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Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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innauen

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 15. Dez 2021, 16:48

Zaccetti hat geschrieben:Château de Pressac 2016
Ein super Wein, glaube mehr geht nicht für 22 Franken (Aktion). 93P


Kann ich nur unterstreichen. Allenfalls könnte ich noch ergänzen: altmodisches Etikett, moderner Wein. Meine Vermutung: Möglicherweise kann er altern. So sexy wie gegenwärtig wird er aber nie mehr. Jetzt trinken.

Grüße

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 23. Dez 2021, 17:41

innauen hat geschrieben:
Zaccetti hat geschrieben:Château de Pressac 2016
Ein super Wein, glaube mehr geht nicht für 22 Franken (Aktion). 93P


Kann ich nur unterstreichen. Allenfalls könnte ich noch ergänzen: altmodisches Etikett, moderner Wein. Meine Vermutung: Möglicherweise kann er altern. So sexy wie gegenwärtig wird er aber nie mehr. Jetzt trinken.

Grüße

wolf


Vom 16er habe ich leider nicht, nur 15 und 18. Aber was du schreibst, gilt auch für den heute getrunkenen 15er de Pressac (siehe 15er Thread) Auch hier gilt: trinken, solange das Zeug hält!
Gruß
Jean
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jojojo_berlin

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 7. Jan 2022, 06:27

Von dem 16er de Pressac hab ich auch noch 2 Flaschen. Kann es sein, dass der die Verschlussphase noch vor sich hat? Oder gibt es Wein, die gar keine richtige Verschlussphase haben? Der de Pressac wird ja (wie der 15er auch) als sehr reif beschrieben. Kann es sein, dass der Reifegrad der Trauben einen Einfluss darauf hat, ob ein Wein in den Verschluss geht oder nicht?
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jojojo_berlin

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 7. Jan 2022, 21:29

Jetzt habe ich doch eine recht sonderbare Erfahrung mit dem 2016er de Pressac gemacht.

Zum Wochenende-Start haben meine Frau und ich beschlossen, ein Pilz-Risotto mit Schweinelendchen zu machen. Den de Pressac haben wir ca. 1 Stunde vorher geöffnet.

Nach den ganzen Kommentaren hier im tread ("So sexy wie gegenwärtig wird er aber nie mehr. Jetzt trinken."
"Trinken, solang das Zeug hält!") war ich dann doch etwas überrascht, wie bitter der Wein geschmeckt hat! Die Nase war zwar kräftig, reif, beerig, aber gleich beim ersten Schluck kam diese Bitterkeit durch! Zwar konnte ich die Faszination des Weins erkennen, wie er hier (und auch bei Cellartracker) beschrieben wurde, aber die Bitternoten ware einfach zu dominant!

Woher kommt das? Dazu ein paar laienhafte Vermutungen von mir:

1. ich habe zum ersten mal Erfahrung mit der berühmten Verschlussphase gemacht. Wobei mich dann wundert, warum andere Verkoster kürzlich ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Kann die Verschlussphase auch innerhalb eines Weins und Jahrganges variieren?

2. der etwas bittere Geschmack gehört zur Charakteristik des Weins und ist einfach nicht so mein Fall, ich vermute dann, dann hat mit dem hohen Taningehalt zu tun bzw. man es hier mit abstringierenden Taninen zu tun hat?

3. Meine Frau meinte einmal gehört zu haben, dass Pilzgerichte und Rotwein diese Bitterkeit hervorbringen könnte.

4. Andere Gründe (falsche Lagerung, Unterbrechung der Kühlphase beim Transport etc.

Kann mir da jemand weiterhelfen?
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Marvin77

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 8. Jan 2022, 10:53

Hallo jojojo,

also ich habe zwar "nur" den Pressac 2015 vor einiger Zeit getrunken, aber ich habe jetzt keine unangenehme Bitternote wahrgenommen. Im Gegenteil: Der Wein war unheimlich fruchtig, harmonisch und sanft. Natürlich kann es am Jahrgang liegen, aber ich würde evtl. auch auf das Pilz-Risotto tippen. Habt ihr den Wein denn noch ohne Pilz-Risotto (z.B. Solo am Abend) probiert?

