Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
ledexter
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Mi 12. Apr 2017, 08:47
Ich habe jetzt noch einmal eine Statistik aus den Wine Searcher Ratings von 1995-2015 aus den über 250 bekanntesten Chateaus aus Bordeaux erstellt. Die Rückschlüsse lass ich diesmal jeden für sich selbst ziehen, seien es inflationäre Punkte oder günstige Schattenjahrgänge... Einmal gibt es das Overall Ranking aus den über 250 Chateaus, und dann noch aus den Top 100 und den Top 50. Bei den Appellationen habe ich nur die Gesamtzahl und die Top 50 genommen. Bei Margaux erübrigte sich das, da die Appellation eine begrenzte Anzahl an Gütern vorgab. Für die ganze Grafik: Rechtsklick+Grafik anzeigen Hier noch eine Auswertung der Punkte von 1995-2015 im Vergleich zum Durchschnittspreis:BEST BDXPetrus Ausone Margaux Haut-Brion Latour Lafite Rothschild Mouton Rothschild Cheval Blanc Leoville-Las Cases 'Grand Vin de Leoville' Le Pin BEST BDX <100 EurLeoville Barton Pontet-Canet Pape Clement Haut-Bailly Leoville Poyferre Smith Haut Lafitte Rauzan-Segla Pavie Macquin Canon La Gaffeliere BEST BDX <75 EurSmith Haut Lafitte Rauzan-Segla Pavie Macquin Canon La Gaffeliere Domaine de Chevalier Grand-Puy-Lacoste Beau-Sejour Becot Les Asteries Branaire-Ducru Brane-Cantenac BEST BDX <50 Eur Saint-Pierre Malartic Lagraviere Langoa-Barton Lagrange Sociando-Mallet Monbousquet Smith Haut Lafitte 'Le Petit Haut Lafitte' Prieure-Lichine Nenin Clos de l'Oratoire BEST BDX <25 EurSmith Haut Lafitte 'Le Petit Haut Lafitte' Le Clementin du Pape Clement Moulin Haut Laroque Latour-Martillac Clos Puy Arnaud d'Aiguilhe Fontenil Potensac Les Ormes-de-Pez Belgrave Les Cruzelles de Reignac Grand-Puy-Lacoste 'Lacoste-Borie' Laroque Meyney Dalem Lalande-Borie Vignobles Andre Lurton La Louviere Charmail Rollan de By
Desmirail
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Mi 12. Apr 2017, 09:13
Sauber! Danke dafür.
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ledexter
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Do 13. Apr 2017, 20:50
Hier noch die Weine welche durch ein sehr schlechtes Preis-/Punkteverhältnis aufgefallen sind. Auffällig dabei sind die vielen Zweitweine der großen Chateaus. Dass die zweite Garde nicht immer überteuert sein muss für das was man bekommt zeigten ja schon Petit Smith Haut Lafitte und Le Clementin du Pape Clement.
Schlechtes Preis/-Punkteverhältnis:
De Sales Croizet-Bages Rauzan-Gassies La Chapelle de La Mission Haut-Brion Latour Le Pauillac de Latour Clos Dubreuil Cheval Blanc Le Petit Cheval Le Clarence de Haut-Brion La Tour Haut-Brion Lafite Rothschild 'Carruades de Lafite' Le Petit Mouton de Mouton Rothschild Pavillon Rouge du Margaux Latour 'Les Forts de Latour' La Chapelle d'Ausone
Jochen R.
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Fr 14. Apr 2017, 14:48
Hallo ledexter, wirklich interessante Notizen ...
Was die Zweitweine anbelangt, ja, was die großen Chateaus anbelangt ist das überteuert, aber rein qualitativ m. E. nach oftmals gar nicht so verkehrt! Dagegen liefert die 2./3. Garde in der Regel oftmals auch nur zweit- und drittklassiges Niveau ab - und das braucht man erst Recht nicht.
Zu den Zweitweinen von SHL und Pape Clement: Hatte ich noch nie im Glas und kann mich auch nicht erinnern, jemals hier im Forum darüber was gelesen zu haben. Kann jemand dazu was sagen? Das Abschneiden überrascht mich doch ein wenig ...
Die Liste eins weiter oben gefällt mir sehr gut, kann ich mich doch im Bereich <50 EUR/<25 EUR mit einigen Gütern (über Jahre hinweg) mit Top PLV identifizieren.
Viele Grüße, Jochen
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Olaf Nikolai
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Fr 14. Apr 2017, 16:26
Das mit les Fort de Latour erstaunt mich in zweierlei Hinsicht. 1. Aus plv Sicht grandios. Wer den Wein seit Mitte der 90er en primeur kaufte hat bei Verkauf einen Schatz im Keller. 2. Genusstechnisch sind in allen guten Jahrgängen der vergangenen Jahre auch überdurchschnittlich gute Weine erzeugt worden und häufig in schwachen Jahren wie 2002 ebenfalls (gabs damals um 30€). Der 2010er ist tatsächlich grandios und putzt die meisten Erstweine aus Pauillac aus demselben Jahrgang und die meisten Grand vin de Latour der vergangenen 30 Jahre von der Platte. Auch aus diesem Grund halte ich von o.g. Statistiken wenig......
