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Beaujolais

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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innauen

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Re: Beaujolais

BeitragMi 23. Nov 2011, 13:27

Göttliche Geschichte. Habe sehr gelacht :lol: Danke :!:
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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thvins

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Re: Beaujolais

BeitragMi 23. Nov 2011, 14:05

Vive la France!

Quelle histoire!

Jens, für die Story solltest du den Prix Goncourt bekommen... :ugeek:
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
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WoFu

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Re: Beaujolais

BeitragMi 23. Nov 2011, 14:17

Moin, moin,

mal wieder ein Bericht der mir gleich Bilder in den Kopf treibt, lebendig man kann sich gut einfühlen. Herzlichen Dank!

Grüße

Wolfgang,

der hofft, daß die Weine daheim auch noch so gut munden.
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octopussy

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Re: Beaujolais

BeitragMi 23. Nov 2011, 14:32

Vielen Dank für die schöne Geschichte. Ob ich so viel Geduld hätte...? Für den Wein scheint es sich aber gelohnt zu haben.

Wo warst du denn letztlich in Villié-Morgon essen?
Beste Grüße, Stephan
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moc

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Re: Beaujolais

BeitragMi 23. Nov 2011, 14:59

Hallo Stephan!

Gar nicht! Wir waren in Mâcon Mittags etwas Essen. War Ok. Wetter war gut und wir sind im Anschluss etwas an der Saone spazieren gegangen und dann erst ins Beaujolais reingefahren.
grüße jens
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Ole

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Re: Beaujolais

BeitragSo 4. Dez 2011, 17:13

Ja, Jens, erfrischend zu lesen Dein Bericht, an dem ganz offensichtlich nichts geschönt ist. So geht’s halt zu bei den Descombes. Hab ja eine Variante davon am eigenen Leibe erlebt. Aber was läßt man sich nicht alles gefallen, wenn der Wein gut ist – und er ist es bei Descombe, besonders der Morgon VV.
Ole
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Ole

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Fleurie 2009

BeitragDo 29. Dez 2011, 15:23

Das Herz des Beaujolais sind die zehn Crus, und das Herz der zehn Crus ist der 'Fleurie'. Und das Jahr 2009 ist der Herzensjahrgang der Region. Parker/Schildtknecht stufen ihn als "extraordinary" ein – damit gilt er als der beste seit weit über 25 Jahren – und vergeben für die Weine haufenweise über 90 Punkte – und machen erst nach 95 Punkten Halt. – Das machte neugierig. Zur Debatte standen zwölf Weine von Spitzenerzeugern der Appellation. Die Weine waren jeweils ca. eine Stunde in der Karaffe und wurden bei 15 – 16° serviert. Die Runde bestand aus acht wertenden Teilnehmern sowie einer (trinkenden) Gesellschaftsleisterin. Der * verweist auf Weine aus der agriculture biologique.

1. Dme Passot Les Rampaux: Fleurie VV 13%
Sehr dunkler Wein, könnte dem optischen Eindruck nach aus Südfrankreich stammen; verhaltene Nase, lediglich Fruchtanklänge; am Gaumen reife Brombeeren, Sommerblüten, große Inntensität; würzig, kompakt, aber straff, sehr dicht, tief. Klasse!
(Platz 3)

2. Dme Terres Dorées (Jean-Paul Brun): Fleurie* 12%
Farbe leicht heller als Nr. 1.; in der Nase und am Gaumen Himbeeren und Veilchen; typischer Beaujolais, transparent, mit schöner Frische und deutlicher Säure – und Gerbstoff
(Platz 5)

3. Lucien Lardy: Fleurie 'Le Vivier' VV* 13%
Wieder recht dunkel; würzige dunkle Nase, schwarze Früchte; am Gaumen Stein und Frucht, deutlich mineralisch, der Wein ist leicht und kompakt zugleich, hat Kraft und Spiel, schöne Fruchtlänge; er stammt von über einhundertjährigen Reben, hat Klasse und Spannung
(Platz 1, von sieben der acht Wertenden an die erste Stelle gesetzt!)


4. Jean-Marc Déspres: Fleurie 'La Madone' VV 13%
Heller, fast durchsichtig; Himbeernase, aber eher stumpf; am Gaumen mineralisch, frische Johannisbeertöne, Säure; der Wein wirkt eher leicht, schlank, schon gut zu trinken; er stammt allerdings aus dem Jahre 2010!
(Platz 7)

5. Dme du Point du Jour (Dépardon-Coperet): Fleurie VV 13%
Verhaltene, aber typische Beaujolaisnase; am Gaumen Steine, ganz dunkle Frucht, Mandel, Säure, adstringierend, etwas rauh, im Moment nicht unbedingt charmant, aber dennoch hochinteressant; sehr puritischer Wein
(Platz 2, sechs Stimmen votierten für Platz 2, je eine für Platz 1 und 3)

6. Dme de la Grand’ Cour (Jean-Louis Dutraive): Fleurie* 12,5%
Fruchtnase; am Gaumen eher breit, gemüsig, dumpf und unpräzise; überreife Trauben?
(Platz 9)

7. Dme Chignard: Fleurie 'Les Moriers' 13%
dunkler, voller, fruchtiger, runder Wein, der Tiefe ahnen läßt; steht offensichtlich erst ganz am Anfang seiner Entwicklung
(Platz 6)

