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- Registriert: Mi 17. Nov 2021, 12:24
Saint Estephe
Die Weine sind tanninenreich, kräftig, erdig, vollmundig, fleischig und besitzen ein gutes Alterungspotenzial. Besonders das Altern gibt ihnen ihre Rundheit, Fruchtigkeit, Finesse und ein noch harmonischeres Gleichgewicht. Es sind Qualitätsweine mit einem großzügigen und komplexen Bouquet, das ihre gute Struktur betont. Ich finde das sich die Weine oft durch eine delikate Frucht auszeichnen und runder sind als andere Medoc Weine. Ich habe gelesen dass die Säure präsenter sein soll als zB im Pauillac, aber ich empfine Pauillac als frischer und duftiger. Tyische Weine sind Montrose oder Calon Segur
Haut-Medoc
Weine aus dem Haut-Medoc sind meist zupackend und körperreich und haben Aromen von dunklen Früchten wie Cassis oder Brombeere. Desweiteren sind Minze und Zedernholz typisch wie die ausgeprägte Tanninstruktur und die lange Alterungsfähigkeit. Ich finde vom Charakter entsprechen sie der rustikaleren oder einfacheren Version von Pauillac, weil sie weniger finessenreich und duftig sind, aber trotzdem sehr ehrlich und großartig. Gute Beispiele sind Sociando-Mallet oder Cantemerle.
Pauillac
Ist die Star-Appellation schlechthin, schließlich sind hier die drei Premiers Crus Châteaux Lafite-Rothschild, Latour und Mouton-Rothschild zuhause. Die Weine sind besonders dicht, kraftvoll, tanninbetont und langlebig, mit ausgeprägten Aromen von Cassis und Zedern. Ein typischer Pauillac im mittleren Preisbereich ist Grand Puy Lacoste
Saint-Julien
Keine Appellation in Bordeaux ist so homogen und in sich geschlossen wie die Gemeinde am linken Ufer der Gironde. Wer hier zugreift, weiß im Grunde immer was er bekommt: den Spagat zwischen Pauillac und Margaux, zwischen Kraft und Finesse, zwischen wollüstiger dunkler und schicker hellroter Frucht. Sie sind gleichzeitig dicht, aromatisch und elegant, oft mit Zedernaroma. »Ein Saint-Julien bringt Kraft und feinen Duft mit einzigartiger Milde in Einklang und setzt damit den Maßstab für alle Bordeaux-Weine – wenn er nicht sogar den Höhepunkt bildet«, schreibt Hugh Johnson. Saint Julien ist der Everybody’s Darling des Médoc – charmant, verspielt, immer schick, immer lecker. Typisch sind die Weine von Château Ducru-Beaucaillou, oder der drei Leovilles. Leoville Las Cases, Leoville Poyferre und Leoville Barton.
Margaux
Kaum eine andere Bordelaiser Appellation steht für derart finessenreiche und elegante Weine wie Margaux. Ohne Margaux bliebe in Bordeaux eine große Lücke unbesetzt. Margaux bereichert das Spektrum der Médoc-Weine ungemein, denn es bildet am linken Ufer das Gegenstück zu kraftvolleren Appellationen wie Pauillac und Saint-Estèphe. Margaux ist schlichtweg ein Charmeur voller Spannung und Energie. Immer aufregend, immer geschmackvoll, nie anstrengend, nie bieder. Und das beste: Schon die Einstiegsweine bieten in Margaux das was Margaux ausmacht: pure Eleganz und Finesse. Château Margaux ist eines der berühmtesten Weingüter des Bordeaux-Gebiets. Ein typischer Margaux-Wein kommt vom Nachbarn Château Palmer. Im mittleren Preisbereich Malescot-St-Exupery oder Brane-Cantenac.
Saint Emillion
Im Vergleich zu den Weinen vom linken Ufer, die deutlich mehr von Cabernet Sauvignon geprägt sind, fallen die Rotweine aus Saint-Émilion durch den hohen Anteil an Merlot geschmacklich runder und seidiger aus, sind früher zugänglich und reifen etwas schneller. Die Cabernet Franc sorgt für Finesse und Würze. Gleichzeitig puffert sie mit ihrer Himbeerfrucht die dunklere Aromatik der Merlot. So unterschiedlich das Terroir, so unterschiedlich sind auch die Weinstile in Saint-Émilion. Egal wohin man schaut, entdeckt man große Namen. Cheval Blanc, Ausone, Angélus, Pavie… Unterschieden werden die beiden Appellationen AC Saint-Émilion und AC Saint-Émilion Grand Cru. Von arm bis reich, von provinziell bis mondän – Saint-Émilion ist ein Konglomerat aus den verschiedensten Charakteren. Folgerichtig gibt es auch für jede und jeden den passenden Wein. Vom unkomplizierten Spaßmacher über das hedonistische Leckerli bis zum wollüstigen Blockbuster – alles ist möglich und das in jeder Preisrange. Richtig gute Weine bereits für 20 bis 50 Euro gibt es hier zur Genüge. Desweiteren erwähnenswert sind die hochgejubelten Canon und Le Tertre-Roteboeuf
Pomerol
Kritiker und Hedonisten auf der ganzen Welt lecken sich die Finger nach dem Stil des Pomerols: dicht und wuchtig, dennoch finessenreich, hocharomatisch, schwarzfruchtig, seidig, ja fast schon sahnig. Das gibt es weltweit so nur hier. Letztlich ist Pomerol alles andere als nur Fett, Kraft und Wucht. Die Weine schwanken zwischen unbändiger Spannung und generöser Gelassenheit, zwischen verführerisch schwarzer und saftig roter Frucht. Vorbei sind die Jahre der Überextraktion, der Schwere, des Fetts. Pomerol bietet Weine zum Schwelgen, zum Riechen, zum Genießen, bei denen sich auch der leiseste Zweifel an der Größe von Merlot in Rauch auflöst. Bekantester Wein ist Petrus, im bezahlbaren Bereich Clinet und Nenin.
Teils sind die Angaben von Lobenberg & Wine in Black übernommen und ergänzt mit eigenem know how