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Bordeaux 2019

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 19:00

Da ist SHL 2019, ein anderer 100+ Wein von Lob, mit 149€ ja regelrecht günstig! Aber auch hier bekommt man dafür in der Schweiz fast schon eine Magnum...
Ein Hoch auf die Hyperinflation (zuerst die Punkte, dann die Euros)! :evil:
Jean
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miromo

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 19:14

Sauternes hat geschrieben:Habe gerade nochmal die Sub Angebote bei Lob angesehen, 2 Weine sind mir jetzt aufgefallen, die um über 100% im Preis zugelegt haben :o .
Chateau Pichon Longueville Comtesse: Start 146€ jetzt 330€
Chateau Figeac: Start 166€ jetzt 395€

Ich glaube abgehoben ist noch untertrieben, stark untertrieben :roll: , im Ernst, wer bezahlt diese Preise jetzt für den Wein :?:


Wahrscheinlich ist das alles nur Teil einer verbraucherfreundlichen Verkaufspolitik: die Preise werden Spekulanten davon abhalten sich kistenweise einzudecken und den Markt leer zu kaufen. So kann sich dann der gemeine Weinfreund seine Einzelflasche der Comtesse gönnen ... :mrgreen:

Es scheint leider so zu sein, dass sich an der Preisfront nicht nur in Bezug auf den 2019er Jahrgang einiges zusammenbraut. Man schaue sich die Entwicklung der Weinpreise der letzten Monate im Winesearcher bezogen auf die großen Jahrgänge der letzten 30 Jahre bzw. der entsprechenden Blue Chips an. Stichwort Inflation, Flucht in Sachwerte, Wein als Investment. Bei den Weinen ab dem Jahrgang 2000 abwärts schlägt auch zusehends die Begrenztheit am Markt zu Buche, so dass auch kleine Weine unverhältnismäßig teurer werden. Hatte neulich eine Flasche du Tertre 2000 (übrigens sehr schöner klassischer Margaux am Beginn der Trinkreife). Laut meiner Kellerliste damals 16 Euro bezahlt (Seufz). Mittlerer Handelspreis laut Winesearcher derzeit 78 Euro (netto) :shock: !

Als einer der größten Weinhändler Deutschlands und Mitinhaber des größten deutschen Weinauktionshauses (Koppe) wird Lobenberg schon ein Gespür dafür haben, in welche Richtung er die Preisschraube angesichts der Entwicklung am internationalen Weinmarkt drehen kann. Ich vermute mal, da steckt auch noch ein Stück weit die persönliche Einschätzung zum 2019er Jahrgang bzw. zu ganz bestimmten Weingütern mit drin (obwohl er ja quasi jeden besseren Jahrgang als den „best ever“ hochjubelt). Insofern müsste es sich bei der Comtesse um den besten Jahrgang seit 1982 handeln... Absurd wird das ganze bei Eglise Clinet: der Preis bei Lobenberg liegt mit 550 Euro (nein ich rede hier nicht von der Magnum) laut Winesearcher über sämtlichen mittleren Marktpreisen aller Jahrgänge seit 1961! Und das Ganze scheint auch noch Absatz zu finden, bei Lobenberg sind nur noch 5 Flaschen Eglise Clinet vorhanden (Leute wer kann noch schnell zugreifen!).

Nach einem kurzen Durchschnaufen mit der 2019er Subskription scheint für uns "normal begüterte" Bordeauxfreunde im Moment der Preiszug zumindest für die gehobene Weinklasse immer mehr davon zu fahren.

Vinophile Grüße

Stefan
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EThC

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 19:21

miromo hat geschrieben:Nach einem kurzen Durchschnaufen mit der 2019er Subskription scheint für uns "normal begüterte" Bordeauxfreunde im Moment der Preiszug zumindest für die gehobene Weinklasse immer mehr davon zu fahren.
...wohin wandern die dann ab? Muß ich mir Sorgen machen? :o
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Fasano

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 19:37

Lobbenberg hat jetzt schon die Preise von "übermorgen". Er wird zur Zeit wenig verkaufen, erst wieder wenn die anderen ausverkauft sind oder die Preise an sein Niveau angeglichen haben. Kann er sich auch leisten, da letztes Jahr eins der besten Jahre für den Weinhandel war, auf Grund von Corona haben viele Kunden zu Hause mehr Wein getrunken und sich alles zuschicken lassen. Also ist die Kasse gefüllt und er kann ruhig abwarten bis die Kunden wieder ankommen und kaufen. Besser kann man seine Gewinnspanne nicht erhöhen.Denn die Weine hat er zu Anfang der Kampagne vor 2 Jahren zu den damaligen Preisen gekauft.
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Sauternes

