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Bordeaux 2019

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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schneesurfer

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 15. Jun 2022, 08:16

harti hat geschrieben:Pontet Canet... deutlich die Garrigue-Noten wahrgenommen, die ich eher mit Rhône-Weinen verbinde. . Wenn man allerdings nach Pauillac-Typizität sucht, wird man mit den neueren Jahrgängen vielleicht nicht ganz so glücklich.


Outsch, gegen Hustensaft-Noten habe ich seit meiner Kindheit eine Abneigung.
Selbst bei meinen CdPs tue ich mich immer wieder schwer damit.
Naja, wenn es mir zu heftig sein sollte, dann finden sich da draußen sicherlich Abnehmer.
Bis dahin genieße ich meine eleganten DdC :lol:
Gruß
Schneesurfer

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiss, ob sie wiederkommen.
Oscar Wilde 1854-1900
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Chrysostomus

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 15. Jun 2022, 13:42

Ich werfe hier einmal einen ganz "Kleinen" ins Rennen: Chateau Teyssier 2019

Nachdem ich den Jahrgang 2019 massiv "gesubst" und aus dem Forum damals viele Infos als Leser mitgenommen habe, möchte ich hier nun auch meine Eindrücke teilen. Beginnen wir also mit der günstigsten Flasche meiner Subskription (am oberen Ende der Sub liegt nunmehr eine Kiste Figeac im Keller, die will ich aber nicht gleich opfern :-)). Teyssier kostete damals exakt € 13,80.

Erstaunlich ins Bräunliche tendierende Farbe, sehr durchsichtig. Geruch nach wenigen Minuten Öffnungszeit bereits sehr frisch, leicht floral (dieser Eindruck verstärkt sich mit mehr Luft) und vor allem auch Lindenblütentee (wer das kennt). Am Gaumen trinkanimierend, nicht unbedingt mit viel Druck, aber eben leichtgängig. Rote Früchte dominieren. Der Abgang ist mittellang. Die 14% Alk. sind mE gut eingebunden, kaum zu merken. Insgesamt für mich positiv überraschend, sehr gutes P/L-Verhältnis, überraschend frischer und schon sehr harmonischer Gesamteindruck, ist aber sicher kein Wein für die nächsten 30 Jahre....dennoch 90 von 100 Punkten
Schöne Grüße, Markus
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 15. Jun 2022, 17:19

So, und nun quer zum Hype um LCHB21, wo es weniger um den Wein als um die Frage geht, ob sich Spekulationsgewinne machen ließen, zurück zu 2019. Nach einer Pässe-Fahrt sind heute die (vorläufig) letzten 19er im noch kühlen Keller gelandet, wo sie nun zur Ruhe kommen sollen: Feytit-Clinet, La Croix DB, nochmals Batailley und Magnums von SHL, Larcis-Ducasse und Rauzan-Ségla. Übrigens: RS 2019 in der Eintel ist in der Schweiz immer noch für wenig über 80 CHF erhältlich. Für mich eher eine Überlegung zum Nachkauf wert als mir Gedanken über 2021er, und sei's LCHB, zu machen...
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 15. Jun 2022, 20:32

Klingt gut...aber ob ich mir die 37. Flasche Rauzan Segla 19 kaufen muss......;-)
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Sauternes

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDo 16. Jun 2022, 09:52

Auf jeden Fall, sonst fühlen sich die anderen 36 Flaschen so einsam und verloren :lol: .
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDo 16. Jun 2022, 10:19

Ich check das.
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Zweifel

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Re: Bordeaux 2019

BeitragFr 17. Jun 2022, 05:31

Grüezi alle

Meine Eindrücke vom Fleur de Bouard 2019, 15%, Lalande de Pomerol, vowiegend Merlot

Nase: leicht rauchig, Speck, Harz
Gaumen: satte Kirschfrucht, genügend Säure, etwas Tabak, leicht scharf (Pfeffer? oder doch der Alkohol?), Tannine fein und kaum spürbar, Abgang lang, Caramel.

