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Die Drei Leovilles

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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hendrik

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Re: Die Drei Leovilles

BeitragFr 25. Nov 2011, 00:05

harti hat geschrieben:Hallo Wolf,

das Original hatten wir schon hier:

viewtopic.php?f=21&t=1153&hilit=Poyferre&start=10#p24113

Grüße

Hartmut



Haha, das war ein Hollandische weinprobe, und hier ist das Original:

http://wijn.startpagina.nl/prikbord/145 ... g-14575612

beste grusse aus die Niederlande

Hendrik
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innauen

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Re: Die Drei Leovilles

BeitragFr 25. Nov 2011, 11:09

Genau. Deshalb @ admin. Threats bitte zusammenlegen
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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UlliB

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Re: Die Drei Leovilles

BeitragMi 31. Aug 2016, 13:25

Ich benutze mal diesen Thread, um über eine kleine Vertikale von Léoville Barton zu berichten - die Jahrgänge von 1999 bis 2003.

Die Weine wurden ca. drei Stunden vor der Verkostung doppelt dekantiert. Verbleibende Reste (wir waren zu viert, es blieb bei der Verkostung etwa ein Viertel bis ein Drittel zurück) wurden von mir nach 24 Stunden nachverkostet.

1999: erkennbar aus einem kleineren Jahr, es fehlt etwas an Dichte, Struktur und Tiefgang, aber ohne jegliches Zeichen von Unreife - keine Grünnoten oder Gemüsetöne. Ziemlich klassischer "old school" - Bordeaux ohne Schnörkel, herb und klar, angemessener Abgang. Nichts für Leute, die Frucht in ihrem Bordeaux suchen, aber für mich völlig stimmig und etwas unerwartet sehr erfreulich. Hat keine Eile, der hält auch noch ein paar Jahre durch.

2000: ok, der liegt eine ganze Klasse über dem 1999er, wenn nicht zwei. Hier ist alles vorhanden: Dichte, Spiel, enorme Saftigkeit, gleichzeitig subtil, große Länge. Legt während der Verkostung zu und hat sich nach 24 Stunden nochmals verbessert. Großer Barton und großer Bordeaux; jetzt erst am Anfang der Trinkreife.

2001: kann in der Nase fast mit dem 2000er mithalten, der Gaumen mag aber nicht mitspielen. Bei an sich guter Substanz ist der Wein von einer leichten, aber deutlichen Bitternote durchzogen, die einen stumpfen Eindruck hinterlässt und das Vergnügen deutlich dämpft. Nach 24 Stunden zeigte sich der Wein leicht verbessert, aber nicht wirklich gut. Vielleicht eine problematische Flasche, vielleicht in einer problematischen Phase, vielleicht wirklich nicht gut... wir haben keine Konterflasche aufgemacht; insofern bleibt's fraglich.

2002: zwiespältiger Eindruck - hübsche Nase, und im Gaumen zunächst sehr reif wirkend, mundfüllend und dicht, so dass man zunächst glaubt, das sei ein richtig guter Wein. Aber dann reißt er im Abgang völlig unvermittelt und endgültig ab und hinterlässt völlige Leere. Verblüffend. Nicht wirklich schlecht, aber der 99er ist in sich stimmiger.

Die vier vorgenannten Weine zeigen bei allen jahrgangsspezifischen Unterschieden eine homogene Stilistik, die ich als konservativ bezeichnen würde und die für Barton recht charakteristisch ist - in der Frucht eher zurückhaltend, recht hohes Tannin, etwas spröde und insgesamt eher "kühl" wirkend. Das sollte sich mit dem letzten Wein der Vertikale gründlich ändern:

2003: die Frucht springt einem aus dem Glas förmlich entgegen, Blaubeere und Schwarzkirsche, üppig, aber nicht fett. Fast noch primärfruchtig. Setzt sich so am Gaumen fort, dichte, dunkle Frucht, aber nicht süß, feine Säure stützt, insgesamt sehr frischer Eindruck. Trotz der Fruchtdominanz überhaupt nicht vordergründig, da ist auch viel Spiel, Komplexität und Länge. Qualitativ absolut auf Augenhöhe mit dem 2000er, aber stilistisch völlig anders - wenn man so will, ein Barton für die Poyferré-Fans ;)

Gruß
Ulli
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octopussy

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Re: Die Drei Leovilles

BeitragDo 1. Sep 2016, 09:10

Hallo Ulli,

tolle Notizen, die m.E. spot on sind, soweit ich die Weine selbst schon mal getrunken habe (was nicht für 99 und 01 gilt). 2000 fand ich auch schlichtweg grandios und mit noch wahnsinnig viel Potenzial, der Wein hat einfach eine großartige Harmonie und vereint Power und Subtilität. 2003 haben wir gerade erst am Sonntag noch einmal getrunken. Der entwickelt sich auch ausgezeichnet. Anders als du habe ich eine gewisse Süße am mittleren Gaumen wahrgenommen, die sich dann aber schnell wieder verflüchtigte. Etwas untypisch für Léoville-Barton ist er, da gebe ich dir recht. Vor ca. zwei Jahren war der Wein noch sehr massiv und zeigt jetzt mehr Spiel. Da ist m.E. auch noch einiges an Potenzial drin. Hier meine Notiz:

Bild
Beste Grüße, Stephan
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