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Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: Do 12. Nov 2020, 15:02
von Marvin77
Chateau Pontet Canet 2012

Vor einigen Wochen habe ich bei Weinhandel Diehl einige (mehr oder weniger) gereifte Bordeaux-Weine erworben. Als relativ junger Weinliebhaber habe ich erst hier im Forum erfahren, dass man bei Herr Diehl auch alte Jahrgänge bekommen kann. Vielen Dank erst einmal für den Tipp. Die Kommunikation, Beratung und Bestellabwicklung ist toll und ich habe vor ca. 2 Wochen mal den Pontet Canet probiert.

Mit Absicht habe ich einen noch relativ jungen Wein als 1. genommen und einen der nicht ganz typisch für das Pauillac sein soll. Erst einmal finde ich, dass der PC eine tolle Nase hat und wirklich wunderbar duftet. Der Geschmack hat sich über die 3 Tage die er geöffnet war auch zum positiven verändert. Er war aber bereits nach knapp 2 Std. in der Karaffe gut trinkbar. Wir empfanden den Wein sehr gut und zwar solo wie auch am 3. Tag als Essensbegleiter. Was mir aufgefallen ist, dass der Wein eine (für meinen Geschmack) ausgeprägte Säure hat die jedoch nicht unangenehm war. Den Alkohol hat man überhaupt nicht auf der Zunge bemerkt und der Abgang war geprägt von Anklängen von Kräutern und ich meine Tabak bzw. Holz. Ein sehr guter Wein aus einem eher suboptimalen Jahrgang. Wobei der Trotte Vieille aus 2016 den wir vor kurzem getrunken haben besser war.

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: Do 12. Nov 2020, 23:21
von duhart09
Marvin, Deine Begeisterung für den Pontet Canet 2012 kann ich gut nachvollziehen. War vor einem Jahr auch mit beschränkten Erwartungen an den Wein gegangen und fand ihn sehr, sehr schön - siehe hier im Thread auf Seite 59! Manche Weine aus kleinen Jahren sind eben doch schöne Überraschungen.

Gruß

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: Fr 12. Feb 2021, 20:38
von LaVo
Chateau La Pointe 2012, Pomerol (85% Merlot, 15 % Cabernet Franc)
Drei Stunden vor dem Trinken geöffnet, nach zwei Stunden karaffiert.
Der Wein war sofort recht offen, von Verschluss keine Spur. In der Nase und im Geschmack war gleich nach dem Öffnen das Holz ziemlich präsent, sehr dichter Wein, etwas pelzig, Kirsche, dunkle Früchte.
Das Karaffieren hat dem Wein sehr gut getan, das Holz war deutlich mehr im Hintergrund, zu den dunklen Früchten kam sehr deutlich Himbeere hinzu und damit eine gewisse angenehme Säure, die dem Wein sehr gut tat. Mittellang bis lang. Sehr schöner Wein zum Bavette-Steak. Rückblickend finde ich die ca. 30 Euro sehr gut investiert. Ich habe noch eine Flasche, die ich in 3-5 Jahren trinken werde. Kann mir gut vorstellen, dass der Wein noch weiter zulegt.

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: So 28. Feb 2021, 17:17
von maha
Rauzan Segla 2012

Direkt PnP ins Glas erwartungsgemäß noch etwas verschlossen (war zunächst auch zu kalt). Mit Luft und Wärme wird das schnell besser, der Wein taut sichtlich auf.
In der Nase viel Tabak, kalte Asche, Dörrpflaumen und Schattenmorellen. Die Tannine noch etwas grobschlächtig, die Frucht ist aber auf dem Vormarsch. Dunkle Kirsche, schwarze Johannisbeere im Mund, knackige Säure. Leider etwas kurz im finish. Wird mit Luft stetig besser und offener.
Ich denke an die 12er kann man jetzt langsam dran gehen.

