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Burgund 2007

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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octopussy

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 09:13

Gerald hat geschrieben:Recht netter Wein, aber nicht unbedingt einer, der das "Burgund-Virus" überträgt. ;) Aber es wurde ja ohnehin schon oft genug erwähnt, dass man entweder ganz genau wissen muss, was man einkauft - oder einfach sehr viele Weine probieren. Trifft leider beides bei mir nicht zu (beim zweiten Punkt eher "zum Glück" - zumindest für meinen Kontostand ;) ). Wobei ich schon zugeben muss, dass ähnlich bepreiste Pinots aus anderen Ländern (z.B. Österreich) auch keine Alternative sind, eher im Gegenteil.

Hallo Gerald,

der Beaune du Château von Bouchard ist meiner Einschätzung anderer Jahrgänge nach ein Mittelklasse-Pinot. Bei Weinen wie diesen zeigt sich vielleicht aber auch, dass 2007 als Jahrgang nicht durchgängig gute Weine hervorgebracht hat.
Beste Grüße, Stephan
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Gerald

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 09:27

Hallo Stephan,

ja, das ist leider eben das (bzw. mein) Problem mit Burgund - zu dem Preis, wo man hier (untere?) Mittelklasse bekommt, gibt es in nicht ganz so berühmten Rotweinregionen wie z.B. Burgenland, aber sicher auch vielen "vergessenen" Weinbaugebieten in Frankreich schon die Topweine.

Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, sich näher mit Burgund zu beschäftigen, ohne sich dabei in Schulden zu stürzen? ;)

Grüße,
Gerald
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olifant

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 10:10

Gerald hat geschrieben:Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, sich näher mit Burgund zu beschäftigen, ohne sich dabei in Schulden zu stürzen? ;)


Für Masochisten ? :lol: :shock: :lol:

Vielleicht sollten die Spezialisten hier mal einige Tipps für das gemäßigte Preissegment vorstellen, wäre wohl auch ein Anreiz für Ortsfremde ;) ...
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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alfredmeinrad

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 11:13

Hallo zusammen

Ich kann die Auswahl der Weinhandlung Gazzar (bin aber nicht angestellt :oops: ) empfehlen. Für das Burgund "relativ" günstige Produzenten mit gutem PLV, z.B. Bret Brothers, Nicolas Rossignol, Vincent Girardin, Albert Morot. Habe schon diverse Weine aus diversen Jahrgängen probiert bzw. noch im Keller und bin sehr zufrieden mit diesen Produzenten.
Gruss Fredi

Isch gad all wede schöö, e Fläschli ufztue!!
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octopussy

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 11:14

olifant hat geschrieben:
Gerald hat geschrieben:Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, sich näher mit Burgund zu beschäftigen, ohne sich dabei in Schulden zu stürzen? ;)


Für Masochisten ? :lol: :shock: :lol:

Vielleicht sollten die Spezialisten hier mal einige Tipps für das gemäßigte Preissegment vorstellen, wäre wohl auch ein Anreiz für Ortsfremde ;) ...

Da gibt's schon mehrere Threads zu:

viewtopic.php?f=22&t=1181

viewtopic.php?f=22&t=3233

Ich muss ehrlich sagen, dass ich "Ortsfremden" mittlerweile eigentlich nur raten kann, Burgunder einfach auf sich zukommen zu lassen - oder auch nicht. Einfach mal im Restaurant einen Burgunder bestellen, o.ä. Wenn dann ein ganz toller Wein dabei ist, geht das Interesse vielleicht weiter. Ansonsten - das muss man leider so festhalten - ist Burgund eben ein Spezialgebiet, bei dem hin und wieder mal was trinken nicht oder nur wenig Spaß macht (und dafür eigentlich zu teuer ist).
Beste Grüße, Stephan
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olifant

