Château Mystiquewillinger1 hat geschrieben:gestern mein erster 2019er...Direkt aus dem Keller und P&P. Hat sich nach etwa 2 Stunden im Glas weiter geöffnet und wurde runder. Der doch hohe Alkohol ist erkennbar aber sehr gut integriert. Hat auch in der frühen Phase sehr viel Genuss bereitet und war noch nicht verschlossen.Im Glas ein tiefes, dunkles und fast blau- schwarzes Rot. In der Nase dunkle Frucht mit Kirsche, ein Hauch Tabak und Leder.
Am Gaumen wieder vor allem Kirschfrucht mit einer Spur Kirschlikör, sehr druckvoll und dicht mit hohem Extrakt. Sehr feines Tannin, nur der Alkohol noch etwas spürbar. Sehr schöner, langer Abgang.
Toller Wein mit viel Potential!
Jetzt trinken oder besser 5-8 Jahre warten.
Bordeaux 2019
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Re: Bordeaux 2019
Zuletzt geändert von amateur des vins am So 7. Aug 2022, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
Re: Bordeaux 2019
willinger1 hat geschrieben:Hallo,
gestern mein erster 2019er...
Aha - und stand auf der Flasche noch was anderes drauf als nur "2019"?
- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2019
Ein kurzer Blick nach rechts auf die VKN-Datenbank
hilft: Pavie Macquin
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Re: Bordeaux 2019
...nur für kurze Zeit, dann wird der Beitrag schnell hochflüchtig. Aber immerhin ist die Essenz in der Datenbank vorbildlich hinterlegt...Jochen R. hat geschrieben:Ein kurzer Blick nach rechts auf die VKN-Datenbank hilft:
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
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Re: Bordeaux 2019
Sorry, hab das Château ergänzt. Das raten nervt, da habt ihr vollkommen recht
Re: Bordeaux 2019
in kleiner Runde gab es
Durfort-Vivens, Margaux 2019
Montrose, Saint-Estèphe 2019
Le Reysse, Médoc 2019
Die Weine wurden viele Stunden vor dem Probieren etwa zu zwei Dritteln in Karaffen umgeschüttet. Daraus ergab sich die spontane Gelegenheit einer anfänglich verdeckten Verkostung in obiger Reihenfolge. Große Übereinstimmung gab es über die Herkunft der Weine aus dem Großraum Bordeaux. Die Appellationen wurden genannt, wenn auch an den falschen Stellen . Für Montrose wurde wegen seiner üppig-weichen, fleischigen, auch monumentalen Art auch Kalifornien ins Spiel gebracht. Es wurde auch ein hoher Merlot-Anteil, bzw rechtes Gironde-Ufer angenommen. Dieser Wein besaß zu Beginn in der Nase eine grasige Schärfe, im Mund eine verfliegende Medizin-Note. Auffallend eine wiederkehrende verführerische Süße wie von erlesenem Gebäck. Ansonsten üppig dunkle Beeren, Pflaumen etc. nie erdrückend, eher erhaben. Er erschien wie Durfort-Vivens als absolut zugänglich, wenn auch jung und enorm komplex und entwicklungsfähig. Es wurden einige Jahre Reifezeit für die beiden ersten Weine erwogen, was aber aufgrund von Farbanalysen für Widerspruch sorgte . Durfort-Vivens mit auffallender Eleganz, schmiegsam tief und nach mehrerem Empfinden klassisch und mit dem gesamten Aromen-Potpourrie, das Bordeaux zu bieten hat. Aber auch etwas staubig-körnige Tannine. Ich fand ihn sehr dicht, geheimnisvoll, sehr eigenständig mit Kreisen und Wirbeln statt mit Ecken und Kanten.
