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Bordeaux 2022

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 18:36

UlliB hat geschrieben:Danke für die Einblicke.

Bei Léo Barton bin ich doch etwas überrascht, dass der ein "Publikumsmagnet" ist.

Gruß
Ulli

Gut, dass Sie den Begriff aufnehmen; "Publikumsmagnet" ist eigentlich nicht richtig. Was ich eigentlich ausdrücken wollte, ist dies: es gibt die "Schönwetterweine" und diejenigen, die eine ganz treue Fangemeinde haben.
Beim Leoville Barton muss niemand schreiben, es sei der "best ever" oder ihn mit Punkten überhäufen, damit die treuen Kunden ihn in einem aussergewöhnlichen Jahr kaufen.
Bei den Weinen, die ich mit "Schönwetterweine" meine, bedarf es besonders hoher Bewertungen, damit die Nachfrage genügend angeheizt wird. Die Fangemeinde von Leo P., Rauzan Segla, Haut Bailly et al. ist in ihrem Verhalten wesentlich volatiler.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 18:52

Matthias Hilse hat geschrieben:...
Darf ich Sie fragen, warum es Sie stört, dass ich nur im jeweiligen Subskriptionsthread etwas schreibe?

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Herr Hilse,
pardon, aber es es gibt halt auch Menschen, die Ihre Art der Selbstdarstellung
in Zusammenhang mit Weinverkauf nicht so gut finden. So ist es halt, ...
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 19:31

Jochen R. hat geschrieben:
Matthias Hilse hat geschrieben:...
Darf ich Sie fragen, warum es Sie stört, dass ich nur im jeweiligen Subskriptionsthread etwas schreibe?

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Herr Hilse,
pardon, aber es es gibt halt auch Menschen, die Ihre Art der Selbstdarstellung
in Zusammenhang mit Weinverkauf nicht so gut finden. So ist es halt, ...

Vielen Dank, dass Sie Ihr Empfinden offen aussprechen; nun irritiert mich Ihre Frage fast noch mehr: dann muss es aber doch aus Ihrem Blickwinkel ein Segen sein, meiner "Art der Selbstdarstellung" nur hier zu begegnen. ;)
Es wäre mir überaus peinlich, dieses Forum durch die Art, wie ich mich schriftlich auszudrücken pflege, generell zu "belasten".
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Ollie

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 19:40

UlliB hat geschrieben:Naja, bei St.Estèphe war ich davon ausgegangen, dass niemand, der auch nur halbwegs Ahnung hat ;) meinen könnte, dass das nicht Montrose ist.


:mrgreen: Naja, dennoch witzig, daß du bei den "drei Appellationen", von denen ich geschrieben hatte, St-Estèphe gar nicht in Erwägung gezogen hattest. (Ich bin da aber eher der Ségur-Typ; familiäre Prägung.)

Matthias Hilse hat geschrieben:Die Fangemeinde von Leo P., Rauzan Segla, Haut Bailly et al. ist in ihrem Verhalten wesentlich volatiler.


Von diesen drei Weinen ist nur Rauzan für mich interessant (auch wieder nur: geschmackliche Vorlieben), den ich seit seiner kometenhaften Wiederkehr wirklich fast jedes Jahr sehr mag und den ich für den preiswürdigsten Wein aus dem Wertheimer-Portfolio halte. Nun ist der Wein aber ein Opfer ausgerechnet der beeindruckenden Dynamik seiner eigenen Appellation geworden - seit einigen Jahrgängen konkurriert Durfort-Vivens um das nach Margaux allozierte Budget. Mal sehen, vielleicht sage ich zum Abschied noch einmal leise Rauzan. Aber pessac-léognan hatte oben ja schon die (IMO berechtigte) Befürchtung der Dreistelligkeit geäußert, da wird's schwer, wirklich schwer.

Matthias Hilse hat geschrieben:Andererseits folgt die Subskription bereits seit einigen Jahren einem sich immer stärker polarisierenden Verhalten, nach dem relativ wenige Weine sehr nachgefragt sind und relative viele relativ wenig.


