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Bordeaux 2021

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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vonKorf

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSa 30. Apr 2022, 18:05

Die armen Weinhändler, die jeden Jahrgang als den spektakulärsten, besten, jedenfalls in mehrfacher Hinsich ganz besonderen (falls es doch nicht der beste ist) anpreisen müssen, damit ihre Umsätze nicht wegbrechen, sind nicht zu beneiden. Lobenberg schreibt mir heute:

"Guten Tag xy
Wie in den meisten Regionen Europas lautet der Tenor auch in Bordeaux »2021 - zurück zur Klassik!«. Nach mehreren warmen Jahren in Folge kommt 2021 hier mit genialer, kühler Eleganz und niedrigen Alkoholwerten um die Ecke. Sehr schick, fein, dabei aber auch so spannungsgeladen – ein absolutes Traumjahr für Finesse-Trinker.

Die Weine zeigen viel aromatischen Fruchtdruck bei wirklich reifer Tanninstruktur durch die längere Vegetationsperiode. Ein großes Aufatmen unter allen Winzern, denn das Ergebnis ist quasi die Entschädigung für die harte Arbeit im Weinberg, die die Natur von Anfang bis Ende des Jahres von allen Beteiligten abverlangt hat. Hohe Niederschläge zu Beginn des Jahres, was gleichzeitig aber auch ein Segen für die trockenen Böden war. Dann nochmal ein Temperaturtief im April, schon nach dem Austrieb. Das Bordelais hat es aber nicht ganz so hart getroffen, die Frostschäden waren hier im Mittel nicht so verheerend wie in anderen Teilen Frankreichs, deshalb sind die Erträge insgesamt doch noch zufriedenstellend.

Auch die Qualität ist auf einem sehr hohen Niveau. Der Merlot zeigt sich außerordentlich edel mit einer bemerkenswert konzentrierten Frucht, während der Cabernet unglaublich intensiv und frisch ist, was diesem Jahrgang die große Eleganz verleiht. Am ehesten wird 2021 wohl in einer Reihe mit 2008, 2012 und 2014 einzuordnen sein. In jungem Alter schon so verführerisch zugängliche Weine, die aber auch eine lange Zukunft vor sich haben.

Nach den fetten Jahren gilt: Es lebe die Klassik, es lebe die Finesse…

Sichern Sie sich Ihren Lieblingswein. 2021 wird wegen seiner früheren Trinkreife durchaus begehrt sein. In der heißen Phase geben die Châteaux täglich die Weine des neuen Jahrgangs zum Verkauf frei. Oft sind die Mengen streng limitiert und die Nachfrage groß. Nicht selten sind die Weine bereits nach kurzer Zeit ausverkauft......"

Gruß
Wolfgang
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Fasano

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSa 30. Apr 2022, 18:43

LCHB hat 3 Jahre zugesehen wie sich der erste Preis ca 80- 100€ bis kurz nach Arrivage auf ca. 175€ gesteigert hat. Wann schlagen Sie final zu? Vielleicht mit 2021? Sie sind inzwischen etabliert und haben sich 2018, 2019, 2020 unter Ihren Möglichkeiten Verkauft...Der Primeur Preis zeigt auch wo man steht oder stehen möchte.
Zuletzt geändert von Fasano am Sa 30. Apr 2022, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Zaccetti

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSa 30. Apr 2022, 18:47

Diese Lobhudelei ist ja schlimmer als bei Mediashop. Peinlich
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Winedom

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMo 2. Mai 2022, 15:33

Find ich auch!
Viele Grüße
Rainer
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TOM

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMo 2. Mai 2022, 15:48

Na ja, es geht auch anders...

der schon mal erwähnte Herr Grimm der Bacchus-Vinothek schreibt:

nach 7 Tagen intensiver Verkostungstour ... ist mein Verkostungsbuch mit spannenden Eindrücken gefüllt.
...
Auf 2018, 2019 und 2020 folgte mit dem 2021 kein großer Jahrgang. Ein klassischer Jahrgang mit einigen großen Weinen. Klassisch wie 2002, 2014 oder 2017 – ohne eine direkte Parallele ziehen zu wollen. Ein Jahrgang, welcher eigentlich ideal in den Keller passt. In private und die der Restaurants. Schöne, frische Frucht, schlanker Körper, gute Säure und kräftige Tannine, geringer Alkohol und Trinkspaß bereits in einigen Jahren.
...
In den nächsten Wochen werde ich Ihnen meine Bewertungen und die stets aktuellsten Primeurofferten zusenden. Es wird sich nicht lohnen, bei jedem Wein dabei zu sein. Günstige Bordeaux Superieur oder Cru Bourgeois lohnen sich sicher nicht. Diese wird es vermutlich auch nach der Abfüllung zum selben Preis geben. Die Mengen, aber vor allem die Mengen der 1. Tranche, werden aber gering sein. Die besten Weine deshalb trotz nicht reduzierten Preisen schnell vergriffen.