Le Reysse in meinem Empfinden wie das Betreten einer schönen Wohnung nach dem Besuch von zwei Villen. Griffigere Konturen als beide vorherigen, die recht nah an reiner Lyrik sind. Angenommen wurde, es mit mit dem jüngsten Wein und vor allem noch wenig ausgereiften Tanninen zu tun zu haben. Ich bemerkte anfangs eine auffallend scharf-herbe Note. Frische Säure. Zwei der Anwesenden sahen ähnlich wie ich einen Abstand zu den beiden ersten Weinen. Dem einzigen Mitstreiter, der auch professionell mit Wein zu tun und Le Reysee noch nie getrunken hat, gefiel dieser Wein hingegen noch besser als die Cru Classés. Die Stilistik wurde zwischen Durfort-Vivens, mit seinem als klassisch empfundenen BDX-Charakter, und der mächtigen Art von Montrose angesiedelt. Ich hingegen konnte Le Reysse besser in mir bekannte Stilistiken einordnen als die beiden anderen. Ein wunderbarer Wein, der bedächtig beginnt und immer lockender in sich hineinzieht. Die größere Überschaubarkeit relativiert sich bei Wahrnehmung der Details. Wechsel aus oft wie mit Pinselstrichen akzentuierten fruchtigen Aromen, dunkel-krautigen und steinigen. Bei allen drei Weinen summieren sich Eindrücke nicht einfach, sondern verbinden sich zu einer Erfahrung, die die Sinne voll einnimmt und dabei gleichzeitig voranschreitet. So kam ich auch nicht auf die Idee, etwas zu notieren, da sich jederzeit neue Motive und Erleuchtungen einstellten. Auch eine Bepunktung drängte sich nicht auf. Könnte ich nur noch eine einzige Flasche bekommen, fiele die Entscheidung schwer.
Gruß, Kle
Durfort-Vivens, Margaux 2019
Montrose, Saint-Estèphe 2019
Le Reysse, Médoc 2019
Die Weine wurden viele Stunden vor dem Probieren etwa zu zwei Dritteln in Karaffen umgeschüttet. Daraus ergab sich die spontane Gelegenheit einer anfänglich verdeckten Verkostung in obiger Reihenfolge. Große Übereinstimmung gab es über die Herkunft der Weine aus dem Großraum Bordeaux. Die Appellationen wurden genannt, wenn auch an den falschen Stellen . Für Montrose wurde wegen seiner üppig-weichen, fleischigen, auch monumentalen Art auch Kalifornien ins Spiel gebracht. Es wurde auch ein hoher Merlot-Anteil, bzw rechtes Gironde-Ufer angenommen. Dieser Wein besaß zu Beginn in der Nase eine grasige Schärfe, im Mund eine verfliegende Medizin-Note. Auffallend eine wiederkehrende verführerische Süße wie von erlesenem Gebäck. Ansonsten üppig dunkle Beeren, Pflaumen etc. nie erdrückend, eher erhaben. Er erschien wie Durfort-Vivens als absolut zugänglich, wenn auch jung und enorm komplex und entwicklungsfähig. Es wurden einige Jahre Reifezeit für die beiden ersten Weine erwogen, was aber aufgrund von Farbanalysen für Widerspruch sorgte . Durfort-Vivens mit auffallender Eleganz, schmiegsam tief und nach mehrerem Empfinden klassisch und mit dem gesamten Aromen-Potpourrie, das Bordeaux zu bieten hat. Aber auch etwas staubig-körnige Tannine. Ich fand ihn sehr dicht, geheimnisvoll, sehr eigenständig mit Kreisen und Wirbeln statt mit Ecken und Kanten.
Le Reysse in meinem Empfinden wie das Betreten einer schönen Wohnung nach dem Besuch von zwei Villen. Griffigere Konturen als beide vorherigen, die recht nah an reiner Lyrik sind. Angenommen wurde, es mit mit dem jüngsten Wein und vor allem noch wenig ausgereiften Tanninen zu tun zu haben. Ich bemerkte anfangs eine auffallend scharf-herbe Note. Frische Säure. Zwei der Anwesenden sahen ähnlich wie ich einen Abstand zu den beiden ersten Weinen. Dem einzigen Mitstreiter, der auch professionell mit Wein zu tun und Le Reysee noch nie getrunken hat, gefiel dieser Wein hingegen noch besser als die Cru Classés. Die Stilistik wurde zwischen Durfort-Vivens, mit seinem als klassisch empfundenen BDX-Charakter, und der mächtigen Art von Montrose angesiedelt. Ich hingegen konnte Le Reysse besser in mir bekannte Stilistiken einordnen als die beiden anderen. Ein wunderbarer Wein, der bedächtig beginnt und immer lockender in sich hineinzieht. Die größere Überschaubarkeit relativiert sich bei Wahrnehmung der Details. Wechsel aus oft wie mit Pinselstrichen akzentuierten fruchtigen Aromen, dunkel-krautigen und steinigen. Bei allen drei Weinen summieren sich Eindrücke nicht einfach, sondern verbinden sich zu einer Erfahrung, die die Sinne voll einnimmt und dabei gleichzeitig voranschreitet. So kam ich auch nicht auf die Idee, etwas zu notieren, da sich jederzeit neue Motive und Erleuchtungen einstellten. Auch eine Bepunktung drängte sich nicht auf. Könnte ich nur noch eine einzige Flasche bekommen, fiele die Entscheidung schwer.
Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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Re: Bordeaux 2019
Huiii, da habe ich ja was losgetreten. Ich hoffe, niemand fühlt sich unbotmäßig um sein Geld gebracht.
Hier mal der erste Schwung meiner 2019er Arrivage (Lagrange St-Julien finde ich nicht mehr, aber dazu steht ja im Strang was von mir):
Cheers,
Ollie
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Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
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Re: Bordeaux 2019
Ollie hat geschrieben:Ich hoffe, niemand fühlt sich unbotmäßig um sein Geld gebracht.
wir hatten eigentlich Schwarzwälderkirschtorte bestellt!
Scherz beiseite, vielen Dank für die Empfehlung von Dufort-Vivens: eine große Entdeckung. Und für Schwarzwälderkirsch auch. Ich habe es jetzt mit dem Rest aus der Karaffe getestet und gemerkt, Schwarzwälderkirsch würde vieles mit einem Schlag erklären, zumal durch die Kombination mit Sahne geruchlich und geschmacklich passend sein. Ein verführerischer, eventuell ideologischer Begriff, da es auch andere Erklärungen gäbe. Bei der Neige aus dem letzten Glas bin ich eher bei Kirschlikör, Kirschwasser. Dufort-Vivens ist aber nach etwa 36 Stunden enttäuschend, anders als Le Reysse, der noch einmal zur Höchstform aufläuft. Mit etwas Kaffee (nicht so übertrieben, mehr als Gewürz), Zartbitterschokolade, Blaubeere, Orange, Citrussäure, die sehr animierend ist, großer Dichte und Länge. Ein wenig staubig und adstringierend.
Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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Re: Bordeaux 2019
.....und der 20er DV ist noch besser, deutlich rarer und mittlerweile auch teurer.
LOL.
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Re: Bordeaux 2019
Kle hat geschrieben:Scherz beiseite, vielen Dank für die Empfehlung von Dufort-Vivens: eine große Entdeckung. Und für Schwarzwälderkirsch auch. Ich habe es jetzt mit dem Rest aus der Karaffe getestet und gemerkt, Schwarzwälderkirsch würde vieles mit einem Schlag erklären, zumal durch die Kombination mit Sahne geruchlich und geschmacklich passend sein. Ein verführerischer, eventuell ideologischer Begriff, da es auch andere Erklärungen gäbe. Bei der Neige aus dem letzten Glas bin ich eher bei Kirschlikör, Kirschwasser.
Dann bin ich beruhigt. - Normalerweise assoziiere ich Schwarzwälder Kirschtorte mit Lisa Perotti-Brown, aber mit dem 2018er D-V hatte ich zum allerersten Mal in meiner Weintrinkerkarriere einen Wein im Glas, bei dem ich sofort auf SWKT kam (s. meine VKN in der DB). Das scheint ein wenig der Stil des Hauses zu sein..?
Kle hat geschrieben:Dufort-Vivens ist aber nach etwa 36 Stunden enttäuschend, anders als Le Reysse, der noch einmal zur Höchstform aufläuft.
Nun ja, der Wein hatte bei mir eine Halbwertszeit von 36 Minuten, insofern kann ich da nicht mitreden. Allerdings bin ich beruhigt, daß der 2019er Le Reysse gefällt, denn meinem Vater wollte er (allerdings wie alle Le Reysses jung) so gar nicht gefallen (ich war noch nicht an meinen Flaschen).
Cheers,
Ollie
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