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BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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innauen

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragDo 29. Sep 2011, 17:47

Pierre Lurton von Cheval Blanc ist wenigsten ehrlich und zerstreut wenigstens Illusionen, zeigt aber auch, wohin die Reise geht, wenn nicht mehr Familienunternehmen, sondern Luxuskonzerne das Sagen haben:

Pierre Lurton:  Unsere Politik zielte auf den Preis, nicht auf die Märkte. Die Gesellschafter von Cheval Blanc stützen diese Politik. Wenn der Jahrgang sich nicht schnell verkauft, haben wir die finanziellen Mittel, den Stock zu finanzieren. Wenn wir jedoch eine Markenstrategie verfolgen und den Preis auf natürliche Weise nach oben führen wollen, wäre es besser, mit einem etwas niedrigeren Preis zu beginnen.  

Hier das ganze Interview.

http://www.weinkenner.de/wein-news/inte ... urton.html

Grüsse wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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C9dP

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragDo 8. Dez 2011, 11:15

Habe mir gerade nochmal die Beiträge zu 2010 durchgelesen. Wo sind eigentlich die Leute geblieben, die den immer währenden Preisanstieg bei Bordeaux verkündet haben? ;)

Wenn ich die Preisentwicklung aktuell sehe, scheint sich da für 2011 mal eine deutliche Korrektur anzubahnen. Die Arroganz der "elitären" Bordeauxgüter scheint wohl auch bei anderen dafür gesorgt zu haben, dass sie sich nach Alternativen umschauen. Und dann noch die Wirtschaftskrisen. In diesen Zeiten kann wohl jeder froh sein, der von 2009 und 2010 möglichst wenig gesubst hat.

Komisch nur, dass steigende Liv-ex Kurse beinahe täglich verkündet werden, der Kursverlauf in den letzten Monaten allerdings keinerlei Würdigung erfährt, obwohl er doch für jeden Konsumenten gut ist. Das muss sich ändern, deshalb hier der Link.

http://www.liv-ex.com/pages/static_page.jsp?pageId=100
Viele Grüße

Aloys
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octopussy

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragDo 8. Dez 2011, 11:40

C9dP hat geschrieben:In diesen Zeiten kann wohl jeder froh sein, der von 2009 und 2010 möglichst wenig gesubst hat.

Komisch nur, dass steigende Liv-ex Kurse beinahe täglich verkündet werden, der Kursverlauf in den letzten Monaten allerdings keinerlei Würdigung erfährt, obwohl er doch für jeden Konsumenten gut ist. Das muss sich ändern, deshalb hier der Link.

Naja, ein bisschen wird schon auch über fallende Liv-ex-Kurse berichtet, wenn auch die Interpretation differiert - Bulle oder Bär. Hier die Meinung eines Bullen: http://www.wineyields.com/www/content/d ... 94&fid=686, wobei es mir so vorkommt, als würden die Bullen ihre Position wahlweise zur eigenen Beruhigung oder zur Anfeuerung eines schlechten Marktes vertreten :roll:.

Zum Subskribieren in 2009 und 2010: eher egal scheinen mir die fallenden Preise für diejenigen, die für den Eigenkonsum in der Preisklasse <30 Euro kaufen. Da geht ja kaum jemals ein Wein preislich nach der Subskription durch die Decke oder fällt ins Bodenlose, vielleicht mit der Ausnahme von Weinen, die schon en primeur nicht dem Kritikergeschmack entsprochen haben und deshalb irgendwann günstig abgesetzt werden müssen. Für mich sieht es so aus, dass v.a. diejenigen, die auf einen Quick-Flip der Premiers und anderer "Blue Chips" mit Gewinn nach der Subskription gehofft haben, ein Problem bekommen. Denn so wie es aussieht, kommen in 2012 nicht gerade Boom-Zeiten auf uns zu, auch nicht in China.
Beste Grüße, Stephan
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Green

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragDo 8. Dez 2011, 17:15

C9dP hat geschrieben:
...iIn diesen Zeiten kann wohl jeder froh sein, der von 2009 und 2010 möglichst wenig gesubst hat.

