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Pic Saint Loup

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
Roussillon, Tautavel, Collioure, Rivesaltes, Maury und Banyuls und Co.
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Dilbert

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDo 14. Nov 2019, 12:53

Bernd Schulz hat geschrieben:Meine Südfranzosen lasse ich normalerweise nie besonders lange liegen. Ich glaube fast, dass es sich um den ersten Languedoc-Wein handelt, den ich in einem Alter von mehr als 15 Jahren trinke, aber dieser 2001er befindet sich immer noch in einem sehr erfreulichen Zustand, was stark für den Erzeuger spricht. Hut ab!

Hallo Bernd,

das habe ich bis vor Kurzem auch so gehalten. Nun fahren wir seit drei Jahren regelmäßig ins Corbieres und die örtliche Winzergenossenschaft in Embres et Castelmaure erzeugt sehr gute Weine. Neben den aktuellen Jahrgängen gibt es immer auch einen "historischen" Jahrgang der besseren Weine. Gerade sind das etwa die Jahrgänge 2004/5 bis 2007. Diese Weine sind richtig gut. Natürlich gereift und immer noch mit großer Freude zu trinken. Von daher kann ich nur unterstreichen, dass auch Weine aus dem Languedoc sehr gut altern können!

Gruß,
Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
(Anthony Barton)
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Ralf Gundlach

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Re: Pic Saint Loup

BeitragSo 8. Dez 2019, 20:47

Bernd Schulz hat geschrieben:Über den "Garrigue" 2017 vom Chateau de Lascaux habe ich mich hier im Thread ja schon ziemlich begeistert geäußert. Ralf Gundlach hat kürzlich einen 2001er aus dem gleichen Hause (für sehr kleines Geld) aufgetrieben - dieser Wein befindet sich gerade bei mir im Glas:

Bild

Meine Südfranzosen lasse ich normalerweise nie besonders lange liegen. Ich glaube fast, dass es sich um den ersten Languedoc-Wein handelt, den ich in einem Alter von mehr als 15 Jahren trinke, aber dieser 2001er befindet sich immer noch in einem sehr erfreulichen Zustand, was stark für den Erzeuger spricht. Hut ab!

Herzliche Grüße

Bernd


Ich habe den 2000 Les Nobles Pierres im Glas:

Obwohl 2000 Im Languedoc meines Wissens qualitativ nicht an 2001 herankam ist der hier ähnlich gut gereift wie der 2001er. Tolle Frucht ( Heidelbeeren, Brombeeren). Graphitnoten. Elegant. Wunderbar gereift. Null Altersnoten.
Im Abgang dezente Tanninnoten. Der Wein ruht vollkommen in sich. Gefällt mir insgesamt noch etwas besser als der 2001er, den ich ähnlich wie Bernd sehe.
90 Punkte

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDi 10. Dez 2019, 21:48

Den 2000er habe ich jetzt auch im Glas. Die Frucht geht für mich eher in die kirschige Richtung, aber an Heidelbeeren hatte ich zwischenzeitlich auch schon mal gedacht ;) :

Bild

In der Tat setzt der 2000er auf den 2001er noch einmal deutlich eins drauf. Das ist ein richtig, richtig toller Wein, der als Pirat in einer BDX-Verkostung für einige Verwirrung und für Furore sorgen könnte. Mir gefällt er z.b. tendenziell besser als der Sociando-Mallet 2000.... :twisted:

Was mich am Rande alles andere als begeistert hat: Hier steckte mal wieder ein geradezu klassisches Prachtexemplar von elendem Bröselkorken im Flaschenhals! Auch mit dem Spangenkorkenzieher hatte ich keine Chance; am Ende landeten die Trümmer des Zapfens im Wein :evil: :( :evil: :cry:, den ich dann mittels eines Trichters und eines Siebs in die leere Pfeffingen-Pulle umgefüllt habe. Gestaubsaugt wird aber erst morgen - ich liebe Naturkorken! Oh, wie ich sie liebe!

