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Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Sa 25. Mär 2023, 18:07
von Sauternes
nono hat geschrieben:Aber wie schon erwähnt, alle Verkoster rühmen ja die Arbeit des "neune" Verwalters und dass nach dem beständigen Auf und Ab nun konstant sehr gute bis herausragende Weine entstehen..und das ist ja schon einmal was.

Im Prinzip waren meine Gedanken so ähnlich, nur blöderweise ist mir dieses komische Wort "immens" in die Tastatur gerutscht :lol: .
Btw. 2020, bei mindestens einen Händler ist die Comtesse 2020 noch für 190€ die Flasche zu haben, günstiger wird es wohl kaum noch.
Ich persönlich mag bei dem Preis allerdings nicht mehr mitziehen.

Gruß Heiko

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Sa 25. Mär 2023, 18:15
von pessac-léognan
nono hat geschrieben:Leider aber auch 2002, ein dürrer hölzerner Knochen.
Herzliche Grüße Werner

Die früher manchmal erstaunliche Inkonstanz der Comtesse kann ich bestätigen. Insbesondere in schwächeren Jahren war der Wein bisweilen fast untrinkbar, etwa 1992 oder eben 2002. Der dürre hölzerne Knochen von 2002 war allerdings in guter (bzw. schlechter) Gesellschaft. Ich erinnere mich an eine Horizontalverkostung etwa 2015, in welcher Cos d'Estournel 2002 noch schlechter abschnitt als die Comtesse und Ducru Beaucaillou nur unwesentlich besser. Dass es in 2002 auch besser und erst noch günstiger geht, zeigt seit eben jener Horizontale Léoville Barton, der bis heute sein Niveau von 93(+) konstant 'verteidigt'.

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Sa 25. Mär 2023, 18:34
von bordeauxlover
Hallo alle miteinander,
herzlichen Dank Euch allen, insbesondere auch Dir, Heiko, für die ausführlichen Erläuterungen! Ich verstehe es jetzt besser und muss Euch natürlich total recht geben, dass Konstanz natürlich durchaus ein gewichtiges Qualitätskriterium ist. Davon konnte früher bei der Comtesse in der Tat keine Rede sein. Früher war meiner Einschätzung nach das Qualitätsgefälle zwischen den Jahrgängen viel größer als heute. Mir ist die Inkonstanz wahrscheinlich nicht so bewusst geworden, weil ich wirklich schwache Jahrgänge - vielleicht abgesehen von Arrivageproben - komplett ausgelassen habe. Von daher verzerrt meine Orientierung an mindestens mittelmäßigen bis großen Jahrgängen vermutlich mein Bild einzelner Châteaux in meiner Wahrnehmung. Und in den letzten 10-15 Jahren habe ich mich von der Comtesse aus Preisgründen - wie von einigen anderen Châteaux- schlicht verabschiedet. Da kann ich also nicht mitreden.

Schöne Grüße
Armin

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Sa 25. Mär 2023, 19:04
von nono
o.T. 2002 Cos war auch im Jahr 2020
genauso dünn und mager,soviel zum Thema: kaufe große Weine in kleinen Jahrgängen, umgekehrt stimmts: kaufe kleine Weine in...
Zumindest meistens...

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: So 26. Mär 2023, 14:09
von Jochen R.
Ich hänge mich auch mal ans OT an ;-)
Über die 2002er Comtesse hatte ich auch schon kräftig gemeckert
und ausgeteilt (u. a. hier im Forum), meine letzte Flasche Ende 2022
war aber einfach nur genial. Da ärgere ich mich über meine eigene
Dummheit, die eine oder andere Flasche zu früh aufgezogen zu haben
und freue mich, noch etwas (u. a. eine Magnum) im Keller zu haben.

Die 1992er Comtesse hatte ich vor ca. 10 Jahren zum Rindersteak
und das war im Jahrgangskontext einwandfrei. Damit kann ich persönlich
mehr Spaß haben wie z. B. mit einem für meinen Geschmack grauenhaften
Marquis de Calon Segur 2019 ;-)

Viele Grüße,
Jochen

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: So 26. Mär 2023, 14:35
von nono
Na, das inspiriert mich jetzt gerade, 2002 Calon Segur war auch keine Freude, dann probiere ich jetzt meine einzige Flasche des 2019 Marquis..

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Di 28. Mär 2023, 10:16
von Sauternes
Hallo zusammen,
es ist mal wieder an der Zeit, einen Geheimtip loszulassen,
https://www.gute-weine.de/produkt/chateau-chantecler-2020-58471h/
Ja ich weiß, Lobenberg übertreibt oft mit seinen Beschreibungen und Punkten, auch kann ich nicht sagen ob der Wein mit einem Mouton konkurieren kann, da keine Vergleichsmöglichkeit.
Aber ich kann sagen, mir gefällt der Wein außerordentlich gut, das ist so genial, hervorragende Textur, dicht verwoben und mit einer Eleganz, einfach wunderschön.
Der Wein ist nicht billig, kostet Clubpreis 76,50€, ich persönlich sehe ihn mindestens auf Augenhöhe mit Pontet Canet, was dann in Preisrelation wieder günstig ist.
Am liebsten würde ich heute Abend direkt eine 2. Flasche öffnen :lol: , was für eine tolle Entdeckung.

PS: ich bekomme leider keine Provision von Lob für diese überschwängliche Werbung :cry: .

Gruß Heiko

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Di 28. Mär 2023, 13:32
von Olaf Nikolai
Geheimtip so so.
Um es für mich einzuordnen....
Rund 80€ für ein unklassifiziertes Gewächs, also im Gunde ein Cru bourgeois aus dem Pauillac, somit deutlich mehr als für renomierte klassifizierte Pauillacs wie zum Bsp. GPL, Batailley, Haut Batailley, Clerc Milon u.a.m.....
Tja, das ist mal echt ein auch qualitatives Schnäppchen....
Habe da so meine Zweifel und bleibe somit selten unaufgeregt.

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Di 28. Mär 2023, 17:33
von Sauternes
Stelle den Chateau Chantecler gegen die von dir genannten und auch gerne noch ein paar die über 100€ kosten, du wirst keinen Qualitativen Unterschied feststellen.
Es gibt den Wein auch aus 2019 für 60€ bei einem Händler aus den Niederlanden, einzig kein Paypal möglich.
Ich will dich auch nicht überreden den Wein zu kaufen, einzig als Tip für Leute gedacht, die mal ausgetretene Pfade verlassen wollen, das ist schon alles.

Gruß Heiko

Re: Bordeaux 2020

BeitragVerfasst: Di 28. Mär 2023, 17:56
von ledexter
Wobei es schon merkwürdig ist, dass es zu dem Wein so gut wie keine Informationen im Web gibt, während Bordeaux das am besten dokumentierte und am meisten verkostete Weinanbaugebiet der Welt ist. Aber will dir nicht absprechen, dass es auch noch Perlen gibt, die so kleine Mengen produzieren, dass es am Markt vorbei geht.