Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Lars Dragl
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Di 24. Okt 2023, 15:09
Hallo!
Poujeaux 2009 hatte ich bis jetzt noch nicht im Glas, obwohl was davon im Keller liegt. Was ich mir aber in den letzten Monaten an 09ern aufgezogen habe (Capbern-Gasqueton, du Tertre, Chasse Spleen, du Retout und la Tour de By), waren jeweils die besten Fl., die ich von diesen Weinen getrunken habe. Die Weine machen nach dem Öffnen den Eindruck, sie seien sofort gut zu trinken. Wenn man ihnen aber Zeit lässt, geben sie nochmals Gas und zeigen sich etwas frischer und strukturierter. Capbern-Gasqueton fand ich am ersten Tag trotz Luft etwas langweilig und international. Der Eindruck am zweiten Tag war dann aber deutlich besser und der Wein wirkte auf mich viel typischer.
Mein Eindruck ist folgender: Um zu sehen wo der Wein steht, kann man mal eine Fl. von einem guten 09er aufziehen, ansonsten gehe ich allerdings von einer weitern positiven Entwicklung und sehr guter Haltbarkeit aus. Für mich ist doch erstaunlich, dass Weine wie der la Tour de By, der in anderen Jahren in diesem Alter eher schon abbaut, es schafft, immer noch mal eine kleine Schippe drauf zu legen. Natürlich ist das kein großer Wein, aber um zu verdeutlichen, dass wohl einige 09er Trinkreife vortäuschen, aber noch nicht wirklich alles zeigen, ist er für mich ein schönes Beispiel. Ein wenig "kalifornisch" werden die Weine wohl immer sein. Wie sich das bei voller Reife zeigen wird, muss man eben abwarten. Meine größeren Weine dieses Jahrgangs habe ich noch nicht mal angetastet. Zu mehr Merlot-lastigen Weinen kann ich allerdings nichts sagen, die habe ich in diesem Jahr nicht gekauft.
Herzliche Grüße
Lars
Jochen R.
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Di 24. Okt 2023, 18:01
nono´s Eindruck passt gut zu dem meiner letzten Flasche vom Mai ´23. Viele Grüße, Jochen Jochen R. hat geschrieben:Ich habe mir heute mal wieder den damals kontrovers diskustieren Poujeaux 2009 aufgezogen. Modern/kalifornisch bei 14 %Vol. hatte ich für mich abgespeichert.
Jung (2012) fand ich den ganz hervorragend, saulecker, auch in der Folge. 2020 immer noch hervorragend, am Gaumen modern/kalifor- nisch. Von Flasche zu Flasche baut das aber merklich ab - hoffe die jetzt auf- gezogene ist nicht repräsentativ: inzwischen ist das ein kurzes Wein- chen mit vordergründiger Frucht. Oh je ...
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Herr S.
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Fr 27. Okt 2023, 18:06
Moin,
aller hopp, Korken raus aus dem Poujeaux 2009. Kellerkalt (aktuell 15 Grad C) . Vollreife Beeren im Duft, etwas süße Maulbeernote, etwas nasser Beton, dunkel-würzige Noten. Am Gaumen bereit-fleischig mit einem dezent unangenehmen Grünton. Mal sehen was der Wein in 2h sagt.
In diesem Sinn, Björn
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Jochen R.
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Sa 28. Okt 2023, 17:41
Herr S. hat geschrieben:... Moin Nono, mach mich nicht schwach . Auf Cellartracker liest es sich eigentlich ganz passabel, ...
Und Björn?? Eigentlich wollte ich heute auch nochmal eine Flasche Poujeaux 2009 aufziehen, aber so prickelnd scheint der bei dir gestern auch nicht gewesen zu sein? Ich lasse das somit mal lieber und nehme Chasse Spleen 2005. Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Nora
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Mo 30. Okt 2023, 10:20
nono hat geschrieben:Poujeaux Schmeckt rosinig, eingekocht, wie ein überkonzentrierter Parkerwein, der jetzt schon zerfällt
Lieber Nono, danke für deine Notiz, die mich anregte, den Wein mal wieder aufzumachen. Geruch und Geschmack waren sehr kräftig nach reifen, dunklen Beeren, Bleistift und etwas Leder. Dann eine recht frische Säure und rundes, mittlerweile recht zurückhaltendes Tannin. Die Frucht war bei meiner Flasche zwar deutlich, aber weder eingekocht noch rosinig. Auch den Grünton aus Björns Beschreibung nahm ich nicht wahr. Der Wein präsentierte sich viel besser als der für mich alt und likörig wirkende Clos Puy Arnaud 2009, den ich etwas weiter oben beschrieben hatte. M.E ist der Wein gerade in einem schönen Trinkfenster und passte gestern gut zum Rinderfilet. Wenn ich Punkte geben sollte, wären es 90. Für den Subskriptionspreis finde ich das angemessen. VG, Nora
Herr S.
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Mi 1. Nov 2023, 19:32
Moin,
etwas verspätet die Rückmeldung zum Poujeaux 2009 mit mehr Luft. Die grünlichen Noten sind weg, vermutlich war es eine Sache der Temperatur. Dafür tritt die süße, dezent eingekocht wirkende Beerenfrucht noch mehr in den Vordergrund. Rosining wirkt er aber nicht, wirklich lange lagern würde ich den Wein aber auch nicht mehr. Mir fehlt etwas Grip in Form von Säure und/oder Tannin, um die süße Frucht mit Tiefe zu versorgen. Ich bin nah bei Nora mit 89 Punkten.
Viele Grüße, Björn
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Olaf Nikolai
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Fr 3. Nov 2023, 21:35
Ist doch recht nett dass es in diesem Format auch Platz für mittelprächtig misslungenen Weine aus den jeweiligen Jahrgängen hat... Poujeaux erfüllt die Anforderungen dazu. Ist halt qualitativ kein Vergleich zu den Weinen der 80er und 90er...
Jochen R.
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Sa 4. Nov 2023, 19:50
Aus Interesse habe ich nun nochmals eine Flasche Poujeaux 2009 aufgezogen. Diese Flasche kann mich zwar nicht so begeistern wie die eher jung getrunkenen, aber so schwach wie die letzte im Mai diesen Jahres ist sie überhaupt nicht!
Tief dunkles Weinrot. Heidelbeeren und Kirschen, Vanille, florale Noten/ würzig mit einem Hauch grünen Paprika. Mit Luftzufuhr feiner Tabak. Mittelgewichtig, cremige Frucht (auch hier v. a. Heidelbeeren und Sauer- kirschen), würzig, schöne Säure, mittellanger (mit der Zeit etwas kürzer werdender) Abgang. 89-90 P.
Dennoch: bei diesem 2009er habe ich wohl leider zu lange gewartet.
Viele Grüße, Jochen
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Michl
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Sa 4. Nov 2023, 20:34
du Retout: aus dieser Flasche völlig drüber raus, mausetot. Lanessan: sehr einfach, trinkbar, aber eigentlich kein Genuss, 83 P
Viele Grüße
Michl
Jochen R.
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Sa 4. Nov 2023, 20:42
Michl hat geschrieben:du Retout: aus dieser Flasche völlig drüber raus, mausetot. Lanessan: sehr einfach, trinkbar, aber eigentlich kein Genuss, 83 P
Interessant ... Die in meinem Keller gelagerten Flaschen Du Retout haben sich wunderbar entwickelt und zeigen kein Zeichen von Schwäche (im Vergleich zu Poujeaux). Hier bin ich froh, noch einige Flaschen in der Hinterhand zu haben.
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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