Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Mi 22. Jun 2022, 14:42
amateur des vins hat geschrieben:Verständnisfrage:pessac-léognan hat geschrieben:Gaumen: Sehr viel aufrauhendes Tannin, aber von hoher Qualität, dann Brasiltabak auch hier, erst im Nachhall wieder die dunklen Früchte: schwarze Kirschen, nur wenig Brombeeren und Cassis, dunkle Schokolade mit sehr hohem Kakao-Anteil, nicht die geringste Süsse, auch erstaunlich wenig Holz angesichts der 70% Neuholz der Barriques.
M.W. resultieren Schokonoten aus dem Ausbau im Holz, genauer: stark getoasteten Holz, und werden erst dann deutlich, wenn es davon reichlich gibt. Wie geht das mit Deiner Einschätung "erstaunlich wenig Holz" zusammen? Verwendest Du "Holz" vorrangig oder aussschließlich für süßlich-vanillige Aromen, wie sie schwach getoastetes Holz bewirkt?
Du siehst das ganz richtig, Karsten!
Wie ich im Wein keinerlei Süsse wahrgenommen habe, so auch keine von den Neue-Welt-Noten nach Vanille-Toasting, die manche Wein-Laien betören mögen. Aber auch das vordergründige Holz, das ich etwa unlängst im Malescot-Saint-Exupéry störend wahrgenommen habe, fehlte beim Feytit-Clinet. Die von dir zitierten Schokonoten werden übrigens beim leichten Chambrieren (damit übertreibe ich es bei den augenblicklichen Temperaturen natürlich nicht...) eher durch feine Espressonoten abgelöst...
Gruss
Jean