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Bruno Clavelier, Bourgogne “Les Champs d’Argent” 2010
Wenn ich mich durch die Verkostungsnotizen aus Burgund klicke, dann fällt auf, dass relativ wenig Einträge über Weine der regionalen Appellation eingestellt werden. Dass Weine dieser Qualitätsstufe im deutschen Handel häufig im Vergleich zu anderen „einfachen“ Weinen teuer sind, bedarf m.E. nicht der Diskussion. Dennoch begegne ich immer wieder auch Tropfen, die einfach nur aus Burgund stammen können und die ein wenig von der Magie versprühen, die Burgundern (aber auch anderen großen Weinen) zu eigen ist, wenn sie singen.
Ein Paradebeispiel ist der „Les Champs d‘Argent“ aus 2010 von Bruno Clavelier - ein kleiner Burgunder, der Trinkspaß und Anspruch gleichermaßen befriedigt.
Zum Wein - dieser wurde im Herbst 2012 mehrfach hier im Forum verkostet und erörtert. Er fiel auf, weil er durch sein Säuregerüst recht unzugänglich war und die Frucht nur bedingt im Vordergrund stand – eben ein Burgunder aus einem klassischen Jahrgang, der bei Erscheinen auf dem Markt nicht trinkreif ist und ein paar Jahre Flaschenreife einfordert.
Vier Jahre später zeigt sich der Wein in anderer Verfassung. Der Geruchssinn nimmt einen Mix aus Kirschen und roten Johannisbeeren wahr, am Gaumen ein schlanker Körper, kein Holzeinfluss und ähnliche Aromen wie in der Nase tanzen über die Zunge – intensiv, transparent, sehr frisch und von der Säure des Jahrgangs wunderbar in Schwebe gehalten: Super!! Das ganze wird durch einen ansprechenden Abgang gekrönt. „Power without weight“ würden englischsprachige Weinkritiker sagen - eine passendere Beschreibung fällt mir nicht ein. Der Wein trinkt sich über 48 h Stunden ohne nennenswerte Veränderungen. Die Reben stehen unterhalb von Vosne-Romanee direkt an der Grenze zu den nördlichen Weinbergen von Nuits St. Georges.
Mag sein, dass der Wein eher etwas für Säurefetischisten ist … jedenfalls begeistert mich dieser kleine Rote ungemein und ich freue mich, zwei verbliebene Flaschen in den nächsten Jahren öffnen zu dürfen. Übrigens könnte man diesen Wein auch für einen Burgunder aus 2008 halten, ebenfalls ein Jahrgang für „Säureliebhaber“. Es gibt jedenfalls nur wenige andere rote Bourgogne, die mir aktuell vergleichbar viel Spaß machen.
Auch wenn ich jetzt eine wenig von der Überschrift abkomme … ebenfalls sehr viel Trinkgenuss bereitet der Bourgogne von Lafarge aus 2009 – ganz anders, eben in der barocken (mir fällt keine bessere Beschreibung ein!), altmodischen Lafarge-Stilistik! Das besonders erwähnenswerte an diesem Wein ist die aktuelle Zugänglichkeit, was bei anderen Abfüllungen und Jahrgängen des Doyen von Volnay manchmal etwas schwieriger sein kann. Ebenfalls Begeisterung ruft bei mir der rote 2010er Bourgogne Perrieres von Simon Bize aus. Leicht, transparent, ausgewogen und für einen Bourgogne ungewöhnlich komplex.
Jeden der drei aufgeführten, kleinen Burgunder würde ich ohne Einschränkungen wiederkaufen ... brauche ich aber nicht, da ich noch jeweils was davon im Keller habe!!
Gruß Tobias
Wenn ich mich durch die Verkostungsnotizen aus Burgund klicke, dann fällt auf, dass relativ wenig Einträge über Weine der regionalen Appellation eingestellt werden. Dass Weine dieser Qualitätsstufe im deutschen Handel häufig im Vergleich zu anderen „einfachen“ Weinen teuer sind, bedarf m.E. nicht der Diskussion. Dennoch begegne ich immer wieder auch Tropfen, die einfach nur aus Burgund stammen können und die ein wenig von der Magie versprühen, die Burgundern (aber auch anderen großen Weinen) zu eigen ist, wenn sie singen.
Ein Paradebeispiel ist der „Les Champs d‘Argent“ aus 2010 von Bruno Clavelier - ein kleiner Burgunder, der Trinkspaß und Anspruch gleichermaßen befriedigt.
Zum Wein - dieser wurde im Herbst 2012 mehrfach hier im Forum verkostet und erörtert. Er fiel auf, weil er durch sein Säuregerüst recht unzugänglich war und die Frucht nur bedingt im Vordergrund stand – eben ein Burgunder aus einem klassischen Jahrgang, der bei Erscheinen auf dem Markt nicht trinkreif ist und ein paar Jahre Flaschenreife einfordert.
Vier Jahre später zeigt sich der Wein in anderer Verfassung. Der Geruchssinn nimmt einen Mix aus Kirschen und roten Johannisbeeren wahr, am Gaumen ein schlanker Körper, kein Holzeinfluss und ähnliche Aromen wie in der Nase tanzen über die Zunge – intensiv, transparent, sehr frisch und von der Säure des Jahrgangs wunderbar in Schwebe gehalten: Super!! Das ganze wird durch einen ansprechenden Abgang gekrönt. „Power without weight“ würden englischsprachige Weinkritiker sagen - eine passendere Beschreibung fällt mir nicht ein. Der Wein trinkt sich über 48 h Stunden ohne nennenswerte Veränderungen. Die Reben stehen unterhalb von Vosne-Romanee direkt an der Grenze zu den nördlichen Weinbergen von Nuits St. Georges.
Mag sein, dass der Wein eher etwas für Säurefetischisten ist … jedenfalls begeistert mich dieser kleine Rote ungemein und ich freue mich, zwei verbliebene Flaschen in den nächsten Jahren öffnen zu dürfen. Übrigens könnte man diesen Wein auch für einen Burgunder aus 2008 halten, ebenfalls ein Jahrgang für „Säureliebhaber“. Es gibt jedenfalls nur wenige andere rote Bourgogne, die mir aktuell vergleichbar viel Spaß machen.
Auch wenn ich jetzt eine wenig von der Überschrift abkomme … ebenfalls sehr viel Trinkgenuss bereitet der Bourgogne von Lafarge aus 2009 – ganz anders, eben in der barocken (mir fällt keine bessere Beschreibung ein!), altmodischen Lafarge-Stilistik! Das besonders erwähnenswerte an diesem Wein ist die aktuelle Zugänglichkeit, was bei anderen Abfüllungen und Jahrgängen des Doyen von Volnay manchmal etwas schwieriger sein kann. Ebenfalls Begeisterung ruft bei mir der rote 2010er Bourgogne Perrieres von Simon Bize aus. Leicht, transparent, ausgewogen und für einen Bourgogne ungewöhnlich komplex.
Jeden der drei aufgeführten, kleinen Burgunder würde ich ohne Einschränkungen wiederkaufen ... brauche ich aber nicht, da ich noch jeweils was davon im Keller habe!!
Gruß Tobias