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Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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olifant

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 20. Sep 2022, 10:10

... am Sonntag im Bekanntenkreis im Glas, Dank dem Spender ...

Chateau [b]La Reysse 2015 Medoc, Vignobles Paeffgen - Bégadan[/b], Magnum, NK, 8 % Cabernet Franc, 50% Cabernet Sauvignon, 42% Merlot

dunkles fast opakes Rubin-Violett; reife blau-schwarze Beeren (Brombeeren, Johannisbeeren), dazu Kirschen, intensive aber duftige Fruchtnoten, etwas orientalische Würze, feine Edelholznote; am Gaumen recht kräftig, Frucht- und Gewürzaromatik korrespondierend zur Nase, kräftige feinsandig-samtige Tannin, gute Säure, harmonische Struktur, fruchtig - würzige Tiefe, gewisse Komplexität, sehr angenehmes animierendes easy drinking; langer dichter fruchtig-würzig-tanniniger Abgang untermalt von Säure - 17,5/20 op

Sehr schön! Für mich schon gut und geschmeidig zu trinken, kräftig aber ausgewogen mit angenehme Tiefe. Die Cabernet Franc Würze ist recht deutlich, trifft meine geschmacklichen Preferenzen.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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UlliB

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 30. Okt 2022, 10:23

Sieben Jahre nach der Ernte wollte ich es mal mit einem etwas kleineren Kaliber versuchen, und das hat auch gut funktioniert:

Cantemerle 2015 (Haut-Médoc 5e GCC) 13%Vol. Die Farbe ist jugendlich, und jugendlich kommt der Wein auch sonst daher, er ist aber nicht (mehr?) verschlossen. Intensiv Cassis, das Holz im Hintergrund, recht viel noch etwas aufrauhendes Tannin, mittlerer Körper, vielschichtig, frische Säure. Ganz typisch Bordeaux vom linken Ufer, so wie's sein soll, ohne allzu großen Anspruch, aber wirklich gut.

Cantemerle ist in manchen Jahren für einen grand cru classé etwas "dünn"; der hier aber nicht - offensichtlich ist dem das üppige Jahr gut bekommen. Kann man jetzt trinken, wird aber vermutlich noch ein wenig zulegen und noch ein rundes Jahrzehnt halten.

Gruß
Ulli
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Bordelaiser

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 23. Dez 2022, 09:51

Liebe Weinfreunde,

gestern Abend im Glas, nach 2 Stunden in der Karaffe:

Lafon la Tuilerie 2015 - St. Emilion

Seinerzeit subskribiert, war eine der vielen 2015-er Empfehlungen von Lobenberg, der ja hier im Forum z.T. sehr kritisch gesehen wird.

Was für ein Genuss! Sehr dunkel, intensive Frucht, butterweiches Tannin, angenehme Säure, alles perfekt balanciert. Wo sind die 15% Alkohol? Nichts davon zu merken! Ein "kleiner" Wein (nur 2,5 ha), der großen Spass macht, die Flasche war schnell leer :)

Frohe Weihnachten und viel Genuss mit den guten Tropfen zum Festessen,
Jens
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 30. Dez 2022, 21:02

Château Carbonnieux blanc Pessac-Léognan GCC de Graves 2015 13% alc
80% Sauvignon / 20% Sémillon
Kurznotiz
Der Wein entfaltet sich 30' nach P&P wunderbar zum erweiterten Aperitif mit Saumon fumé. Herrlich erfrischende Zitrusnoten und etwas Ananas am Gaumen. Mir persönlich (und wohl auch den meisten Gästen) gefällt der Wein besser als der Ducru-Beaucaillou 2000 zum Hauptgang (Magret de Canard mit Beilagen).
92(+)
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ledexter

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSa 11. Feb 2023, 20:14

2015 Chateau Beau-Site, Saint-Estephe, France

Verkostet in der Air France Lounge. Farbe Granat, schon deutliche Anzeichen von Alterung. Körper mittel, es fehlt an Konzentration und Länge. Aromen eher Olive, Kräuter und Zedernholz. Nicht sehr balanciert, eher langweilig und alt. Irgendwie kommt der krautige Cabernet Franc stark durch. Das einzige was gefällt ist eine schöne Mineralität, die ein Licht am Ende des Tunnels darstellt.

