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BORDEAUX 2012

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Ollie

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSo 11. Dez 2022, 15:15

medoc hat geschrieben:Ich finde 2012 gar nicht so schlecht.


Ja, das rechte Ufer ist ziemlich gut gelungen, sogar bei den kleinen Weinen, nur links gab's ein paar Probleme mit kühlem Terroir. Sogar die Besten sind durchaus deutlich hinter 2014.

Cheers,
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Jochen R.

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSo 11. Dez 2022, 15:21

Ollie hat geschrieben:
medoc hat geschrieben:Ich finde 2012 gar nicht so schlecht.


Ja, das rechte Ufer ist ziemlich gut gelungen, sogar bei den kleinen Weinen, nur links gab's ein paar Probleme mit kühlem Terroir. Sogar die Besten sind durchaus deutlich hinter 2014.

Cheers,
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Wer von den "kleinen, rechts" denn, zum Beispiel?
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Ollie

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSo 11. Dez 2022, 16:55

Die kleinen Weine von Durantou (Petite Eglise ist superb, Les Cruzelles gefällt mir sogar besser als 2014), kleine Pomerols wie La Pointe (falls man den Stil mag), ebenso einige Castillons (Dom. de l'A etwa) recht solide und nicht ganz so fruchtbettont wie in wärmeren Jahren, einige St-Emilions (Grand Corbin Despagne) usw. trinken sich ganz hervorragend. Es gibt schon viel Spaß zu haben in dem Jahr.
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Jochen R.

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSo 11. Dez 2022, 17:27

Ollie hat geschrieben:... Es gibt schon viel Spaß zu haben in dem Jahr.

Danke für die Übersicht!
Kenne aus diesem Jahrgang keinen einzigen der genannten Weine und
möchte das auch niemandem madig machen.
Aber z. B. die Petit Eglise oder La Pointe holt mich auch in besseren
Jahrgängen überhaupt nicht ab. Wie immer alles Geschmacksache ;-)
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UlliB

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragFr 20. Jan 2023, 10:09

Clinet 2012 (Pomerol) 13%Vol. Ich bin kein großer Freund von Clinet. In reifen Jahren ist der mir zu üppig, und dieser naturgemäß schlankere 2012er gefällt mir auch nicht wirklich. Deutlich gereifte Farbe, recht breiter ziegelfarbener Rand, ansonsten für Bordeaux relativ hell. Die Frucht zurückhaltend, das Holz glücklicherweise auch. Im Gaumen recht schlank, sehr herb, nicht sehr viel Tannin, dieses aber nicht gerade fein und vor allem deutlich nachbitternd. Recht kurz.

Was Clinet sonst schon mal gerne zu viel hat - opulente Frucht bei samtiger Struktur - hat dieser Wein zu wenig. Und ich glaube hier auch nicht an eine positive Entwicklung; zumindest diese Flasche schien mir eher schon etwas über den Berg zu sein.

Gruß
Ulli
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Alba

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSo 22. Jan 2023, 17:27

UlliB hat geschrieben:Clinet 2012 (Pomerol)

Was Clinet sonst schon mal gerne zu viel hat - opulente Frucht bei samtiger Struktur - hat dieser Wein zu wenig. Und ich glaube hier auch nicht an eine positive Entwicklung; zumindest diese Flasche schien mir eher schon etwas über den Berg zu sein.

Gruß
Ulli

Gestern Abend geöffnet (jetzt nochmal den Rest -rund halbe Flasche, über Nacht in 0.375 Flasche umgefüllt) Clinet 2012.
Beginnend bei der Farbe - klassisches Bord. rot, sogar noch leichte violette Einsprängsel, KEINE Alters-Farbtöne. Nase ist nicht gerade überbordend vor Frucht, im Grand Cru Glas entwickelt er sich aber schön und ist keinesfall völlig verschlossen - Pflaume und eher rot- bis blaubeerig, recht animierend, Naseneindruck insgesamt gut.
Am Gaumen ähnlich gelagert, Holz ist gut eingebunden. Für mich leicht unharmonisch wegen der etwas hohen Säure (nicht was ich bei Pomerol/ Clinet suche, andere könnten gerade das auch schätzen ...). Der Körper eher mittelgewichtig, auch im Abgang - durchaus schön auf frischer Frucht auslaufend ist die Säure deutlich wahrnehmbar.
(Ganz-) leichte Bittertöne gestern frisch nach dem Öffnen, am 2. Tag nehme ich die nicht mehr wahr, weiche und keinesfalls trocknende Tannine.
Insgesamt heute eleganter, spricht eigentlich dafür dass da noch ein bißchen mehr kommen kann, aber großes Potenzial für die wirklich lange Einkellerung sehe ich nicht. Wer hat gerne testen, aber Eile ist auch noch nicht geboten.
--> eines scheint klar, die Flaschenvarianz zwischen Ulli`s und meiner dürfte massiv sein. Nur auf unterschiedliche Wahrnehmung würde ich das nicht zurückführen wollen.
Fazit, schön zu trinken - "passt scho" und nix falsch, in den niedrigen 90er Punkterängen eingeordnet aber halt nicht mehr.

Gruß
Manfred
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UlliB

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSo 22. Jan 2023, 18:20

Alba hat geschrieben:--> eines scheint klar, die Flaschenvarianz zwischen Ulli`s und meiner dürfte massiv sein.

Hallo Manfred,

das wird wohl so sein - am ehesten würde ich das an der Farbe festmachen, die bei mir eher nach einem 20jährigen Wein aussah als nach einem 10jährigen, ganz bestimmt ohne "violette Einsprängsel". Korken und Füllstand meiner Flasche waren aber ok.

So richtig enthusiastisch hört sich deine Notiz aber auch nicht an. Jedenfalls deutlich entfernt von den 95 Punkten, mit denen Parker (tatsächlich noch er selber) den Wein im April 2015 bedacht hatte.

Meine Motivation, mich etwas näher mit Clinet zu beschäftigen, ist weiterhin gering.

Gruß
Ulli
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theater69

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragDo 20. Apr 2023, 12:22

Vor ein paar Tagen gab es den "Clos Fourtet".

Was für ein fruchtbetonter Wein. Schwarze und rote Beeren, Kirsche, etwas Zigarrenkiste, Veilchenpastille (?), sehr weich am Gaumen und im Abgang.

Schade, es war die letzte Flasche aber die hat noch einmal richtig Spaß gemacht!
LG
Andreas

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Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
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ledexter

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragSa 22. Apr 2023, 06:36

2012 Chateau Pontet-Canet, Pauillac, France

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe. Mittleres Buket nach Johannisbeere und Schwarzkirsche. Die Struktur des Pontet Canet ist das Highlight, er ist vollmunig, weich und sanft, aber in der perfekten Balance. Alles ist da, nichts ist zu laut. Nun verstehe ich, das manchem die Pauillac Typizität fehlt, das könnte auch ein sehr großer Wein aus Chile sein. Mittlere Komplexität, schwarze Kirschen, Schlehe, feiner Brombeerjoghurt, reife, gut balancierte Tannine und dezenter Holzeinsatz. Eine erfrischende Säure getragen von dieser weichen Reife, und zarten Süße. Die Mineralität muss auch noch hervorgehoben werden, sie unterlegt das Geschmacksbild mit einer Wucht, die ich so selten erlebt habe. Das führt insgesamt zu einem hohen Trinkfluss. Ich bin überrascht wie reif und weich der Wein doch ist, der Stil erinnert mich noch am meisten an Roc de Cambes. Geht gut zum Steak mit grünem Spargel, aber gefällt fast noch besser Solo, da man sich mehr auf den Wein konzentrieren kann. Das macht auf jeden Fall sehr viel Spaß, das ist leicht zu verstehen, aber gleichermaßen Komplex. Der Pontet Canet 2012 ist in einem sehr guten Trinkfenster, ich weiß nicht ob sich da noch was verbessert.

94P
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Zweifel

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Re: BORDEAUX 2012

BeitragMo 24. Apr 2023, 10:05

Grüezi

Gestern im Glas Phelan Segur 2012
Intakter Zapfen. Der Wein wurde vom Depot getrennt und zweimal zwecks Belüftung umgegossen. Das Depot war schwarz, grobflockig mit viel Weinstein. Danach war der Wein etwa drei Stunden in der offenen Flasche.
Die Farbe ist Rubinrot, zeigt aber geringe Reifezeichen mit einem Stich ins Granatrot gegen den Rand hin. Sie war dunkel und dicht.
Unmittelbar nach dem Öffnen der Flasche zeigte der Wein ziemlich adstringierendes Tannin, war eher dünn und die Frucht wenig wahrnehmbar, er wirkte etwas mager und gezehrt, nichts besonderes.
Nach drei Stunden zeigte sich der Wein mit schöner Duftwolke und langen Schlieren im Glas. Die Frucht war eher dunkel und reif, vielleicht etwas dumpf, einzelne Fruchtaromen konnte ich nicht identifizieren. Alles war seidig verwoben, die Textur war fast cremig, die Tannine mürbe. Die Aromen gingen Richtung erdig, vielleicht etwas Schokolade War da etwas trüffeliges? Die Säure war präsent, etwas laktisch so Richtung Brombeerjoghurt. Schöner mittlerer Abgang.

Für mich war das eine sehr gute Flasche Wein, weit über meinen Erwartungen. Die Belüftung war absolut nötig. Ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob eine weitere Lagerung wirklich sinnvoll ist, da die Primärfrucht (Beeren, Kirschen) sich verabschiedet hat.

Gruss
Hans-Rudolf
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