Jochen R.
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Fr 14. Apr 2017, 16:44
Olaf Nikolai hat geschrieben:...und putzt die meisten Erstweine aus Pauillac aus demselben Jahrgang und die meisten Grand vin de Latour der vergangenen 30 Jahre von der Platte. Auch aus diesem Grund halte ich von o.g. Statistiken wenig......
Spätestens jetzt wird´s problematisch. Aber bitte ......
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Olaf Nikolai
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Fr 14. Apr 2017, 16:56
.....aber....grosse Anerkennung......tolle Fleißarbeit.
Jochen R.
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Fr 14. Apr 2017, 17:12
Olaf Nikolai hat geschrieben:.....aber....grosse Anerkennung......tolle Fleißarbeit.
Nein, weil realitätsfremd ..........
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Olaf Nikolai
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Fr 14. Apr 2017, 20:37
Yep:-)
ledexter
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Sa 15. Apr 2017, 14:04
Olaf Nikolai hat geschrieben:Das mit les Fort de Latour erstaunt mich in zweierlei Hinsicht. 1. Aus plv Sicht grandios. Wer den Wein seit Mitte der 90er en primeur kaufte hat bei Verkauf einen Schatz im Keller. 2. Genusstechnisch sind in allen guten Jahrgängen der vergangenen Jahre auch überdurchschnittlich gute Weine erzeugt worden und häufig in schwachen Jahren wie 2002 ebenfalls (gabs damals um 30€). Der 2010er ist tatsächlich grandios und putzt die meisten Erstweine aus Pauillac aus demselben Jahrgang und die meisten Grand vin de Latour der vergangenen 30 Jahre von der Platte. Auch aus diesem Grund halte ich von o.g. Statistiken wenig......
Dass der Les Forts De Latour als Spekulationsobjekt gut war will ja garnicht abstreiten, allerdings ist ein Durschnittspreis von heute 200 Eur bei einem Punkteschnitt von 92 schon eine Hausnummer. Ein Artikel auf Falstaff über die Preisentwicklung der Zweitweine und insbesondere am Beispiel von Carruades de Lafite bringt es ganz gut auf den Punkt glaub ich: Château Lafite-Rothschild erlebte in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehntes einen unerhörten Boom auf dem chinesischen Markt, die Preise des Grand Vin schnellten in nie erreichte Höhen. Im Fahrwasser dieser Entwicklung explodierte der Preis für den »Little Lafite«, den Zweitwein »Carruades de Lafite«. Zeitweise übertraf der Verkaufspreis sogar jenen von anderen, in China nicht so nachgefragten Premiers Crus classés. Und das ist im Grunde einigermaßen seltsam, wenn man sich die entsprechenden Bewertungen des Weines durch die Kritiker ansieht. Nur zwei Jahrgänge – nämlich die Jahrtausendweine aus 2009 und 2010 – schafften eine Bewertung, die höher als 91 Punkte lag, im Durchschnitt der letzten 30 Jahre rangiert Carruades unter 90.
Das war alles gut, solange der Endverbraucherpreis passte. Etwa umgerechnet 20 bis 30 Euro bis Ende der Neunzigerjahre, 60 Euro für 2005. Aber dann ging es ab mit der Post. Schaut man heute in den Preisindex von wine-searcher.com, dann kostet ein 1997er netto im Durchschnitt 232 Euro, der 2007er 303, der 2009er 262 und der 2013er lediglich 188 Euro. Für die aktuelle Subskription des Jahrgangs 2015 liegt der Preis bei 160 Euro. Der Grand Vin von 2015 kostet zum Vergleich das Dreieinhalbfache, rund 565 Euro.
Und das ist genau der Punkt, an dem die Bordeaux-Freunde heute stehen: Live-ex hat es im Oktober 2016 für die Premiers Crus classés nachgerechnet. Im Juli 2007 konnte man für den Gegenwert einer Flasche Grand Vin rund 6,6 Flaschen des Zweitweines erwerben. Heute bekommt man die Hälfte, also 3,3 Flaschen. Die positive Seite: Wer diese Weine als Investment gekauft hat, erlebte seit 2009 einen Wertzuwachs von fast 30 Prozent gegenüber knapp 21 Prozent bei den Premiers Crus. Tröstlich – aber wer kauft-Zweitweine zum Spekulieren? Sind jetzt nur mehr die Drittweine zum Konsumieren gedacht? Nein, keineswegs, denn man findet sehr wohl eine erkleckliche Anzahl von Zweitweinen aus bestem Hause für vernünftiges Geld.
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