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Burgund 2012

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UlliB

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 21. Nov 2020, 10:53

Volnay 1er Cru "Ronceret" 2012 (Domaine N. Rossignol) 13%Vol. Für Burgund ziemlich dunkle Farbe, am Rand erste Reifetöne. Intensive, dunkle Frucht, für Burgund ungewohnt blaufruchtige Anklänge (Brombeere, Heidelbeere), dann die typische Himbeere, dahinter erdig, sogar ein wenig teerig, sehr vielschichtig und komplex. Am Gaumen noch jugendlich, das Tannin noch nicht ganz abgeschmolzen und eingebunden, auch hier dunkle Frucht, komplex, feine Säure; Holz ganz im Hintergrund. Langer Nachhall auf der dunklen Frucht.

Für Volnay ist das ein ganz ungewohnt maskuliner Wein, was (wenn man dem Händler glaubt) dem spezifischen Lagencharakter entspricht. Noch etwas zu jung, der wird noch zulegen. Ausgezeichnet.

Gruß
Ulli
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port_ellen

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Re: Burgund 2012

BeitragDo 26. Nov 2020, 19:59

immer noch lecker:

letzte flasche war aus 2017:
david moreau cote de beaune villages 2012:

tolle (ganz leicht kitschige) fruchtnase nach roten und schwarzen joh.beeren, auch himbeer/erdbeer(eis).
im geschmack zunächst eher kirschig / himbeerig mit leichten röstnoten, dann sofort mittelfeine tannine, dann eine kräftige frucht- und säureader, die dem wein struktur gibt. mittelintensiv, mittellang.
guter wein, jeder schluck macht lust auf den nächsten.


jetzt insgesamt weicher, die tannine und säure weitgehend geschmolzen, etwas tabakige mineralität und tiefe ist dazugekommen. sehr gut.

preis immer noch (!) 14.5 in der subs bei nobbi müller...

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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amateur des vins

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 26. Dez 2020, 22:42

"Irgendwas aus dem Burgund" wollte ich zu Ente und, am nächsten Tag, Rehrücken aufmachen. Die Wahl fiel auf

Domaine Henri Boillot, Volnay 1er Cru Les Caillerets 2012

Robe mitteldicht, knapp ziegelrot, erkennbar aufgehellter Rand.
Nase. Sauerkirsch, abgerundet mit ein wenig Cranberry und Blaubeere. Kühler, schlanker Charakter. Nach ein paar Minuten dann mit Schwenken etwas Himbeere und eine Spur helles Leder.
[+5'] Am Gaumen erfrischende Säure, dtl. adstringent (aber fein und reif). Frucht hier dezenter, aber auch vorherrschend Kirsch. Am Rande ein wenig Holz, nur stützend, nicht parfümiert.

Guter Wein. Dürfte etwas intensiver und ausdrucksstärker am Gaumen sein, um der Struktur mehr entgegenzusetzen.

[+1d] Ähnlich, aber härter, "wässriger", adstringenter. Verschließt sich?

Dieser Wein war enttäuschend. Selbst wenn ich ihm zugestehe, gerade verschlossen gewesen zu sein, war da zuwenig Substanz, Intensität, Balance, um den Preis auch nur annähernd zu rechtfertigen. Das war mein erster 2012er Caillerets; aus anderen Jahren, und auch aus andern Lagen (Pommard Rugiens) hatte ich schon äußerst schöne Erlebnisse mit roten Boillots. Also mal ein paar Jahre vergraben, bis ich die nächste öffne.
Besten Gruß, Karsten
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Trapattoni

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Re: Burgund 2012

BeitragFr 1. Jan 2021, 14:33

Viel mehr brauche ich als bekennender Meursault-Fan nicht:
2012 Meursault Village "Les Pellans" von der Domaine D'Ardhuy
Schon beim Ziehen des Zapfens riecht man die typische Meursault-Aromatik, diese Mineralität, diesen Feuerstein. Am Gaumen schön cremig, fruchtig, frisch, süß, gute Säure und Länge. Für manche vielleicht etwas eindimensional, für mich absolut befriedigend. Passte super zum warmen Linsensalat mit gräucherter Gänsebrust. Ich wäre da bei 92 Punkten. :D
Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
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Nora

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 9. Okt 2021, 09:32

Vor drei Tagen in einem schönen Restaurant in Berlin steuerte Karsten (amateur des vins) zum Hauptgang Maishähnchen mit Kürbis und Trüffelkartoffel den

Henri Boillot, Meursault 1er Cru Les Charmes 2012

bei. Es blieb noch etwas in der Flasche und Karsten war so nett, mir den Rest zu überlassen, den ich gestern im Glas hatte.