Eher ein Wein zum frühen Genuss. Ein Wein den man leicht gekühlt trinken sollte. Zu Grilladen geeignet. Er erinnert mich an Weine des südlichen Rhone.
Für mich ist der Wein i.O., aber nicht unbedingt einer, den ich haben und einlagern wollte. An den letzthin getrunkenen genialen 2012er reicht er jedenfalls nicht heran.
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Marvin77

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Re: Bordeaux 2019

BeitragFr 17. Jun 2022, 16:18

UlliB hat geschrieben:
Marvin77 hat geschrieben:Kann mir jemand sagen wie sensibel Bordeaux-Weine dieser Qualität sind? Muss ich befürchten, dass die richtig Schaden genommen haben? Soll ich sie einfach ein paar Jahre hinlegen oder doch lieber aufgrund des Missgeschicks früher trinken, weil die nicht mehr so haltbar sind?

Generell ist junger roter Bordeaux ziemlich robust und kann einiges ab. Allerdings kann es im Juni an einem Sonnentag

Die wichtigste Frage ist: hat es den Korken ein Stück herausgedrückt, oder ist vielleicht sogar ein wenig Wein ausgetreten (Kapsel dafür entfernen)? Falls das der Fall ist, ist allerdings Alarmstufe rot, und dann würde ich die Flasche nach zwei oder drei Wochen Ruhe im Keller als Jungwein genießen.

Also ich habe dem Beau Sejour Becot 2019 keine 2-3 Wochen Ruhe gegönnt und ihn gestern geöffnet und mit meinen Eltern angetrunken. Der Korken ist einwandfrei, d.h. nicht herausgedrückt und auch kein ausgetretener Wein und er hat scheinbar auch sonst keinen Schaden davon getragen. Der BSB ist im Vergleich zum Pavie Macquin/Larcis Ducasse maskuliner und man merkt m.E. den Holzeinsatz mehr und auch das Cab. Sauvignon enthalten ist, aber ich bin kein Experte. Heute am 2. Tag ist der Wein schon etwas weicher und harmonischer, aber schon noch ziemlich kraftvoll. Bin mal gespannt wie der sich über die nächsten Jahre bzw. Jahrzehnte entwickelt.

Vielen Dank an Ulli und maximilian für Ihre Beiträge und Tipps :) .
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 22. Jun 2022, 12:05

Château Feytit-Clinet Pomerol 2019 15% alc.
92% Merlot / 8% CF, P&P bei zunächst 15°
Farbe: tiefdunkles, fast schwarzes Purpur
Nase: eine Duftwolke von schwarzen Beeren (Brombeeren, nur wenig Cassis), sodann Zwetschgen, réglisse, Brasiltabak, ganz leise im Hintergrund exotische Hölzer
Gaumen: Sehr viel aufrauhendes Tannin, aber von hoher Qualität, dann Brasiltabak auch hier, erst im Nachhall wieder die dunklen Früchte: schwarze Kirschen, nur wenig Brombeeren und Cassis, dunkle Schokolade mit sehr hohem Kakao-Anteil, nicht die geringste Süsse, auch erstaunlich wenig Holz angesichts der 70% Neuholz der Barriques. Insgesamt am Gaumen noch erstaunlich verhalten, aber in seiner Komplexität andeutend, was da kommen kann. Mittellanger Abgang.
Ein Powerwein, dessen gewaltiger Duft (97) im Augenblick für die Verhaltenheit am Gaumen (92) entschädigt. Die 15% Alkohol sind merkbar, aber nicht störend.
94 Punkte (neben dem Giscours, vor einem halben Jahr im Glas, bis jetzt der beste verkostete 19er)
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 22. Jun 2022, 12:51

pessac-léognan hat geschrieben:Gaumen: Sehr viel aufrauhendes Tannin, aber von hoher Qualität, dann Brasiltabak auch hier, erst im Nachhall wieder die dunklen Früchte: schwarze Kirschen, nur wenig Brombeeren und Cassis, dunkle Schokolade mit sehr hohem Kakao-Anteil, nicht die geringste Süsse, auch erstaunlich wenig Holz angesichts der 70% Neuholz der Barriques.
Verständnisfrage:
M.W. resultieren Schokonoten aus dem Ausbau im Holz, genauer: stark getoasteten Holz, und werden erst dann deutlich, wenn es davon reichlich gibt. Wie geht das mit Deiner Einschätung "erstaunlich wenig Holz" zusammen? Verwendest Du "Holz" vorrangig oder aussschließlich für süßlich-vanillige Aromen, wie sie schwach getoastetes Holz bewirkt?
Besten Gruß, Karsten
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