Bordeaux 2003

Hoi zäme

Ich hatte gestern einen wirklich vorzüglichen kleinen Bordeaux aus St-Estèphe im Glas der zeigt, dass Bordeaux nicht immer teuer sein muss.

Chateau Meyney 2003
Gleich nach dem öffnen ist der Wein voll da. In der Nase erwarte mich da ein ganzer Strauss an Gerüchen. Viel dunkle Frucht, Erde und Graphit. Im Gaumen geht der Spass mit viel Cassis und roten Beeren, Zedern und Graphit weiter. Das Holz ist spürbar aber nicht aufdringlich. Das Finale ist von roten Beeren, Zedernholz und noch etwas pelzigem Tannin geprägt.
92/100. 2011 bis 2018 trinken.

Fazit
Ein ausserordentlich guter Wein und mit Sicherheit der beste Meyney den ich jemals im Glas hatte. Ein bis zwei Jahre mehr Reife würden das Tannin sicher noch etwas mildern, wer damit aber keine Mühe hat kann den Wein ab jetzt trinken.

Zum Glück liegen noch 10 Flaschen davon in meinem Keller, sonst müsste ich da nochmals zuschlagen. Selten soviel Bordeaux für so wenig Geld im Glas gehabt.

Gruss
David

Hallo David,

http://zinos-weinnotizen.blogspot.com/2 ... -2003.html

wusste gar nicht, dass Du auch blogst?

Grüße,

wolf

Hoi Wolf

Seit einigen Monaten versuche ich mich darin und schreibe ab und zu einen Beitrag über eine schönes Weinerlebnis, eine Verkostung oder sonst etwas zum Thema Wein.

Gruss
David

übrigens hat der 2003er Meyney in seiner aktuellen Form auch Suckling und Robinson auf der Farr Vinters Verkostung des Jahrgangs sehr überzeugt:

http://www.farrvintners.com/blog.php?blog=69

Grüße,

wolf

Die Verkostung von Farr hatte mich spontan dazu verleitet, Probeflaschen von Gloria und Meyney zu kaufen. Den Meyney habe ich leider wohl etwas zu schnell verkonsumiert, jedenfalls hat er keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen (er war für den Jahrgang erstaunlich frisch und nicht zur Überreife tendierend). Gloria wollte ich in dieser Woche aufziehen. Ich werde berichten.

Grüße

Hartmut

Hoi Hartmut

Der Meyney habe ich ohne zu Dekantieren direkt nach dem öffnen getrunken. Dabei hat er mir die ersten zwei Stunden ausserordenlich gut geschmeckt. Danach hat er sich etwas verschlossen mit einem leicht bitteren Abgang.

Gruss
David

So es geht weiter mit dem bericht vom Samstag:

Neben dem Cos 1994 und dem Lynch des gleichen Jahre haben wir den Lascombes nochmals nachgetestet:

Lascombes 2003

In der Nase am Anfang leicht holzig, dann rote Beeren, sogar Himbeeren dahinter und verkochte Kirschen, leichte Trüffelnote wieder. Das Ganze leider wesentlich unspektakulärer als letztes Mal. Hat auch etwas Überreifes an sich, als hätte man Marmelade so lange mit Wasser verdünnt bis es 12.5% gab. Im Gaumen sehr fein, kann sich nicht im Ansatz mit den Vorgänger Cos und Lynch messen. Hier ist zwar alles sehr fein, aber auch schlank. Trinkt sich aber extrem gut. Der abgang ist sehr lang, wirkt aber auch hier ein bisschen verwässert. Im direkten Vergleich mit den anderen Weinen am Tisch fällt er deutlich ab. Möglicherweise eine schlechte Flasche.
Trinken jetzt-2015

Von mir 90 GPoints.

Am nächsten Tag gab es den Labegorce 2003:

Dichte und sehr reife Frucht nach Kirschen, Preiselbeeren und Cassis. Dahinter eine feine Honignote. Im Gaumen fleischig und muskulös, auch schöne Süsse, die leider einen Hauch klebrig wirkt. Sicherlich kein komplexer Wein, aber einer der gut reifen wird und jetzt schon Spass macht. Schöner rotbeeriger Abgang. Trinken jetzt-2017.

Von mir 89+ GPoints

So es geht weiter mit dem bericht vom Samstag:

Neben dem Cos 1994 und dem Lynch des gleichen Jahre haben wir den Lascombes nochmals nachgetestet:

Lascombes 2003
.....Im direkten Vergleich mit den anderen Weinen am Tisch fällt er deutlich ab. Möglicherweise eine schlechte Flasche.
Trinken jetzt-2015

Von mir 90 GPoints.

...sag ich ja Goce, das ist nix mit dem Lascombes 03

Hoi Adrian

Yep, da muss ich dir Recht geben. Werde diesen Wein aber weiter verfolgen...

Hallo miteinander,

gestern Abend im Glas ...

2003 Château Gloria St. Julien

Intensives Bukett mit Noten von Süßkirschen, dazu Karamell, Vanille und Röstnoten.

Am Gaumen wieder etwas Kirsche, Kakao und Karamell, spürbarer Alkohol und auch recht hohe Süße, die aber durch viel reifes Tannin und eine lebendige Säure aufgefangen wird.

Der Wein war nach dem Dekantieren sofort präsent und veränderte sich im Laufe des Abends kaum noch. Ein typisches Kind seines Jahrgangs, aber sehr gelungen.

91 P.

2003 Château Lagrange St. Julien

Nach dem Dekantieren noch sehr verhalten, später bilden sich die für Lagrange typischen Blaubeernoten heraus, das Bukett bleibt aber mäßig intensiv.

Auch am Gaumen anfänglich sehr diskret, für mich als Bordeaux zunächst schwer zu erkennen (habe ihn nach Übersee gepackt). Das Tannin anfangs noch trocknend, der Alkohol etwas vordergründig. Nach etwa einer Stunde öffnet sich der Wein aber, es entwickeln sich verhaltene Fruchtnoten (wiederum Blaubeere), die Strukturkomponenten fügen sich zusammen. Er ist konzentrierter und weniger süß als Gloria und beeindruckt durch seine für den Jahrgang erstaunliche Kernigkeit.

Hier ist noch etwas Geduld angesagt, er schmeckt zwar nach entsprechender Belüftung schon sehr gut, sollte aber durch Lagerung noch deutlich hinzugewinnen. Ein großer Erfolg in diesem Jahrgang.

92+ P.

Grüße

Hartmut