Saint-Chinian
Verfasst: Mi 5. Dez 2012, 15:47
Hallo zusammen,
nachdem ich im Forum kaum was aus der AOC Saint-Chinian finden konnte mache ich mal den Anfang mit ner VKN zu einem ganz netten Wein
Domaine Canet-Valette Le Vin Maghani 2001, Saint-Chinian
Chris
nachdem ich im Forum kaum was aus der AOC Saint-Chinian finden konnte mache ich mal den Anfang mit ner VKN zu einem ganz netten Wein
Domaine Canet-Valette Le Vin Maghani 2001, Saint-Chinian
Besten Gruss...
Der Maghani ist eine Cuvée aus den Rebsorten Grenache, Syrah und Mourvèdre. Also ein richtiger GSM, der seinen australischen Brüdern nicht all zu sehr ähnelte. Die Farbe des Weines zeigte ein nahezu undurchdringliches Lila-Schwarz-Rot. Erstaunlicherweise immer noch realtiv jugendlich anmutend. Die Nase war ausgeprägt mineralisch und erdig. Als erstes konnte ich Armomen von dunklem Tabak, erdverschmutzten Steinen, etwas nasses Laub und erstaunlich viel Süßholz (fast im Rioja Stil) aufschnappen. Glücklicherweise war eine angenehme und balancierende Fruchtigkeit von sehr reifen und schwarzen Kirschen ebenfalls vorhanden. Auch die milden Eindrücke von schwarzen Oliven, etwas Basilikum und den gar nicht so wenigen Düften von angebranntem Rindersteak (Holzkohlegrill) rundeten dieses sehr beeindruckende Nasenerlebnis ab. Beim Geschmack fiel mir zunächst das immer noch stattlich vorhandene harte Tannin auf. Dieses war meiner Ansicht nach nicht störend, sondern eher struktur- und rückradstärkend. Die rot-fleischigen und angebrannten (rauchigen) Noten zeigten sich auch im Geschmack. Auch der leicht süßlich wirkende Süßholzeinsatz und ein wenig Vanille waren präsent. Die mineralischen Komponenten kamen mir im Geschmack nicht ganz so intensiv vor. Gleiches gilt für die Frucht. Diese war sicher vorhanden, doch in einer wesentlich herberen und kantigeren Form, als es die Nase angekündigt hatte. Der eigentliche Stil des Weines vermochte es mich zu beeindrucken. Trotz intensiver Ertragsreduzierung (18 bis 20 hl/ha) zeigte dieser Weine keine übermäßige Dichte, angeberische Kraft oder ausufernde Breite. Ich empfand ihn als sehr präzise, tiefgründig, erdverbunden und von gemäßigt erhabener Eleganz. Natürlich war Kraft vorhanden! Das sollte man auch von einen Languedoc „Grand Cru“ (Eigenbezeichnung auf der Webseite) erwarten können. Doch diese Kraft hatte so gar nichts von den nicht wenigen über-alkoholisierten Südfranzosen. Der Abgang hallte lange nach, nur ganz am Schluss erschien er mir ein wenig zu hart und zu kantig. Ein sehr anständiges Weinerlebnis (++)!
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http://wine-zeit.blogspot.de/2012/12/do ... ghani.html
Chris