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Burgund 2006

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octopussy

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Re: Burgund 2006

BeitragDi 29. Mai 2012, 00:34

Salut,

sehr gut gefallen hat mir der 2006 Chassagne-Montrachet Village (blanc) der Domaine Fontaine-Gagnard, der aus insgesamt sechs Parzellen cuvéetiert wird. Die Website der Domaine ist einen Besuch wert, v.a. wegen der schönen Fotos und der Vogelperspektive auf Chassagne-Montrachet und die Lagen der Domaine.

Der 2006 Chassagne-Montrachet ist durchaus etwas fetter, der Trinkfluss ist trotzdem da. Mir gefällt die Stilistik wirklich gut, v.a. das Aromenspektrum ist einfach beeindruckend. Wir hatten den Wein nach einem Weißburgunder & Chardonnay von Johner (nicht wirklich vergleichbar, da beim Johner der Großteil Weißburgunder ist, aber beide Weine wurden im Barrique ausgebaut), und die Unterschiede zwischen den Weinen waren wirklich groß. Dort der knackig-saftige Johner, hier der üppig-expressive Fontaine-Gagnard. Beide Stile gefallen mir gut.

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Beste Grüße, Stephan
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austria_traveller

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Re: Burgund 2006

BeitragDi 10. Jul 2012, 06:39

Hallo Forum,
Dieser Tage im Glas gehabt: der einfache Bourgogne 2006 von Camile Giroud
Nach den letzten Erfahrungen mit deutschen Spätburgundern dachte ich eigentlich, der Wein sei schon über'n Berg. Vor allem durch die immer vorherschende spitze Säure der letzten Flaschen.
Die war bei dieser Flasche vollkommen verschwunden. Sehr harmonisch, leicht rauchig, sehr kühle Frucht nach Kirsche und Erdbeere, Waldboden, die Säure hällt den Wein schön in Ballance.
Eine schöne Erfahrung.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Herr S.

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Re: Burgund 2006

BeitragDi 10. Jul 2012, 21:05

Hallo zusammen,

meine 2005er taste ich noch eher selten an, die 2006er dagegen scheinen doch sich allmählich zu öffnen. So wieder dieser Geselle:

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90 Punkte dafür von mir.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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octopussy

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Re: Burgund 2006

BeitragSo 12. Aug 2012, 20:51

Salut,

die Weine der Domaine Potinet Ampeau gab es mal bei Pinard de Picard (jetzt abgelöst durch Boisson Vadot) und sind für mich bisher der Klassiker nicht eingelöster Versprechen. Vor einer Weile schon hatte ich den Bourgogne Blanc, den ich ganz ok fand. Gestern und heute gab es den 2006 Meursault "Les Rougeots", der ebenfalls ganz ok ist. Normalerweise würde ich mich auch nicht beklagen, aber hier wurde wie in so vielen anderen Fällen einfach nicht erfüllt, was vollmundig versprochen wurde. So gut ich das Sortiment von Pinard de Picard in Südfrankreich und Deutschland finde, für Burgund gibt es Händler mit bessern Winzern - finde ich jedenfalls.

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Beste Grüße, Stephan
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weinaffe

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 23. Aug 2012, 15:07

Hallo zusammen,

gestern folgenden sehr empfehlenswerten Pinot genossen, den man jetzt antrinken, aber vorzugsweise noch einige Jahre im Keller geben sollte:


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Grüsse
Bodo
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UlliB

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 23. Aug 2012, 16:39

Die beiden 1er-Cru-Lagen "Sur la Velle" und "Le Clou des Chenes" grenzen direkt an die bekannte Volnay-Lage "Clos des Chenes".


Bezüglich des "Clou des Chenes" ist das "angrenzen" an den Clos des Chenes schon ziemlich weit interpretiert. Zwischen dem "Sur la Velle" und der genannten Volnay-1er cru-Lage gibt es tatsächlich eine gemeinsame Grenze von mehreren hundert Metern Länge; insofern ist die Aussage hier ganz richtig. Der am Hang oberhalb des "Sur la Velle" gelegene "Clou des Chenes" berührt den Clos des Chenes aber nur in einem einzigen hypothetischen Punkt, nämlich an seiner südöstlichsten Ecke. Die Nachbarlage im eigentlichen Sinne ist "Les Blanches", eine Volnay villages-Lage, und kein premier cru. Was dem Wein ja keinen Abbruch tun muss ;)

die häufig besser sind als die Weine der grossen Namen aus Volnay


Da würde mich schon einmal interessieren, auf welche "große Namen" Du dich hier konkret beziehst. Und bei denen dann auf die villages-Weine - oder auch auf die 1er crus?