Diese Suppe haben sich die entsprechenden Erzeuger aber selber eingebrockt; wären die Subskriptionspreise so, daß sich trotz Foires aux Vins und Gutscheinpandemie noch eine deutliche Opportunität plausibel annehmen ließe, dann würden bestimmt relativ mehrere Weine relativ mehr nachgefragt. Man muss den Markt nun mal pflegen oder eben damit leben, daß das Geld erst 2 Jahre später auf dem Kontoauszug erscheint. (Was es ja wegen dieses blöden Bordelaiser Systems genau nicht tut. Aber die Arbitrage austrocknen wollen! Nun gut, dann machen wir, was Marie Antoinette geraten hat, und trinken halt Burgunder. Eh!)

Cheers,
Ollie
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Winedom

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 19:46

Oute mich hier auch als Hilsefan. Lese gerne und mit Konzentration ihre Ausführungen.
Bei mir dagegen heben sich die Zehennägel wenn jemand dies, personifiziert und/oder verallgemeindernd, kritisiert.
So verträgt jeder etwas anders nicht.

Ein Kinderpädagoge aus der Schweiz hat seinen Ansatz mal so formuliert:
Spielraum lassen, Spielraum lassen!

Eine gute Erinnerung für mich!

Habe diese Jahr zum ersten mal L.Barton geordert.
Wollte ich schon immer mal. Preis in Ordnung. Authentischer Wein und tatsächlich lange genug nichts los um dann doch den Button zu drücken.
Bin mir sicher, da habe ich nichts falsch gemacht.
Viele Grüße
Rainer
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Ollie

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 20:00

Marvin77 hat geschrieben:mal eine Frage: Hält das jemand für möglich, dass Weingüter absichtlich Muster herausgeben die sich vorsätzlich von den Weinen unterscheiden?


Noch einen Nachtrag zu diesem eigentlich bereits abgeschlossenen Themenbereich: Es ist mir bislang zwei Mal passiert, daß der Wein zu Arrivage ein deutlich anderer Wein war, als derjenige, der en primeur ausgeschenkt wurde. Bei beiden Weinen wurde en primeur von allen Verkosten der relative niedrige Alkoholgehalt hervorgehoben (und zahlenmäßig dokumentiert), aber auf dem Etikett stand ein um ein Vol-% höherer Wert.

Da des ein drakonisch geahndetes Steuervergehen wäre, auf dem Etikett deutlich andere Werte als in der Flasche zu haben, scheiden Rundungsfehler bzw. Toleranzen dieses Ausmaßes aus.

Das Restrisiko einer en primeur noch nicht finalisierten Assemblage kann also nicht ganz ausgeschlossen werden. (Tatsächlich liest man in den en-primeur-Notizen nur sehr selten den Hinweis, daß es sich bereits um die finale Assemblage handeln würde, und selbst dann erwüchse daraus keine legale Verpflichtung).

Cheers,
Ollie
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UlliB

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 20:20

Ollie hat geschrieben: (Ich bin da aber eher der Ségur-Typ; familiäre Prägung.)

Calon oder Phélan?

Wenn es um die "Idee St. Estephe" gehen sollte, wäre Phélan im Moment für mich die bessere Wahl. Bei Calon scheint man sich nach dem Besitzerwechsel noch nicht ganz im Klaren darüber zu sein, wohin die Reise denn nun gehen soll: Finesse oder Power, oder einem Kompromiss zwischen beiden. Vom erwartbaren Preis mal ganz abgesehen.
Ollie hat geschrieben: Mal sehen, vielleicht sage ich zum Abschied noch einmal leise Rauzan. Aber pessac-léognan hatte oben ja schon die (IMO berechtigte) Befürchtung der Dreistelligkeit geäußert, da wird's schwer, wirklich schwer.
Wenn ich richtig verstehe: die 92 €, die man für den 2020er hinlegen musste, wären noch durchaus ok, aber 106 € (15% plus, die inzwischen Standard sind) dann nicht mehr? - Soviel zum Thema "psychologische Preisgrenzen".

Aber schon klar: man muss für sich beim Einkauf ganz harte Grenzen setzen. Bei mir waren das mal 100 DM, ein gutes Jahrzehnt später dann 100 €, und irgendwie... und bei der Inflation... und ich könnte ja doch... und eigentlich möchte ich den Wein haben... :mrgreen:

Gruß
Ulli
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 21:22

Matthias Hilse hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben:
Matthias Hilse hat geschrieben:...
Darf ich Sie fragen, warum es Sie stört, dass ich nur im jeweiligen Subskriptionsthread etwas schreibe?