Edit: 1 Tag später:
Der Wein hat sich hervorragend entwickelt. Er ist jetzt offen wie ein Scheunentor und zeigt sein betörendes Margaux Parfum. Heute kommen noch florale Naseneindrücke dazu, Rosenblätter und Kirschlikör. Der Geschmack ist saftig, die Tannine immer noch präsent, aber besser integriert, bzw. passen besser ins Gesamtbild. Heute ein hervorragender Wein

Gruss
Marko

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: So 13. Jun 2021, 17:42
von toska
St.Pierre 2012

Rubinrot, dichte Anmutung, fette Schlieren, in der Nase komplex, am Gaumen dicht, nicht schwer (13%), Tannin fein, ich merke keinen mittleren Jahrgang, wirkt sehr nobel, Abgang lang, sehr harmonisch, etwas konzentrierter als gewohnt aber guter Trinkfluss.
In dieser Kategorie hatte ich aus 12 bis jetzt Domaine de Chevalier, GPL u. P. Macquin.
Fazit: Ich finde St. Pierre deswegen bemerkenswert und fast als primus inter pares, da ich diesen leichten „Abbruch“ am Gaumen den ich bei den anderen hatte, hier nicht wahrnehme. Ein wirklich kompletter Wein, der bereits sehr schön zu trinken ist und in 5-10 Jahren sicher noch besser wird.

Gruß, Toska

PS: Aufgrund meiner sehr positiven 20er EP-Erfahrung mit St. Pierre ist dieses WG nun in meinen Focus gerückt. St. Pierre 2014 als nächster….

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: So 13. Jun 2021, 19:48
von Jochen R.
Hallo toska,
St. Pierre trifft auch meinen Geschmack und somit danke für die
Notizen dazu!
2012/14 kenne ich nicht, 2015 fand ich megastark und dachte,
dass der 2016er dann wohl noch ein Schippe drauflegt - bei der
Arrivage dann aber die Ernüchterung (sicher, ein Momentaufnahme).
Über 2017 hüllen wir den Mantel des Schweigens (wobei ich dem
Jahrgang wirklich nicht so abgeneigt bin, lag dann wohl am Weingut).
Somit war 2018/19 für mich uninteressant, 2020 habe ich aber
wieder auf dem Radar ...

Viele Grüße,
Jochen

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: So 13. Jun 2021, 21:21
von Frankie Wilberforce
Der Wein von St. Pierre hat mir in verschiedenen Jahrgängen sehr gut gefallen, wie z.Bsp.`95, 96, 98,99, 2000 und auch später. :mrgreen:
Daher auch en Primeur den Jahrgang 2019 zuletzt gekauft. :D
Der Jahrgnag war denn auch definitiv der letzte Jahrgang en Primeur gewesen.
:shock:

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: Do 26. Aug 2021, 21:53
von amateur des vins
Heute im Resto ohne Gedöns aus der Demi:

Batailley 2012

Initial Beerencocktail (schwarze Joh.-, Blau-, Brom-) mit mäßigen Tertiäraromen. Später übernehmen Bleistift und Zigarrenkiste, ohne penetrant zu sein. Für mich perfekt auf der Grenze zwischen noch hinreichend jung und fruchtig und schon gereift mit zusätzlicher Komplexität durch Tertiäraromen.

...und er war auch nicht ganz so dreist kalkuliert wie der Knipser: Je günstiger der Wein, desto mehr schlagen sie drauf. :evil:

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: So 2. Jan 2022, 20:24
von Zaccetti
Meyney 2012
Ab 16° Grad pnp
Nase Verhalten, eher kühl, schwarze Frucht.
Danach muss ich sagen eher enttäuschend, wirkt verhalten, sehr grob, grüne Paprika die leicht bitter ist. Ich werd einfach kein Freund von Meyney, meine 18er im Keller ist und bleibt noch eine Einzelflasche dieses Weingutes.
Wurde an Weihnachten aufgemacht und ziemlich schnell wärend dem Essen ersetzt.

Re: BORDEAUX 2012

BeitragVerfasst: So 2. Jan 2022, 20:50
von Sauternes
Bei Meyney ist der Stern wohl erst ab 2015 aufgegangen, so die Expertenmeinung, ich kenne jetzt 2016, der wird sicher mal sehr schön, braucht eben noch paar Jahre Reife.
2012 würde ich als Maßstab nicht zu hoch einschätzen, speziell Cabernet dominierte Weine aus 2012 sind da nicht so großartig.

PS: da fällt mir ein, auch 2014 war bei Meyney wohl ganz gut, wird zumindest hier im Forum gut bewertet ;) .