Gruß
Ulli
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weinaffe

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 23. Aug 2012, 17:31

UlliB hat geschrieben:
Die beiden 1er-Cru-Lagen "Sur la Velle" und "Le Clou des Chenes" grenzen direkt an die bekannte Volnay-Lage "Clos des Chenes".


Bezüglich des "Clou des Chenes" ist das "angrenzen" an den Clos des Chenes schon ziemlich weit interpretiert. Zwischen dem "Sur la Velle" und der genannten Volnay-1er cru-Lage gibt es tatsächlich eine gemeinsame Grenze von mehreren hundert Metern Länge; insofern ist die Aussage hier ganz richtig. Der am Hang oberhalb des "Sur la Velle" gelegene "Clou des Chenes" berührt den Clos des Chenes aber nur in einem einzigen hypothetischen Punkt, nämlich an seiner südöstlichsten Ecke. Die Nachbarlage im eigentlichen Sinne ist "Les Blanches", eine Volnay villages-Lage, und kein premier cru. Was dem Wein ja keinen Abbruch tun muss ;)

die häufig besser sind als die Weine der grossen Namen aus Volnay


Da würde mich schon einmal interessieren, auf welche "große Namen" Du dich hier konkret beziehst. Und bei denen dann auf die villages-Weine - oder auch auf die 1er crus?

Gruß
Ulli


Hallo Ulli,

Du hast ja die Detailkarte der Climats von Monthelie und Volnay sehr genau studiert. Einigen wir uns einmal darauf, dass die beiden genannten Monthelie-Lagen zumindest nicht weit vom "Volnay-Hoheitsgebiet" entfernt liegen ;)
Bei meiner Bemerkung (grosse Namen aus Volnay) dachte ich speziell an einige Jahrgänge des Champans 1er Cru von Marquis D'Angerville, die mir (natürlich nur aus der Erinnerung heraus) nicht unbedingt besser gefallen haben als dieser Monthelie. Quintessenz meiner Aussage war in erster Linie, dass man für etwa gleiche Qualität in Volnay durchaus das Doppelte bezahlen muss.Zumindest dürfte es ziemlich schwer sein, für knapp 18 EURO etwas Vergleichbares in Volnay zu bekommen. Aber ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen ;) .

Grüsse
Bodo
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UlliB

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 23. Aug 2012, 18:00

weinaffe hat geschrieben: Einigen wir uns einmal darauf, dass die beiden genannten Monthelie-Lagen zumindest nicht weit vom "Volnay-Hoheitsgebiet" entfernt liegen ;)


Absolut einverstanden.

Noch kurz zum Hintergrund meiner Anmerkung: ich reagiere auf die immer wieder gehörte und gelesene Argumentation "grenzt unmittelbar an die berühmte Lage XY" oder "die Lagen liegen direkt neben denen des Star-Winzers Z" zunehmend allergisch - das ist eines der klassischen Händler-Argumente, um Weine eher unbekannter Erzeuger zu vermarkten, indem man impliziert "unmittelbar daneben = fast genauso gut". Dabei werden so viele Faktoren ausgeblendet, dass das Ergebnis manchmal einer massiven Kundenver**schung gleichkommt. Insofern prüfe ich sofern möglich schon fast routinemäßig nach, ob die Behauptung wenigstens inhaltlich stimmt - auch mal bei Nichthändlern :D

Hier war's aber eher die Neugier, wo die mir unbekannte Lage "Clou des Chenes" denn nun genau liegt.

Bei meiner Bemerkung (grosse Namen aus Volnay) dachte ich speziell an einige Jahrgänge des Champans 1er Cru von Marquis D'Angerville, die mir (natürlich nur aus der Erinnerung heraus) nicht unbedingt besser gefallen haben als dieser Monthelie.


Bei d'Angerville ist der Champans unter den 1ers nicht gerade der beste; ganz gut fand ich ihn häufiger aber schon. Cailleret ist neu bestockt, da sollte man im Moment noch ein paar Jahre warten. Die Stars sind hier Taillepieds und die monopole-Lage Clos des Ducs - beide zugegebenermaßen sehr teuer.

Womit wir beim PLV wären: nein, für 18 Euro bekommst Du in Volnay nichts aus der Oberklasse; zumindest nicht bei den "Namen". Da kosten die villages schon deutlich mehr.