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Herr Hilse,,
pardon, aber es es gibt halt auch Menschen, die Ihre Art der Selbstdarstellung
in Zusammenhang mit Weinverkauf nicht so gut finden. So ist es halt, ...

Vielen Dank, dass Sie Ihr Empfinden offen aussprechen; nun irritiert mich Ihre Frage fast noch mehr: dann muss es aber doch aus Ihrem Blickwinkel ein Segen sein, meiner "Art der Selbstdarstellung" nur hier zu begegnen. ;)
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Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Sie wollten meine Meinung hören ;)
Habe aber den Eindruck, dass Sie hier schon eine Fangemeinde haben,
was Ihnen vermutlich eh schon klar ist und solche Fragen mit entsprechenden
"Wirkungen" zur Folge hat ;-)) ) somit tun Sie sich bitte weiterhin (wegen mir)
keinen Zwang an!
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Bradetti

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 21:54

Wäre klasse, wenn wir hier mal wieder ganz locker durch die Hose atmen!

Hier geht's um Wein, Leute, nur um Wein - oben rein unten raus!

Wer Hilse nicht lesen will muss es doch auch nicht!
Und nein, ich bin kein Hilse-Fan. Manche posts von Herrn Hilse finde ich spannend, mit manchen kann ich nicht so viel anfangen - je nach (meiner) Tageslaune. Ist das schlimm? Ich denke nicht! Soll Herr Hilse hier weiter schreiben? Na das hoffe ich doch! Thats it.

Man mann mann
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Ollie

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Re: Bordeaux 2022

BeitragSa 27. Mai 2023, 22:01

UlliB hat geschrieben:Calon oder Phélan?


Phélan. Ich hatte mal eine Calon-Phase, aber das war noch zu Zeiten von Madem Gasqueton und sehr kurz, und als die neue Mannschaft kam, hatte ich mich schon von St-Estèphe abgewandt.

UlliB hat geschrieben:Wenn es um die "Idee St. Estephe" gehen sollte, wäre Phélan im Moment für mich die bessere Wahl. Bei Calon scheint man sich nach dem Besitzerwechsel noch nicht ganz im Klaren darüber zu sein, wohin die Reise denn nun gehen soll: Finesse oder Power, oder einem Kompromiss zwischen beiden. Vom erwartbaren Preis mal ganz abgesehen.


Ja, aus Calon werde ich auch nicht schlau. Entweder hat das neue Team noch nicht die neue "Idee Calon" gefunden oder die Wachstumsbedingungen ("Terroir") hinreichend gut verstanden, um die Idee mit Stetigkeit umzusetzen. (Ich glaube zweiteres.) Wobei es mir schwierig fiele, die "Idee St-Estèphe" so sauber zu formulieren, daß ich sie in den momentan lebenden Objekten inkarniert sähe.

UlliB hat geschrieben:Wenn ich richtig verstehe: die 92 €, die man für den 2020er hinlegen musste, wären noch durchaus ok, aber 106 € (15% plus, die inzwischen Standard sind) dann nicht mehr? - Soviel zum Thema "psychologische Preisgrenzen".


Ach sei doch still!!! :mrgreen:

Aber im Ernst: Ich bin mit dem (deutlich günstigeren) Durfort ziemlich ausgelastet, und für alle Margaux :lol: die ich haben möchte, fehlt mir dann doch das Geld. (Für 2022 befürchtet meine AI allerdings irgendetwas im Intervall 112 bis 125.)

UlliB hat geschrieben:Aber schon klar: man muss für sich beim Einkauf ganz harte Grenzen setzen. Bei mir waren das mal 100 DM, ein gutes Jahrzehnt später dann 100 €, und irgendwie... und bei der Inflation... und ich könnte ja doch... und eigentlich möchte ich den Wein haben... :mrgreen:


:? :roll: :lol:

Ehrlich gesagt funktioniert der Alkohol-Cutoff bei mir viel zuverlässiger: links maximal nur noch 14%, rechts nur noch 14.5%. Allerdings vergären sie ja neuerdings alle sehr viel kühler als noch vor einigen Jahren, um die Extraktion besser kontrollieren zu können (deshalb so viel Presswein) und mehr schöne Frucht und Floralität in den Wein zu bekommen, da wird es schwieriger, das Limit aufs Zehntel Grad einzuhalten. Also liegen völlig objektive, technische und sich meiner Kontrolle entziehende Gründe vor. 8-)

Cheers,
Ollie
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