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 20:17

miromo hat geschrieben:Es scheint leider so zu sein, dass sich an der Preisfront nicht nur in Bezug auf den 2019er Jahrgang einiges zusammenbraut.
Nach einem kurzen Durchschnaufen mit der 2019er Subskription scheint für uns "normal begüterte" Bordeauxfreunde im Moment der Preiszug zumindest für die gehobene Weinklasse immer mehr davon zu fahren.

Ich erkenne da jetzt nicht mal mehr die Rücklichter :? .
Das ganze Szenario stimmt einen schon nachdenklich und auch traurig.
Aber sei es drum, um so mehr freue ich mich, viele Weine aus 2019 in der Sub gekauft zu haben, so günstig wird man daran wohl nie mehr kommen.

Gruß Heiko
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UlliB

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 20:31

Fasano hat geschrieben:Lobbenberg hat jetzt schon die Preise von "übermorgen". Er wird zur Zeit wenig verkaufen, erst wieder wenn die anderen ausverkauft sind oder die Preise an sein Niveau angeglichen haben. Kann er sich auch leisten, da letztes Jahr eins der besten Jahre für den Weinhandel war, auf Grund von Corona haben viele Kunden zu Hause mehr Wein getrunken und sich alles zuschicken lassen. Also ist die Kasse gefüllt und er kann ruhig abwarten bis die Kunden wieder ankommen und kaufen. Besser kann man seine Gewinnspanne nicht erhöhen.Denn die Weine hat er zu Anfang der Kampagne vor 2 Jahren zu den damaligen Preisen gekauft.

Naja, wenn er die Weine für irgendwann später horten will, bräuchte er sie im Moment ja gar nicht anzubieten...

So macht das doch einen ziemlich merkwürdigen Eindruck. Etliche der oben erwähnten Weine sind ja nicht markteng, d.h. es gibt die auch bei anderen Anbietern und manche sind sehr leicht zu finden, und das praktisch durchweg wesentlich günstiger. Eigentlich denke ich, dass ein Händler aufpassen muss, nicht als völlig überteuerter Anbieter oder gar Abzocker dazustehen. Man fragt sich da ja unweigerlich, wie er seine Preise bei den Weinen gestaltet, die nicht an jeder zweiten Ecke zu bekommen sind.

Aber vielleicht steckt ja tatsächlich einer Strategie dahinter, und ich erkenne sie bloß nicht :?

Gruß
Ulli
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Bradetti

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 30. Jan 2022, 21:43

Ach naja, ich hab alles was ich wollte in der Sub noch zu guten Preisen bekommen. Klar kam auch mir schon der Gedanke, die eine oder andere Flasche noch dazu hätte auch nicht geschadet. Aber ich ärgere mich nicht. Niemand braucht sich jetzt mehr ärgern, schließlich war lange genug Zeit sich günstig einzudecken.
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Korkenzieher

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMo 31. Jan 2022, 00:05

2019 war einer Subskription wieder mal würdig. Mit vielen wirtschaftlichen Unsicherheiten durfte (musste) man sich entscheiden und es scheint sich seit vielen Jahren wieder einmal zu lohnen. Eine solche Konstellation wie für den Jg. 2019 wird es vermutlich lange nicht mehr geben.
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Korkenzieher

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMo 31. Jan 2022, 00:29

Der 2019er ist m.E. genial und aufgrund seiner Machart mit dieser Frische und Komplexität am ehesten mit 2016 zu vergleichen, wobei der 16er leicht die Oberhand behält (weil noch etwas mehr fett und Druck). Aber der 19er ist schon extrem gut. Dies aufgrund meiner Eindrücke anlässlich der UGCB in Zürich vom November 2021.
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sorgenbrecher

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDi 1. Feb 2022, 09:33

Es wird immer irrer, Lobenberg hat jetzt den 19er La Mission Haut Brion auf satte €880/Fl. hochgezogen. Das sind doch Abwehrangebote.
Gesubst habe ich davon ein paar Kisten zu €249/Fl….
Gruß, Marko.
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