Gruß
Ulli
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octopussy

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Re: Burgund 2006

BeitragFr 26. Okt 2012, 23:28

Hallo zusammen,

die 2006er Pinot Noirs aus dem Burgund trinken sich - finde ich - aktuell echt gut, so auch heute kurz beim Burgunder-Händler meines Vertrauens der 2006 Latricières-Chambertin von Camille-Giroud. Weich, seidig, frisch, klar und fein und das bei all der Kraft, die in ihm steckt. Da ist zwar noch mehr Potenzial drin, aber den kann man m.E. auch jetzt schon richtig gut trinken. Ein echtes Vergnügen.

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Beste Grüße, Stephan
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Créot

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Re: Burgund 2006

BeitragMi 21. Nov 2012, 01:11

Hallo Stephan,

hätte ich nicht gedacht, dass der Giroud Latricieres schon antrinkbar ist. Hört sich aber sehr fein an. Ich hatte den Wein vor einem Jahr im Glas, bei einer 2006er Probe (ich nehme mal an) desselben Burgunderhändler des Vertrauens und da hätte ich noch 4 oder 5 Jahre Wartezeit geschätzt. Davor gab es einen Corton Clos du Roi (auch 2006 auch Giroud), der war sehr herbstlich und hatte eine schöne Herbheit und natürlich viel Struktur und Kraft, aber eben total zu. In der Nase war da etwas Nagellackentferner und das war es dann auch (da hatte ich 5 oder eher 10 Jahre Wartezeit geschätzt). Der Latricieres zeigte seine Kompelxität besser, aber ich habe dann nur einen kleinen Gevrey-Chambertin ›Les Crais‹ (gleicher Stall, gleiches Jahr) mitgenommen. Den fand ich aber sehr schön. Damals habe ich mir notiert: (nach 3 Std. in der offenen Flasche) Schöne ästherische Beerennase (Brombeere und Cassis) mit feinen Waldaromen und einem Hauch Lakritze. Am Gaumen dann so gut wie kein Tannin und (wohl Jahrgangsbedingt) wenig Säure, trotzdem aber frisch und foccusiert. Die eher dunkel getönte Frucht war von einer runden, differenzierte Süße getragen, die ein ganz weites Spektrum, auch mit salzigen Noten abdeckte, vielleich am ehesten so, wie Sojasoße auch nicht einfach süß und salzig ist, sondern unterschiedliche Zwischentönen aufweist. Ich mag so etwas sehr gerne und der Wein hat mir sehr gut gefallen.

Ich wollte aber eigentlich einen ganz anderen Wein kurz beschreiben, der mir sehr gut gefallen hat und als Alltagswein (bis gestern, als die letzte Flasche geleert wurde) bei mir gute Dienste getan hat.
Es handet sich am den Bourgogne Corps de Garde Chardonnay von Goisot aus St. Bris. Mir gefallen die 2006er und 2007er Goisots überhaupt sehr gut (andere kenne ich leider noch nicht). Auch im Einstiegsbereich (Aligote und einfacher Bourgogne Chardonnay). Ich finde das sind Weine mit Ecken und Kanten und gerade das mag ich an ihnen. Der Corps de Garde und dann besonders der Gondonne sind dann natürlich schon etwas eleganter.

Ich habe mir notiert: Frische Nase mit floralen Tönen, Zitronenschale, etwas Melone, tolle Mineralität, dann Vanillie und Holz und ein Hauch Akazienhonig. Alles sehr focussiert, überhaupt nicht breit, sondern ein sehr harmonischer und geschlossener Gesamteindruck. Das setzt sich nahtlos im Mund fort. Frische Zitrusaromen mit etwas Apfel und Birne, etwas Rauch und eine gute Mineralität; die crispe Säure wird im Abgang von würzigen Honigaromen in Schach gehalten. Für den Bereich schon eine recht beeindruckende Komplexität und Balance. Recht langer Abgang.

Klappt sowohl auf der Terasse als auch zum Essen. Klar, das ist kein grosser 1er Cru, aber wenn ich das jeden Abend trinken könnte, wäre ich recht zufrieden. Und ich habe auch das Gefühl, dass dieser Wein mit 6 Jahren nun auch auf dem Punkt ist. Für 9 Euro im Angebot (habe ich bei den Ausverkäufen der Weinbotschaft immer wieder - leider zu zögerlich - nachgekauft) finde ich den Wein extrem gut und das nicht nur im tendenziell teuren Burgund. Interessieren würde mich, ob jemand hier Erfahrung mit den roten Goisots hat. Die kenne ich nämlich gar nicht

Gruß Stefan
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