Bordeaux (Wein-)touristisch???

Nächste Woche werde ich endlich mal Bordeaux (Stadt und Weingebiet) besuchen. Allerdings eher touristisch, zusammen mit meiner Mutter. Und mein Keller ist voll mit Burgundern. Dennoch wären da 3 Punkte, zu denen ich Tipps gebrauchen könnte:

(1) Wo bekommt man Weine mit gutem PLV bis ca. 60 Euro?

(2) Obwohl ich sicher schon 100 Keller in Burgund gesehen habe: Eine Weingutsbesichtigung sollte schon sein. Was wäre da zu empfehlen (a) wenn man 2-3 Flaschen kaufen würde, (b) wenn man nichts kaufen will? Die Besichtigung muss natürlich nicht kostenlos sein.

(3) Gibt es Weingüter, die ein Mittagessen anbieten und dazu ihren Wein ausschenken?


Thomas

Nächste Woche werde ich endlich mal Bordeaux (Stadt und Weingebiet) besuchen. Allerdings eher touristisch, zusammen mit meiner Mutter. Und mein Keller ist voll mit Burgundern. Dennoch wären da 3 Punkte, zu denen ich Tipps gebrauchen könnte:

(1) Wo bekommt man Weine mit gutem PLV bis ca. 60 Euro?

Hmm dafür muss man nicht in Bordeaux sein
Da kann man sich besser in DEU ein Bild machen.

Chateau Le Reysse ist für mich seit 2013 ein echter Tipp !
Stefan Paeffgen ist auch hier im Forum unterwegs.

(2) Obwohl ich sicher schon 100 Keller in Burgund gesehen habe: Eine Weingutsbesichtigung sollte schon sein. Was wäre da zu empfehlen (a) wenn man 2-3 Flaschen kaufen würde, (b) wenn man nichts kaufen will? Die Besichtigung muss natürlich nicht kostenlos sein.

Bei Ch. Pindefleur bei St. Emillion waren sie sehr offen und freundlich. Ich war allerdings 2017 dort.
Mit etwas vorher anrufen könnte ich mir vorstellen, dass was geht.

Wir haben da für 10 Euro Pro Person eine kleine Weinprobe mit dem jungen Weinmacher gemacht.
Den Keller hätte er uns auch noch gezeigt, aber es war wenig Zeit unsererseits.


Sicher könnte mit Voranmeldung auch bei Chateau Le Reysse etwas möglich sein.
Wir waren damals zu kurzfristig auf die Idee gekommen und es war Ernte.

(3) Gibt es Weingüter, die ein Mittagessen anbieten und dazu ihren Wein ausschenken?

Mit Infos bzgl. Mittagessen kann ich nicht dienen.

Wir hatten ein Auto und haben mit einer Picknicktasche und Decke in den Weinbergen bei La Gaffeliere gepicknickt. Das war chillig. Und das Panorama war schön.

---

Generell sind viele bekanntere Weingüter dort nur mit Anmeldung vorher und konkret buchen wirklich offen.
Auch ist es weniger gern gesehen in den Weinbergen rumzurennen als in Deutschland. ABER ES GEHT.

Ich hab mir dort alles angesehen mit eigenem Auto. Danach hat man ein ganz anderes Bild.
Also Auto leihen wäre mein Tipp.

Dann ein Tag St. Emilion und ein Tag Medoc. Je nach Interesse auch mehr / intensiver.
Aber die Gegend ist teilwesie auch etwas "öde" so dass man schnell durch ist.

Am Hafen von Paulliac kann man etwas Zeit verbringen.


Wir haben in der Innenstadt von Bordeaux gewohnt da war Autofahren DIE HÖLLE und Parken extrem teuer
(25 Euro pro Nacht im Parkhaus + 1h Platz suchen). Dazu ausnahmslos Stau.

Würde also etwas ausserhalb der Innenstadt empfehlen.

(2) Obwohl ich sicher schon 100 Keller in Burgund gesehen habe: Eine Weingutsbesichtigung sollte schon sein. Was wäre da zu empfehlen (a) wenn man 2-3 Flaschen kaufen würde, (b) wenn man nichts kaufen will? Die Besichtigung muss natürlich nicht kostenlos sein.