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Di 10. Dez 2019, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Schulz

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDi 10. Dez 2019, 21:52

P.S.: Die Frucht, die neben der Kirsche noch intensiv im 2000er Les Nobles Pierres zu schmecken ist, habe ich jetzt endlich ausgemacht: Keine Heidelbeere, sondern Preiselbeere - aber sowas von!

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDi 10. Dez 2019, 22:01

Hmm, zwei Schlucke weiter neben der Preiselbeere und der Kirsche vielleicht doch Heidelbeere? Und zwar ziemlich intensiv.....? :oops: :twisted:

Jedenfalls ist das ein komplexer Wein!

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDi 10. Dez 2019, 22:12

Ein Vexierwein zwischen Heidel und Preissel?
Ich finde ja, dieses Wechselspiel ist ein Zeichen von Qualität (eines von vielen). Leider viel zu selten...
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDi 10. Dez 2019, 22:33

amateur des vins hat geschrieben:Ich finde ja, dieses Wechselspiel ist ein Zeichen von Qualität (eines von vielen). Leider viel zu selten...

...auch da gehen die Geschmäcker teils stark auseinander. Ich mag solche Sachen auch, die einen über den stetigen Wandel regelrecht fordern, ich hab' auch schon erlebt, daß in der Runde ein anderes Mitglied einen solch spannenden Wein als "unruhig" deklassiert hat...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Bernd Schulz

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Re: Pic Saint Loup

BeitragDi 10. Dez 2019, 22:41

amateur des vins hat geschrieben:Ich finde ja, dieses Wechselspiel ist ein Zeichen von Qualität (eines von vielen). Leider viel zu selten...


Oh ja, da stimme ich dir komplett zu! Weine, die im Laufe weniger Schlucke solche changierenden Fruchtassoziationen hervorrufen können, taugen in aller Regel nicht wenig. -

Ich habe jetzt, um den direkten Vergleich anstellen zu können, noch eine Flasche vom 2001er "Les Nobles Pierres" geöffnet. Und ich finde Ralfs (und auch meinen) Eindruck bestätigt: Der 2001er kommt, obwohl er aromatisch durchaus in eine ähnliche Richtung geht, sowohl in puncto Würze wie in puncto Finesse nicht wirklich an den 2000er heran.

Dafür war die Flasche des etwas gröber gestrickten 2001ers mit einem einwandfrei unbröseligen Korken verschlosssen.... :mrgreen:

Herzliche Grüße

Bernd
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austria_traveller

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Re: Pic Saint Loup

BeitragMi 11. Dez 2019, 13:14

Das freut mich ja, dass ich meine Flaschen vom Nobles Pierres schon vor Jahren getrunken habe.
Entäuscht - im Glauben da kommt nichts mehr :evil:
Danke für den Bericht ;)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Bernd Schulz

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Re: Pic Saint Loup

BeitragSo 24. Jan 2021, 22:05

Nachdem ich neulich über noch zwei Flaschen vom "Les Nobles Pierres" 2000 gestolpert bin....:

Bild

Positiv fasziniert bin ich nach wie vor von dem großartigen Reifeverhalten dieses Südfranzosen. Negativ fasziniert mich, dass auch diesmal ein beim ersten Ziehversuch in Moleküle zerfallendes Stück Baumrinde im Flaschenhals steckte. Mir ist es in zehnminütiger Kleinarbeit mit drei verschiedenen Korkenziehern am Ende gelungen, die Pulle zu öffnen, ohne größere Fragmente des Zapfens im Wein zu versenken, aber die ganze Aktion hat mich mal wieder ordentlich genervt. :x

Das ist in diesem noch sehr frischen Jahr 2021 schon der zweite Fall von elendem Bröselkorken (den anderen Fall stellte die 1982er Treppchen-Auslese von Stephan Ehlen dar). Wenn mir die Fans des Naturkorkens hier immer wieder erzählen, dass sie so etwas nie erleben, trinken sie entweder so gut wie keine älteren Weine...oder.....

Herzliche Grüße

Bernd
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