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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDi 23. Aug 2022, 09:58

pessac-léognan hat geschrieben:Le C des Carmes Haut-Brion 2018 13% alc
Gemessen am Preis und am Hype um den Erstwein eine ziemlich grosse Enttäuschung. Ein dünnes Zweitweinchen, in der Nase und am Gaumen wie ein sehr preiswerter gastronomischer Merlot. Mit Noten eines sehr mittelmässigen Pinot Noir du Valais. (Man würde auf keinen Fall denken, dass die Cabernets eigentlich dominieren.) Trinkbar, aber nicht trinkanimierend, geschweige denn ein verlockendes Präludium zum Erstwein.
Kein Vergleich mit Zweitweinen wie "Le Marquis de Calon Ségur", "La Dame de Montrose", "Les Pagodes de Cos" oder "La Croix Ducru Beaucaillou", obwohl er sich preislich etwa in der Mitte zwischen ersterem und den beiden Letzteren situiert. Mit einigem Wohlwollen kann man dem Wein vielleicht 85 Punkte geben.
Tag 2: Cabernet Franc kommt nun doch zum Vorschein, allerdings in einer merkwürdig grünen, halb krautigen, halb mentholgeprägten Form. Der Wein lässt mich ratlos.


Hallo Jean, Le C des Carmes Haut-Brion ist kein Zweiwein sondern ein Wein, der aus den Parzellen in Martillac stammt. Ich hatte den Wein vor eingen Tagen im Glas und sehe ihn völlig anders als du: Viel Finesse, grosse Harmonie, top feine Gerbstoffe, in der Machart modern, wie auch LCHB, eher burgundisch im Stil. Ich lag bei 93 Punkten.

LG

Adrian
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 26. Aug 2022, 11:20

vanvelsen hat geschrieben:
pessac-léognan hat geschrieben:Le C des Carmes Haut-Brion 2018 13% alc
Gemessen am Preis und am Hype um den Erstwein eine ziemlich grosse Enttäuschung. Ein dünnes Zweitweinchen, in der Nase und am Gaumen wie ein sehr preiswerter gastronomischer Merlot. Mit Noten eines sehr mittelmässigen Pinot Noir du Valais. (Man würde auf keinen Fall denken, dass die Cabernets eigentlich dominieren.) Trinkbar, aber nicht trinkanimierend, geschweige denn ein verlockendes Präludium zum Erstwein.
Kein Vergleich mit Zweitweinen wie "Le Marquis de Calon Ségur", "La Dame de Montrose", "Les Pagodes de Cos" oder "La Croix Ducru Beaucaillou", obwohl er sich preislich etwa in der Mitte zwischen ersterem und den beiden Letzteren situiert. Mit einigem Wohlwollen kann man dem Wein vielleicht 85 Punkte geben.
Tag 2: Cabernet Franc kommt nun doch zum Vorschein, allerdings in einer merkwürdig grünen, halb krautigen, halb mentholgeprägten Form. Der Wein lässt mich ratlos.


Hallo Jean, Le C des Carmes Haut-Brion ist kein Zweiwein sondern ein Wein, der aus den Parzellen in Martillac stammt. Ich hatte den Wein vor eingen Tagen im Glas und sehe ihn völlig anders als du: Viel Finesse, grosse Harmonie, top feine Gerbstoffe, in der Machart modern, wie auch LCHB, eher burgundisch im Stil. Ich lag bei 93 Punkten.

LG

Adrian


Warum sollte Jean mit seiner Beschreibung nun so komplett daneben liegen? :o
Er hat ihn so beschrieben, wie er ihn empfunden hat beim Verkosten. :?
Ihn wundert der Hype, der um den Wein gemacht wird und findet den Preis :roll: unangemessen.
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 3. Sep 2022, 10:58

Ciao Armin, ich behaupte nicht, dass Jean daneben liegt, nur, dass ich den Wein anders sehe. Der C kostet um 30 Franken, das ist in meinen Augen alles andere als ein Abriss. Cheers, Adrian
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 14. Jan 2023, 18:53