Aber warten wir es mal ab.


Ich bin mal gespannt, was unser "Weinpoet" Herr Hilse sagt, der regelmäßig hier schreibt. Ich halte ihn auch für einen Weinhändler, der die Welt reel und ohne Lobhuddelei beurteilt. Freue mich bereits auf seine Beurteilung...
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vonKorf

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMo 2. Mai 2022, 16:28

Man könnte auch sagen, Herr Grimm wirbt(!) geschickter für den neuen Jahrgang als Herr Lobenberg! :P
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TOM

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMo 2. Mai 2022, 16:46

vonKorf hat geschrieben:Man könnte auch sagen, Herr Grimm wirbt(!) geschickter für den neuen Jahrgang als Herr Lobenberg! :P


Ja klar!
Genauso habe ich das auch gemeint!

Er kann ja nicht als Händler sagen: "Alles Mist, lasst die Finger davon". Zudem gibt es ja genug Châteaus, die in guten Jahren nur dann zuteilen, wenn man auch die schlechten Jahre abgenommen hat. Aber ich finde die Art deutlich angenehmer...

Bin mal gespannt, wann der erste Händler sagt: "2021 ist nicht so doll, investiert Euer Geld lieber in 2018/19/20 und zufälligerer Weise habe ich davon noch eine Menge auf Lager" ;)
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small talk

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDi 3. Mai 2022, 14:42

Wer den 2021er Jahrgang einfach so abhakt braucht, will oder kann Bordeaux nicht verstehen.
Auch aus 2021 werden große Weine kommen!
Und wer davon ausgeht, dass von den ‚Jahrhundertjahrgängen‘ alles blind (ohne probieren) in den Keller wandern kann wird so manche Enttäuschung erleben.
So einfach ist das nicht. Liegt nicht der Reiz genau darin?
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
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TOM

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDi 3. Mai 2022, 15:22

Na ja,
abhaken muss man 2021 ja nicht. Aber ich werde ziemlich sicher nichts subskribieren.

Den 2021er Reysse werde ich mit Sicherheit probieren, aber eben erst bei Arrivage. Nachdem mich der 2016er und 2018er begeistert hatte, habe ich auch den 2017er (als kleineren Jahrgang) probiert und fand auch den ganz spannend. Er ist ganz anders als 2016 und 2018. Ich finde ihn nicht so wuchtig wie der 2018er, eher ruhig und ausgeglichen. Zudem hatte deutlich mehr Brombeere und schöne Tannine. Und mit deinen Beschreibungen hier im Blog (die ich sehr schätze) hast du uns den Mund ja bereits für den 2021er wässrig gemacht. Der Le Reysse 2021 wird mit Spannung erwartet.

Für mich heißt es nur, dass ich auch bei bekannten und geschätzten Châteaus aus 2021 nichts kaufe / subskribiere ohne es vorher probiert zu haben. Zumal der Preisvorteil der Subskription (außer bei 2019) sowieso immer mehr schwindet und viele Händler die Subskriptionen ärgerlicherweise erst viele Monate nach der Arrivage ausliefern.
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Re: Bordeaux 2021

BeitragDi 3. Mai 2022, 17:01

Die Arrivage abzuwarten war die letzten Jahre ganz vernünftig - zumindest wenn man nicht auf Spekulation steht und Preiskapriolen befeuern möchte.
Das könnte sich nun mit der Inflation und Kostenentwicklung seitens der Produktion ändern - da kommen harte Fakten.
Ich überlege schon ob ich nicht ein Subskriptionsangebot über mehrere Jahre ausarbeite, um damit Kostenplanung und Preisstabilität zu ermöglichen. Bleibt nur die Jahrgangs-Unsischerheit auf mehrere Jahre...
Neue Situationen brauchen neue Lösungen.
Der 2021er wird einige schöne Überraschungen bieten, da bin ich mir sicher. Das Spektrum wird nur weiter sein. Also nicht blind kaufen. Mit Empfehlungen wäre ich auch vorsichtiger. Diese zumindest abgleichen zwischen verschiedenen Verkostern; besser noch selbst verkosten, was wieder für die Arrivage spricht. Eigentlich wie immer...
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
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