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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 6. Jun 2021, 16:58

Danke Manfred für die ausführliche Rückmeldung!
Freue mich auf weitere Beschreibungen ...

Viele Grüße,
Jochen
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Ollie

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSo 6. Jun 2021, 20:05

So, langsam komme ich zum Zusammenschreiben. Bislang ist 2018 obenrum sehr gut, untenrum aber ziemlich schlecht. Oder es sind ausgerechent die kleinen Weine, die fiese Flaschenprobleme haben oder schon in den Verschluss gegangen sind.

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Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 7. Jun 2021, 06:02

Schön, Ollie! Da scheint das Bio-Ehepaar Claire Villars-Lurton und Gonzague Lurton 2018 in Margaux (bei kleinen Mengen) ja gut performt zu haben. Dem Ferrière habe ich unlängst durchaus auch knappe 95 zugebilligt. Das wäre dann quasi ein Palmerchen für die ganz Armen... ;)
Gruß
Jean

... A propos Pullunder: Den trägt Anthony Barton wohl nach wie vor, aber im operativen Geschäft mischt er, denke ich, nicht mehr so arg viel mit. Da sind Tochter und Enkel am Ball und bauen auch diesen Wein offenbar ziemlich grundlegend um. Nichts mehr von old fashioned...
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Ollie

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 7. Jun 2021, 08:01

Ja, da haben sich anscheinend die massiven Änderungen im Weinberg bezahlt gemacht. Schade nur, daß sie nicht nur Bio, sondern auch Sonne-Mond-und-Sterne machen. :roll:

Re: Léoville-Barton: Ja, Anthony Barton hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, und bestimmt werden seine Nachfolger ihre eigenen Vorstellungenn einbringen, wie das Weingut zu entwickeln ist. Aber (momentan jedenfalls noch) würde ich eher von einer sehr sanften Stilanpassung sprechen, die durchaus der Unausweichlichkeit der Jahrgänge geschuldet sein könnte, parce-qu'il faut faire avec et parce-qu'il il faut aller avec le temps. IMO steht dem Wein das kleine bißchen mehr Charme sehr gut, und er bleibt sehr deutlich Barton.

Cheers,
Ollie
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 21. Jun 2021, 18:01

Liebes Forum

Die UGCB organisierte heute in Genf ein Tasting mit gut 100 Flaschen 2018er Bordeaux. Die Zeit war relativ knapp, so dass meine VKNs eher kurz ausgefallen sind.
Die Qualität hat mich grossmerheitlich überzeugt, die Weine sind trotz heissem Jahrgang alles andere als verkocht oder plump, im Gegenteil.

Meine Notizen findet man hier, die "Volltextsuche" über der Tabelle hilft, die gewünschten Weine rasch zu finden. https://vvwine.ch/2021/04/bordeaux-2018-arrivage/

Viel Spass beim Lesen und bei Fragen, fragen...

Herzliche Grüsse,

Adrian
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 25. Jun 2021, 18:34

Lagrange (St. J.) 2018:
Dunkles Weinrot mit violetten Reflexen, Aufhellungen am Rand.
Gleich nach dem Öffnen ein Früchtekorb mit Heidelbeerjoghurt,
dann florale Noten, ein Hauch Pfeffer, Leder und Minze. Mittelkräftig
bis intensiv.
Mittlerer Körper mit wunderbarer Frucht, würzig, frische Säure,
auch hier Heidelbeerjoghurt, schöne Adstringenz. Mittellang bis
lang.
Eins muss man dem Lagrange lassen: er ist nach dem Öffnen voll
da (was ich bisher bei 2018ern eher nicht so oft erlebt habe), App.-
typisch macht ob seiner wunderbaren Frucht Spaß und scheint von
Luft zu profitieren.
Aktuell mal defensiv 90-91 P. mit einem (potentiellen? fetten) Plus.

Viele Grüße,
Jochen
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 26. Jun 2021, 09:52

Marquis d'Alesme Becker (Margaux 3e GCC) ist einer der Weine vom linken Ufer, der mir selten ins Glas kommt. Der letzte Kontakt war ein bei Aldi für wenig Geld geschossener 2004er, der ein wenig dünn und lose geknüpft daherkam, aber mit einer durchaus hübschen und typischen Aromatik.

Das Gut wurde 2006 von der Familie Perrodo (den Besitzern von Labegorce) übernommen, und in den letzten Jahren soll es hier steil bergauf gehen. Aus Neugier habe ich mir mal etwas besorgt, und der 18er ist tatsächlich ein ganz anderes Kaliber:

14,5%Vol. Pop & pour. Dunkles Kirschrot, sehr schmaler Rand, im Kern blickdicht. Die Nase zunächst sehr zurückhaltend, öffnet sich dann mit Luft etwas, um sich später wieder zurückzuziehen - dunkelfruchtig, Brombeere, Cassis; in Momenten, in denen sich der Wein etwas offener zeigt, auch ein Hauch von Teer, sowie deutliche Blütennoten (Veilchen, Iris). Im Gaumen sehr dicht, fast schon massiv, dichter Fruchtkern, recht präsente Säure, und ein Mördertannin, das zwar nicht grob ist, aber den Mund komplett auskleidet und deutlich nachbittert. Ein Brocken von Wein, aber überhaupt nicht marmeladig oder fett; absolut trocken, alles Muskeln und Sehnen.