88 PT
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 26. Mär 2023, 16:11

Château de Camensac Haut-Médoc GCC 2015 . 13.5% ALC
57% CS / 43% M
P&P bei zunächst 15°, dann sich langsam erwärmend
Schöne dunkle Purpurfarbe, ohne Alterstöne
Nase: zunächst sehr Kuhstall, nach einer Stunde schöne klassische Noten nach Cassis, réglisse, hinterlegt von noch ganz wenig des ursprünglichen "Stinkers", was dem Wein bekommt, indem es die Frucht mit Leder und Lehm verbindet, auch mit Graphit und Noten von Fenchel und Kardamom.
Gaumen: Hier wirkt der Wein eher schmalbrüstig und zunächst etwas krautig, zeigt dann aber mit steigender Temperatur und mehr Luftkontakt mehr von dem, was in ihm steckt: Tabaknoten kommen zum Vorschein, ganz wenig Pfeffer, etwas Waldboden und wieder Graphit und auch Stein im Abgang.
Fazit: kein großer Wein, aber ein guter Haut-Médoc alter Schule, quasi ein Gegenentwurf zum gestern getrunkenen Clos Marsalette aus der 2020er Sub, einem wunderbar fruchtigen, aber auch modernen Pessac-Léognan mit zufälligerweise fast derselben Rebsortenzusammensetzung (58% CS/40% M/2% CF).
Beide Weine 90(-91) Punkte
Am zweiten Tag kommen dann doch die immer noch aufrauhenden und etwas rustikalen Tannine, zusammen mit einer ziemlich straffen Säure, zum Vorschein. Der Wein dürfte etwa in seinem 10. Jahr in sein optimales Trinkfenster treten. (89/90+)
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Hasi

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 6. Apr 2023, 19:40

Chateau Clos du Roy Fronsac 2015 vor einigen Jährchen um relativ wenig Geld gekauft, heute nach 3 h Belüftung zum Hendl-Rollbraten mit Bärlauch-Pürree und Wurzelgemüse genossen. Feiner Wein, man scheint da alles richtig gemacht zu haben in Saillans. Die 15% sind nicht mal im Ansatz erkennbar, im Gegenteil, das ganze Ding aus 90/5/5 Merlot/Cab Franc/Cab Sauv geht so richtig gut runter. Suckling gab damals 93 und meinte: „This shows finesse and depth with dark berry and dark chocolate character. Full body, integrated tannins. On it.”

Wer mehr wissen will, bittscheen: http://www.vignobleshermouet.com/en/

have a nice evening

Hasi
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AmonA

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 2. Mai 2023, 13:30

Heute mal meine Wasserstandsmeldung zum Les Carmes Haut Brion 2015:
Das Schlechte vorweg, der Korken ist mir in der Mitte abgebrochen. Das lag zum einen an meinem 2 Stufen Korkenzieher, bei dem man in der ersten Stufe auf einen senkrechten Zug achten und mit dem Finger irgendwie korrigieren muss, zum anderen an dem weichen Korken. Kein Wunder dass der gebrochen ist. Ich habe den "Schrott" gleich entsorgt.
Ich habe den Wein dekantiert und mit Erstaunen festgestellt, dass kaum Depot vorhanden war, nur etwas Weinstein. Beim Antrunk hat mich der Wein estmal ratlos gelassen. Keine differenzierbare Frucht erkennbar ("schwarze Früchte"), am Gaumen massives aber ultrafeines Tannin, nasse Steine, Schwarzkirschen sehr lang am Gaumen. 12 h später kann man wohlmöglich erahnen, was sich da in (ferner) Zukunft in der Flasche entwickeln wird. Ich habe allerdings in keinster Weise die Geschmacksnuancen so differenzieren können wie kürzlich Adrian oder auch andere Verkoster (en primeur). Den Geruch kann man tatsächlich als nobel bezeichnen, unterstützt von dunklen Früchten und Graphit. Am Gaumen Fruchtsüße unter einem massiven und weichen Tanninteppich, etwas Lakritz, Cassis, mineralisch und mundwässernd im langen Nachgeschmack.
Ich hatte die Flasche aufgemacht, um mich für eine evtl. Sub des 22er Jahrgangs oder den Erwerb von ein bis zwei Flaschen vom 16,18, 19 20, 21er zu entscheiden. Angeblich soll dieser Wein ja früh genussvoll trinkbar sein. Das kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Es sei denn, man muss dem Wein mehrere Tage Luft in der Karaffe/Flasche gönnen.

LCHB2015_1.JPG

LCHB2015_2.JPG
Grüße
AmonA (aka Volker)
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diogenes

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 2. Mai 2023, 15:44

AmonA hat geschrieben:Heute mal meine Wasserstandsmeldung zum Les Carmes Haut Brion 2015:
Das Schlechte vorweg, der Korken ist mir in der Mitte abgebrochen. Das lag zum einen an meinem 2 Stufen Korkenzieher, bei dem man in der ersten Stufe auf einen senkrechten Zug achten und mit dem Finger irgendwie korrigieren muss, zum anderen an dem weichen Korken. Kein Wunder dass der gebrochen ist. Ich habe den "Schrott" gleich entsorgt.
Ich habe den Wein dekantiert und mit Erstaunen festgestellt, dass kaum Depot vorhanden war, nur etwas Weinstein. Beim Antrunk hat mich der Wein estmal ratlos gelassen. Keine differenzierbare Frucht erkennbar ("schwarze Früchte"), am Gaumen massives aber ultrafeines Tannin, nasse Steine, Schwarzkirschen sehr lang am Gaumen. 12 h später kann man wohlmöglich erahnen, was sich da in (ferner) Zukunft in der Flasche entwickeln wird. Ich habe allerdings in keinster Weise die Geschmacksnuancen so differenzieren können wie kürzlich Adrian oder auch andere Verkoster (en primeur). Den Geruch kann man tatsächlich als nobel bezeichnen, unterstützt von dunklen Früchten und Graphit. Am Gaumen Fruchtsüße unter einem massiven und weichen Tanninteppich, etwas Lakritz, Cassis, mineralisch und mundwässernd im langen Nachgeschmack.
Ich hatte die Flasche aufgemacht, um mich für eine evtl. Sub des 22er Jahrgangs oder den Erwerb von ein bis zwei Flaschen vom 16,18, 19 20, 21er zu entscheiden. Angeblich soll dieser Wein ja früh genussvoll trinkbar sein. Das kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Es sei denn, man muss dem Wein mehrere Tage Luft in der Karaffe/Flasche gönnen.