Komisch nur, dass steigende Liv-ex Kurse beinahe täglich verkündet werden, der Kursverlauf in den letzten Monaten allerdings keinerlei Würdigung erfährt, obwohl er doch für jeden Konsumenten gut ist. Das muss sich ändern, deshalb hier der Link.

http://www.liv-ex.com/pages/static_page.jsp?pageId=100


Ich gehöre ja auch zu jenen die vertreten, dass die 2009er un 10er in absehbarer Zeit nicht mehr nennenswert im Preis steigen werden... Allerdings denke ich, dass die beiden Jahre bei den (sehr) kleinen Weinen gute Käufe sein werden, da hier die absoluten Preissprünge zwischen den letzten Jahren eher klein waren, die im Laden definitiv deutlich teurer werden (in%) und viel Subsspaß machten.

Anmerkung: Ich kann leider meine Graphik nicht einfügen, aber der Live Ex-Dip in der jüngsten Vergangenheit wirkt nur so extrem wg. des gewählten (verkürzten) Ordinatenabschnitts (beginnend nicht mit Null sonden mit 170).
Gruß, Green
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dyingromeo

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragDo 8. Dez 2011, 23:27

Hallo Green und 2010er Subskriptanten,

dass 2009/2010 hervorragende Jahrgänge sind, steht außer Frage! Und natürlich gibt es gerade in der 15-20€ Klasse tolle Weine zu kaufen. Ob es sich allerdings lohnt diese zu subskribieren wage ich zu bezweifeln. Selbst eine Steigerung des Arrivage-Preise um 20-30% macht bringt keinen wirtschaftlichen Nachteil, wenn man die Finanzierungszeit berücksichtig! Einziger Subs-Grund könnte eine spätere beschränkte Verfügbarkeit von Großformaten oder kleineren Weingütern sein! Eine Gefühlsentscheidung!
Wer allerdings bei der Subskription der beiden Jahrgänge €-Zeichen in den Augen hatte, dürfte herbe enttäuscht werden - zumindest kurz-mittelfristig!
Die Weine haben einfach eine extrem begrenzte Preissteigerungsfähigkeit! Wer wird in Zukunft bereit sein für eine Flasche GPL, Pichon Baron, Gruaud Larose, Figeac, Palmer, Rauzan-Segla, Duhart Milon etc pp auf Dauer mehr wie 200€ zu zahlen? ( zufällige 100 PP mal ausgeschlossen)
Und!!! Wer will das dann trinken?
Die Preise gestallten sich ja aktuell auch nach Verfügbarkeit!
Wer wird für im Festaurant künftig bereit sein, für eine Flasche der og Weine 400€ und mehr zu zahlen?
Man merkt bereits, dass diese Kanäle beginnen zu versiegen! Entweder ein Resto hat vor Jahren eingekauft und kalkuliert entsprechend fair, oder es bleibt auf seinen Schätzen sitzen! That's fucking reality!
Also ... ich denke wir müssen abwarten und final sagen zu können, wohin das Schiff segelt! Ich bleibe Optimist ( aus Bodeaux Liebhaber Sicht ) und denke, der Markt hat sein vorläufiges Hoch erreicht!
Es ist letztlich auch nicht jeder Millionär bereit 250.000€ für nen Porsche oder Ferrari zu zahlen...
weinfreudige Grüße
Christian

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weinfex

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 9. Dez 2011, 12:08

Hallo Christian,

wenn man Subskription rein unter schneller Wertsteigerung sehen will,
dann gab es in den letzten 10-12 Jahrgängen lediglich ein einzigen Jahrgang wo das
wirklich "funktioniert" hat, nämlich lustigerweise 2008.

Die ganz grossen Jahrgänge 2000 und 2005 waren ebenso "Rohrkrepierer" wie es
09 und 10 diesbezüglich sein werden, dazu ist das Preisniveau einfach viel zu hoch...