Das ist nicht gerade mein bevorzugter Margaux-Stil, ich mag eher die feine Klinge. Aber beeindruckend ist das schon. Wenn der Wein es schafft, mit der Reife die Komponenten zu integrieren, und das Tannin nicht ganz das Kommando übernimmt, könnte der wirklich sehr gut werden. Im Moment ist das aber mehr Arbeit als Vergnügen.

Gruß
Ulli
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 26. Jun 2021, 10:15

UlliB hat geschrieben:Marquis d'Alesme Becker (Margaux 3e GCC)
der 18er ist tatsächlich ein ganz anderes Kaliber:

14,5%Vol. Pop & pour. Dunkles Kirschrot, sehr schmaler Rand, im Kern blickdicht. Die Nase zunächst sehr zurückhaltend, öffnet sich dann mit Luft etwas, um sich später wieder zurückzuziehen - dunkelfruchtig, Brombeere, Cassis; in Momenten, in denen sich der Wein etwas offener zeigt, auch ein Hauch von Teer, sowie deutliche Blütennoten (Veilchen, Iris). Im Gaumen sehr dicht, fast schon massiv, dichter Fruchtkern, recht präsente Säure, und ein Mördertannin, das zwar nicht grob ist, aber den Mund komplett auskleidet und deutlich nachbittert. Ein Brocken von Wein, aber überhaupt nicht marmeladig oder fett; absolut trocken, alles Muskeln und Sehnen.

Das ist nicht gerade mein bevorzugter Margaux-Stil, ich mag eher die feine Klinge. Aber beeindruckend ist das schon. Wenn der Wein es schafft, mit der Reife die Komponenten zu integrieren, und das Tannin nicht ganz das Kommando übernimmt, könnte der wirklich sehr gut werden. Im Moment ist das aber mehr Arbeit als Vergnügen.

Gruß
Ulli


Danke, Ulli, für die Notiz. Genau den wollte ich nächstens auch aus der noch ungeöffneten Kiste probieren, im Bewusstsein, dass es sich wohl um einen Antipoden zum ultrafeinen 18er Ferrière handelt... Denkst du, dass er sich bald verschließen könnte (wie etwa bereits der Cantenac Brown 18, den ich für die nächsten Jahre nicht mehr öffnen würde)?
Gruß
Jean
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 26. Jun 2021, 10:21

UlliB hat geschrieben:Marquis d'Alesme Becker (Margaux 3e GCC) ist einer der Weine vom linken Ufer, der mir selten ins Glas kommt. Der letzte Kontakt war ein bei Aldi für wenig Geld geschossener 2004er, der ein wenig dünn und lose geknüpft daherkam, aber mit einer durchaus hübschen und typischen Aromatik.
...
Das ist nicht gerade mein bevorzugter Margaux-Stil, ich mag eher die feine Klinge. Aber beeindruckend ist das schon. Wenn der Wein es schafft, mit der Reife die Komponenten zu integrieren, und das Tannin nicht ganz das Kommando übernimmt, könnte der wirklich sehr gut werden. Im Moment ist das aber mehr Arbeit als Vergnügen.

Gruß
Ulli

Interessant, bei mir war es nach dem 2004er der 2017er, den
ich mittlerweile ein paar Mal getrunken habe und richtig gut
gelungen finde.
Lohnt sich wohl weiter zu verfolgen, zumal ja doch (noch) recht
moderat bepreist!

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 26. Jun 2021, 10:24

pessac-léognan hat geschrieben:Genau den wollte ich nächstens auch aus der noch ungeöffneten Kiste probieren, im Bewusstsein, dass es sich wohl um einen Antipoden zum ultrafeinen 18er Ferrière handelt... Denkst du, dass er sich bald verschließen könnte (wie etwa bereits der Cantenac Brown 18, den ich für die nächsten Jahre nicht mehr öffnen würde)?

Hallo Jean,

nun, offen war der jetzt auch nicht gerade. Ob der sich in den nächsten Wochen weiter öffnen wird oder bereits auf dem Weg in den Verschluss ist, weiß ich nicht. Die paar 18er, die ich bisher im Glas hatte, sind mir einigermaßen rätselhaft. Aber ich werde es in den nächsten Wochen immer mal wieder mit dem einen oder anderen 18er versuchen, wenn es das Wetter erlaubt.

Ich würde an deiner Stelle jetzt keine Flasche vom Marquis d'Alesme öffnen - es sei denn, du schätzt es, wenn ein Wein deine Zunge für eine Weile zu einer Schuhsohle gerbt :lol:

Gruß
Ulli
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