Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 11:00


Burgund 2012

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Burgund 2012

BeitragDo 15. Nov 2012, 07:45

Beste Grüße, Stephan
Offline

Grenache

  • Beiträge: 393
  • Bilder: 7
  • Registriert: Do 13. Jan 2011, 21:00
  • Wohnort: Oldenburger Land und Central China (Jingdezhen)

Re: Burgund 2012

BeitragDo 15. Nov 2012, 10:00

Am Samstag ist es wieder soweit, die Verkostung im Hospice de Beaune 2012 steht an.
Rechtzeitiges Anstehen wird empfohlen, denn die Schlange vor dem Kellereingang ist lang und es werden immer nur begrenzt Personen eingelassen. Probieren kann man ca. 30 Weine, zuletzt die Weißen und das ist eine Erlösung. Ein Alkometer wird der Eintrittskarte beigefügt.
Ein paar Bilder habe ich in die Galerie eingestellt.

http://hospices-beaune.com/les-hospices/les-encheres/

Gruß, Grenache
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Burgund 2012

BeitragDo 15. Nov 2012, 12:12

Grenache hat geschrieben:Am Samstag ist es wieder soweit, die Verkostung im Hospice de Beaune 2012 steht an.

Präsidentin für die Auktion ist dieses Jahr Carla Bruni: http://avis-vin.lefigaro.fr/magazine-vi ... eaune-2012
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Burgund 2012

BeitragMo 19. Nov 2012, 14:47

Rekordpreise bei der diesjährigen Hospices de Beaune Auktion: http://www.jancisrobinson.com/articles/a20121119.html

Die hohen Preise sind im Zweifel auch Ausfluss der kleinen Ernte 2012, und das nach den schon mengenmäßig eher kleinen Vorjahren. Aber es scheint klar, dass chinesische Käufer weiter Burgunder kaufen. Die Bordeaux-Sau scheint dagegen schon aus dem Dorf getrieben.
Beste Grüße, Stephan
Offline

Créot

  • Beiträge: 373
  • Registriert: Fr 18. Mai 2012, 14:24

Re: Burgund 2012

BeitragSo 9. Jun 2013, 23:08

Nachdem ich steigende Burgundpreise zuletzt noch nicht ganz so tragisch nahm (man findet doch immer etwas...), fiel ich fast vom Stuhl, als ich mir bei Millesima die Preise für 2012 ansah. Die Faiveleys kosten im Vergleich zu 2010 mindestens 50% mehr, teilweise deutlich darüber und bei den anderen Domänen sieht es nicht viel anders aus :o . Sicherlich gehört Millesima nicht zu den Billigheimern, aber der Vergleich ist ja auch zu den Millesima Preisen von vor 2 Jahren. Dass sich die Preise nach einigen sehr kleinen Ernten nicht nur in der Inflationsrate erhöhen ist - auch angesichts des nun im Burgund angelangten Chinahypes - ja erwartbar, aber 50% plus in 2 Jahren finde ich dann doch krass. Auf der anderen Seite: die 2010er sind dann bald sagenhafte Schnäppchen :lol:.

frustrierte Grüße
Stefan
Offline

Burzuko

  • Beiträge: 206
  • Registriert: So 19. Dez 2010, 16:28
  • Wohnort: Hamburg

Re: Burgund 2012

BeitragSo 9. Jun 2013, 23:37

Hallo Stefan,

hab mich bisher bezüglich 2012 nur mit einigen Bojos beschäftigt und da sieht es mengenmäßig nicht gerade gut aus, aber wenn das im Burgund alles noch viel schlimmer ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter... ärgerlich, zumal ich gerade erst begonnen habe mich mit den Burgundern "auseinanderzusetzen".
Also, note to myself: 2010er (bei Nobbi ;) ) nachkaufen und mich darüber aufregen dass ich 2011 vieeeel zu geizig gesubst habe!

Vielleicht trifft man sich mal (auch mit dem "anderen" Stephan) auf der Schanze....