LCHB2015_1.JPG

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Vielen Dank für diese differenzierte Verkostungsnotiz.

Perfekte Bruchkante des Korkens, die mir sehr gefällt :D
carpe vinum!
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 2. Mai 2023, 17:23

AmonA hat geschrieben:Heute mal meine Wasserstandsmeldung zum Les Carmes Haut Brion 2015:
Das Schlechte vorweg, der Korken ist mir in der Mitte abgebrochen. Das lag zum einen an meinem 2 Stufen Korkenzieher, bei dem man in der ersten Stufe auf einen senkrechten Zug achten und mit dem Finger irgendwie korrigieren muss, zum anderen an dem weichen Korken. Kein Wunder dass der gebrochen ist. Ich habe den "Schrott" gleich entsorgt.
Ich habe den Wein dekantiert und mit Erstaunen festgestellt, dass kaum Depot vorhanden war, nur etwas Weinstein. Beim Antrunk hat mich der Wein estmal ratlos gelassen. Keine differenzierbare Frucht erkennbar ("schwarze Früchte"), am Gaumen massives aber ultrafeines Tannin, nasse Steine, Schwarzkirschen sehr lang am Gaumen. 12 h später kann man wohlmöglich erahnen, was sich da in (ferner) Zukunft in der Flasche entwickeln wird. Ich habe allerdings in keinster Weise die Geschmacksnuancen so differenzieren können wie kürzlich Adrian oder auch andere Verkoster (en primeur). Den Geruch kann man tatsächlich als nobel bezeichnen, unterstützt von dunklen Früchten und Graphit. Am Gaumen Fruchtsüße unter einem massiven und weichen Tanninteppich, etwas Lakritz, Cassis, mineralisch und mundwässernd im langen Nachgeschmack.
Ich hatte die Flasche aufgemacht, um mich für eine evtl. Sub des 22er Jahrgangs oder den Erwerb von ein bis zwei Flaschen vom 16,18, 19 20, 21er zu entscheiden. Angeblich soll dieser Wein ja früh genussvoll trinkbar sein. Das kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Es sei denn, man muss dem Wein mehrere Tage Luft in der Karaffe/Flasche gönnen.

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Meine Notiz vom Sommer 2022 (https://vvwine.ch/2022/07/3-1415-auf-le ... aut-brion/) war wie folgt...

2015, Château Les Carmes Haut-Brion, Frankreich, Bordeaux, Pessac-Léognan 60% Ganztrauben, 44% Cabernet Franc, 32% Merlot, 24% Cabernet Sauvignon, 14% Alkohol, 3.7 pH. Zu 100% mit der Infusions-Technik vergoren. Ab 2015 werden die Weine von LCHB mit dem Magnum-Kork (26/49 statt 24/49) verkorkt. Dunkles Rubinrot, jugendlicher Glanz. Was für eine Nase, das ist unglaublich tiefgründig und komplex, burgundisch anmutend, feinwürzig mit dunklen Früchten, Heidelbeeren, Brombeeren, schwarzen Kirschen, dazu ein Hauch Pfirsich, florale Aromen, Veilchen, Pfeffer und Pflaumen. Im Gaumen ein Mund voll Wein, cremige Textur, superfeines Tannin, der Wein zeigt viel Schmelz, hat Rasse und trotz des eher warmen Jahres ungemein viel Frische, das hat ungemein viel Präzision, ist bereits erstaunlich zugänglich, hat jedoch Reserven für viele Jahre. Grosses Carmes-Kino und sicherlich das Eintrittstor in die grosse, neue Welt von Les Carmes Haut-Brion. Jetzt (Dekantieren) bis 2050 97 vvPunkte (Verkostet am 12. Juli 2022 auf Château Les Carmes Haut-Brion)

Die Weine wurden meines Wissens ca. 2h vor der Verkostung geöffnet/karaffiert. Und ja, etwas Luft brauchte das Ding damals schon, aber gut möglich, dass sich der Wein seither etwas verschlossen hat... Auf jeden Fall grosse Klasse in meinen Augen... Gruss, Adrian
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