Di 2. Apr 2024, 18:23
Alba hat geschrieben:Servus in die Runde,
gestern Abend mit 15 Weinfreunden in 6 Flights insgesamt 12 Flaschen aus 2014 einmal einem eigenen 10 Years - ON Test unterzogen, was die in Southwold machen können wir schon lange :P
Vorneweg - das war für alle ein echter Genuss und von "ach so schwierigem und spassbefreiten degustieren von tannining-sperrigen 2014ern" ganz weit weg.
Klar alle Weine haben noch eine schöne und vielversprechende Zukunft vor sich, aber alle Weine auch jetzt durchaus mit hohem Genuss zu trinken-
...
Do 4. Apr 2024, 17:18
pessac-léognan hat geschrieben: Château Haut-Batailley Pauillac GCC 2014 13.5% ABV
78% CS / 22% M
Es wäre vermessen und auch nicht ganz richtig zu behaupten, der Wein habe sich seit der letzten Flasche im Juli 2020 nicht entwickelt: Die Tannine sind weniger harsch, die Säure ist hingegen P&P bei ca. 16° nach wie vor ziemlich dominant, da muss man sich bezüglich Haltbarkeit keine Sorgen machen. In der Nase und auch am Gaumen dominiert nach wie vor Zigarrenkiste, wobei nun gegenüber Tabak und Zedernholz eher Eiche im Vordergrund steht. Leder, nun nicht mehr frisch gegerbt, sondern eher altes Sattelleder. Im mittleren und hinteren Gaumen auch
steinige Noten und Graphit. Frucht war nie viel da und tut es auch
jetzt nicht. Das ist ein soldatischer Pauillac, etwas rustikal. Im langen Abgang rauchig wie eh und je, gar nicht schlecht, wenn man diesen Raucherzimmermund mag - aber das wird wohl nie die Eleganz des GPL (vgl. meine Notiz vor einem Monat über GPL 2012) aus damals noch gleichem Haus erreichen (heute zu Lynch Bages gehörend). 90(+)
Es wird sich lohnen, den Wein über die nächsten Tage zu verfolgen...
Do 4. Apr 2024, 21:39
Im Unterschied und geradezu im Gegensatz zu dem vor einer Woche geöffneten Labégorce 2014, der sich mit Luftzufuhr sehr
positiv entwickelt hat, ist beim Haut-Batailley 2014 eher die
gegenteilige Entwicklung zu beobachten: Anstatt sich über die
Tage zu öffnen, zeigt sich die Säure, bereits zu Beginn etwas dominant, zunehmend und erst recht mit steigender Temperatur und mit Belüftung von ihrer spitzen und unangenehmen Seite, und die Frucht, die am zweiten Tag wenigstens in der Form von Wacholder und Aronia einen schüchternen Versuch unternahm, hat sich nun gänzlich zurück gezogen...
Wohl (nach fast 10 Jahren) sich (erneut?) verschließend...
(3 Tage nach dem Öffnen wären das höchstens noch 85 Punkte, aber das ist wohl einem Wein gegenüber, der sich verschließt, nicht ganz fair.)
Di 16. Apr 2024, 22:37
Mi 17. Apr 2024, 06:17
Mi 17. Apr 2024, 08:49
TOM hat geschrieben:Vor kurzem wurde mir der 2014er Guillot Clauzel zu einem akzeptablen Preis angeboten. Da mich vor ein paar Jahren der 2011er bereits begeistert hatte, habe ich zugegriffen. Heute habe ich die erste Flasche geöffnet und ich habe den Kauf nicht bereut!
Chateau Guillot Clauzel 2014 – Pomerol
Merlot 60%, Cabernet Franc 40% - Dekantiert für 2 Stunden und leicht gekühlt mit 18°C genossen
Mittleres Rot, Duft nach Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Vogelkirsche und mediterranen Kräutern. Im Mund schwarze Johannisbeere, Holunder, Unterholz, reife und perfekt eingebundene Tannine, leichte Säureader. Im nicht endend wollenden Nachhall erdig, Champignons, dann Minze, Vogelkirsche, Eukalyptus, Kaffee, etwas Haselnuss, Hagebutte, etwas Rauch. Sehr elegant und vielschichtig bei einer wunderbaren Leichtigkeit. Da ist nichts fett oder übertrieben. Genialer Wein!
Schade, dass die Preise für die aktuellen Jahrgänge so explodiert sind…