Gruß
George
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Burgund 2012

BeitragMo 10. Jun 2013, 11:50

Ich befürchte preislich auch das Schlimmste, denke aber auch: "man findet doch immer etwas". Auch wenn für die Côte de Nuits trotz Mini-Erträgen wieder ein Jahrhundert-Jahrgang ausgerufen wird, werde ich wohl extrem selektiv einkaufen. Ich denke, dass man den aktuellen Burgund-Hype einfach wird aussitzen müssen, wenn man preislich nicht mitziehen will oder kann. Allokationen, die ich bei Nicht-Order verliere, habe ich eh nicht. Irgendwann kommt auch wieder ein ertragsreiches Jahr, die Weinwelt kommt auf die Idee, dass es neben Burgundern auch andere spannende Weine gibt, und dann normalisieren sich die Preise wieder. Das kann vielleicht ein paar Jahre dauern, aber irgendwann wird sich das alles wieder auf einem erträglichen Maß einrenken. Da bin ich ziemlich sicher.
Beste Grüße, Stephan
Offline

Créot

  • Beiträge: 373
  • Registriert: Fr 18. Mai 2012, 14:24

Re: Burgund 2012

BeitragMo 10. Jun 2013, 22:26

Hallo Georg und Stephan,

2010er nachkaufen kam mir ja auch als erstes in den Kopf - aber die werden eigentlich ja auch nicht günstiger, nur weil die 2012 noch viel teurer sind ...

Dass sich die Preise wieder irgendwann abkühlen, da bin ich mir nicht so sicher. Im Bordeaux ist das Auf (meistens) und Ab (in Ausnahmefällen) der Preise seit langem Usus. Im Burgund m.W. nicht. Da werden bei einigen Händlern auf die Hypejahrgänge bei den Hypedomänen vielleicht mal 100 oder 200% draufgelegt, um dann schwächere Jahrgänge "günstiger", also mit nur normalem Aufschlag abzugeben, ab Domaine gibt es dieser Spekulation aber m.W. nicht, bzw., da passt man eben, wenn es möglich oder notwendig ist, nach oben an. Zumindest habe ich noch keine Winzerpreisliste gesehen, wo ein neuerer Jahrgang billiger wäre als ein älterer - es sei denn der Winzer muss nach einigen Jahren mal einen größeren Posten loswerden. Abwärtsbewegungen scheinen mir also allein an den Händlern zu liegen, die in manchen Jahren ihren Profit einschränken. Insofern wären sinkende Preise recht unwahrscheinlich. Zumindest wäre es neu. Oder habt ihr da langfristigere Erfahrungen?

Und genauso wirst du, Stephan, recht haben, dass einige Domänen nicht alles was möglich wäre mitnehmen werden (oder dem China-Braten nicht ganz trauen). Und es werden sicherlich auch immer wieder Domänen qualitativ durchstarten, die preislich noch nicht ganz oben angekommen sind. Somit wird sich auch 2012 noch einiges finden lassen (wahrscheinlich mehr als sowieso Kohle da ist). Ich glaube auch durchaus, dass man gerade in nicht gehypten Jahren wie 2011 2 oder 3 Jahre später viele weniger prestigeträchtige Villageweine im Abverkauf günstiger bekommen wird. Und ansonsten gibt es in der Tat noch Mercurey, Givry, Rully, St. Aubin, Marsannay und im Zweifel noch Nuits St. George.

Trotzdem schade, wenn man gerade einige Winzer und Weine kennengelernt hat und diese nun schon wieder vom Radarschirm zu verschwinden drohen.

Grüße
Stefan
Offline

argentum

  • Beiträge: 431
  • Registriert: Di 7. Dez 2010, 11:28
  • Wohnort: Bern

Re: Burgund 2012

BeitragFr 14. Jun 2013, 06:57

Moin zusammen, zu 2012 gibt es wenig und doch soviel zu sagen... Als ich im März eine Woche unterwegs war und bei den Produzenten reinhörte und in die Barriques reinschmeckte war eine Aussage sehr klar eine andere eher unklar. Klar und für mich vor Ort ersichtlich war, dass 2012 zum Zeitpunkt der Verkostung wirklich ausserordentlich war. Ich habe in Burgund noch nie Weine vom Fass verkostet, die am Ende der Malo trotz entsprechenden Geruch ein derartiges Gefühl hinterliessen und bereits derart betont auf der Textur sind. Unglaublich wie schön die Weine waren und sich zu diesem Zeitpunkt zeigten. Ganz extrem waren die Exemplare von Sébastien Cathiard und Christophe Perrot-Minot. Cathiards Romanee St Vivant oder der Malconsorts waren einfach... ja sie waren einfach. Da war einfach nur noch Schweigen im Keller angesagt und niemand brachte mehr einen Ton raus. Sébastiens Kommentar war denn auch, dass er so etwas in seiner kurzen Winzerkarriere noch nie erlebt hätte, das seien Schulbuchwerte, wie sie eigentlich nur im Idealfall sein könnten. Angesprochen auf die Mengen ist Cathiard selbst nicht betroffen von einer gravierenden Reduktion. Er wird zu jenen Winzern gehören, die 2012 mehr eingebracht und auf die Flasche bringen als in anderen Jahren - das ist aber wohl auch seiner akribischen Weinbergsarbeit geschuldet.

