fand die beiden probierten Weine sehr, sehr süffig, aber auch mit schönem Tiefgang ausgestattet.

Der gerade frisch abgefüllte 2011 Vin de France Maccabeu schien noch nicht ganz zur Ruhe gekommen zu sein und war aromatisch durchaus gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem nicht nur interessant, sondern auch richtig gut.

Bild

Den Vogel schoss für mich aber der ungeschwefelte 2008 Vin de Table "Tout Nature" ab, eine Cuvée aus Carignan, Grenache und Mourvèdre. Er war tiefdunkel, ja geradezu schwarz wie die Nacht und hatte eine schmerzhafte und spannungsgeladene Mineralität, die sich in den langen Abgang zog. Schade, dass es solche Weine bei uns nicht zu kaufen gibt :(.

Bild
Beste Grüße, Stephan
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Oberpfälzer

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Re: Corbières - ein okzitanischer Traum

BeitragSo 1. Apr 2012, 19:52

Hallo zusammen,

habe ein wunderschönes Wanderwochenende verbracht und geniesse jetzt die letzten Tropfen von einem sehr guten Corbieres, der am Freitag bereits geöffnet wurde:

Solus 2009, Chateau de Caraguilhes, Corbieres-Boutenac
Mourvedre, Syrah, Grenache, Carignan; 14,5% alc.; ca. 16,-€

In der Nase sehr kräftig, vielschichtig nach dunklen Beeren, feinwürzig, etwas Leder und Edelholz, rauchig, Vanille. Ich erwarte sogleich einen modernen Wein und so zeigt er sich dann auch am Gaumen. Recht voluminös, knapp lebhaft, trocken aber auch irgendwie eine leichte "Alkoholsüsse", schwer aber der Alkohol passt perfekt, feinkörnig mit eleganten Anlagen, gut strukturiert; wohl noch etwas zu jung - war am 3. Tag am besten. Sehr harmonisch, wiederum vielschichtig. Langer Abgang. 92 OpfP. Sehr gutes PGV. Es gibt Abende, da bin ich solch modernen Weinen zugänglich - heute ist einer.
Servus
Wolfgang
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