Bei Pontet-Canet gab es vor einigen Jahren eine tolle Besichtigung inkl. Fahrt durch die Weinberge und kleine Verkostung gratis (die wenigen Besucher passten alle in einen Golfcart). Bei Lynch-Bages wurde ein kleiner Betrag verlangt. Einfach mal auf die websites schauen. Auch Mouton antwortete freundlich (dass wegen Renovierung keine Führungen möglich seien).Wie Weinschlürfer schreibt, ist vorherige Anmeldung nötig.

Aber die Gegend ist teilwesie auch etwas "öde" so dass man schnell durch ist.

am Fluss entlang nach Saint-Estèphe wirds interessanter!

Hallo Thomas!
In der Broschüre „ DESTINATION VIGNOBLES en Medoc" sind viele besuchbare Chateaux des Medoc aufgelistet, samt Öffnungszeiten, Probiermöglichkeiten etc. Auch erstaunlich viele klassifizierte. Hier der Link zum Download:

https://www.medoc-bordeaux.com/visiter/ ... les-medoc/

Und öde ist das Medoc auch nicht, es gibt halt außer den Chateaux nur wenig Spektakuläres.
Aber wenn du dein Navi auf „Kürzeste Route“ z.B. von Bordeaux nach Begadan (zum Chateau Le Reysse !!!) einstellst, wirst du in Gegenden landen, die noch nie ein Mensch zuvor betreten hat…
Viel Spaß!
Bernhard

Hallo Thomas!
In der Broschüre „ DESTINATION VIGNOBLES en Medoc" sind viele besuchbare Chateaux des Medoc aufgelistet, samt Öffnungszeiten, Probiermöglichkeiten etc. Auch erstaunlich viele klassifizierte. Hier der Link zum Download:

https://www.medoc-bordeaux.com/visiter/ ... les-medoc/

Und öde ist das Medoc auch nicht, es gibt halt außer den Chateaux nur wenig Spektakuläres.
Aber wenn du dein Navi auf „Kürzeste Route“ z.B. von Bordeaux nach Begadan (zum Chateau Le Reysse !!!) einstellst, wirst du in Gegenden landen, die noch nie ein Mensch zuvor betreten hat…
Viel Spaß!
Bernhard

Hallo Bernhard,

alles ist relativ Wenn man die vielen Weinbauregionen Europas nicht kennen sollte, könnte man wahrscheinlich auch dem Bordelais als Reiseziel noch etwas abgewinnen. Im Vergleich zu anderen französischen Weinregionen (z.B. Burgund, Elsass, Champagne, Loire) und auch zu den deutschen oder italienischen Weinlandschaften ist das Bordelais mit weitem Abstand das Ödeste, was man sich nur vorstellen kann. Ich war mehrere Male dort und kann sagen, dass bei mir nur die Primeur-Verkostungen positiv besetzt sind. Ich für meinen Teil werde dorthin nie wieder freiwillig fahren.

Grüße

Hartmut

P.S. Das Perigord soll sehr schön sein. Und die Bergerac-Weine lassen sich auch trinken .

Im Vergleich zu anderen französischen Weinregionen (z.B. Burgund, Elsass, Champagne, Loire) und auch zu den deutschen oder italienischen Weinlandschaften ist das Bordelais mit weitem Abstand das Ödeste, was man sich nur vorstellen kann.

Was das Médoc betrifft, würde ich zustimmen. Mit einer Ausnahme: die endlos langen Sandstrände sind im Sommer schon attraktiv, sofern man Strand und Baden im Meer mag. Allerdings muss man aufpassen: das Baden da ist nicht ungefährlich, besonders wenn man etwas näher an die Gironde-Mündung kommt, da gibt es sehr fiese Seitwärtsströmungen. Ich würde da nur ins Wasser gehen, wenn die Rettungswacht im Dienst ist.

Landschaftlich etwas schöner ist die Gegend um St.Emilion und an den Côtes, allerdings im Vergleich zu anderen Gegenden immer noch herzlich unspektakulär. Der Ort St.Emilion ist durchaus sehenswert, aber auch sehr touristisch.