Bei Perrot-Minot war es ein ähnliches Bild beim Degustieren. Die Weine sind sensationell. Klar Cristophe verkostet immer in seiner Probierstube, die Weine sind vorbereitet und temperiert udn würde man nach einem Besuch bei Ghislaine Barthod aus dem 8 Grad kalten Keller kommen und bei Christophe probieren, man hätte das Gefühl Tag und Nacht im selben Moment zu erleben... Aber zum Glück ist Barthod eine gute Winzerin und zum Glück Christophe ein Perfektionist, der einfach seine Weine im bestmöglichen Licht präsentieren möchte, was das Verkosten zur Freude werden lässt. Und in diesem konkreten Fall im März war ich grade an einem Glas Chambolle 1er Come d'orveau zugange und war erstaunt, dass die Malo schon durch ist und dieser Wein sich so wunderschön präsentiert... Bis Christophe mir eröffnete, dass dieser Wein noch in der Malo stecke und er selbst das so auch nicht erlebt habe. Das war genauso unglaublich...

Das sind zwei Beispiele von einer Reihe von Winzern, die wir im März besucht hatten. Und obwohl ich wirklich kein Freund von generalisierenden Jahrgangsdiskussionen bin erlaube ich mir den Tenor der Bandbreite der besuchten Winzer zu zitieren. Alle vergleichen sie 2012 mit 1978 und glauben zum Zeitpunkt der Verkostung, dass da ein Jahrgang heranreift, der einen Meilenstein setzen wird.

In Bezug auf die Mengen wird die Suppe zumindest was die Cote de Nuits betrifft glaub ich heisser gegessen als gekocht. Es gab sicherlich Ernteeinbussen, aber nicht so drastisch wie zum Beispiel 2010. Anders schauts an der Cote de Beaune aus, die etwas drastischer getroffen wurde. Aber hier scheint mir das Ernteausfallgerede eher händlergetrieben, um die steigenden Preise zu rechtfertigen und ich glaube auch wie hier die meisten, dass diese für 2012 wohl nochmals zulegen werden.

China hat sicher seinen Anteil daran mit den begehrlichen Blicken in die Bourgogne, aber was mir auf meinem Trip auffiel war, dass auch enorm viele Brasilianer (!), Inder, Norweger, Tschechen und Russen unterwegs waren, obschon keine offziellen Verkostungsanläse ausser der Trilogie des Cotes de Nuits anstanden. Also alles kann man nicht auf dem Buckel des Reichs der Mitte austragen, wenn es um die Preisdiskussion geht. Insbesondere, wenn man nun auch die restriktivere Haltung bei den Staatsbanketten beim Weinausschank als Indikator nimmt. Hingegen Japan scheint mir besser vertreten.

Schlussendlich, wir werden sehen... Ich persönlich werde meine Allokationsliste anpassen müssen. Denn mit den letzten Preisschwüngen passt einfach nicht mehr alles ins gesetzte Budget. Aber mein Geniesserherz ist auch noch nicht gewillt jeden Produzenten aufzugeben...
Gruss
Philipp

http://www.pinotphil.tumblr.com

In vinum veritas - lassum bev amo ün
Offline
Benutzeravatar

Oh Dae-Su

  • Beiträge: 745
  • Bilder: 2
  • Registriert: Di 1. Nov 2011, 14:00
  • Wohnort: BW
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Burgund 2012

BeitragMo 17. Jun 2013, 14:42

Hallo Philipp,

vielen Dank für deinen tollen Vorort-Bericht. Habe ihn erst jetzt gesehen (mir wurde Bescheid gestossen ;) ). Das verleitet mich jetzt doch mal wirklich Geld verdienen zu wollen :D !

Besten Gruss

Chris
Nächste

Zurück zu Burgund und Beaujolais

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen