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BORDEAUX 2012

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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isbjoern

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 12. Apr 2013, 16:07

susa hat geschrieben:Das ist nach meiner Beobachtung seit einigen Jahren Trend in St. Estèphe, sie wollen wohl etwas von ihrem harten Image weg. Auch Cos, und aktuell hab ich grad den 2008er Calon Ségur auf dem Schirm, der auch schon 40% Merlotanteil hat.


Das scheint generell zu stimmen, aber beim 2008er Calon Ségur liegt der Merlot-Anteil meines Wissen eher bei ca. 16-18%; die 40% würden mich sehr wundern. Der 2008er hat glaub ich sogar einen besonders hohen Anteil von rund 80% Cabernet Sauvignon im Vergleich zu anderen Jahrgängen.

LG, Janik
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C9dP

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 12. Apr 2013, 16:42

Der Meinung war ich bei Calon-Segur 08 eigentlich auch. Allein mir fehlen die Beweise :?
Viele Grüße

Aloys
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Créot

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 12. Apr 2013, 16:56

Nach Parker: 82% Cabernet Sauvignon, 16% Merlot and 2% Petit Verdot

Grüße
Stefan
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susa

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 12. Apr 2013, 17:13

kann es sein, dass ich das mit 2009 verwechselt hab? Ich hatte mir das so notiert.

lg
s
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susa

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragFr 12. Apr 2013, 17:15

Rätsels Lösung gefunden, ich hatte die Eintragungen zu Calon Ségur und Phélan Ségur verwechselt

lg
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harti

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragSo 14. Apr 2013, 15:53

Trapattoni hat geschrieben:Warum passiert denn hier so rein gar nichts? Soweit mir bekannt ist, haben wir ja nicht wenige Verkoster "vor Ort" oder sind die bei dem vielen Regen abgesoffen??? :roll:

Grüße
Dieter

Hallo Dieter,

wir sind gestern spät wieder zurückgekehrt und ich sitze seit wenigen Augenblicken wieder am Computer. Insofern kann ich erst jetzt meine Eindrücke kurz zusammenfassen.

Wir (aus dem Forum KaDeDe, Christian und ich) haben in der letzten Woche vor Ort eine Reihe der maßgeblichen Weine probiert, auch wenn wir dieses Jahr ziemlich faul waren und die eine oder andere Verkostung geschwänzt haben. Ich bedaure das aber gar nicht, denn wie der 2011er ist auch der 2012er ein Jahrgang mit mehr Schatten als Licht. Ich würde - ohne das wirklich mit Zahlen belegen zu können - den 12er etwas unter dem 11er sehen, auch wenn die Vor-Ort-Propaganda teilweise das Gegenteil behauptet. Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass die Weine vom rechten Ufer wegen des reiferen Merlots pauschal als erfolgreicher oder besser eingestuft werden. Schließlich gehören zum Charakter der Weine auch Cab Sauvignon, und Cab Franc sowie teilweise Petit Verdot dazu.

Es gibt in allen Appellationen schöne Weine, auch wenn mir wirklich große Weine nicht ins Glas gekommen sind (ich habe aber - wie schon gesagt - nicht alles probiert).

Am ehesten könnte das Prädikat "groß" von den mir bekannten Weinen mit 94-96 HP ("Harti-Punkte") noch auf Tertre Roteboeuf zutreffen. Dieser Wein könnte dank der ganz eigenen Produktionsphilosophie von Francois Mitjaville der beste der Appellation Saint Emilion geworden sein. Cheval Blanc und Ausone sehe ich dahinter, genauso wie die anderen 1ers (Angelus, Belair-Monange und Canon habe ich allerdings nicht probiert).

Pomerol ist in der Tat recht gleichmäßig, Ausreißer nach unten habe ich nicht probiert. Da wir die Moueix-Palette ebenso wie Le Pin und Lafleur allerdings nie en Primeur ins Glas bekommen und wir l'Evangile ausgelassen haben (der sehr gut sein soll), ist mein Überblick nur eingeschränkt. Ich fand von den probierten Weinen wieder einmal l'Eglise-Clinet (93-95 HP) ganz großartig. Der Zweitwein Petite Eglise ist ebenfalls sehr gelungen und könnte zu den ganz wenigen Weinen geören, die ich als subskriptionswürdig einstufen würde.

Später berichte ich mehr ...

Grüße

Hartmut
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octopussy

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragSo 14. Apr 2013, 17:41

Vielen Dank für die ersten Einschätzungen, Hartmut. Ich finde deinen "Bericht aus Bordeaux" immer äußerst wertvoll, weil er wirklich unabhängig ist. 2012 in der Breite weniger gut als 2011... das klingt nicht gerade danach, dass man jetzt Platz im Keller für Bordeaux-Kisten schaffen muss.
Beste Grüße, Stephan
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harti

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragMo 15. Apr 2013, 10:22

octopussy hat geschrieben:Vielen Dank für die ersten Einschätzungen, Hartmut. Ich finde deinen "Bericht aus Bordeaux" immer äußerst wertvoll, weil er wirklich unabhängig ist. 2012 in der Breite weniger gut als 2011... das klingt nicht gerade danach, dass man jetzt Platz im Keller für Bordeaux-Kisten schaffen muss.

