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Deine Einschätzung der 18er und 19er Jahrgänge vom Capbern erschließt sich mir nicht.
Kennst du die Weine oder zitierst Du lediglich?
18 und 19 sind m. E. das Gegenteil dessen was du beschreibst, tatsächlich alkoholstark, extrahiert und massiv und zeigen eine völlig andere Stilistik als noch in 09, 10 und 16.

Wie unter anderem im 2018 Thread schon vorgestellt, bereits verkostet. Er ist voluminös und saftig, aber in der Aromatik fein, die "Faust im Seidenhandschuh", super balanciert.

Du scheinst ja den Wein ganz anders wahrzunehmen als Lobenberg oder ich. Vielleicht kannst du ja ausführlicher zu deiner Erfahrung mit dem 2018er und 2019er Capbern berrichten?

S.o.
Daher auch kein Kauf.

ledexter hat geschrieben:Wie unter anderem im 2018 Thread schon vorgestellt, bereits verkostet. Er ist voluminös und saftig, aber in der Aromatik fein, die "Faust im Seidenhandschuh", super balanciert.

Du scheinst ja den Wein ganz anders wahrzunehmen als Lobenberg oder ich. Vielleicht kannst du ja ausführlicher zu deiner Erfahrung mit dem 2018er und 2019er Capbern berrichten?

Meine Notizen zu Capbern.

2018, Château Capbern: Leuchtendes Rubin, strahlender Glanz. Intensive Nase, noch vom Holz geprägt, dahinter reife Beerenfrucht, Kräuter. Im Gaumen dicht, konzentriert, zeigt einen fülligen Körper, feine Gerbstoffstruktur, die Frucht wirkt reif und rund, die 14.6% Alkohol sind sehr gut verpackt, endet angenehm lang auf reife, rote und dunkle Beeren. 2025-2035+ (Verkostet En Primeur auf Château Calon-Ségur, am 4.4.2019) 88-90/100 vvPunkte

2021, Château Capbern: Kiesel und Sandböden, zwischen Phélan-Ségur, Meyney und Tronquoy-Lalande. 28 September Merlot, 13 Oktober die Lese des Cabernets abgeschlossen. 70% Cabernet Sauvignon, 28% Merlot, 2% Petit Verdot. Kräftiges Rubin. Die Nase ist sehr sauber, rotfruchtig, mit dezent floralen Noten und feuchtem Kieselstein. Feiner Gaumen, leicht cremige Textur, frisch und knackig mit wohl dosiertem Gerbstoff, einer feinen Säure, im mittleren Gaumen mit einem kleinen Durchhänger, im Finale jedoch mit sehr guter Länge und Retroaromen, die an Sauerkirschen erinnern. 2025-2037 (Verkostet En Primeur im April 2022. Château Calon Ségur) 88-90 vvPunkte

Zwei mal gleich bewertet, zwei völlig andere Stile. 18 wäre stilistisch eher nix für mich, 21 ist schön gelungen.

Gruss,

Adrian

Das hört sich gut an zum 21er Capbern.
Der 19er ist dem 18er ja stilistisch sehr ähnlich. Zudem, wenn ich mich recht erinnere, liegt der sogar bei 15% (was mir für einen St. Estephe einfach too much ist).
Offenbar jahrgangsbedingt für mich in 21 eine wieder passende Stilistik.
Wäre da nur die Frage des Preises.
Für deutlich unter 20€/Eintel könnte ich mir bei Arrivage den Kauf einer Probeflasche prinzipiell vorstellen. Denke aber die Realität wird eine andere als gewünscht sein.

Olaf Nikolai hat geschrieben:Das hört sich gut an zum 21er Capbern.
Der 19er ist dem 18er ja stilistisch sehr ähnlich. Zudem, wenn ich mich recht erinnere, liegt der sogar bei 15% (was mir für einen St. Estephe einfach too much ist).

Der Marquis de Calon Ségur 2019 hat auch 15% und hat mir im April (trotzdem) so gut gefallen (92P), dass ich eine Kiste gekauft habe... (hat allerdings einen geringeren CS-Anteil, 55%)

Olaf Nikolai hat geschrieben:Das hört sich gut an zum 21er Capbern.
Der 19er ist dem 18er ja stilistisch sehr ähnlich. Zudem, wenn ich mich recht erinnere, liegt der sogar bei 15% (was mir für einen St. Estephe einfach too much ist).
Offenbar jahrgangsbedingt für mich in 21 eine wieder passende Stilistik.
Wäre da nur die Frage des Preises.
Für deutlich unter 20€/Eintel könnte ich mir bei Arrivage den Kauf einer Probeflasche prinzipiell vorstellen. Denke aber die Realität wird eine andere als gewünscht sein.

Stilistisch, das hätte mein Artikel (https://vvwine.ch/2022/05/bordeaux-prim ... -jahrgang/) eigentlich rüberbringen sollen, ist es ein wunderbares Jahr, mit vielen leichten, frischen Weinen, die dennoch über fast gleich viel, in gewissen Fällen sogar über mehr Tannin verfügen, wie die 2020er. Qualitativ ist der Jahrgang nicht mit 2013 zu vergleichen, 2013 war definitiv schwächer. 2021 ist eher ein 90er-Jahre Revival mit viel höheren Tanninqualitäten als damals. Schwierig war 2021, das ist klar, nur heisst schwierig mit heutigem Wissen und dem nötigen Kleingeld für Selektions-Methoden, nicht zwingend schlecht. Was die Preise angeht, da bin ich auch wenig euphorisch, das geht schon länger in die falsche Richtung, doch lassen wir bitte dieses Thema...

Und noch was: Kauft Château Mangot 2021. Das kostet 3x nix und ist fantastisch. Gleiche Vinifikationsmethoden wie auf Les Carmes Haut-Brion und wie sich dieser Wein entwickelt hat, haben nun fast fast eine Dekade später auch die renommierten Kollegen begriffen. Ich schrieb im 2016 https://vvwine.ch/2016/01/ch-carmes-hau ... realitaet/ über den miesen 2013er (der by-the-way sensationell gut ist) und die Preise waren damals noch mehr als erschwinglich... Keiner der "renommierten Kollegen" hat sich damals aus dem Schneckenloch getraut, weil "man" LCHB als rustikales Weinchen kannte... Darum nochmals... Kauft Château Mangot 2021.

Olaf Nikolai hat geschrieben:Das hört sich gut an zum 21er Capbern.

Das ist doch schön, dass ihr auch einer Meinung sein könnt

ledexter hat geschrieben:Das ist doch schön, dass ihr auch einer Meinung sein könnt

Ich bin mit meiner Meinung doch immer einig