Was die Restaurants angeht ist es fraglos ein Trauerspiel, man kann (und will) sich
das einfach nicht mehr leisten, wobei sich Bordeaux da natürlich selbst
damit "das Wasser" abgräbt, denn was bringt einem viel Renommee, wenn die
Weine nicht mehr konsumiert werden, und Restaurants sind nun mal
ein nicht unwichtiger Multiplikator...
Grüsse weinfex
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sorgenbrecher

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 9. Dez 2011, 12:20

gerade gehobene restaurants hätten doch momentan die gute möglichkeit ältere jahrgänge vergleichsweise günstig zu erwerben (gemessen an den preisen 2009/10) und diese zu fairen verkaufspreisen auf ihre karten zu nehmen..........aber scheinbar möchten diese sich nicht ausgiebig damit beschäftigen- :evil:
gut gereifte topgewächse lassen sich doch heute oftmals für weniger als 50% der aktuellen sub-preise aus 2010 erwerben und da würde sicher auch der ein oder andere gast zugreifen....

natürlich gibt es ausnahmen. wenn ich an meinen besuch im schwarzen adler und die grandiose weinkarte denke, bei der man nicht weiß, was man zuerst bestellen soll, dann sieht man natürlich, dass über jahrzehnte hinweg gewachsene keller ein unschätzbarer vorteil sind, aber auch heute wäre doch bei vielen restaurants viel mehr drin.
Gruß, Marko.
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innauen

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 9. Dez 2011, 12:48

50% unter 2010 dürfte für die meisten Restaurants in der Kalkulation immer noch viel zu teuer sein. Ausserdem braucht ein guter Gastrowein auch eine gute Verfügbarkeit. Die hat man aber nur in den aktuellen Jahrgängen.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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sorgenbrecher

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 9. Dez 2011, 13:25

innauen hat geschrieben:50% unter 2010 dürfte für die meisten Restaurants in der Kalkulation immer noch viel zu teuer sein. Ausserdem braucht ein guter Gastrowein auch eine gute Verfügbarkeit. Die hat man aber nur in den aktuellen Jahrgängen.


das stimmt, macht aber eben auch deutlich, dass vielen restaurants eben nicht wirklich dran gelegen ist, ob die gäste auch ein attraktives weinangebot auf der karte vorfinden. was nutzt es mir, wenn ich -wie leider in vielen restaurants- nur sehr jungen, noch nicht trinkreifen wein zu absurden preisen auf der karte finde ? ich für meinen teil bin durchaus bereit bei vernünftigen angeboten im restaurant auch ordentlich geld für einen schönen essensbegleiter hinzulegen, aber wenn ich dann sehe, dass (wie neulich auf einer restaurantkarte in ffm. gesehen...) ein lynch bages 2007 für € 350,- angeboten wird, dann fehlen mir die worte...
oder nehmen wir einen schönen gereiften figeac, der selbst unter berücksichtigung der handelsspanne noch um ca. € 80,- ohne weiteres zu erhalten ist, während der 2010er allein in der sub bei deutlich über € 200,- liegt. da würde ich als gehobenes restaurant doch selektiv bei gereiften sachen nachkaufen und vom aktuellem marktpreis und image der gewächse mit eher moderaten preisen profitieren wollen.
Gruß, Marko.
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weinfex

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Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 9. Dez 2011, 13:48

Und wo würdest Du die gereiften Weine kaufen?
Es gibt in Deutschland keine (!) zuverlässige Quelle
für gereifte Weine.
Abgesehen davon, dass ein Einzelflaschenkauf für
Restaurantkarten keinen Sinn machen, kommt
das "Zustandsrisiko" dazu. Und solche Ausfälle verteuern
das anscheinend bessere Preisgefüge dann wesentlich,
bzw. für Restaurants in nicht kalkulierbarem Maase (was auch
der Grund ist, warum z.B. fast ausschlieslich en Primeur gekauft
wird/wurde, oder gar nicht)...
Grüsse weinfex
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