Bis dann
Marvin77
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Kle

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 8. Jan 2022, 11:55

jojojo_berlin hat geschrieben:1. ich habe zum ersten mal Erfahrung mit der berühmten Verschlussphase gemacht. Wobei mich dann wundert, warum andere Verkoster kürzlich ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Kann die Verschlussphase auch innerhalb eines Weins und Jahrganges variieren?

es gibt Berufenere für eine Antwort, ich kenne Pressac nicht, aber ähnliches Erstaunen. Deine Worte erwecken den Eindruck, als seien „Verschlussphasen“ und in welchen Zeiträumen sie auftreten, regelhaft wie die Blühzeiten von Pflanzen. Dabei kommen die Hinweise darauf von relativ wenigen Weingenießern und haben keine statistische Relevanz bezogen auf die gesamte Produktion :? . Sprich: Ob und wann die meisten Flaschen eines Weines mehr oder weniger gut genossen werden können, bleibt eine subjektive Erfahrung, auch wenn relativ viele sie teilen. Zumal das Erfahrungsobjekt nicht dasselbe ist, sondern jeder Wein, sobald er in die individuelle Flasche gefüllt wurde, unterschiedliche Entwicklungsprozesse durchmachen kann. Letzteres würde ich annehmen, wenn er hartnäckig bitter schmeckt. Aber ich weiß auch trotz allem Gartenlatein nicht, warum eine Bougainvillea immer länger im Wohnzimmer blüht, während der Olivenbaum auf dem Balkon über ein Jahr fast abgestorben erscheint und dann kräftig austreibt.
Da der noch recht junge Wein nur eine Stunde offen war, wäre er vielleicht nach längerer Luftzufuhr angenehmer geworden… ich jedenfalls brauche oft viel Zeit, um mir über die Eigentümlichkeiten von zickigen Weinflaschen und darüber, wie ich auf sie reagiere, einen Reim machen zu können.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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Sauternes

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 8. Jan 2022, 13:48

jojojo_berlin hat geschrieben:Jetzt habe ich doch eine recht sonderbare Erfahrung mit dem 2016er de Pressac gemacht.
Den de Pressac haben wir ca. 1 Stunde vorher geöffnet.

Nur geöffnet und dann 1 Std. die offene Flasche stehen gelassen? Dann ist klar, der Wein braucht mehr Luft, deutlich mehr Luft.
Hatte ja zufällig auch den Wein im Dez. im Glas, von Bitterkeit ist mir so aus dem Gedächnis nichts bekannt, für mich ein sehr schöner, wenn auch sehr voller Wein, ein Kraftpaket sozusagen.
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jojojo_berlin

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 8. Jan 2022, 18:35

Danke für Eure Antworten!
ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit der Luft zu tun hat. Die Flasche war mindestens 1 Stunde offen, eher sogar 1,5h, und die haben wir dann über den Abend verteilt (ca. 4 Stunden) getrunken. Die Bitterkeit ging aber nicht weg.

Ich kann auch ausschließen, dass es an meinen Geschmacksnerven bzw. an meiner Unerfahrenheit liegt. Ich habe in den letzten beiden Jahren schon einige Bordeaux kennengelernt, auch 2016/15er und auch schwerere Weine. Aber hier war die Bitterkeit schon sehr präsent - und blieb bis zum letzten Glas.

Da ich noch 3 Flaschen davon im Keller habe bin ich gespannt, wie der Wein sich entwickelt in den nächsten Monaten/Jahren.

Ich bin allerdings doch sehr verwundert darüber, wie andere den Wein vor 1-2 Monaten beschrieben haben.
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innauen

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 8. Jan 2022, 23:21

Hallo,

für diese im Wortsinne bittere Erfahrung kann es mehrere Gründe geben - Pilze dürften wohl ausscheiden. Wahrscheinlicher ist, dass die Flasche fehlerhaft war oder fehlerhaft gelagert, so dass der Wein schneller in seine Verschlussphase gekommen ist. Viele 2016er haben mittlerweile zugemacht. Bei mir halten die Weine meist etwas länger - bzw. brauchen länger um wieder aus der Verschlussphase raus zu kommen, weil in meinem Keller gegenwärtig 9 Grad herrschen.

Grüße,

wolf
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jojojo_berlin

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSo 9. Jan 2022, 04:55

innauen hat geschrieben:Hallo,

Bei mir halten die Weine meist etwas länger - bzw. brauchen länger um wieder aus der Verschlussphase raus zu kommen, weil in meinem Keller gegenwärtig 9 Grad herrschen.

wolf


Also bestellt hatte ich den Pressac bei CB Weinhandel. Bei mir im Keller herrschen ähnliche Bedingungen, derzeit ca. 8-9 Grad, im (Hoch)-Sommer ca. 16-17 Grad. Allerdings hatte der Wein in meinem Keller noch keinen Hochsommer erlebt, da erst im November bestellt.
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