Hallo Stephan,

vielen Dank!

Ich glaube nicht, dass sich in diesem Jahr eine Subskription lohnen wird - auch wenn die Preise gegenüber 2011 weiter sinken werden (was ich angesichts der verengten Blickwinkel der Château-Verantwortlichen nicht glauben mag, aber warten wir mal ab). Das heißt aber nicht, dass der eine oder andere Wein auch auf dem hohen 2011er-Niveau nicht kaufenswert wäre. Nur kann man sich mit dem Kauf - mit ganz wenigen Ausnahmen wie z.B. Tertre Roteboeuf - sicher noch bis zur Arrivage Zeit lassen.

Eine Anekdote dazu: Auf einem sehr renommierten Château (auf Super-Sécond-Niveau) wurden wir nach der Marktlage in Deutschland gefragt. Es wurde verwundert festgestellt, dass Super-Tuscans wie Ornellaia und Sassicaia in Deutschland teurer seien als die 2ème Cru und deren Preise würden klaglos akzeptiert (was nicht stimmt, denn Sassicaia kostet in Subskription weniger als 100 € und Ornellaia ist auch nicht viel teurer). Die Weine des eigenen Weingutes würden sich hingegen in Deutschland nicht mehr so gut verkaufen und dass obwohl es den Deutschen im Vergleich zu den europäischen Nachbarn wirtschaftlich doch so gut ginge. Die Deutschen hätten augenscheinlich noch die alten Preise des Châteaus im Kopf und ein Problem damit, die neuen zu akzeptieren. Man sehe aber nicht ein, dass man die Preise senke, um den Absatz anzuregen, denn man könne die Produktion in anderen Ländern wie z.B. China oder den USA auch auf dem hohen Preisniveau absetzen.

Für mich zeigt dieses Statement, dass wir knickerigen Deutschen nicht davon ausgehen können, dass unsere Klagen über zu hohe Preise auf absehbare Zeit erhört werden.

Grüße

Hartmut

P.S.: Gazin ist mit 39 € ex Neg. heute nur unwesentlich preiswerter als in 2011 rausgekommen (42 €, -7,1 %).
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susa

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragMo 15. Apr 2013, 10:52

Ganz herzlichen Dank, harti, das ist auch für mich ein unschätzbarer Informationsquell, den ich immer mit Spannung erwarte.

Hast Du Gazin verkostet? Die sind ja eigentlich immer recht schnell mit Preisen draußen.

lieben Gruß
susa
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Trapattoni

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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

BeitragMo 15. Apr 2013, 11:28

harti hat geschrieben:
Eine Anekdote dazu: Auf einem sehr renommierten Château (auf Super-Sécond-Niveau) wurden wir nach der Marktlage in Deutschland gefragt. Es wurde verwundert festgestellt, dass Super-Tuscans wie Ornellaia und Sassicaia in Deutschland teurer seien als die 2ème Cru und deren Preise würden klaglos akzeptiert (was nicht stimmt, denn Sassicaia kostet in Subskription weniger als 100 € und Ornellaia ist auch nicht viel teurer). Die Weine des eigenen Weingutes würden sich hingegen in Deutschland nicht mehr so gut verkaufen und dass obwohl es den Deutschen im Vergleich zu den europäischen Nachbarn wirtschaftlich doch so gut ginge. Die Deutschen hätten augenscheinlich noch die alten Preise des Châteaus im Kopf und ein Problem damit, die neuen zu akzeptieren. Man sehe aber nicht ein, dass man die Preise senke, um den Absatz anzuregen, denn man könne die Produktion in anderen Ländern wie z.B. China oder den USA auch auf dem hohen Preisniveau absetzen.

Für mich zeigt dieses Statement, dass wir knickerigen Deutschen nicht davon ausgehen können, dass unsere Klagen über zu hohe Preise auf absehbare Zeit erhört werden.

Grüße

Hartmut

P.S.: Gazin ist mit 39 € ex Neg. heute nur unwesentlich preiswerter als in 2011 rausgekommen (42 €, -7,1 %).


Hallo Harti,
Danke für die ersten Eindrücke.
Meine Meinung zu der Anekdote:
Jammern ist der Gruß der Kaufleute. Und daran sieht man die Entwicklung, nicht zuletzt der Mentalität - und das ist auch genau der Unterschied im Vergleich noch zu Mitte der 90er Jahre. Schade, aber es ist so. Wie wir wiederholt auf der Prowein erfahren konnten, kennen sie die Marktlage ganz genau und deswegen reagieren sie auch für ihre Verhältnisse relativ "angefasst" - viele Märkte bleiben ihnen nämlich bald nicht mehr. An jedem zweiten Stand wurde gejammert "erst ist uns der x-Markt weggebrochen, dann der y-Markt, dann sogar Deutschland, danach der z-Markt" etc. Mir zeigt das ,dass so mancher langsam Hgv (Hose gestrichen voll) hat und wenn das begründet ist, müssen sie wohl oder übel auch wieder auf die etwas knickigeren Konsumenten zukommen. :mrgreen:
Wir werden sehen...
Hoffe, ihr habt Spaß gehabt,
Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
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