Burgund 2010

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
Steffen
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Re: Burgund 2010

Beitrag von Steffen »

Hallo zusammen,

ich hab aktuell die Möglichkeit einen Chablis 1er Cru Montmains - 2010 (Doudet Naudin) zu einem sehr guten Preis zu erwerben.

Kann mir zu diesem Wein jemand etwas sagen?

MfG
Steffen
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sorgenbrecher
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Re: Burgund 2010

Beitrag von sorgenbrecher »

in absolut großartiger frühform präsentierte sich gestern der 2010er puligny-montrachet 1er cru les caillerets von henri boillot.

ein fantastischer wein, der in seiner jetzigen jugendlichen phase bereits fast alles zu zeigen vermag, was man von einem großem weißem burgunder erwartet. erstaunlich offen und direkt in der nase, komplex mit facetten von zitrusfrüchten, rosen, haselnuss, anis, etwas rauch. am gaumen unglaublich straff, elegant, trinkanimierend und komplex zugleich, in einem sehr langem abgang endend.

viel beeindruckender als die einzelnen geschmackseindrücke ist die unglaubliche balance dieses weins, die unnachahmliche kombination aus kraft und purer eleganz, die wohl nur ein großer burgunder derart perfekt ins glas zu zaubern vermag. großes kino !
Gruß, Marko.
argentum
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Re: Burgund 2010

Beitrag von argentum »

Hei Marko!

Absolut nachvollziehbar... Was mich noch interessieren würde: hast du evtl. Auch den einen oder anderen chassagne 1er von ihm auch probiert?
Gruss
Philipp

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sorgenbrecher
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Re: Burgund 2010

Beitrag von sorgenbrecher »

hallo philipp,

(leider !) nein.

ich hatte sonst bisher nur die roten volnay caillerets und pommard rugiens aus 2008/2009/2010 von ihm im glas, die ebenfalls alle sehr beeindruckend in erinnerung geblieben sind, sich aber erwartungsgemäß deutlich verschlossener zeigten (außer dem 2009er volnay, der schon recht zugänglich war). zum glück liegt von allen weinen noch einiges im keller, aber ich werde bei entsprechender gelegenheit weiter nachkaufen.

hattest du mal den einfachen bourgogne und/oder st. aubin im glas ? die würden mich auch sehr interessieren.
Gruß, Marko.
argentum
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Re: Burgund 2010

Beitrag von argentum »

Hi Marko

Von Boillot hatte ich bisher nur die weissen Kreszenzen probiert, die roten sind nie wirklich bei mir hängen geblieben.

Von seinen Weissen habe ich aber auch noch nicht alles durch... St. Aubin bisher noch nicht, dafür aber Bourgogne (sehr gut für die Stufe, die er darstellen soll), Puligny-Village, Puligniy Clos de Mouchere (sehr gut) und den Chevalier Montrachet (für meine Begriffe der bisher beste Weisswein, den ich bis jetzt trinken durfte).

Also auf dem bisher probierten in Weiss, würde ich jederzeit wieder investieren. Drum meine verlegene Frage, nach den bisher nicht probierten Chassagne-Lagen...
Gruss
Philipp

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sorgenbrecher
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Re: Burgund 2010

Beitrag von sorgenbrecher »

argentum hat geschrieben:...und den Chevalier Montrachet (für meine Begriffe der bisher beste Weisswein, den ich bis jetzt trinken durfte)...


der letzte funken rationalität hat das angesichts des preises bisher bei mir verhindert...... :? , ich befürchte nur, dass auch diese grenze bald überschritten wird.... :roll:
Gruß, Marko.
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octopussy
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Re: Burgund 2010

Beitrag von octopussy »

sorgenbrecher hat geschrieben:hattest du mal den einfachen bourgogne und/oder st. aubin im glas ? die würden mich auch sehr interessieren.

Henri Boillot Bourgogne Blanc 2007 fand ich vor einiger Zeit nicht schlecht, aber auch nicht total begeisternd. Für seine Klassifikation war er schon überdurchschnittlich gut. Aber er kostet auch mehr als z.B. ein St. Aubin von Marc Colin oder Sylvain Langouereau. Insofern war das für mich kein zwingender Wiederkauf.
Beste Grüße, Stephan
argentum
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Re: Burgund 2010

Beitrag von argentum »

Ja Marc Colin ist sicher auch eine äusserst spannende Adresse und der Stil hat sich auch verändert mit der Verselbständigung von Pierre Yves... Aber ob ich einen Bourgogne und einen St. Aubin vergleichen kann...? Ich zumindest nicht, sei es qualitativ oder auch die ewige Preisleier, die ich persönlich beim Genuss kategorisch ablehne. Wein ist mittlerweile Luxus und jeder sollte für sich entscheiden, ob er sich diesen gönnt oder nicht.

