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Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Weinschlürfer

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 3. Mär 2021, 12:26

Charmail hat geschrieben:
AixWine hat geschrieben:Update Wein Total

Ich gehörte auch zu den Geschädigten, die Weine aus der 2016er Subskription noch nicht erhalten hatten (6 Flaschen Fonplegade). 2019 hatte ich mich ergebnislos um eine Lieferung bemüht. Heute relativ spontan dort angerufen (Telefon-Nr. aus dem Impressum der Webseite) und den Inhaber persönlich am Apparat gehabt. War ein sehr freundliches Telefonat, er hat sich entschuldigt und die Rückerstattung des Kaufpreises zugesagt. Das Geld hatte ich bereits heute auf meinem Konto. Wer da also noch auf etwas wartet, sollte vielleicht auch mal zum Telefon greifen.

Viele Grüsse,

Erik


Ich habe da letzte Woche ebenfalls angerufen und er hat das Telefonat persönlich entgegengenommen, wollte wissen wann die 18er Subskription ausgeliefert wird, bei mir handelt es sich glücklicher Weise nur um 6 Flaschen Rauzan Segla, woraufhin er antwortete, dass sie Auslieferung für den Herbst vorgesehen ist. Somit bleibt es spannend, war allerdings auch sehr überrascht, dass er persönlich am Telefon war, damit hatte ich nicht gerechnet. Also mal schauen was passiert, große Hoffnungen habe ich zwar nicht, aber vielleicht geschehen ja noch Wunder.

Beste Grüße,
Steffen


Er war lange weder zu erreichen noch erschien er vor Gericht...

Aber das vertrösten kenne ich... Kam trotzdem nichts.
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Michael24

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 3. Mär 2021, 12:38

Mehrmals angerufen, auch mit der unterdrückter Nummer, nach kurzem Läuten kam immer der Besetztton, also abgewiesen. Er dürfte eine lange Blacklist eingerichtet haben :twisted:
Bei manchen Bordeaux 2016 steht zur Auslieferung: März 2021
Die Hoffnung stirbt zuletzt lol
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Kle

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 3. Mär 2021, 20:27

Über den Clos du Marquis 2016 zu berichten, erscheint mir sinnlos - der Wein kennt jedes Wort bereits. Das ist immerhin auch ein Bericht. Brombeere, Kirsche, Kräuter, Säure, Tabak, Tannine, Rauch, Dichte und Konzentration sind alle mustergültig bis opulent vorhanden. Ein kräuterminziger Abgang will nicht enden. Er ist von fester und tiefgründiger Statur, dabei wohlig-appetitlich und erinnert- nicht im Geschmack, aber in der Wirkung - an Leibgerichte aus der Kindheit. Der Mund taucht in eine Beerensoße, die derart fein gewirkt ist, dass dieser Begriff eigentlich nicht passt. Aber der geschmackliche Effekt. Ähnlich verhält es sich mit der sublimen Süße.
Der Wein ist ein Seelenanwärmer, sympathischer Tröster, Gourmet-Naschwerk - aber besitzt kaum etwas vom Charakter, wie ich ihn einst bei Bordeaux-Weinen faszinierend fand. Wo sind Ödnis und Verschlossenheit, zickige und eckige Aromen, die aus irgendeinem Grund in den Bann ziehen und etwas zu verbergen scheinen, das tatsächlich in unerwarteten Momenten grandios zum Vorschein kommt? Der CDM bewegt sich rund und durchschaubar auf einem hohen, rein kulinarischen Niveau. Selbst die schärferen und ätherisch geheimnisvollen Aromen wirken unglaubwürdig. Ich könnte auch ein gutes Eis essen, Pizza oder Spaghetti Bolognese aus handgefertigten, besten terroir-Zutaten.
Gestern dachte ich, ein Tag reicht für ihn nicht. Da fiel mir ein, es war bereits der zweite. Einen Rest (Hoffnung) gibt es noch für den dritten.

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 12. Mär 2021, 16:56

Château Belgrave 2016 Haut-Médoc GCC 13% alc
69%CS / 28%M / 3%PV
P&P bei 17° Kellertemperatur
Farbe: dunkles Purpurgranat, leicht durchscheinend
Nase: feine Cabernetnote, réglisse, etwas Zeder
Gaumen: anfänglich sehr bitter, gewinnt ein wenig mit Luftzufuhr, grüne Paprika, etwas halbreife Erdbeeren, dann auch wenig Himbeere, auch Heidelbeere, alles sehr leise, und etwas frisch gegerbtes Leder, kaum Holz und Tannine, letztere leicht aufrauhend
Abgang: kurz, wieder mit einem Hauch kaum reifer Heidelbeeren
Fazit: ein sehr schmalbrüstiger Wein, ohne 'backbone', wie die Angelsachsen sagen, nicht im eigentlichen Sinne verschlossen, einfach nicht auf dem Niveau anderer 'kleiner' Weine des linken Ufers. Einzig positiv: der geringe Alkoholgehalt. Allerdings kann man eben auch nicht sagen, dass durch einen (zu) hohen Alkoholgehalt allzu viel Positives überdeckt würde.
Der Le Boscq 2016 aus gleichem Hause ist besser, ebenso - und zwar deutlich - der kürzlich probierte Clauzet.
86/87 Punkte
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Ingo

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 12. Mär 2021, 17:36

@Kle:
Ähnliches habe ich schon von anderer Stelle über die 16er gehört: auf einem sicherlich technisch hohen Niveau, aber merkwürdig mainstreamig und uniform, Charakter fehlt. Meine Erfahrungen mit kleineren Weinen aus 2016 sind ebenfalls bisher nicht immer besonders erfreulich ausgefallen, was aber nichts heißt. Andererseits ist derzeit wohl ein denkbar schlechter Zeitpunkt, 16er zu öffnen. Meine Konklusion: Von *allen* Flaschen, die ich habe, lasse ich die nächsten 5 Jahre die Finger. Und dann hoffe ich wie so oft, dass die Profis mit ihren Vorhersagen recht behalten.
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Catenaccio

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 12. Mär 2021, 23:11

@ Ingo

Ein ambitioniertes Vorhaben den 2016er noch 5 Jahre Ruhe in deinem Keller zu gönnen. ;)
Chapeau wenn es dir gelingt, dem Wein wird es sicher gut tun.

