BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

[..]Ein Wort zu Pontet Canet: Die Einstufung als angemessen bepreister Wein kann ich nur schwer nachvollziehen. M.E. verdiente er dieses Prädikat nur dann, wenn er dereinst zu den 100 Punkte-Weinen gerechnet werden kann[..]

...und danach sieht es immer mehr aus

Wo is’n octopussy

Julia Harding hat auf JRs Purple Pages eine Nachverkostung von 2010 eingestellt. Die Probe wurde letzen Monat in Bdx von Millesima organisiert.
Hier mal die Bewertungen > 17 und ein paar St. Emilions, sonst wären die nicht vertreten

MARGAUX

Ch Cantenac Brown 17
Ch Giscours 17
Ch d'Issan 17.5
Ch Lascombes 17
Ch Marquis de Terme 17
Ch Palmer 2010 18.5
Ch Prieuré-Lichine 17
Ch Rauzan-Gassies 17
Ch Rauzan-Ségla 17.5
Ch du Tertre 17


ST-JULIEN

Ch Beychevelle 17
Ch. Gloria 17.5
Ch Lagrange 17
Ch Léoville 17
Ch Léoville Poyferré 17.5
Ch Talbot St-Julien 17


PAUILLAC

Ch Clerc Milon 17
Ch Duhart-Milon 17
Ch Grand-Puy Lacoste 17
Ch Haut-Batailley 17
Ch Pichon Longueville Comtesse de Lalande 17.5
Ch Pichon-Longueville (Baron) 18.5
Ch Pontet-Canet 17.5


ST-ESTÈPHE

Ch Calon-Ségur 18
Ch Lafon-Rochet 17
Ch Montrose 17+
Ch Les Ormes de Pez 17
Ch Phélan Ségur 17.5


HAUT-MÉDOC

Ch La Lagune 17
Ch Sociando Mallet 17


PESSAC-LÉOGNAN

Ch Carbonnieux 17
Dom de Chevalier 17.5
Ch Haut-Bailly 18
Ch Smith Haut Lafitte 18

POMEROL

Ch La Conseillante 17.5
Ch L'Évangile 17.5
Ch Le Gay 17

ST-ÉMILION

Ch Canon 15.5
Ch La Dominique 16.5
Ch Pavie Macquin 15.5
Ch Troplong Mondot 15.5

Ich frage mich nur, welche Aussagekraft eine bewertete Probe jetzt, wenige Monate vor der Abfüllung, haben soll.

Beste Grüße, Michael

Ich frage mich nur, welche Aussagekraft eine bewertete Probe jetzt, wenige Monate vor der Abfüllung, haben soll.

Warum? Die Leute bewerten ja auch extemporierte Primeurmuster, ist das besser?

Ich würde vermuten, dass das, was man jetzt aus dem Fass verkosten kann, dem tatsächlichen Endprodukt in sehr vielen Fällen näher kommt, als das, was es vor einem Jahr als Muster gegeben hat.

Dass man die paar Monate jetzt auch noch abwarten könnte, bis der Wein in der Flasche ist, ist natürlich richtig. Aber warten mag heute halt niemand mehr.

Gruß
Ulli

Ich frage mich nur, welche Aussagekraft eine bewertete Probe jetzt, wenige Monate vor der Abfüllung, haben soll.

Warum? Die Leute bewerten ja auch extemporierte Primeurmuster, ist das besser?

Ich würde vermuten, dass das, was man jetzt aus dem Fass verkosten kann, dem tatsächlichen Endprodukt in sehr vielen Fällen näher kommt, als das, was es vor einem Jahr als Muster gegeben hat.

Dass man die paar Monate jetzt auch noch abwarten könnte, bis der Wein in der Flasche ist, ist natürlich richtig. Aber warten mag heute halt niemand mehr.

Gruß
Ulli

Es macht - abgesehen vom Verkaufsaspekt - schon Sinn, die Weine vor der Abfüllung zu verkosten, denn so ausgeruht wird man sie danach lange Zeit nicht mehr ins Glas bekommen. Wir haben jetzt in Bordeaux etwa 20 Fastmuster aus 2010 probieren können, es war in allen Fällen ein großes Vergnügen. Alle Weine präsentierten ihre volle Frucht. Die teilweise parallel verkosteten 2009er wirkten dagegen fast wie eingesperrt.

Bei dem Jahrgangsvergleich ist auch klar geworden, dass 2010 ein großer Jahrgang ist und dass die 2011er nicht annähernd deren Qualitätsniveau haben.

Grüße

Hartmut

Guten Abend Hartmut und Ulli,

ok, das ist einleuchtend. Trotzdem meine ich, dass die Aussagekraft von Fassproben generell beschränkt ist, gerade bei Weinen mit sehr langer anschließender Reifenotwendigkeit in der Flasche.
Der Primeurtrubel im März - Mai nach der Ernte ist noch verständlich, da hier zumindest die ersten Grundinformationen für Primeurinteressenten kommen, Kristallkugel bleibt´s natürlich trotzdem.
Aber damit müssen gerade Bordeauxkäufer wohl leben, solang nicht auf die -leider immer unerschwinglicher werdenden- üblichen Verdächtigen der Kategorie Premiers und Super Seconds gesetzt wird.

Beste Grüße, Michael

Der Primeurtrubel im März - Mai nach der Ernte ist noch verständlich, da hier zumindest die ersten Grundinformationen für Primeurinteressenten kommen, Kristallkugel bleibt´s natürlich trotzdeml

Hallo Michael,

die Nachverkostung der 2010er steht aber durchaus in einer Beziehung zum gerade mal wieder anlaufenden "Primeurtrubel": wer grundsätzlich Bordeaux en primeur kaufen möchte, steht jetzt vor der Frage, ob er 2011er subst oder doch lieber 2010er zukauft - auch die gibt es nämlich noch "en primeur" (wenn auch häufig um ein paar Euro teurer als in den ersten Tranchen). Geben die Preise der 2011er nicht deutlich gegenüber den 2010ern nach, dürfte der 2010er in vielen Fällen der klar bessere Kauf sein. Da sind Informationen über die Entwicklung der Weine seit der Primeurverkostung durchaus hilfreich, und insofern ist das Timing gar nicht so schlecht gewählt.

Gruß
Ulli

Guten Abend Ulli,

das ist natürlich richtig, in diesem Kontext habe ich die Fassprobe nicht gesehen zumal ich selbst mein Weinbudget für heuer (Österreich 2009!) bereits größtenteils ausgeschöpft habe !

Beste Grüße, Michael