Nase: Gestern erschien mir die Frucht süßer als im Restaurant, dominierte dort noch Zitrone, ging es jetzt in Richtung Orange/Orangenabrieb und Aprikose; außerdem ein leichter Geruch von Apfelkernen; die Holznoten, die ich vor 3 Tagen noch deutlich und im positiven Sinne wahrgenommen hatte, war nun sehr in den Hintergrund getreten; außerdem bemerkte ich bei genauem Riechen jetzt auch etwas Schwefel

Am Gaumen traten dagegen eher frische Zitrusfrüchte mit einer ordentlich, äußerst straffen Säure auf; ein gewisser Schmelz auf der Zunge war vorhanden; trotzdem wirkte der Wein eher schlank; ich würde fast sagen, dass in der Mitte ein wenig Druck fehlte; der Abgang eher mittellang; auch hier frage ich mich, wo die Fassnoten geblieben sind, ganz am Ende nach dem Umfüllen des Weins vom Burgunder- ins Gabrielglas und beim Konzentrieren auf diese Aromen traten dann doch noch etwas Holz/Rauch und auch dezente Gerbstoffe auf.

Für mich präsentierte sich der Wein gestern komplett anders als vor 3 Tagen. Dabei ist mir unklar, ob das daran lag, dass der Wein bereits 2 Tage offen war oder aber an den verschiedenen Umständen (einmal im Restaurant nach bereits 2 Gängen und 2 anderen Weinen zum Hauptgang, gestern dann zu Hause als Solist), unter denen der Wein konsumiert wurde.

Vielen Dank noch mal an dich, Karsten für die Organisation des schönen Abends und die Bereitstellung der tollen Weine!

VG, Nora
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EThC

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 9. Okt 2021, 10:06

Nora hat geschrieben:Für mich präsentierte sich der Wein gestern komplett anders als vor 3 Tagen. Dabei ist mir unklar, ob das daran lag, dass der Wein bereits 2 Tage offen war oder aber an den verschiedenen Umständen (einmal im Restaurant nach bereits 2 Gängen und 2 anderen Weinen zum Hauptgang, gestern dann zu Hause als Solist), unter denen der Wein konsumiert wurde.
...ich kenn das schon auch und ohne es wirklich objektiv belegen zu können, würde ich für meine Fälle davon ausgehen, daß im Mittel die Oxidation gut 2/3 ausmacht und die unterschiedlichen Begleitumstände den Rest
Viele Grüße
Erich

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amateur des vins

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 9. Okt 2021, 10:35

Ich denke schon, daß die Begleitumstände viel ausmachen. Mir fehlt jetzt natürlich bei dieser Flasche der Vorher-Nachher-Vergleich. Ich denke aber, daß Oxidation hier nicht so viel ausmacht - dafür sind die Weine doch zu deutlich geschwefelt. Holz habe ich selber übrigens nicht so prominent empfunden. Vielmehr würde ich spekulieren, daß die Süße der Aroniabeere im vorhergehenden Gang die Säure betont und die Aromenwahrnehmung in Richtung hellerer Zitrusfrucht verschoben hat. Solo getrunken, fiel diese Beeinflussung dann weg.

Nora, Du hattest ja nach dem 12er Mouchère überlegt, Boillot zu kaufen. Helfen die Erfahrungen mit dem Charmes bei der Entscheidung irgendwie weiter? (Meine Meinung kennst Du ja. ;)) Schade, daß der 10er Mouchère korkte. :(

...und was die schönen Weine angeht, warst Du ja nicht ganz unbeteiligt - danke! :)
Besten Gruß, Karsten
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Re: Burgund 2012

BeitragSa 9. Okt 2021, 10:59

amateur des vins hat geschrieben:Ich denke aber, daß Oxidation hier nicht so viel ausmacht - dafür sind die Weine doch zu deutlich geschwefelt.
...euren konkreten Fall kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die Schwefelung führt ja nun auch nicht dazu, daß der Wein quasi einzementiert wird...
Anyway, mir macht das gerade Laune, auch mal wieder einen 12er zu zücken... :D
Viele Grüße
Erich

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Nora

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 9. Okt 2021, 20:34

amateur des vins hat geschrieben:Nora, Du hattest ja nach dem 12er Mouchère überlegt, Boillot zu kaufen. Helfen die Erfahrungen mit dem Charmes bei der Entscheidung irgendwie weiter? (Meine Meinung kennst Du ja. ;)) Schade, daß der 10er Mouchère korkte. :(


Bei den Preisen muss man natürlich schon gründlich nachdenken, aber die eine oder andere Flasche Clos de la Mouchère, Meursault Genevrières bzw. auch andere Empfehlungen würden mich durchaus interessieren.

VG, Nora
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Re: Burgund 2012

BeitragSo 7. Nov 2021, 13:36

Sehr schöner Klassiker:

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Erich

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