Ich habe mir im Februar 6 Flaschen Clos Manou 2016 gekauft und heute die erste geöffnet.
Der Wein erfüllt meine Erwartungen vollauf und präsentiert sich vorzüglich, ein Genuss.
Voraussichtlich wird er 2026 noch harmonischer und runder sein, ich bin allerdings wenig
zuversichtlich ob eine der restlichen 5 Flaschen diese 5 Jahre überleben wird...
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Charmail

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 13. Mär 2021, 11:25

pessac-léognan hat geschrieben: Château Belgrave 2016 Haut-Médoc GCC 13% alc
69%CS / 28%M / 3%PV
P&P bei 17° Kellertemperatur
Farbe: dunkles Purpurgranat, leicht durchscheinend
Nase: feine Cabernetnote, réglisse, etwas Zeder
Gaumen: anfänglich sehr bitter, gewinnt ein wenig mit Luftzufuhr, grüne Paprika, etwas halbreife Erdbeeren, dann auch wenig Himbeere, auch Heidelbeere, alles sehr leise, und etwas frisch gegerbtes Leder, kaum Holz und Tannine, letztere leicht aufrauhend
Abgang: kurz, wieder mit einem Hauch kaum reifer Heidelbeeren
Fazit: ein sehr schmalbrüstiger Wein, ohne 'backbone', wie die Angelsachsen sagen, nicht im eigentlichen Sinne verschlossen, einfach nicht auf dem Niveau anderer 'kleiner' Weine des linken Ufers. Einzig positiv: der geringe Alkoholgehalt. Allerdings kann man eben auch nicht sagen, dass durch einen (zu) hohen Alkoholgehalt allzu viel Positives überdeckt würde.
Der Le Boscq 2016 aus gleichem Hause ist besser, ebenso - und zwar deutlich - der kürzlich probierte Clauzet.
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Hatte ihn auch vor genau 4 Wochen, über 3 Tage, irgendwie wollte er nicht aus sich raus, er war sehr brav, irgendwie unspektakulär und belanglos, ich war irritiert und war mir nicht ganz im klaren darüber, was mit dem Wein los ist, er schien komplett abgetaucht zu sein, wenn ich mir deine Notiz durchlese, bekräftigt mich das in meiner Meinung. Ich mag Belgrave, hatte schon etliche Jahrgänge aber dieser war irgendwie ganz anders. Hatte leider nur die eine Flasche, wollte über einen Nachkauf entscheiden, habe es aber gelassen. Irgendwann wird er mir nochmal über den Weg laufen, dann bekommt er eine zweite Chance.

Cheers Steffen
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 13. Mär 2021, 12:14

Hallo Steffen,
m. M. hatte der Wein Frühjahr/Sommer 2019 seine beste Phase -
in fand dann schon im Herbst, dass er am abtauchen ist. Dass er
aktuell keine Begeisterungsstürme auslöst (ging mir Weihnachten
2020 mit dem tollen Sociando Mallet übrigens genauso - einfach
zur Unzeit geöffnet!), wundert mich demzufolge nicht. Ich würde
empfehlen, die nächste Flasche nicht vor 2026/27 anzutesten.
Meine bescheidene Meinung dazu.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Kle

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 13. Mär 2021, 16:35

Ingo hat geschrieben:@Kle:
Ähnliches habe ich schon von anderer Stelle über die 16er gehört: auf einem sicherlich technisch hohen Niveau, aber merkwürdig mainstreamig und uniform, Charakter fehlt. Meine Erfahrungen mit kleineren Weinen aus 2016 sind ebenfalls bisher nicht immer besonders erfreulich ausgefallen, was aber nichts heißt. Andererseits ist derzeit wohl ein denkbar schlechter Zeitpunkt, 16er zu öffnen. Meine Konklusion: Von *allen* Flaschen, die ich habe, lasse ich die nächsten 5 Jahre die Finger. Und dann hoffe ich wie so oft, dass die Profis mit ihren Vorhersagen recht behalten.


tja, was tun? Ich habe mich teilweise so sehr daran gehalten, Flaschen nicht (zu früh) zu öffnen, dass ich den Anschluss verloren habe. Sporadisches Probieren von Jahrgängen ab etwa 2008 nährt den Verdacht, unvorbereitet in eine „neue Welt“ geraten zu sein… die Neigung für BDX zu verlieren, wenn zu wenig „Eigen-Willigkeit“ mehr spürbar ist. Dann ist Später-Veit spannender.
(um dem Verdacht nachzugehen, muss ich allerdings noch viele Bordeaux probieren)

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSa 13. Mär 2021, 17:37

Von verschiedenen 16ern habe ich neben ganzen Kisten auch noch Einzelflaschen. Bei denen bin ich halt ab und zu versucht, eine zu öffnen, auch wenn die Vernunft sagt: nein. Beim Belgrave gab's übrigens auf CT ermutigende Notizen, was mich manchmal schon beeinflusst.
Gruß
Jean
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