8. Yvon Métras: Fleurie (VV)* 12,5 %
Relativ heller Wein; am Gaumen zarte, geschmeidig wirkende Fruchtnoten, leicht limonadig, auch etwas wässerig, nett zu trinken, aber insgesamt einfach; zusammen mit Nr. 10. bei gut 18€ der teuerste Wein der Verkostung; er stammt (wie Nr. 4) aus dem Jahre 2010! [Der vor Ort probierte 2009er – das Jahr steht für deutlich kräftige Weine – war nur wenig runder!]
(Platz 10)


9. Dme de Vissoux (Jean-Marie Chermette): Fleurie 'Les Garants' 13%
Kork!

10. Julie Balagny: Fleurie 'En Remont'* 13,5%
Sehr dunkler Wein mit zurückhaltender Nase; am Gaumen Kalk und dichte, dunkle, sehr reife Frucht, Kirsche, schöne Säure, greifbare Mineralität, im Abgang Bitternoten; voller, aber (noch?) nicht ganz harmonischer Wein
(Platz 8; die Diskussion hätte eine höhere Position erwarten lassen)

11. Dme Bernard Métrat: Fleurie 'La Roilette' VV 13%
Kork!

12. Alain Coudert: Fleurie 'Clos de la Roilette' 13%
Steinige Nase, im Hintergrund deutet sich zarte Frucht an; am Gaumen mineralisch und verhalten kirschig; gerader, klarer, puritischer Wein mit schöner Länge, der offensichtlich Entwicklungszeit braucht
(Platz 4)
Ole
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moc

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Re: Beaujolais

BeitragMo 16. Jan 2012, 01:52

Heute Abend im Glas ein Klassiker aus dem Beaujolais...

...Marcel Lapierre Morgon 06 Sans Sulfit

In der Nase Creme de Cassis, Himbeeren, Waldboden, Bratensoße.

Am Gaumen saftig, ohne fett zu sein. Fruchtig, mineralisch, klingt auf einer Wallnussnote aus - fast hedonistisch :!: :!: :!: :o

Großer Wein :!: Chapeau :!: A votre Marcel...
grüße jens
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octopussy

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Re: Beaujolais

BeitragMo 16. Jan 2012, 09:43

moc hat geschrieben:Heute Abend im Glas ein Klassiker aus dem Beaujolais...

...Marcel Lapierre Morgon 06 Sans Sulfit

Großer Wein :!: Chapeau :!: A votre Marcel...

Hallo Jens,

wie lange und ca. bei welchen Temperaturen hattest du den Wein bei dir gelagert? Ich schrecke immer noch davor zurück, ungeschwefelte oder nur ganz schwach geschwefelte Weine bei mir länger liegen zu lassen. Die empfohlenen Temperaturen von nicht mehr als 14° C kann leider nicht bieten. Aber vielleicht sind sie ja auch gar nicht so empfindlich. Deshalb interessieren mich ein paar Erfahrungsberichte.
Beste Grüße, Stephan
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moc

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Re: Beaujolais

BeitragMo 16. Jan 2012, 14:25

Hallo Stephan!

Ich habe den Wein vor ca. 1 Woche in einem auf Bioweine spezialisierten Geschäft in meiner Heimatstadt gekauft. Der Besitzer ist extrem Bio und lehnt alles andere im Weinbereich ab. Ich habe zu dieser Flasche Morgon auch noch einen Vin de Pays aus dem Loiretal aus dem Jahre 1996 erstanden. Ebenfalls ein Wein ganz ohne Schwefel (siehe dazu auch den Loire- Weißwein- Thread). Beide Weine wurden im Ladengeschäft sicherlich schon über mehrere Jahre gelagert (im Falle des Loireweins sicher auch schon über ein Jahrzehnt). Die Temperaturen im Laden waren jetzt angenehm und es brannte ein alter Kohleherd, der zum heizen benutzt wurde. Beide Flaschen wiesen die Füllstände Highfill auf.

Eine Flasche Morgon VV 09 von Descombes (ebenfalls sehr wenig Schwefel) hat ein Freund von mir über sechs Tage beobachtet. Schluck getrunken, Korken drauf, in der Küche írgendwo abgestellt und nächsten Tag wieder ran, usw. Hat dem Wein auch nicht geschadet. Hat sich über all die Tage positiv entwickelt und selbst der letzte Schluck wies keine Oxidation auf.

Was sollst Du jetzt für Schlüse daraus ziehen!? Ich weiß es auch nicht! Fest steht sicherlich, dass Temperaturen, die deutlich über 14 Grad liegen für Wein nicht gerade zuträglich sind - egal ob nun mit oder ohne Schwefel.

Was soll den der Schwefel im Wein bewirken? Eine Stabilisierung des Weins, ein Schutz vor dem Oxidieren, dem "umkippen", der Nachgärung, eine gewisse Haltbarkeitsmachung quasi. Alles Unwägbarkeiten die es zu verhindern gilt.

Was passiert aber, wenn ich von Anfang an "steril" (oder nahezu) arbeite. Brauche ich denn dann überhaupt Schwefel um die ganzen kleinen "Lebewesen", die meinem Wein so zusetzten können abzutöten? Ich hab keine Ahnung!

Fakt ist aber auch, dass ich schon den ein oder anderen "Biowein" ohne Schwefel getrunken habe, der ein Problem mit Nachgärung hatte. Das ist dann sicherlich ärgerlich. Da gibt es dann aber auch ganz extreme Stimmen, die dann sagen, dass muss so! Der Wein hat sich dazu entschieden! Das ist halt ein Naturprodukt. Na ja! Diesen Gedankenansatz teile ich nicht.

Wie Du siehst bin auch ich mir nicht sicher. Aber neugierig ;) Probier es einfach mal aus. Noch haben wir ja Winter und somit sollte auch das Transportrisiko kalkulierbar sein.
grüße jens
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