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 11:53

octopussy hat geschrieben:Da gibt's schon mehrere Threads zu:

viewtopic.php?f=22&t=1181

viewtopic.php?f=22&t=3233

Ich muss ehrlich sagen, dass ich "Ortsfremden" mittlerweile eigentlich nur raten kann, Burgunder einfach auf sich zukommen zu lassen - oder auch nicht. Einfach mal im Restaurant einen Burgunder bestellen, o.ä. Wenn dann ein ganz toller Wein dabei ist, geht das Interesse vielleicht weiter. Ansonsten - das muss man leider so festhalten - ist Burgund eben ein Spezialgebiet, bei dem hin und wieder mal was trinken nicht oder nur wenig Spaß macht (und dafür eigentlich zu teuer ist).


Stimmt, gibt's ja schon ... und dein Resumée muss man wohl auch so stehen lassen.
Grüsse

Ralf

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Weinbertl

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 2. Dez 2014, 13:53

olifant hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:Da gibt's schon mehrere Threads zu:

viewtopic.php?f=22&t=1181

viewtopic.php?f=22&t=3233

Ich muss ehrlich sagen, dass ich "Ortsfremden" mittlerweile eigentlich nur raten kann, Burgunder einfach auf sich zukommen zu lassen - oder auch nicht. Einfach mal im Restaurant einen Burgunder bestellen, o.ä. Wenn dann ein ganz toller Wein dabei ist, geht das Interesse vielleicht weiter. Ansonsten - das muss man leider so festhalten - ist Burgund eben ein Spezialgebiet, bei dem hin und wieder mal was trinken nicht oder nur wenig Spaß macht (und dafür eigentlich zu teuer ist).


Stimmt, gibt's ja schon ... und dein Resumée muss man wohl auch so stehen lassen.


für mich stellen Burgunder (weiß wie rot) eine eigene Weinart dar, die ich nur ungern mit Weinen anderer Anbaugebiete vergleichen möchte. Aus diesem Grund stelle ich auch nur bedingt Preis-Leistungsvergleiche zu anderen Gebieten an. Ich verstehe aber wirklich jeden, dem so eine Liebe zu weit geht und deshalb Abstand nimmt.
Grüße
Robert
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2007

BeitragMi 3. Dez 2014, 13:28

ich denke, beim thema burgund kommen eine vielzahl von faktoren zusammen.

da ist zunächst einmal das thema 'terroir'. und unabhängig davon, wie man dieses wort auch immer mit inhalten füllen mag, es gibt wohl keine weitere weinregion auf der welt, bei der auf so kleiner fläche derart verschiedene mikro-terroirs zum einen vorhanden sind, aber (vermutlich noch viel wichtiger) eben auch seit jahrhunderten von den winzern herausgearbeitet werden. bei allen unterschieden in der stilistik der einzelnen winzer ist die suche nach dem perfekten ausdruck des jeweiligen terroirs im wein quasi in der winzer-dna verankert. dass diese kombination zu einer (fast) unüberschaubaren vielzahl an weinen und interpretationen führt, kann einerseits frustration bei misslungenen weinen und generell ob der komplexität erzeugen, andererseits übt eben genau das auch eine unglaubliche faszination aus und kann süchtig machende züge annehmen. :?

die weine als solches sind aus meiner sicht, und da schließe ich mich gerhard und robert gern an, auf ihre weise einzigartig. wer pinot noir und/oder chardonnay in der burgundischen stilistik mag, der wird woanders nicht wirklich glücklich. natürlich gibt es auch aus anderen regionen gute und teils ausgezeichnete pinots oder chardonnays, aber letztlich müssen diese entweder eine gänzlich andere stilistik aufweisen (und werden dann vermutlich denjenigen, der die burgundische machart schätzt, nicht glücklich machen) oder sie müssen damit leben, dass sie als (manchmal durchaus exzellente) kopie des originals letztlich doch immer eine kopie bleiben.
das sagt zunächst noch nichts über die individuelle qualität des jeweiligen weins aus, ist aber für die region als ganzes zunächst mal ein unschätzbarer vortei, ein alleinstellungsmerkmal, das nur sehr wenige andere weinregionen haben.