Wegen der Vernunft: Nun, der Chevalier war eine edle Spende eines lieben Burgundverrückten, insofern kann ich mich nicht entsinnen irgendwelche Schmerzen beim Trinken verspürt zu haben :mrgreen: Anyway, so ein Wein ist es sicher wert, einmal im Leben probiert worden zu sein. Ob vernünftig oder nicht ist glaub ich egal...
Gruss
Philipp

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octopussy
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Re: Burgund 2010

Beitrag von octopussy »

argentum hat geschrieben:Aber ob ich einen Bourgogne und einen St. Aubin vergleichen kann...? Ich zumindest nicht, sei es qualitativ oder auch die ewige Preisleier, die ich persönlich beim Genuss kategorisch ablehne. Wein ist mittlerweile Luxus und jeder sollte für sich entscheiden, ob er sich diesen gönnt oder nicht.

Bourgogne Blanc lässt sich m.E. genauso gut oder schlecht untereinander vergleichen wie mit einem St.-Aubin. Bourgogne Blanc kann ja von überall aus dem AOC Gebiet kommen. Und den Preis finde ich bei einem Basiswein absolut relevant, aber das kann ja jeder so sehen wie er es möchte.
Beste Grüße, Stephan
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octopussy
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Re: Burgund 2010

Beitrag von octopussy »

Hallo zusammen,

Freitag war wieder 2010er Probiersession beim Burgunder-Händler meines Vertrauens, dieses Mal Pinot Noir von der Côte de Beaune. Nachdem ich einige dieser Weine aus 2009 und 2010 (und teilweise 2008) probieren konnte, traue ich mich etwas mehr, Jahrgangseinschätzungen zu äußern. Die 2010er gefallen mir eigentlich durch die Bank weg am besten. Einige wenige der probierten Weine waren eher weich und - auf Kosten der Präzision - eher "harmonisch/offen". Bei ganz vielen Weinen zeigt 2010 aber eine Präzision, wie sie 2009 nicht bieten kann. Die wenigen zum Vergleich probierten 2008er sind insgesamt besser als gedacht und sehr schön elegant. Ob 2009 nun wirklich das Überdrüber-Jahr war, erscheint mir beim Probieren der 2010er eher fraglich. Sehr gut, keine Frage. Aber 2010 ist allgemein besser als 2009, finde ich zumindest.

Los ging es mit zwei Roten von Bachelet-Monnot, deren Chardonnays ich äußerst schätze. Den Charakter der Chardonnays konnte ich auch im 2010 Santenay Charmes wiederfinden - große Präzision und Klarheit, viel Eleganz. Der Maranges 1er Cru Clos de la Boutière fand ich dagegen zwar sehr angenehm zu trinken, aber auch etwas weniger spannend.

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Wie auch schon aus 2008 und 2009 fand ich die 2010er von Follin Arbelet äußerst gelungen. Das sind keine effekthaschenden Weine, auch keine außergewöhnlich zurückhaltenden. Ich finde, die Weine repräsentieren in ihren jeweiligen Appelationen einfach einen sehr guten Stil, der eher auf Klarheit und Eleganz ausgelegt ist, dabei aber ausreichend Kraft und Stoffigkeit in der Hinterhand behält. Mein Favorit war wie auch aus 2009 der Corton-Bressandes, den ich etwas freundlicher und offener finde als den eher verschlossenen Corton. Sehr gut haben mir auch der Pernand-Vergelesses 1er Cru Fichots und der Aloxe Corton Vercots gefallen, beide exzellent strukturiert, sehr präzise und sehr harmonisch mit großem Zukunftspotenzial.

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Schließlich gab es noch zwei Weine aus dem reichhaltigen Programm von Nicolas Rossignol, von denen der Beaune 1er Cru Réversées sehr offen und weich war und der Pommard 1er Cru Epenots gut in den Anlagen, aber wie auch einige zuvor probierte Nicolas Rossignol Weine noch nicht 100% beisammen. Mit dem Stil von Nicolas Rossignol werde ich mich erst noch anfreunden müssen. Die Weine gefallen mir, aber nicht so offensichtlich wie z.B. die von Follin-Arbelet.

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Beste Grüße, Stephan
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