Re: Burgund 1988 und älter
Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 21:50
Wer kennt das nicht?
Man geht in den Weinkeller und sieht dort Flaschen liegen, um die man bisher immer einen großen Bogen gemacht hat.
Ich meine jetzt nicht die, die einem zu wertvoll erscheinen und für die noch der passende Augenblick gesucht wird,
nein, ganz im Gegenteil die Weine, die man misstrauisch beäugt, weil sie keinen oder doch wenig Genuss versprechen.
So einen habe ich gestern aus dem Keller gefischt, irgendwann musste er ja getrunken werden.
Es war ein Volnay 1972 der Domaine Doudet-Naudin.
Zwar eine Flasche mit perfektem Füllstand, aber was will man von einer einfachen Dorflage nach 45 Jahren groß erwarten?
Nachdem derr völlig durchsiffte Korken problemlos gezogen war, kam der hellfarbene Wein, der nur wenig Depot besass, für ein Viertelstündchen in die Karaffe.
In der duftigen Nase (Tannennadel, Himbeere, leicht teerig) störte zunächst ein sehr diskreter Muffton, der aber bald Vergangenheit war.
Am Gaumen zart,verspielt und tänzerisch, eben volnayig (wenn kabinettig erlaubt ist gilt auch volnayig ), die Säure hält den Wein frisch bis in den befriedigenden Abgang.
Jenseits aller Punkte ein Wein, den ich mit größtem Vergnügen getrunken habe.
Unverhofft kommt zwar nicht zwingemd oft, aber meine Zurückhaltung gegenüber Kellerleichen ist deutlich gesunken.
Grüße
dylan
Man geht in den Weinkeller und sieht dort Flaschen liegen, um die man bisher immer einen großen Bogen gemacht hat.
Ich meine jetzt nicht die, die einem zu wertvoll erscheinen und für die noch der passende Augenblick gesucht wird,
nein, ganz im Gegenteil die Weine, die man misstrauisch beäugt, weil sie keinen oder doch wenig Genuss versprechen.
So einen habe ich gestern aus dem Keller gefischt, irgendwann musste er ja getrunken werden.
Es war ein Volnay 1972 der Domaine Doudet-Naudin.
Zwar eine Flasche mit perfektem Füllstand, aber was will man von einer einfachen Dorflage nach 45 Jahren groß erwarten?
Nachdem derr völlig durchsiffte Korken problemlos gezogen war, kam der hellfarbene Wein, der nur wenig Depot besass, für ein Viertelstündchen in die Karaffe.
In der duftigen Nase (Tannennadel, Himbeere, leicht teerig) störte zunächst ein sehr diskreter Muffton, der aber bald Vergangenheit war.
Am Gaumen zart,verspielt und tänzerisch, eben volnayig (wenn kabinettig erlaubt ist gilt auch volnayig ), die Säure hält den Wein frisch bis in den befriedigenden Abgang.
Jenseits aller Punkte ein Wein, den ich mit größtem Vergnügen getrunken habe.
Unverhofft kommt zwar nicht zwingemd oft, aber meine Zurückhaltung gegenüber Kellerleichen ist deutlich gesunken.
Grüße
dylan