daraus resultiert bei den relativ sehr kleinen produktionsmengen und der diesem angebot gegenüberstehenden hohen nachfrage natürlich ein entsprechendes preisniveau. und die preise für burgund als solches sind hoch, für einzelne domainen sogar völlig absurd hoch. das heißt nicht, dass es nicht auch im burgund bezahlbare sehr gute weine gibt, aber letztlich wird man das mega-schnäppchen nicht mehr finden. es gibt durchaus eine menge winzer, bei denen man fair bepreist weine des jeweiligen qualitätsniveaus findet, aber man sollte nicht erwarten, dass es noch irgendwo einen € 20,- village-wein gibt, der sich irgendwann als verkappter grand-cru erweist.
für denjenigen, der pinot und/oder chardonnay dieser stilistik mag, führt kein weg am burgund vorbei und dieser weg ist durchaus ein steiniger und kein billiger und er funktioniert letztlich nicht mit einigen wenigen getrunkenen weinen. möchte man sich beispielsweise nur mal für einige wenige ausgesuchte lagen durch die weine der wesentlichen winzer über ein paar wenige jahrgänge probieren, dann geht das schon ins geld.
denjenigen, die einfach nur ab und an gern mal einen burgunder trinken möchten und sich nicht tiefer einarbeiten wollen, würde ich den gleichen rat wie stephan geben: im restaurant oder im spezialisierten fachhandel etwas mehr geld für einen gereiften burgunder aus gutem jahrgang von einer renommierten domaine anlegen, keine experimente und nicht auf die wahrscheinlichkeit setzen, dass man mit irgendeinem no-name gleich den hauptpreis in der lotterie gewinnt.

insofern entspricht gerhards erfahrung mit dem o.g. beaune 1er von bouchard genau dem, was man aus 2007 von diesem wein erwarten kann. einen ordentlichen pinot, der seine burgundische herkunft klar zeigt, mittelklasse aus durchnschnittlichem jahr. nicht mehr und nicht weniger. vom "burgund-virus" wird man mit sehr hoher wahrscheinlichkeit bei weinen in dieser preisklasse aus 2007 nicht infiziert, da muss man dann tatsächlich deutlich mehr geld in die hand nehmen bzw. auch auf andere jahrgänge ausweichen.
Gruß, Marko.
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Weinbertl

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Re: Burgund 2007

BeitragSo 4. Jan 2015, 17:31

2007 Chassagne-Montrachet 1er Cru Les Baudines, Thomas Morey

in der Nase sich nur zaghaft öffnend, dann reife gelbe Früchte. Am Gaumen öffnet sich der Wein ebenfalls nur sehr zögerlich. Am vorderen Gaumen eher gelbe Frucht, hintenraus deutlich grüner Apfel. Für mindestens 1,5-2 Stunden recht hohl mit straffer Säure. Danach beginnt sich der Wein zu fangen und umhüllt sich mit einem zartem Schmelz, besitzt einen mittleren Körper. Der Wein findet halbwegs sein Gleichgewicht und verabschiedet sich mit einem recht komplexen und langen Abgang, verschließt sich zwischendurch aber immer wieder.

Der Wein steckt m.E. in einer schwierigen Zwischenphase. Um die zwischendurch aufblitzenden Genussmomente zu erhaschen, muss man ständig vor dem Glas sitzen und beobachten. Ich meine man tut gut daran, den Wein noch 3-5 Jahre liegen zu lassen. 17-17,5 P.
Grüße
Robert
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vanvelsen

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Re: Burgund 2007

BeitragDi 5. Mai 2015, 22:41

Liebes Forum

Heute Abend ein sehr schöner Wein im Glas.
Meine Eindrücke möchte ich euch nicht vorenthalten.

http://www.vvwine.ch/2015/05/chambertin ... ierre.html

Gruss Adrian
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