Im innerfranzösischen Kontext taugen die meisten Restaurants auch nicht sehr viel, wenn man von den besternten absieht. Die Gegend gehörte lange Zeit zu England, das hat wohl bis heute seine Spuren hinterlassen

Gruß
Ulli

Und öde ist das Medoc auch nicht, es gibt halt außer den Chateaux nur wenig Spektakuläres.
Aber wenn du dein Navi auf „Kürzeste Route“ z.B. von Bordeaux nach Begadan (zum Chateau Le Reysse !!!) einstellst, wirst du in Gegenden landen, die noch nie ein Mensch zuvor betreten hat…
Viel Spaß!
Bernhard

doch ich war da. Alles angeguckt. War erster
Ich hab meine Freundin mit Ausflügen 10 Tage lang gequält
Da wir vorher 10 Tage in der Bretagne waren, war es für sie okay

Man sollte dann auch ganz hoch an die Küste fahren. Dort gibts schöne Strände.

Ein paar Gedanken und grundsätzliches zu einem Besuch auf einem Weingut – im Bordelais.
Das Bordelais ist sehr groß und vielfältig und gar nicht öde - jedenfalls nicht überall... einfach mal 10 km weiter nach Norden fahren.
Entweder sich ein paar Wochen/Monate Zeit nehmen oder gut vorbereitete Prioritäten setzen.
Unvorbereitet wird man mit diesen Ausmaßen nicht klar kommen. Der Führer für Médoc den Bernhard empfohlen hat ist sehr gut. Die anderen Regionen des Bordelais werden ähnliches anbieten.
Weiteres sollte bedacht werden:
Eine Voranmeldung ist immer besser!
Wenn eine bestimmte Sprache gewünscht ist, sollte vorher geklärt sein, ob das möglich ist.
Bei der Auswahl des Weingutes würde ich zwei Kriterien heranziehen.
1. Gefällt mir der Wein / die Wein-Stilistik
2. Welche Betriebsstruktur interessiert mich (Familienunternehmen oder eine anderer größere Betriebsstruktur)
Bei einer größeren Betriebsstruktur bekommt man eine professionelle Führung von einer Person die entsprechend geschult ist und dazu eingestellt wurde – den Job macht. Das ist wie ein standardisiertes touristisches Programm, kostet evtl. etwas - muss es aber nicht.
Bei einem Familienunternehmen geht es anders zu. Die Führung (wenn es eine gibt) ist weniger durchorganisiert dafür sollte es authentischer sein. Der Gast kann auch durchaus mitteilen was ihn Interessiert.
Auch hier ist eine Voranmeldung immer besser. Die Arbeit des Winzers will erledigt werden und die lässt sich auch nicht immer unterbrechen, das macht es manchmal kompliziert. Bei der Lese ist zu berücksichtigen, dass es mitunter hoch hergeht und ein 18 Stundentag für Besucher wenig Platz lässt. Ohne Voranmeldung geht da gar nichts. Kompromisse müssen da halt gemacht werden.
Ich persönlich Interessiere mich für Besucher und erwarte auch das gleiche von diesen in Bezug auf meinen Wein bzw. das Weingut. Dann ist das auch für alle eine Bereicherung. Wenn sich jemand nicht für unser Weingut oder unseren Wein interessiert, frage ich mich wozu der Besuch gut sein soll, denn als touristischer Unterhaltungs-Entertainer möchte ich nicht herhalten.
Ich frage oft die Besucher was sie sehen wollen, wie viel Zeit sie haben und welche Weine sie kennen. Das hilft mir in der Einschätzung dessen was erwartet wird. Sehr oft kommt es zwischen mir und den Besuchern zu sehr interessanten und lehrreichen Gedanken und Ideenaustausch. Je nach Interesse gehe ich auch mal durch die Reben oder zu unserer Mutterkuhherde auf die Wiesen – wenn ich dazu Zeit habe…
Für mich ist es übrigens kein Problem, wenn jemand sagt, dass er keinerlei Ahnung von Wein hat sich aber mit dieser Materie auseinandersetzen will, da er schließlich in einer großartigen Weinregion unterwegs ist.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan

"Öde" ist natürlich sehr relativ gemeint gewesen aus Weintouristischer Sicht.
Wie die anderen auch schon konkretisierten.

Natürlich gabs auch da viele schöne Flecken.
Mit einem Auto und etwas Fahrtzeit kommt man da auch gut hin.

Aber die Hauptfaszination war natürlich zu sehen wo die ganzen Chateau sind etc.