Château Belle-Vue Haut-Médoc CBE 2018 13.5% alc
54% M / 26% CS / 18% PV / 1% CF / 1% Carmenère
P&P bei zunächst 15°
Der Wein springt buchstäblich wie eine Fruchtbombe in die Nase. Auch am Gaumen bei den ersten Schlucken ungemein fruchtig, als ob man einen Mund voll Beeren (Cassis und Ribisl, aber auch etwas Stachelbeere, und natürlich: kleine schwarze PV-Trauben!) hätte und in sie hineinbeißen würde.
Mit der Zeit und bei leicht steigender Temperatur zeigt sich der Wein dann von einer ernsthafteren Seite. Es gesellen sich rosa canina und überhaupt Rosennoten dazu, frisches Schwarzbrot, dann auch Noten von Veilchen, die den Wein im hinteren Gaumen und gegen den (langen) Abgang hin klar in der Nähe von Margaux verorten. Eine ungemein knackige Säure und die noch sehr spürbaren, aber für einen CB hochklassigen Tannine, zusammen mit der Frische und dem maßvollen Alkohol versprechen jenseits der momentan noch extremen Zugänglichkeit durchaus ein Lagerpotenzial von ab dato 10+ Jahren. Aber ehrlich: solange dieser Wein sich nicht verschließt, sehe ich keinen Grund, ihn wegzusperren. Das ist ein Wein für den Weinkühler, wo er bereit liegen soll für alle Gelegenheiten, wo ein feiner Bdx, den (fast) jede(r) mögen wird, gefragt ist.
Fast nicht überbietbares PLV für 17€/CHF! 91+
Am zweiten Tag hat der Wein einen Teil seiner enormen Fruchtigkeit gegen eine für einen CB durchaus schöne Komplexität am Gaumen mit Noten von Pekannüssen, etwas frischem Leder und einem Hauch Kardamom eingetauscht, die die Rosen- und Veilchennoten aufs Schönste ergänzen. Jetzt näher bei 92 als bei 91 Punkten
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ledexter

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 5. Mär 2023, 12:26

Decanter hat 89 der Cru Burgeois aus dem Jahrgang 2018 unter die Lupe genommen. Diese drei wurden als "Outstanding" mit jeweils 95 Punkten bewertet:

2018 Chateau Arnauld, Haut-Medoc, France 95 Pkt
2018 Chateau du Retout, Haut-Medoc, France 95 Pkt
2018 Chateau Le Boscq, Saint-Estephe, France 95 Pkt
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 5. Mär 2023, 14:36

Saß Herr Lobenberg mit in Der Jury?;-)
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Ingo

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 5. Mär 2023, 16:47

Habe heute, wie es der Zufall so will, den 09er des besagten St. Estephe im Glas. Der ist ordentlich gelungen, hüpft aber für mich nur bis 91/92 Punkte. Wenn dort 2018 nicht ein Wunder in die Flasche gebracht wurde, verabschiede ich mich mal wieder von der Bewertungen der bezahlten Verkoster. Irrationale Übertreibungen, oder wie nannte das jemand mal?
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 5. Mär 2023, 17:27

Du Retout 2018 hatte ich vor genau 2 Jahren und wieder vor einem Jahr im Glas und habe beide Male 90 Punkte vergeben (vgl. in diesem Thread). Das ist für den Preis mehr als beachtlich, aber 95 Punkte sind das nur für Verkäufer dieses Weins (Lobenberg oder Gerstl, der 19 Punkte vergibt). Das hat nichts mit der Realität zu tun... Aber wie gesagt: für knapp 20€ ein guter Wein modernen Zuschnitts, m.E. etwas unter dem Belle-Vue 2018, ebenfalls sehr trinkig, mit einem hohen Anteil PV und 1% weniger Alkohol (13.5%)
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ledexter

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 5. Mär 2023, 17:58

Die verkosten ja blind wenn ich das richtig verstanden habe, bei 89 Weinen ist die Wahrscheinlichkeit doch groß, dass sich einige Weine gerade perfekt zeigen, gerade in einem "reifen" Jahrgang. Aber man muss wahrscheinlich 2-3 Punkte runterrechnen. Le Boscq und Chateau Arnauld haben allerdings auch sonst recht gut abgeschnitten, Du Retout zwar auch gut, aber nicht sensationell.

2018 Le Boscq
94 Pkt Wine Enthusiast
93 Pkt Fallstaff

2018 Chateau Arnauld

96 Decanter World Wine Awards
16.5 Jancis Robinson
92 Wine Enthusiast
92 Jean-Marc Quarin
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 6. Mär 2023, 06:30

Ingo hat geschrieben:Habe heute, wie es der Zufall so will, den 09er des besagten St. Estephe im Glas. Der ist ordentlich gelungen, hüpft aber für mich nur bis 91/92 Punkte. Wenn dort 2018 nicht ein Wunder in die Flasche gebracht wurde, verabschiede ich mich mal wieder von der Bewertungen der bezahlten Verkoster. Irrationale Übertreibungen, oder wie nannte das jemand mal?

Le Boscq 2009 wurde ja seinerzeit von R. Gabriel mit 19 P.
gehypt. Jung war das in der Tat ein beeindruckendes Geschoss
(aber never 19 P. :mrgreen: ) mit einer Ladung Kokos, Bounty lässt
grüßen - wer so etwas mag, warum nicht: das ist dann schon viel
Wein für´s Geld!
Im laufe der Jahre hat sich der Wein aber für meinen Geschmack
sehr bescheiden entwickelt, die letzten beiden Flaschen sah ich
bei Mitte/Ende der 80 P.
Ingo hatte mit seiner Flasche am WE wohl etwas mehr Glück.

Viele Grüße,
Jochen
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